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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 21.04.13, 23:29     Betreff: Altmaier: Meereswindparks dürfen näher an die Küste. WZ vom 18.04.2013



Altmaier: Meereswindparks dürfen näher an die Küste

Bundesumweltminister unterstützt Vorstoß des Kieler Wirtschaftsministers – will aber das Watt ausnehmen

Kiel/Berlin

Bundesumweltminister Peter Altmaier plädiert dafür, Meereswindparks
näher an der Küste zu bauen als bisher – allerdings nicht im
Nationalpark Wattenmeer. „Dort, wo man näher an die Küste herangehen
könnte, ohne das Wattenmeer in Mitleidenschaft zu ziehen, kann man das
prüfen, wenn vor Ort entsprechende Anträge gestellt werden“, sagte der
CDU-Politiker unserer Zeitung. Das Weltnaturerbe
Wattenmeer wolle er dabei jedoch ausnehmen, weil er es nicht gefährden
wolle und „weil es zu unseren größten Naturschätzen gehört“.


Mit seinem Vorstoß unterstützt Altmaier einen Wunsch von Schleswig-Holsteins SPD-Wirtschaftsminister
Reinhard Meyer. Der hatte kürzlich den Bau von Windparks in geringerer
Entfernung zum Festland angeregt, weil die Kosten für Anlagen weit
draußen auf dem Meer zu hoch seien. Während Deutschland die Offshore-Farmen fast nur außerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone
und nicht selten in über hundert Kilometer Entfernung vom Festland
baut, gehen Dänemark und England viel näher an die Küste heran und sind
daher beim Ausbau schon deutlich weiter. „Wenn man davon überzeugt ist,
dass Offshore in der Nordsee für Deutschland eine Zukunft hat, muss man
eventuelle Fehler analysieren, sich neu aufstellen und weitermachen“,
hatte Meyer daher gefordert.


Allerdings dürfte es in der deutschen Nordsee schwierig werden,
Windparks näher an Land zu bauen als bisher geplant. Vor Niedersachsens
Küste verläuft ein unverbaubarer Korridor mit Hauptschifffahrtswegen.
Und vor Schleswig-Holsteins Westküste besteht die gesamte Zwölf-Seemeilen-Zone,
in der die Landesregierung für Genehmigungen zuständig ist, aus
Schutzgebieten. Einen Teil nimmt der Nationalpark Wattenmeer ein, auf
der übrigen Fläche sind für Vögel und Schweinswale Reservate
eingerichtet. Die erstrecken sich sogar bis weit in die „Ausschließliche
Wirtschaftszone“ der Nordsee, über die das Bundesamt für Seeschifffahrt
und Hydrographie (BSH) wacht. Dort blockieren zudem militärische
Übungsgebiete küstennähere Windparkprojekte. „Näher an die Küste kommt
man nicht“, schlussfolgert daher BSH-Expertin Carolin Abromeit. Ähnlich sieht es in Schleswig-Holsteins Ostsee aus. Nur nordöstlich von Kiel und östlich von Fehmarn gibt es freie Flecken.


Zwar ist der Bau von Windparks laut BSH weder in Schutzgebieten noch
in militärischen Übungsgebieten von vornherein ausgeschlossen. So liegt
die genehmigte Windfarm „Butendiek“ vor Sylt in einem Schweinswal- und
Vogelschutzgebiet. Und die drei zum Teil schon in Bau befindlichen
Offshore-Parks westlich von Amrum stehen in
ehemaligen Militärzonen. Doch bei neuen Projekten dürfte die
vorgeschriebene Interessenabwägung nach Einschätzung von Experten
zugunsten der Meerestiere und der Bundeswehr ausgehen. Auch Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) hatte sehr zurückhaltend auf den Vorstoß seines Kabinettskollegen Meyer reagiert.


Hinzu kommt: Windparks innerhalb von Schutzgebieten – „Butendiek“ ist
eine Ausnahme – lohnen sich bisher nicht, weil es für sie keine
Einspeisevergütung gibt. Allerdings könnte der Bund diese Regelung mit
einer Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ändern.


Henning Baethge






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