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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 14.10.08, 23:38     Betreff: "Steigende Rohölpreise werden der Brennstoffzelle neue Impulse geben". WZ vom 14.10.2008



„Steigende Rohölpreise werden der
Brennstoffzelle neue Impulse geben“


Gunter Sattler (69) ist einer der Pioniere in der Erforschung der Brennstoffzellen-Technologie. Er war unter anderem seit den 80er-Jahren an der Entwicklung des Brennstoffzellenantriebs für die modernen U-Boote
der Deutschen Marine beteiligt. Im Interview mit unserer Zeitung
spricht der Fachmann sich für einen verstärkten Einsatz des
Energiewandlers ein – gerade im Hinblick auf Klimaschutz.


Herr Sattler, was macht die Brennstoffzelle als Antrieb so attraktiv?


Brennstoffzellen sind Energiewandler, die sich hervorragend in eine
Welt der Verwendung regenerativer Energien fügen. Je schwieriger und
teurer die Versorgung mit fossilen Brennstoffen wird, desto größer wird
die Bedeutung der Brennstoffzelle. Hinzu kommt, dass sie die kostbare
Energie effizienter umsetzt.


Weshalb wird sie bisher nur selten bis gar nicht bei Serienfahrzeugen wie Schiffen und Autos eingesetzt?


Oft muss die Brennstoffzelle bestehende technische Ausführungen
ablösen. Dieser Verdrängungseffekt, Brennstoffzelle statt
Verbrennungsmotor, muss naturgemäß zur Zeit noch zu Gunsten der
herkömmlichen Antriebe ausfallen. Mit einem technischen Vorsprung von
über 100 Jahren ist der Verbrennungsmotor noch kostengünstiger als eine
Brennstoffzelle. In Anwendungen, in denen die Brennstoffzelle neue
Felder eröffnet (Raumfahrt, U-Boote), hat sie sich bereits durchgesetzt. Entscheidend ist der Kundennutzen.


Warum muss sich das ändern?


Der Einfluss von Kohlendioxid und Emissionen aus
Verbrennungsprozessen auf unser Klima kann nicht wegdiskutiert werden.
Ein grundlegendes Umdenken hinsichtlich Energieverbrauch und
-verschwendung ist notwendig. In diesem Zusammenhang spielen
Hochtechnologie-Prozesse eine bedeutende Rolle.
Der Einfluss des Straßenverkehrs auf die Gesundheit insbesondere der
städtischen Bevölkerung ist seit Jahren bekannt. Seitdem wurden große
Anstrengungen unternommen, Abgase zu reduzieren und zu reinigen. Dieser
Prozess steht in der Schifffahrt noch ganz am Anfang. Für Europa haben
Studien gezeigt, dass um 2015 die Schiffsemissionen größer sind als die
Emissionen aus dem Straßenverkehr.


Dient das Alsterschiff „Alsterwasser“ (erstes Passagierschiff mit Brennstoffzellenantrieb) als Vorbild?


Die „Alsterwasser“ hat eine Brennstoffzellenleistung von 100 kW;
bisher einmalig für ein Überwasserschiff im Linienbetrieb. Das
Fahrtgebiet befindet sich im Zentrum von Hamburg. Durch den
emissionslosen Betrieb des Schiffes werden rund 1000 Kilogramm
Stickstoffoxide (NOx), 20 Kilogramm Schwefeldioxid (SO2), 40 Kilogramm
Partikel und 72 500 Kilogramm Kohlenstoffdioxid (CO2) eingespart. Zum
anderen werden mit der „Alsterwasser“ Erfahrungen gesammelt, die es
ermöglichen, Antriebsleistungen bis zu 1 Megawatt mit der gleichen
Technologie zu realisieren.


Wann verdrängt die Brennstoffzellentechnik die konventionellen Antriebe?


Steigende Rohöl- und Gaspreise werden ihr neue Impulse geben. Mit
einer breiteren serienmäßigen Anwendung der Brennstoffzelle in
Automobilen werden die Kosten reduziert werden können und damit ein
großes Hindernis für die Anwendung in anderen Bereichen beseitigt sein.






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