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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 12.01.11, 18:18     Betreff: Wartungsfreier Gittermast für Windkraftanlagen. WZ vom 12.01.2011

Bosch MFQ3540 Handrührer 450 Watt


Kiel fördert Innovation aus Krempe

Stahlbauer Butzkies will wartungsfreien
Gittermast für Windkraftanlagen auf den Markt bringen / Standort für
Musteranlage in der Krempermarsch?

Krempe

Produktionsanlagen, Fußballstadien, Lackierhallen oder Museen - das
Unternehmen butzkies stahlbau GmbH aus Krempe hat schon fast alles aus
Stahl gebaut. Mit der Entwicklung eines wartungsfreien Gitterturms für
Windkraftanlagen möchte butzkies jetzt mit einem eigenen Produkt auch in
die Windenergiebranche einsteigen. Im Sommer hatte das Unternehmen
seine Weltneuheit voller Stolz bei einem Besuch von Ministerpräsident
Peter Harry Carstensen vorstellen können. Inzwischen kommt vom Land
Schleswig-Holstein auch finanzielle Anerkennung
für die unternehmerische Entscheidung. Kiel fördert im Rahmen eines
Entwicklungs- und Demonstrationsprojekts den Nachweis der tatsächlichen
Wartungsfreiheit der Gittertürme mit 160 136 Euro im Rahmen des
Förderprogramms „Umweltinnovation“ im Zukunftsprogramm Wirtschaft.


Bei dem Bau von Onshore-Windkraftanlagen -
den Windkraftanlagen, die auf dem Festland gebaut und betrieben werden -
unterscheidet man verschiedene Turmarten: den Gittermast, den
Stahlrohrturm, den Betonturm und Hybridvarianten. Gittertürme werden in
der Regel aus geschweißten oder miteinander verschraubten Stahlprofilen
hergestellt. Die wesentlichen Vorteile: Gittertürme schonen Ressourcen
und sind bei großen Nabenhöhen deutlich billiger, da ein Gitterturm nur
halb soviel Material benötigt wie ein freistehender Stahlrohrturm mit
einer vergleichbaren Steifigkeit. Weiterer Pluspunkt ist der einfachere
Transport, da die Montage erst am Aufstellungsort geschieht, womit auf
Schwerlastfahrzeuge verzichtet werden kann. Der größte Nachteil von
Gittertürmen besteht in ihrem umstrittenen Erscheinungsbild und ihrer
hohen Wartungsintensität, da alle Verbindungselemente und Knotenpunkte
regelmäßig auf Setzungen, Verschleiß und Festigkeit überprüft werden
müssen. Der Gitterturm, so weiß man auch bei butzkies, ist deshalb in
der Vergangenheit in ein schlechtes Licht gerückt worden. Mit dem
Aufkommen von Nabenhöhen über 100 Metern kann der Gitterturm auf Grund
der hohen Gestehungskosten der anderen Varianten nun eine Renaissance
erwarten. Butzkies stahlbau plant in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer
APG in Rostock die Entwicklung, Konstruktion und den Aufbau eines ersten
wartungsfreien Gittermastturms für Windenergieanlagen. Die Besonderheit
aus Krempe: Durch den Einsatz neuartiger Verbindungsverfahren und die
Verwendung innovativer Stabprofile und wirklichkeitsnaher
Rechenmodellannahmen soll die hohe Wartungsintensität, die herkömmliche
Gittertürme aufweisen, behoben werden. Der stählerne Prototyp, an dem
der Nachweis der Wartungsfreiheit erbracht werden soll, wird an einem
Standort an der Westküste unter realen Einsatzbedingungen seinen Dienst
aufnehmen. Am liebsten würden die Kremper ihre Musteranlage in der Nähe
zum Firmengelände errichten. Angedacht war ein Standort auf dem Terrain
der Nachbargemeinde Neuenbrook. Hier machte zuletzt allerdings vor allem
der Denkmalschutz einen Strich durch die Rechnung. Ein solcher
Gittermast, so die Begründung, könnte den Blick auf das historische
Krempe trüben.


Kay Butzkies-Schiemann, Geschäftsführer des
Familienbetriebes in dritter Generation, ist allerdings zuversichtlich,
dass hier eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann. Optimistisch
äußerte sich zur Standortortfrage auch Landrat Dr. Jens Kullik.
Gegenüber unserer Zeitung teilte er mit, dass eine endgültige
Entscheidung noch ausstehe, man aber sehr zuversichtlich sei.


Wenn die Musteranlage steht, sollen sich vor allem potentielle Kunden
von den Vorteilen überzeugen. „Gittertürme lassen sich leicht
transportieren, und sie sind günstiger in der Herstellung als
konventionelle Konstruktionen bei gleichzeitig im Verhältnis hohem
Lohnanteil. Die wesentlichen innovativen Bestandteile unseres
Turmkonzepts liegen in der Designstruktur des Tragwerkes sowie in der
Konzeption der wartungsfreien Verbindungen“, erläutert Kay Butzkies-Schiemann.


„Mit diesem Projekt wird es erstmals möglich, den Nachweis für einen
wartungsfreien Gittermastturm für den Einsatz bei Windenergieanlagen
aller Leistungsklassen und Turmhöhen zu führen“, so Dr. Bernd Bösche,
Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer
Schleswig-Holstein (WTSH) bei der Förderbescheidübergabe.


„Butzkies stahlbau GmbH kann hier mit der Entwicklung seines eigenen
Produkts ein aktuelles Marktpotential erschließen und seine
Marktposition weiter ausbauen.“ Das Unternehmen will mit dem
Entwicklungsvorhaben bis zum Jahr 2015 30 neue Arbeitsplätze im eigenen
Betrieb schaffen sowie 15 neue Arbeitsplätzen in anderen schleswig-holsteinischen Unternehmen. Zudem dient das Projekt der langfristigen Sicherung von 20 bestehenden Arbeitsplätzen.
Volker Mehmel








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