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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 17.02.12, 23:06     Betreff: Auf dem Weg zur Nummer eins. WZ vom 17.02.2012

Das große Los: Wie ich bei Günther J...
Seite 1:

Die Milliarden-Vision

Kiel /höv

Schleswig-Holstein steht vor einer stürmischen
Entwicklung beim Ausbau erneuerbarer Energien und damit einem der
größten Investitionsprogramme der Nachkriegszeit. Der Bundesverband
Windenergie rechnet mit Investitionen von zehn Milliarden Euro in den
kommenden Jahren. Dabei gehe es nicht mehr nur um die politische
Bedeutung der Energiewende, sagte der Verbandspräsident Hermann
Albers. „Wir reden auch über Industrieansiedlung.“ Erklärtes Ziel sei
es, die Produktion aus Windenergie in den kommenden sechs Jahren von
derzeit rund 3200 auf 9000 Megawatt zu steigern.

Seite 5:



Auf dem Weg zur Nummer eins

2648 Rotoren in Schleswig-Holstein / Bürgerwindparks als Erfolgsgeschichte / Bundesverband: Politik muss Investitionshemmnisse beseitigen

Kiel

Schleswig-Holstein ist nach Einschätzung des
Bundesverbandes Windenergie auf einem guten Weg, „zum Vorzeigeland bei
der Nutzung erneuerbarer Energien zu werden“. Allein im vergangenen Jahr
seien 400 Millionen Euro in den Ausbau der Windkraft investiert worden,
sagte Verbandspräsident Hermann Albers gestern in Kiel. Bleibe es bei
dem Ziel, die Gesamtleistung der Windkraft in den nächsten sechs Jahren
von derzeit 3200 auf 9000 Megawatt auszubauen, könne Schleswig-Holstein
Niedersachsen als Windland Nummer eins verdrängen. Die dazu nötigen
Investitionen bezifferte Albers auf rund zehn Milliarden Euro.


Schon bald könne Schleswig-Holstein es als erstes Bundesland schaffen, beim Windanteil am Nettostromverbrauch die 50-Prozent-Marke zu
knacken, sagte Albers. Derzeit beträgt der Anteil 46,5 Prozent. Damit
liegt das nördlichste Bundesland im Bundesvergleich auf dem dritten
Platz. Nur Sachsen-Anhalt und Brandenburg hatten einen höheren Anteil am Nettostromverbrauch.


2011 sind zwischen Nord- und Ostsee 300 Megawatt neu installiert worden. Insgesamt drehen sich in Schleswig-Holstein
2648 Anlagen. Allein Niedersachsen lag mit 431 Megawatt neu
installierter Leistung über dem Wert des nördlichsten Bundeslandes.
Bundesweit kamen 2007 Megawatt hinzu.


Albers bescheinigte den Ländern, mit der von der vom Bund
beschlossenen Energiewende deutlich offensiver umzugehen als die
Bundesregierung selbst. So wolle der Bund die installierte Leistung aus
der Windkraft von 29 auf lediglich 35 Megawatt steigern. Das sei
„deutlich zu wenig“, um die Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes
tatsächlich zu erreichen. Die Pläne der Länder summierten sich auf 80
Gigawatt.


Vor allem das Modell des Bürgerwindparks sei eine Erfolgsgeschichte,
sagte Albers. Dennoch sei die Politik gefordert, Investitionshemmnisse
für neue Windenergieanlagen mit mehr Leistung und einer höheren
Effizienz zu beseitigen. So gingen etwa durch die Höhenbegrenzung neuer
Anlagen bis zu 40 Prozent an Energieffizienz verloren. Auch Regelungen,
nach denen der Investitionssumme die Kosten für einen späteren Abbau von
Windrädern hinzuzurechnen seien, bremsten den Ausbau, zumal Altanlagen
auf osteuropäischen Märkten sehr begehrt seien.


Insgesamt sind im vergangenen Jahr 131 neue Winkraftanlagen in Schleswig-Holstein
neu aufgestellt worden, 66 wurden im Zuge des so genannten Repowerings
abgebaut. Dabei werden kleinere Altanlagen durch größere Anlagen mit
einer höheren Leistung ersetzt. Das beruhige auch das Landschaftsbild,
sagte Albers. So drehen sich die Rotoren einer neuen Drei-Megawatt-Anlage nur noch 15-mal in der Minute, kleinere Anlagen kommen auf 40 Umdrehungen.


