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Tarnkappen-Windmühle im Test. sh:z-online vom 15.11.2009

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 15.11.09, 23:01  Betreff: Tarnkappen-Windmühle im Test. sh:z-online vom 15.11.2009  drucken  weiterempfehlen

Erste Tarnkappen-Windmühle im Test


15. November 2009 | Von Ullrich Meissner, Schleswig-Holstein am Sonntag


Die
Bundeswehr hat gegen neue Windanlagen Einspruch eingelegt, da sie auf
den Überwachungs-Radars Schatten verursachen. Neuartige Stealth-Flügel
sollen das schon bald verhindern.


Die Summen sind immens: 100
Millionen Euro liegen in Schleswig-Holstein bereit zur Investition in
Windkraftanlagen. In Niedersachsen sind es sogar 400 Millionen Euro.

Doch
das Geld wird blockiert - durch die Bundeswehr. Die befürchtet, dass
die Sicherheit des Landes indirekt durch neue Windkraftanlagen bedroht
sei. Potenzielle Angreifer hätten bei den modernen Windrädern nämlich
die Möglichkeit, sich im Radarschatten zu verstecken, so heißt es. Der
entstehe durch die rotierenden Blätter der eng aneinander stehenden
Windräder. Auf den Sichtgeräten des Militärs könnten diese Räume nicht
überwacht werden.

Dieses Problem ist im Zuge des Repowering -
Ersatz von kleinen alten durch wenige große leistungsfähige Anlagen -
und die Pläne für zahlreiche Off-Shore-Windparks in Deutschland bekannt
geworden. In England hingegen beklagen Windanlagen-Betreiber seit
langem die ihnen auferlegten Restriktionen durch das Militär.


Windmühle mit Stealth-Eigenschaften

 


Einer der größten Windmühlen-Produzenten sucht jetzt nach einer
Lösung. Das im dänischen Randers ansässige Unternehmen Vestas
entwickelt gegenwärtig die weltweit erste Windmühle, die wie moderne
Kampfflugzeuge Stealth-Eigenschaften hat.

Bekannt sind die
amerikanischen Stealth-Jets, die für das generische Radar nahezu
unsichtbar in den Luftraum eindringen können. Nach ähnlichen Kriterien
hat Vestas nun gemeinsam mit dem englischen Technologie-Unternehmen
Qinetiq neuartige Rotorblätter entwickelt. Ausgestattet wurde damit
eine "V-90-Mühle" in Norfolk. Erste Versuche im englischen Norfolk
verliefen sehr vielversprechend, wie Vestas-Sprecher Mikael Holm
gegenüberdem sh:z erklärte. Holm betont aber, dass es noch zu früh sei,
von Marktreife zu sprechen. "Wir stehen noch ziemlich am Anfang."


1000 Megawatt Investitionsstau


Interessant dürfte aber sein, dass auch bestehende Mühlen vermutlich
mit den neuen High-Tech-Rotoren nachgerüstet werden können. Die
Stealth-Mühle dürfte dann auch in militärisch sensiblen Bereichen kein
Hindernis mehr für Radargeräte darstellen. Der Mast als solches sei
weiterhin erkennbar, nur der störende Rotor verschwinde vom
Radarschirm. Nähere Details zum verwendeten Material, zu den Kosten und
zur Markteinführung will Holm nicht mitteilen, "die Konkurrenz schläft
ja nicht", sagt er.

Bislang sei die Norfolk-Mühle mit einem
der neuen Stealth-Flügel ausgerüstet worden. "Wenn die Stealth-Flügel
in Serie gehen, werden sie mit Sicherheit jeweils vor Ort produziert
werden", sagt Holm. Vestas betreibt eigene Flügel-Fabriken in Dänemark,
Deutschland, Italien und Spanien. Hermann Albers, Vorsitzender des
Bundesverbandes Windenergie aus Simonsberg bei Husum, begrüßt die Suche
nach Lösungen. Er sieht allerdings in erster Linie die Bundeswehr in
der Pflicht. Nicht die Anlagenbetreiber seien gefragt, sondern die
Bundeswehr müsse ihre zum Teil 60 Jahre alten Radargeräte erneuern,
denn dann würde der Schattenwurf kaum noch eine Rolle spielen.
Mittlerweile, so Albers weiter, belaufe sich durch die Einsprüche der
Bundeswehr, die bei früheren Genehmigungen keinerlei Bedenken
angemeldet hatte, der Investitionsstau bundesweit auf rund 1000
Megawatt Windenergie, was etwa eineinhalb Milliarden Euro entspreche.
"Ich halte den Gedanken, dass sich hinter Windkraftanlagen irgendwelche
feindlichen Flieger heranpirschen, für abwegig. Es gilt doch, der
globalen Bedrohung, nämlich dem Klimawandel, durch verstärkten Einsatz
von regenerativen Energien Einhalt zu gebieten", sagt Albers.





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