Kieler Forscher arbeiten an neuer Generation von Solarzellen mit
Kiel/sh:z
– Ein Forscherteam am Fraunhofer-Institut
für Solare Energiesysteme hat für die Umwandlung von Sonnenlicht in
Strom erstmals einen Wirkungsgrad von 41,1 Prozent erreicht.
Wesentlichen Anteil an der Entwicklung hatten Kieler Wissenschaftler.
So ist es den Forschern gelungen, eine sogenannte metamorphe
Mehrfachsolarzelle mit einem bisher unerreichten Wirkungsgrad zu
entwickeln. Metamorphe Mehrfachsolarzellen sind spezielle Solarzellen,
die aus einer Kombination verschiedener Halbleitermaterialien bestehen.
Die Materialien sind nach Aussage der Wissenschaftler optimal für die
Umwandlung von Sonnenlicht in Strom geeignet. Aber im Gegensatz zu
herkömmlichen Solarzellen gab es bei den metamorphen
Mehrfachsolarzellen bisher häufig Defekte, da sich an den Übergängen
zwischen einigen Stoffen Spannung bildete.
Die Forscher haben das Problem in den Griff bekommen. Sie steuern
die Vorgänge in der Solarzelle jetzt so, dass die Defekte im nicht
elektrischen Bereich entstehen. Die Beobachtung und Kontrolle der
Defekte erfolgte im Nanolabor der Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Möglich war das nur, weil die Kieler Uni sich vor drei Jahren mit
Unterstützung der Landesregierung, der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein und dem Fraunhofer-Institut
für Siliziumtechnologie aus Itzehoe ein sogenanntes
Transmissionselektronenmikroskop im Wert von 1,75 Millionen Euro
angeschafft hatte.