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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 19.10.10, 23:16     Betreff: Lila Anstrich für Windräder? WZ vom 19.10.2010

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Lila Anstrich – sehen alle Windräder bald so aus ?

Britische Studie: Farbwechsel kann Vögel retten / Naturschützer im Norden bleiben skeptisch

Bergenhusen/Elmshorn

Noch sind sie weiß-grau – die Windräder in Schleswig-Holstein.
Doch wenn es nach einigen englischen Forschern ginge, würden sie bald
violett gestrichen. So könnten Vögel und Fledermäuse vor dem Tod in den
Anlagen bewahrt werden. Das jedenfalls sagen die Wissenschaftler an der
englischen Loughborough University. „Möglicherweise werden Insekten von
den Turbinen angezogen“, sagte Doktorandin Chloe Long in einem Radio-Interview.
Und dies locke wiederum Insektenfresser wie Vögel und Fledermäuse an.
Jährlich verenden in Deutschland 10 000 Vögel, weil sie mit Windrädern
kollidieren.


Die Erkenntnisse ließ jetzt auch die Eon Hanse AG aufhorchen. Der Energie-Riese
ist Teilhaber am Windenergiepark Westküste. „Wir gucken uns die Studie
an, müssen aber überprüfen, ob sie etwas hergibt“, erklärte Volker
Mielisch, Sprecher des Unternehmens. Zudem müsse geprüft werden, ob
Anwohner überhaupt mit der Farbgebung einverstanden wären. Eon-Hanse bemüht sich seit mehreren Jahren um den Vogelschutz. Das Unternehmen investierte dafür in Schleswig-Holstein in den Jahren 2008 und 2009 insgesamt 90 000 Euro an Materialkosten in seine Stromnetze.


Und so wollen die englischen Forscher den Farb-Effekt
herausgefunden haben: Auf einer Wiese neben einer 13 Meter hohen
Windkraftanlage legten sie in verschiedenen Reihenfolgen kleine
Farbkarten aus. Das überraschende Ergebnis: Gelbe Farbe lockte die
meisten Insekten an, dicht gefolgt von weißer und grauer. Auf Lila
flogen sie am seltensten. Eine Chance, so die Forscher, dass
insektenfressende Vögel von Windrädern verschont blieben.


Umweltschützer im Norden bleiben indes skeptisch: Der Naturschutzbund
(Nabu) beschäftigt sich zwar ebenfalls intensiv mit von
Windkraftanlagen getöteten Vögeln. Doch die Farbe Lila stelle keine
Lösung dar, sagt Hans-Helmut Dürnberg vom Nabu
in Elmshorn (Kreis Pinneberg), der sich damit beschäftigt hat. „Das
Problem sind nicht die kleinen Vögel, sondern die großen wie Seeadler,
Uhus, Kraniche, Störche und Rotmilane.“ Die seien besonders bedroht. Und
obgleich große Vögel keine Insektenfresser sind, würden sie besonders
häufig durch eine Kollision mit den Anlagen sterben. Dürnberg: „Zwar
fallen Insektenfresser den Windrädern auch zum Opfer, aber nicht in dem
Maße wie die großen Vögel.“


Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts in Bergenhusen (Kreis Schleswig-Flensburg),
setzt daher den Fokus auf die Untersuchung von Greifvögeln. „Wir fangen
die Tiere ein, statten sie mit einem Sender aus und verfolgen ihren
Flug.“ Dabei werde auch untersucht, wie oft die Tiere in die Windräder
fliegen. Sein Lösungsansatz: Den Vögeln muss ein besseres
Nahrungsangebot verschafft werden. Dies würde sie von den Windrädern
ablenken. Konkrete Ergebnisse erhofft sich Hötker bis Anfang 2011.


Morten Planer








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