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Solarenergie: Tal durchschritten. WZ vom 01.08.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 01.08.12, 23:39  Betreff: Solarenergie: Tal durchschritten. WZ vom 01.08.2012  drucken  weiterempfehlen



Solarenergie: Tal durchschritten

Itzehoer Unternehmer kritisiert wankelmütige Politik

Itzehoe

„Drastische Kürzung der Solarförderung“, hieß es Ende März aus dem
Deutschen Bundestag. Anfang Mai stoppte der Bundesrat den Beschluss.
Erst im Juni wurde schließlich ein im Vermittlungsausschuss erarbeiteter
Kompromiss beschlossen. Für im Solarbereich tätige Unternehmer ein
Albtraum: „Die ganze Branche hing am seidenen Faden“, sagt Torsten
Johnson, Geschäftsführer der Solar Direct GmbH in Itzehoe.


Mit seinen 36 Mitarbeitern hat sich die Firma der Planung und
Installation von Solaranlagen verschrieben. Johnson ist dankbar, dass
nun endlich eine Entscheidung gefallen sei: „Jetzt kommen auch wieder
Aufträge.“ In der langen Zeit der Ungewissheit zwischen März und Juni
habe sein Unternehmen eine breite Talsohle durchschritten. Angesichts
der politischen Ungewissheit hätten viele potenzielle Kunden erstmal
abgewartet, einen Vertrag für eine neue Solaranlage zu unterzeichnen. Da
blieben die Aufträge aus.


Und so machte die Wankelmütigkeit des Gesetzgebers das zweite
Quartal, das seit Firmengründung immer das stärkste war, zur schwächsten
Periode für Solar Direct. Das ging soweit, dass für die eigenen Leute
keine Arbeit mehr da war: „Wir haben auch Mitarbeiter entlassen“, sagt
Torsten Johnson bedauernd und wütend zugleich.


Einige Wochen vorher noch, im Februar, schwappte eine Flut von
Aufträgen in das Unternehmen: „Da haben wir alles getan, weil wir
Aufträge hatten, die unterschrieben waren.“ Die Nachrichten von der
bevorstehenden Kürzung hätten dazu geführt, dass sich viele Kunden zu
einem schnellen Kauf entschieden hätten. Johnson musste Mitarbeiter
anderer Firmen einkaufen, um alle Arbeiten termingerecht ausführen zu
können. Dann sei plötzlich deutschlandweit das Material knapp geworden.
Die ganze Branche sei in Aufruhr gewesen – und das nur, weil sich die
politischen Entscheidungsträger viel Zeit gelassen hätten. Das lange Hin
und Her sei eines wirtschaftsstarken Standorts wie Deutschland nicht
würdig, findet Johnson.


Die beschlossenen Kürzungen sieht der Unternehmer gelassen. Nach den
langen Verhandlungen sind sie ohnehin geringer ausgefallen als erwartet.
„Es hat sich für den Endkunden nichts Wesentliches verändert“, sagt
Thorsten Johnson. „Die Privatleute hat es eigentlich am wenigsten
getroffen.“ Es lohne es sich nach wie vor in Anlagen auf dem eigenen
Dach zu investieren, zumal die Förderung auf 20 Jahre festgeschrieben
sei und nebenbei der Strompreis steigen werde.


Lediglich Betreiber größerer Anlagen mit Leistungen von mehr als 100
Kilowatt bekämen die Veränderungen zu spüren. „Wenn die als reine
Renditeobjekte laufen, gibt es natürlich schon Einschnitte“, so Johnson.
In Zukunft würden wohl viele aus diesen Großprojekten aussteigen.
Deutlich mehr Leute würden sich in Zukunft um die Produktion von Energie
für den Eigenbedarf bemühen – so wie Johnson selbst, der das Dach
seiner Firma im Itzehoer Innovationsraum mit Solarmodulen bedeckt hat.


Auf die nächsten Monate blickt der Geschäftsführer optimistisch: „Das Tal ist durchschritten.“


Michael Althaus






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