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Harte Jobs im Offshore-Windpark. WZ vom 10.03.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 11.03.12, 19:12  Betreff: Harte Jobs im Offshore-Windpark. WZ vom 10.03.2012  drucken  weiterempfehlen

Harte Jobs im Offshore-Windpark

Bei jedem Wetter im Einsatz / Die Windkraftanlagen auf See fordern gewissenhafte Teamplayer

Hamburg /tmn /sh:z

Nie zuvor sind so weit vor der deutschen Küste im Meer Windparks
gebaut worden. Und die Arbeiter, die die Windkraftanlagen für die
Stromgewinnung auf dem Ozean aufstellen, leisten Pionierarbeit. Die Jobs
sind zwar gut bezahlt – aber auch gefährlich.


14 Tage arbeiten, 14 Tage frei: Das ist der Rhythmus, in dem
Christian Eiche lebt. Jeden Monat verbringt der 30-Jährige zwei Wochen
auf einer Plattform mitten im Meer. Ist er dort, arbeitet er zwölf
Stunden am Stück. Danach hat er zwei Wochen frei und ist zu Hause in
Emden bei seiner Frau und seiner Tochter.


Christian Eiche ist Offshore Coordination Manager. Ist er draußen auf
See, ist er der Chef der Plattform, von der aus Deutschlands größter
Windpark in der Nordsee gebaut wird: der „Bard Offshore Windpark 1“, 90
Kilometer nordwestlich von Borkum. Wenn der Windpark Ende 2012 fertig
ist, sollen in der Nordsee 80 Windräder stehen, die bei entsprechendem
Wind pro Jahr 400 000 Haushalte mit Strom versorgen.


Nach den Planungen der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2021 die
Windkraftanlagen vor der deutschen Küste auf eine Gesamtleistung von
rund 10 Gigawatt Strom kommen. Das entspricht dem Strombedarf von 10
Millionen Privathaushalten pro Jahr. Sie sollen ein wesentliches Element
der Energiewende werden. Zum Vergleich: Derzeit sind es 200 Megawatt.


Um das Ziel zu erreichen, wird vor der Küste nun kräftig an neuen
Windparks gebaut. „Es ist fast eine ganze Armada von Arbeitern unterwegs
da draußen“, sagt Andreas Wagner von der Stiftung Offshore Windenergie.
Und gutes Personal ist knapp. „Der Markt wächst schneller als gut
ausgebildete Fachkräfte nachkommen“, sagt Michael Finnern,
Geschäftsführer der Bard Logistik GmbH, die den Windpark baut. Gesucht
würden vor allem Offshore-Mechaniker und Offshore-Elektriker.


Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Pricewaterhousecoopers (PwC) vom Januar 2012 haben in der gesamten
Offshore-Windenergiebranche im Jahr 2010 rund 14
300 Menschen gearbeitet. PwC schätzt, dass die Zahl der Arbeitsplätze
bis 2016 auf 24 400 Arbeitsplätze steigen wird und dann bis 2021 noch
einmal auf 33 100 Stellen.


Offshore Cooordination Manager Christian Eiche macht seine Arbeit
gern. Es ist vor allem die Pionierarbeit, die ihn reizt. Nie zuvor sind
soweit von der Küste entfernt Windkraftanlagen gebaut werden. Er spricht
von einem tollen Zusammenhalt unter den Kollegen auf der Plattform und
von dem Stolz, wenn eine Anlage steht und sie wieder einmal Kälte,
Regen, Schnee und Sonne getrotzt haben. „Die Arbeit ist nicht ganz
ohne“, meint Eiche. Er sagt, dass seine Frau sich Sorgen macht und er
selbst manchmal auch, seitdem er eine Tochter hat. Doch trotzdem kann er
sich keinen anderen Job vorstellen. Er hätte es sogar gemacht, wenn ihm
seine Firma die gleiche Bezahlung wie an Land angeboten hätte. „Für die
Kälte, den Regen, den Schnee und die Sonne dort draußen muss man aber
auch geboren sein.“


Die Verdienstmöglichkeiten sind gut. „Als Handwerker kann man da
draußen so viel verdienen, wie im mittleren Management“, sagt Finnern.
Zum Teil stünden auf dem Gehaltsscheck auch 50 Prozent mehr als an Land.


Auch wenn das Arbeiten auf dem Meer für Interessierte keine wirkliche Option ist: Die Offshore-Branche
bietet auch an Land viele Arbeitsplätze. So sind Mechaniker, Elektriker
und Maschinenbauer etwa bei den Zulieferbetrieben gesucht. Und auch die
Häfen brauchen neues Fachpersonal, da die Windkraftanlagen viel
schwieriger zu verladen sind als Container.



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