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Solarboom auf deutschen Dächern endet. WZ vom 09.07.2013

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 14.07.13, 23:46  Betreff: Solarboom auf deutschen Dächern endet. WZ vom 09.07.2013  drucken  weiterempfehlen

Solarboom auf deutschen Dächern endet

Kürzung der Förderung zeigt Wirkung: Weniger neue Anlagen installiert

Berlin/Kiel /dpa

Die Deutschen bauen nach mehreren Förderkürzungen bedeutend weniger
Solaranlagen auf ihre Hausdächer als noch in den Vorjahren. In den
vergangenen drei Jahren seien jeweils etwa 7500 Megawatt an neuer
Solarleistung hinzugekommen, 2013 würden es nur noch etwa 4000 Megawatt,
sagte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) gestern in Berlin. So
könnten die Kosten für die Verbraucher gemildert werden.


In Schleswig-Holstein sind auf etwa 15
Prozent aller Gebäude Solaranlagen installiert. Diese produzierten
inklusive der Solarparks 2011 nach Angaben des Statistikamtes Nord knapp
741 Millionen Kilowattstunden Strom.


Während bundesweit allein die 2010 installierten Anlagen die Bürger
in diesem Jahr 2,2 Milliarden Euro kosteten, seien es bei Neuanlagen aus
diesem Jahr nur noch 300 Millionen. Die Förderkosten werden per
Ökostrom-Umlage auf den Strompreis umgelegt.
„Der Ausbau der Photovoltaik war völlig außer Kontrolle geraten“, sagte
Altmaier. Vor einem Jahr hatten Bund und Länder die Förderung daher
reformiert. Altmaier sagte, die Wirkung der Reform übertreffe die
Erwartungen. Altmaier bekräftigte, dass es auch bei der Windenergie eine
ähnliche Regelung mit einer Deckelung geben solle.


Für jede Kilowattstunde Solarstrom wird eine feste, auf 20 Jahre
garantierte Einspeisevergütung gezahlt. Ein Problem sind die hohen
Vergütungen der Vorjahre. Für eine im Juli 2009 ans Netz gegangene
Anlage werden über 20 Jahre 43,01 Cent je Kilowattstunde gezahlt – hier
fallen enorme Differenzkosten an, wenn der Preis an der Strombörse
teilweise unter drei Cent fällt. Für eine jetzt neu gemeldete
Kleinanlage gibt es nur noch 15,07 Cent Vergütung.


Kommentar von Seite 2:



Die gewendete Energiewende

Solarreform bremst Sonnenstrom-Ausbau und Bundesumweltminister Altmaier spricht von einem Erfolg

Stefan Wolff

In den vergangenen Jahren haben deutsche Dächer gründlich ihr
Aussehen verändert. Bis heute sind 100 Milliarden Euro in Solarzellen
investiert worden. Damit werden 4,5 Prozent des in Deutschland
verbrauchten Stroms erzeugt. Keine gute Bilanz, zumal der Anteil der
Solarenergie aktuell sogar wieder zurück geht.Gleichzeitig wird in
Stromkraftwerken genauso viel Kohle verbrannt wie 1990. Energiewende
sieht anders aus.


Bundesumweltminister Altmaier sieht sich und seine Regierung dennoch
auf Kurs. 2018 wird wohl die Förderung bei der Solarenergie endgültig
auslaufen. Dabei verlieren die deutschen mit den sinkenden Subventionen
ohnehin schon die Lust. Die Zahl der installierten Anlagen ist
jedenfalls deutlich zurück gegangen.


Man kann zu regenerativen Energien stehen, wie man will. Aber das
nahende Ende der Förderungen macht noch einmal deutlich, dass die
Energiewende grundsätzlich falsch angepackt worden ist. Die anfangs
ausufernde Förderung des mit Sonnenkraft erzeugten Stroms hat nicht nur
die heimische Photovoltaik-Industrie sondern
auch die Billigheimer aus Fernost gepäppelt, die zusätzlich von
Fördergeldern in der Heimat profitierten. Für die beteiligten
Unternehmen ist die Energiewende ein Desaster. Die Solarbranche steht am
Abgrund. Zuletzt meldete Conergy die Pleite. Was uns zu den Anlegern
bringt, die ebenfalls zu Opfern der Energiewende wurden, weil sie auf
den Solarboom bauten und dabei übersahen, dass politische Mehrheiten
auch mal wechseln können. Und damit auch die Subventionsabsichten.


Die Energiewende ist planungspolitisch eine Katastrophe, weil sie
nicht zentral erfolgt. Der Umweltminister hält nur scheinbar die Fäden
in der Hand, während Länder und einzelne Kommunen machen können, was sie
wollen. So entstehen Offshore-Windkraftanlagen ohne Netzanschluss und Fehlberechnungen, wenn es um den Bedarf neuer Kraftwerke geht.


Als 1990 ein frisch wiedervereinigtes Deutschland vor einer
Herkulesaufgabe stand, sorgte ein Infrastrukturbeschleunigungsgesetz für
den schnellen Ausbau von Straßen-, Schienen- und Stromnetzen. Warum das
bei einem nicht minder ambitionierten Ziel wie der Energiewende nicht
möglich sein soll, ist ein Rätsel.







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