Solar-Boykott: Wirtschaft warnt vor Handelskrieg
Berlin/München /dpa
Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft haben vor einer
Eskalation des Handelsstreits zwischen der EU und China um Billigimporte
von Solartechnik gewarnt. Der Bundesverband der Deutschen Industrie
(BDI) und der Außenhandelsverband BGA machten deutlich, dass eine solche
Entwicklung negative Folgen für die deutsche Wirtschaft haben werde.
Tausende Arbeitsplätze seien in Gefahr.
Die EU will bis 5. Juni den Solar-Billigimporten
aus China einen Riegel vorschieben. Die Einfuhr von Solarpaneelen soll
dem Vernehmen nach mit einem durchschnittlichen Zollsatz von 47 Prozent
belegt werden. Auch in der Branche sind die Anti-Dumping-Zölle umstritten: Solaranlagen könnten sich massiv verteuern. Zudem fürchtet Europa Vergeltungsmaßnahmen seitens China.
„Wir sind über die EU-Entscheidung bestürzt“, sagte BGA-Präsident
Anton Börner mit Blick auf die Androhung von Strafzöllen auf
chinesische Solarmodule. „Es ist unverständlich, dass die Kommission der
Argumentation einiger teils schon insolventer Unternehmen folgt und
damit Tausende moderne europäische Unternehmen schädigt, die auf
günstige Solarmodule angewiesen sind.“ Auch BDI-Chef Ulrich Grillo forderte die Kommission auf, alle Möglichkeiten auf dem Verhandlungsweg auszuschöpfen.
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