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Gegenwind für Windkraft. WZ vom 13.03.2009

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 13.03.09, 23:57  Betreff: Gegenwind für Windkraft. WZ vom 13.03.2009  drucken  weiterempfehlen



Gegenwind für Windkraft

Investoren reißen sich um Flächen für
Windenergie. Erweiterungen bereits bestehender Parks und innovative
Techniken überzeugen die Bürger aber nicht.

Sommerland

– Schleswig-Holstein schafft Platz für
Windenergie. Laut Landesentwicklungsplan soll ein Prozent der Fläche
unseres Landes (etwa 15 800 Hektar) als Windeignungsgebiet ausgewiesen
werden. 0,2 Prozent (zirka 3500 Hektar) fehlen noch, deshalb sind
Gemeinden und Investoren aufgerufen, Flächen und Konzepte vorzuschlagen.


Für Sommerland sind derzeit insgesamt drei Projekte im Gespräch.
Mögliche zukünftige Betreiber stellten während einer
Einwohnerversammlung Konzepte vor. Die Essent Wind Deutschland GmbH
schwebt eine Erweiterung der Windfläche Kamerland vor. Vier
Windkraftanlagen stehen dort bereits. „Bis zu sechs weitere könnten
dazu kommen“, erklärt Mitarbeiter Stefan Kinde. Wenn der Antrag
durchgeht, würden dort Türme des gleichen Typs, aber mit veränderten
Rotorblättern aufgestellt. „Die Anlagen halten etwa 30 Jahre, so lange
würden auch die Verträge laufen.“ Die Standortwahl sei gut. „Das Gebiet
ist schon vorbelastet“, sagt Kollege Jörn Steinig.


Diesen Standortvorteil möchte auch die Wincono GmbH nutzen: Sie
möchte den Windpark Süderau auf Sommerländer Gebiet erweitern und
repowern. „Möglich wären drei bis vier zusätzliche Anlagen “, sagt
Dieter Tomaschäfsky, Geschäftsführer der Wincono GmbH. Die neuen
Anlagen wären mit 100 Metern größer als die alten. Tomaschäfsky rechnet
sich gute Chancen für die Fläche aus, denn im Regionalplan werde
empfohlen, Gebiete auszuweisen, die bereits an Windparks angrenzen.
„Das passt bei uns ganz genau Schulter an Schulter.“


Zusammen mit der Denker und Wulf AG hat das Unternehmen ein weiteres
Eisen im Feuer: Sie haben einen Antrag auf ein Zielabweichungsverfahren
gestellt, um zwischen den Gemeinden Sommerland und Süderau eine
Entwicklungs- und Forschungsfläche für Windkraft entstehen zu lassen.
Die „einzigartige“, wartungsfreie Gitterturmvariante existiere bisher
aber nur auf dem Papier. Entwickelt wurde die Konstruktion von der
Butzkies Stahlbau GmbH aus Krempe. „Die Türme lassen sich in kleine
Segmente teilen. Aufwändige Transporte entfallen“, erklärt
Geschäftsführer Detlef Bengs. Das spare auch Kosten. „Mit den
Gittertürmen lassen sich außerdem nahezu unbegrenzte Höhen erreichen.“
Und das sei auch notwendig, denn die Technik würde sich erst ab einer
Höhe von 100 Metern rentieren. „Insgesamt erreichen wir dann eine
Turmhöhe von 175 Metern.“


Zuviel für die Sommerländer. Auf der Einwohnerversammlung äußerten
Bürger Kritik an den möglichen Windparks. „Was haben wir davon?
Nichts!“, war zu hören. Gewerbesteuer fließe schließlich erst nach
Jahren an die Gemeinde. Weitere Kritikpunkte: Die Anlagen seien zu
laut, zu hoch, die Umweltbelastung zu groß.


Argumente, mit denen Sommerland auch vehement gegen den Bau der
Autobahn 20 vorgeht. Eine Zustimmung zu dem Testprojekt berge deshalb
einen Konflikt, wie Bürgermeisterin Helga Ellerbrock betonte. Denn die
Testfläche würde an der geplanten Strecke der Autobahn 20 verlaufen.
„Der Testanlage zuzustimmen, wäre ein Eigentor. Unsere Begründung wäre
nicht mehr glaubhaft.“


Am 2. April entscheidet die Gemeindevertretung über den Antrag für
das Testprojekt. „Der Bauausschuss hat empfohlen, die Ausweisung der
Flächen abzuwarten, bis die Fortschreibung der Flächen abgeschlossen
ist“, berichtet die Bürgermeisterin. Denn der Kreis legt Kriterien
fest, wo so genannte weiße Flächen – für Windenergie nutzbare Gebiete –
entstehen könnten. Die Gemeinde werde dann über die
Kartierungsvorschläge des Kreises und Anfragen der Investoren beraten.
„Entschieden ist noch nichts.“


Dass die Testfläche kommt, ist aber nicht unwahrscheinlich, denn die
Gemeinde Süderau habe bereits zugestimmt, so Stefan Jux von der Denker
& Wulf AG. „Wenn sich Sommerland gegen das Projekt entscheidet,
werden wir nochmals Rücksprache mit der Nachbargemeinde halten. Bleibt
es bei dem Ja, werden wir die Testfläche gegebenenfalls abändern und
auf den Weg bringen.“

Kristina Röhrs









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