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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 12.10.11, 17:29     Betreff: Max Schön macht sich für das Projekt Desertec stark. WZ vom 11.10.2011

Siemens MQ955PE Handrührer / Power E...


Der „Verkäufer“ des Wüstenstroms

Max Schön hat „sonnige“ Ziele und macht sich
für das Projekt Desertec stark /Er hat Erfahrung mit „ganzheitlichen“
Energiekonzepten – und ihren Hürden

Lübeck

Der Akku läuft. Beim Thema „Energie“ springt Max Schön an, erklärt,
argumentiert, doziert. Energie aus den Wüsten der Welt für die ganze
Welt. Vorgezeichnet waren dem Spross einer Lübecker Stahlhandels-Familie
grüne Ideen nicht. Sie haben ihn aber als Studenten angesprungen und
durch die Jahrzehnte zum visionären Experten gemacht. Jetzt ist er 50 –
und so ideen- und energiegeladen wie eh.


Ein Gutmensch ist er nicht, auch wenn sich bereits dem Studenten Max
Schön die Erkenntnis aufdrängte: „Da stimmt irgendwas nicht mit der
globalen Energieversorgung.“ Der Diplom-Betriebswirt,
der nach dem frühen Tod des Vaters vor 26 Jahren die Geschäftsführung
der Max Schön GmbH & Co KG übernahm, ist vor allem Geschäftsmann.
Umweltschutz und Ökonomie, sagt er, müssen eine gedeihliche Verbindung
eingehen. Und vor allem müssen gute Ideen gut verkauft werden.


Eine der besten Ideen ist für ihn das Desertec-Konzept:
Per Sonnenenergie in Wüsten sauberen Strom gewinnen – „ein
ganzheitliches Konzept, in dem es um Klimaschutz, um
Trinkwasserversorgung und sozio-ökonomische Entwicklung, um
Sicherheitspolitik und um internationale Zusammenarbeit geht“, sagt
Schön. Und er weist nachdrücklich darauf hin, dass diese Idee nicht in
Westeuropa, sondern im Rahmen des Club of Rome gemeinsam mit dem
Jordanischen Klimaforschungszentrum und dem Hamburger Klimaschutz-Bündnis in Ländern rund ums Mittelmeer geboren wurde.


Dem Lübecker ist das globale Konzept längst Herzens- und
Verstandesangelegenheit. „Die Lösung für ein gemeinsames Thema“, nennt
er es. Schön ist einer ihrer eloquentesten Verkäufer. Statt komplizierte
Berechnungen ins Feld zu führen, zitiert er oft und gerne einen Satz
des geistigen Desertec-Vaters Gerhard Knies:
„Die Wüsten der Erde empfangen in sechs Stunden mehr Energie von der
Sonne, als die Menschheit in einem Jahr verbraucht.“ Technisch seien
sowohl Produktion als auch der Transport zu 90 Prozent aller Menschen
möglich. Utopistische Spinnerei ist das (vom Deutschen Zentrum für Luft-
und Raumfahrt entwickelte) Konzept auch für die Unternehmen nicht, die
Schön vor zwei Jahren zusammen mit der Munich Re für die Industrie-Initiative mit Namen Dii gewinnen konnte: ABB, Deutsche Bank, E.ON, Münchner Rück und Siemens darunter.


Warum, fragt der Laie, ist der Plan dann nicht schon längst
umgesetzt? „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“, sagt Schön und klingt
dabei weder lakonisch noch resignierend. „Die größten Hindernisse sind
überkommene ökonomische und politische Strukturen.“


Also steht Schön an der Desertec-Spitze als der Idee-Verkäufer,
bei der es eben auch um seine Idee von der Welt geht. Nicht, dass er
sonst nichts zu tun hätte. Zwar gab er die Geschäftsführung des Lübecker
Unternehmens – nachdem er in Dänemark einen neuen Gesellschafter
gefunden hatte – nach 14 Jahren ab. Doch der Vater von drei Kindern ist
heute Geschäftsführender Gesellschafter in der bulthaup Max & Co.
Küchenhandelsgesellschaft mbH, Lübeck, Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Desertec Foundation, Berlin. Er sitzt in den Aufsichtsräten von
British American Tobacco Germany, Hamburg, TimberTec AG, Eutin, ist
Aktionär der Sanistål A/S, Aalborg, engagiert sich unter anderem als
Präsident in der Deutschen Gesellschaft The Club of Rome, Hamburg, im
Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, im Klimarat des
Landes Schleswig-Holstein, im Hochschulrat der
Fachhochschule Lübeck, im Kuratorium der Stiftung für Zukunftsfragen.
Dazwischen sind Vorträge gestopft, gelegentlich im Bremerhavener
Klimahaus, in dem es einen Raum gibt, der ihm der liebste ist: ein Stück
Wüste. Er ist attraktiver Talkshow-Gast, der
sich schon mal den Binder vom Kragen zerrt und mit der Frage, ob ihm die
Politik auch eine Prämie für abgewrackte Krawatten bezahle, gegen die
Abwrackprämie protestiert.


Komplizierte Dinge einfach und immer wieder zu erklären, gehört zu
seinen Stärken, und mit dem Eingeständnis eigener Schwächen steigt seine
Glaubwürdigkeit. Da sind zum Beispiel die Beleuchtungskörper zu Hause,
die den eigenen Ansprüchen nicht genügen. „Aber in diesem Zimmer bin ich
eher selten“, sagt Schön und lacht. Global und privat gibt es für ihn
mit seinen Kindern Wichtigeres. „Mit ihnen diskutiere ich mehr über
Ethik als über das Energiesparen.“


Karin Lubowski





Desertec – setzt auf Wüstenstrom
Die
Idee hinter Desertec: In den Wüsten kann genügend sauberer Strom
erzeugt werden, um die Welt nachhaltig zu versorgen. Das Konzept – das
sich neben Energieversorgung und Klimaschutz auch mit
Trinkwassergewinnung, sozio-ökonomischen Entwicklungen,
Sicherheitspolitik und internationaler Zusammenarbeit beschäftigt –
wurde von einem Netzwerk von Politikern, Wissenschaftlern und Ökonomen
rund um das Mittelmeer entwickelt. Daraus hervorgegangen ist die
Desertec Foundation. Die gemeinnützige Stiftung setzt sich für eine
schnelle Umsetzung ihres Wüstenstrom-Konzeptes in allen geeigneten Regionen der Welt ein.
2009
gründete die Desertec Foundation gemeinsam mit Unternehmen und Banken
die Industrieinitiative Dii (Desertec Industrial Initiative), mit dem
Ziel, in den Wüstenregionen Nordafrikas und im Nahen Osten Ökostrom für
Europa zu erzeugen. Geplant sind neben Photovoltaik- und Windkraftwerken
vor allem Solarthermie-Anlagen, die Solarenergie über Dampfturbinen und Wärmetausch produzieren.




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