Das Repowering und der Ausbau der Stromnetze sei vor allem für die
Westküste bedeutsam, sagte Albers. Ende vergangenen Jahren standen 63
Prozent aller Windkraftanlagen und 66 Prozent der installierten Leistung
in den Kreisen Nordfriesland, Dithmarschen und Steinburg.


Albers erneuerte zugleich die Forderung seines Verbandes nach einem
beschleunigten Ausbau der Stromnetze. Dies sei eine „existenzielle
Frage“. Peter Höver







Windenergie: Die Top Fünf 
Die Küstenländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie die Binnenländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind bei der Windenergie in Deutschland führend. Rheinland-Pfalz und Bayern holen auf. Eine Übersicht.

Installierte Gesamtleistung in Megawatt 
1. Niedersachsen: 7039,42
2. Brandenburg: 4600,51
3. Sachsen-Anhalt: 3642,31
4. Schleswig-Holstein: 3271,19
5. Nordrhein-Westfalen: 3070,86

Neu installierte Leistung in Megawatt
1. Niedersachsen: 431,05
2. Schleswig-Holstein: 299,78
3. Rheinland-Pfalz: 258,00
4. Brandenburg: 181,10
5. Bayern: 164,52

Anteil der Windenergie am
Nettostromverbrauch* in Prozent
1. Sachsen-Anhalt: 48,11
2. Brandenburg: 47,65
3. Schleswig-Holstein: 46,46
4. Mecklenburg-Vorp.: 46,09
5. Niedersachsen: 24,95

Quelle Bundesverband WindEnergie


* Der Nettostromverbrauch bezeichnet die vom Verbraucher genutzte
elektrische Energie nach Abzug des Eigenbedarfs der Kraftwerke und der
Übertragungs- beziehungsweise Netzverluste.





Kommentar von Seite 2:



Es muss gehandelt werden

Ein schleppender Netzausbau trübt den Erfolg beim Ausbau der Windkraft

Peter Höver

Es sind blendende Zahlen, die der Bundesverband Windenergie gestern
in Kiel vorgelegt hat. Dies allerdings in mehrfacher Hinsicht.


Der Ausbau der Windkraft im Norden geht schneller voran als Skeptiker gedacht haben. In Schleswig-Holstein
hat das vor allem mit dem Modell des „Bürgerwindparks“ zu tun. Kommen
private Investoren und wollen ihre Stromspargel in die Landschaft
pflanzen, dann sind Widerstände vor Ort oft programmiert. Tun sich
Bürger oder Gemeinden zusammen, um ein solches Projekt voranzutreiben,
dann funktioniert das im Regelfall, weil die Wertschöpfung am Ende im
Dorf bleibt.


Die Kehrseite dieser glänzenden Medaille ist und bleibt der
Netzausbau. 9000 Megawatt sollen in sechs Jahren installiert sein. Hier
steht die Energiewende erst am Anfang, ist deutlich mehr Tempo nötig,
weil der Fortschritt hier eher eine Schnecke ist. Will Schleswig-Holstein
Stromexportland bleiben, dann muss dieses Produkt auch beizeiten
abfließen können in die großen Verbrauchszentren im Süden der Republik.
Manches deutet darauf hin, dass sich Netzbetreiber wie Politik an diesem
Projekt einen Bruch heben könnten.


Die Warnung des Energiekonzerns Eon vom Wochenanfang ist ein
Alarmzeichen. Scheitert der Netzanschluss, dann drohen etwa Baustopps
bei den großen Offshore-Windparks, die bis 2030
rund 15 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken sollen.
Investoren werden sich dreimal überlegen, ihr Geld in Windkraft auf See
zu investieren, wenn die Anbindung an Land fehlt. Die aber ist teuer,
hoch kompliziert und markiert technisches Neuland. Der Netzbetreiber
Tennet erklärt das mit „fehlenden finanziellen, personellen und
materiellen Ressource aller Beteiligten“.


Das ließe sich mit entschlossenem – auch politischem – Handeln
ändern. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Der
Bundeswirtschaftsminister hat gerade eine Arbeitsgemeinschaft
„Beschleunigung der Netzanbindung“ eingesetzt. Unterstellen wir, dass da
nicht nur geredet, sondern beizeiten auch gehandelt wird.







[editiert: 17.02.12, 23:21 von Claudia]
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