Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Solarstrom aus der Wüste. Deutschlandfunk (dradio.de) vom 02.01.2008

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 12.01.09, 22:04  Betreff: Solarstrom aus der Wüste. Deutschlandfunk (dradio.de) vom 02.01.2008  drucken  weiterempfehlen


02.01.2009



Solaranlagen in Spanien könnten als Vorlage für Kraftwerke in der Sahara dienen. (Bild: Fraunhofer ISE)
Solaranlagen in Spanien könnten als Vorlage für Kraftwerke in der Sahara dienen. (Bild: Fraunhofer ISE)



Solarstrom aus der Wüste


Eine Alternative für Europas Energieversorgung



Von Jutta Schwengsbier



Ganz
Europa deckt seinen Energiebedarf ausschließlich durch Sonnenenergie
statt Öl, Gas oder Atomstrom zu nutzen - diese Vision erscheint heute
utopisch. Doch Experten glauben, dass solarthermische Kraftwerke in der
Sahara aus der Utopie Realität machen können: Nach Berechnungen würden
die Kraftwerke ausreichen, um ganz Europa mit Strom zu versorgen.






Die
Wüstengebiete der Sahara erstrecken sich über ein Drittel des
afrikanischen Kontinents. Ein Gebiet von der Größe Hessens würde
reichen, das entspricht 0,3 Prozent der Fläche der größten Wüste der
Welt, um die Region und ganz Europa mit Strom zu versorgen. Gerhard
Timm war bislang Bundesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und
Naturschutz in Deutschland. Nun setzt er sich als Berater von DESERTEC
für diese Zukunftsvision ein.

"Die
meisten Menschen haben schon mal diese Parabolrinnen gesehen, die
Sonnenlicht bündeln, dass sie ein Rohr erhitzen in dem sich eine
Flüssigkeit befindet. Das kann Öl sein, das kann aber auch eine
salzhaltige Lösung sein. Die wird erhitzt auf etwa 400 Grad. Mit dieser
Hitze wird Dampf erzeugt und dieser Dampf treibt am Ende des Prozesses
eine Turbine an, die Strom erzeugt."


Fast noch wichtiger
für die Wüstenstaaten: Durch Kraft-Wärme-Kopplung können
solarthermische Kraftwerke mit der Abwärme bei der Stromproduktion
Meerwasser entsalzen und Kälte für Kühlanlagen erzeugen. Dadurch wäre
es künftig möglich, Wüstenstädte über Leitungen mit Trinkwasser zu
versorgen, erläutert Gerhard Timm.

"Die
eigentlichen Kraftwerke, die Strom erzeugen, sind ganz konventionelle
Turbinenkraftwerke, die es schon tausendfach auf der Welt gibt.
Relevant ist der vordere Teil, dass der Strom eben mit Hilfe der
Sonnenenergie erzeugt wird und nicht durch fossile Energien wie Kohle
oder Gas oder Öl. Das ist inzwischen erprobt. Das älteste
solarthermische Kraftwerk steht in Nevada in den USA. Das produziert
seit 1985 auf diese Weise Strom. Neuere Anlagen gibt es in Spanien."


Solarthermische
Kraftwerke funktionieren im Prinzip also wie alle anderen
Wärmekraftwerke. Im Vergleich zu photovoltaischen Solaranlagen haben
sie jedoch den Vorteil, Energie auch speichern zu können.

"Man
kann diese Hitze speichern, damit auch einen Nachtbetrieb sicher
stellen. Und wenn man mehr speichert, kann man auch mal den einen oder
anderen Tag, an dem die Sonne nicht scheint, überdauern. Soweit das
nicht geht, kann man diese Kraftwerke aber auch jederzeit mit Biomasse
oder Öl, oder Erdgas oder Kohle notmäßig bedienen, sodass durch
Solarthermie auch in Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint, eine
Grundversorgung mit Elektrizität sicher gestellt werden kann."


Theoretisch
könnte eine Energieversorgung aus der Sahara sogar sämtliche Atom- und
Kohlekraftwerke in Deutschland überflüssig machen. Wenn diese
Kraftwerke für die Umweltschäden aufkommen müssten, die sie
verursachen, dann könnte die Solarenergie nach Ansicht ihrer
Befürworter schon heute zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden.

Obwohl
derzeit noch eine Förderung vergleichbar dem Erneuerbaren Energie
Gesetz in Deutschland nötig ist: Solarthermie Kraftwerke in der Sahara
könnten ein entscheidendes Element auf dem Weg zu sauberer
Energiegewinnung werden. Professor Dirk Uwe Sauer von der
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen hat
ausgerechnet: Strom aus der Sahara ist selbst bei einem Transportweg
von 3000 Kilometern nicht teuerer als Strom aus Photovoltaik-Anlagen in
Deutschland.

"Die Speicherung von
thermischer Energie ist wesentlich effizienter und billiger als
elektrische Energie speichern. Von daher sind solarthermische
Kraftwerke ausgerüstet mit einem thermischen Speicher erst mal sehr
wirtschaftlich im Vergleich zu: wenn man erst Strom macht und dann in
die Speicherung geht."


Nach den Plänen der
DESERTEC-Experten sollen demnächst kleinere Pilotprojekte die Theorie
in die Praxis testen. Sofern sie erfolgreich verlaufen, könnten künftig
überall entlang der sonnengedörrten Küstenregionen Nordafrikas und des
Nahen Ostens solarthermische Kraftwerke saubere Energie und Trinkwasser
produzieren.









nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber