Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Bremst das Militär den Windradbau? WZ vom 16.09.2009

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 21.09.09, 00:01  Betreff: Bremst das Militär den Windradbau? WZ vom 16.09.2009  drucken  weiterempfehlen



Bremst das Militär den Windradbau?

Der Bundesverband Windenergie schießt gegen
die Bundeswehr: Allein in Schleswig-Holstein könnten Anlagen für 100 Millionen Euro gebaut werden, gäbe es kein militärisches „Störfeuer“.

Kiel/sh:z


Können sich feindliche Flugzeuge hinter den Rotorblättern von
Windrädern verstecken? Die Bundeswehr meint „ja“ und bremst den Ausbau
der Windenergie. „Immer öfter werden Windparks nicht genehmigt, weil
sie angeblich die Radaranlagen der Militärs stören“, erklärte gestern
der Vorsitzende des Bundesverbandes Windenergie (BVW), Hermann Albers.
Auch Schleswig-Holstein ist von den
Sicherheitsbedenken der Bundeswehr betroffen. „Derzeit ruhen
Investitionen in Höhe von rund 100 Millionen Euro, weil Genehmigungen
für Windanlagen im Kaiser-Wilhelm-Koog
und im Kronprinzenkoog blockiert werden“, beklagt der BVW. Dabei geht
es um Windparks mit einer Leistung von insgesamt 70 bis 89 Megawatt.


Ähnlich das Problem in Niedersachsen: Hier ruhen momentan sogar
Investitionen in Höhe von 400 Millionen Euro, berichtete Albers.
Bundesweit könnten Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 1050
Megawatt gebaut werden, wenn die Zustimmung des Militärs vorläge. Die
Bundeswehr, die über die Wehrbereichsämter und das Bundes-Immissionsschutzgesetz
in die Genehmigungsverfahren solcher Windparks eingebunden ist,
„verhindert Klimaschutz und Investitionen“, beklagte Albers.


Und daran stoßen sich die Militärs: Durch die rotierenden Blätter
der eng aneinander gebauten Windräder werden so genannte Radarschatten
erzeugt, in denen feindliche Flugzeuge dann nicht erfasst werden
können. Die Luftraumüberwachung sei aber ein grundgesetzlicher Auftrag
der Bundeswehr, „der nicht beliebig zur Disposition steht“, erklärte
ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Der Bundesverband
Windenergie macht der Bundeswehr allerdings den Vorwurf, die notwendige
Digitalisierung ihrer Radaranlagen nicht energisch genug
voranzutreiben. Zudem prüfe sie nicht in Einzelfällen, sondern
pauschalisiere die Ablehnung von Wind-Projekten. Seit 2007 sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums Anträge für 150 Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein
und Niedersachsen bei der Wehrbereichsverwaltung Nord bearbeitet
worden. Bei acht Anträgen seien „aus militärischen (...) oder
Schutzbereichsgründen Hinderungsgründe geltend gemacht“ worden.
Unterdessen will der Bund die Effizienz der Windenergie weiter
verbessern und zugleich den Landschaftsschutz voranbringen. „Wir wollen
leistungsfähigere Anlagen an gut geeigneten und
landschaftsverträglichen Standorten, anstatt auf jeder verfügbaren
Parzelle ein einzelnes altes Windrad“, sagte Bundesbauminister Wolfgang
Tiefensee (SPD) gestern. „Repowering“ biete die Chance,
Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu korrigieren, die Landschaft
„aufzuräumen“, negative Wirkungen der Altanlagen zu beseitigen und die
Anzahl der Windenergieanlagen zu verringern, heißt es unter anderem in
einem vom Minister vorgestellten 100-seitigen Leitfaden. Beim Einsatz
moderner Anlagen lasse sich deutlich mehr Strom erzeugen. Aus
wirtschaftlichen Gründen kämen für das „Repowering“ Windanlagen in
Betracht, die seit mindestens zehn Jahren in Betrieb sind. Diese seien
zum größten Teil in den besonders windgünstigen Regionen Schleswig-Holsteins, Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns und Nordrhein-Westfalens
vorhanden.   „Die windreichen Regionen können Energieversorger für
Deutschland und für ganz Europa werden“, so Tiefensee. Bis 2020 sollen
rund 15 Prozent des deutschen Stroms aus Windkraft gewonnen werden.


Margret Kiosz 








nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber