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Heftiger Streit um gekürzte Solarförderung. WZ vom 24.02.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 24.02.12, 20:38  Betreff: Heftiger Streit um gekürzte Solarförderung. WZ vom 24.02.2012  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Heftiger Streit um gekürzte Solarförderung

Berlin /dpa /til

Norbert Röttgen geht es um das große Ganze. Es sei zuletzt viel
Unsinn geredet worden, sagt der Bundesumweltminister. „Die Energiewende
findet statt und zwar mit Erfolg.“


Demonstrativ übt er gestern den Schulterschluss mit
Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), mit dem er wochenlang um die
Zukunft der milliardenschweren Solarförderung gerungen hat. Ob sie die
Kostenbremse ziehen können bei der Photovoltaik, ist aber die Frage.
Modellrechnungen zeigen, dass je nach Zubaumenge die Kürzungen bei
Dachanlagen bis 2014 sogar geringer ausfallen könnten als mit der alten
Regelung. Die Verbraucher dürften die Kürzungen kaum spüren, da die
bisher angefallenen Verpflichtungen von rund 100 Milliarden Euro ohnehin
zu zahlen sind – die Vergütungen sind auf 20 Jahre garantiert. Der
„Solar-Soli“ kostet einen Durchschnittshaushalt
pro Jahr 70 Euro. Für Strom aus kleinen Dachanlagen gibt es ab dem
Frühjahr nun statt 24,43 Cent noch 19,5 Cent je Kilowattstunde. Große
Solarparks mit einer Größe von bis zu 60 Fußballfeldern bekommen 13,5
Cent. Einen gedeckelten Zubau wird es nicht geben. Die Regelung soll
schon ab 9. März gelten.


Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) und Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) warnten vor Schaden für ihre
Solarstandorte. „Was hier geplant ist, ist ein Solar-Ausstiegsgesetz“,
sagte Carsten Körnig vom Bundesverband der Solarwirtschaft. Bundesweit
kam es gestern zu Demonstrationen von Solarbeschäftigten. Die
stellvertretende Bundesfraktionsvorsitzende der Grünen, Bärbel Höhn,
sagte: „Die Bundesregierung will die Photovoltaik zu dem Zeitpunkt
abwürgen, wo sie den Atomreaktoren und Kohlekraftwerken gefährlich
wird.“ Die Preisentwicklung bei der Technologie sei so rasant, dass sie
schon in fünf bis sechs Jahren konkurrenzfähig sein könne.


Aus der EEG-Umlage von 3,59 Cent pro Kilowattstunde erhalten:

Solaranlagen
1,86 Cent
Wasserkraft-, Gas- und Geothermieanlagen
0,04 Cent
Windkraftanlagen auf See
0,04 Cent
Sonstige Kosten *
0,37 Cent
Windkraftanlagen an Land
0,45 Cent
Biomasseanlagen
0,84 Cent

* Verwaltung, Zinskosten, Nachzahlungen, Liquiditätsreserve

rundungsbedingte Differenzen


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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 24.02.12, 20:46  Betreff: Re: Heftiger Streit um gekürzte Solarförderung. WZ vom 24.02.2012  drucken  weiterempfehlen

Kommentar von Seite 2:



Ein Aufpreis, den wir zahlen müssen

Das Schüren von Ressentiments gegen die Solarkraft-Förderung gefährdet die Energiewende

Kerstine Appunn

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) sollte einen Anreiz für den
Ausbau regenerativer Energien sein – nun hat der Staat bemerkt, dass er
die Bürger wohl zu stark „angereizt“ hat. Angeblich zahlen die
Stromkunden wegen der EEG-Umlage jährlich rund
sieben Milliarden Euro an die Betreiber von Solarstromanlagen. Diese
Zahl hört sich erschreckend an und erhitzt auch dann noch die Gemüter,
wenn sie mit 10,50 Euro Mehrkosten im Monat pro Privathaushalt für die
Förderung aller Erneuerbaren Energien angegeben wird.


Angesichts der Berechnung, dass die Photovoltaik mit 50 Prozent der
Fördergelder nur 15 Prozent der regenerativen Energie in Deutschland
erzeugt, ist anzunehmen, dass das EEG in diesem Bereich tatsächlich über
das Ziel hinausgeschossen ist. Dennoch ist die Art und Weise, wie die
Minister in Berlin am EEG herumgewerkelt haben, ein falsches Signal an
alle, die die Energiewende unterstützen oder in sie investieren.


Das liegt weniger am Inhalt der neuen Regelungen als an der Art und
Weise, wie ihre Notwendigkeit vermittelt wird. Hersteller erneuerbarer
Energien werden als Schmarotzer dargestellt, die dem Normal-Bürger
auf der Tasche liegen. Dabei sollte inzwischen jedem klar sein, dass
die gesellschaftlichen Kosten und Schäden an der Umwelt durch die
Verbrennung fossiler Energieträger um einiges schwerer wiegen als der
temporäre Aufpreis, den uns die Umstellung auf regenerativen Strom
kostet.


Es wäre unverantwortlich, wenn die Energiewende wegen der
Stimmungsmache gegen 10,50 Euro Mehrkosten im Monat ins Stocken gerät.
Von Bürgern, die oftmals monatlich bis zu 30 Euro für die Raten eines
Smartphones oder andere Luxusgüter ausgeben, sollte man erwarten können,
dass sie zehn Euro in den Umweltschutz und die Zukunft ihrer Kinder
investieren.







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