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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 30.05.14, 00:34     Betreff: Ökostrom-Umlage soll sinken. WZ vom 28.05.2014

Tipps vom Hundeflüsterer: Einfache M...
Ökostrom-Umlage soll sinken

Experten: Milliarden-Rücklagen könnten EEG-Zuschlag um 0,4 Cent drücken

Berlin/Westerland /dpa/sh:z

Torsten Albig (SPD) war beeindruckt. Mit einem Hubschrauber landete Schleswig-Holsteins
Ministerpräsident gestern auf der Plattform eines Umspannwerkes – 70
Kilometer westlich von Sylt. Das Umspannwerk ist Teil des im Bau
befindlichen Windparks DanTysk. Künftig soll er genug Strom für bis zu
400 000 Haushalte erzeugen. Die Arbeiten am Windpark trügen dazu bei,
dass Deutschland sich von der Atomenergie lösen kann, sagte Albig.


Die Verbraucher, die in Zukunft diesen Strom beziehen sollen, sahen
zuletzt jedoch vor allem die steigenden Kosten auf ihrer Stromrechnung
durch die Ökostrom-Umlage. Erstmals könnte diese jetzt aber Berechnungen zufolge sinken. Das Öko-Institut
und das Fachinstitut Agora Energiewende gingen bei der Kalkulation von
den bisher zugrunde gelegten Eckpunkten aus. Sie kommen danach auf eine
Umlage von netto 5,84 Cent je Kilowattstunde statt derzeit 6,24 Cent.
Ein Haushalt müsste dann bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden
nur noch 204 statt derzeit 218 Euro Umlage im Jahr über den Strompreis
zahlen, zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer. Die Umlage macht knapp 20
Prozent des Strompreises der Verbraucher aus. Auch für 2016 wird mit
einer geringeren Umlage als heute gerechnet – Grund sei vor allem ein
Milliardenüberschuss auf dem Umlagekonto, hieß es. Derzeit ist das Konto
mit 1,8 Milliarden Euro im Plus, auch weil bei der aktuellen Umlage ein
Puffer eingebaut worden war. Entscheidend für die Berechnung der Umlage
ist aber der Kontostand am 30. September. Die Umlage für das nächste
Jahr wird am 15. Oktober veröffentlicht. „Wir haben zwei Jahre lang sehr
niedrige Kontostände und ein hohes Defizit gehabt. Das jetzige hohe
Plus ist der große Unterschied und hauptverantwortlich für das Sinken
der Umlage“, betonte Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.
Die Berechnungen preisen bereits die geplante Neuregelung bei den
Industrie-Rabatten und der Ökostrom-Vergütung
ein, sowie Annahmen zur Ökostromproduktion und zur Entwicklung an der
Strombörse. Die Verbraucher zahlen die Differenz zwischen dem für den
Strom erzielten Preis und dem auf 20 Jahre garantierten Fördersatz.


Im Bundestag finden kommende Woche Anhörungen zu den Reformplänen von
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) statt. Besonders
umstritten ist, dass weiterhin Hunderte energieintensive Unternehmen
umfassende Rabatte bei den Förderkosten für Wind- und Solarstrom
bekommen. Zwar wird das System umgestellt, aber laut Gabriel wird das
Rabattvolumen weiterhin rund fünf Milliarden Euro betragen. Der Zubau
neuer Anlagen würde dank stetig gesunkener Vergütungssätze hingegen nur
noch mit 0,2 bis 0,3 Cent pro Jahr zu Buche schlagen.




Standpunkt von Till H. Lorenz:

In der Falle

Zu früh freuen sollte sich niemand über die sinkende EEG-Umlage.
Zum einen sind es vor allem milliardenschwere Liquiditätsreserven, die
abgebaut werden und so zum Sinken der Umlage führen – grundsätzlich
geändert hat sich also nichts. Zum anderen ist vollkommen offen, wie
sich die Preise an der Strombörse in Leipzig in den kommenden Jahren
entwickeln. Doch mit ihnen steht und fällt jede mögliche weitere
Entlastung. Das EEG ist zweifelsohne ein Erfolgsmodell. Es hat die
Energiewende vorangetrieben. Doch die Bundesregierung ist bis heute eine
Antwort auf die Frage schuldig geblieben, welche Anreize Produzenten in
Zukunft eigentlich haben sollen, wenn die Preise an der Leipziger
Strombörse vor allem den Weg nach unten kennen. Gabriel probt bereits
die Flucht nach vorn: Mehr Regulierung, noch mehr Prämien. Statt mehr
Marktwirtschaft gibt es mehr Staat. Langfristig niedrige Preise für
Verbraucher verspricht das nicht – da kann auch die jetzt versprochene
Ersparnis von 0,4 Cent je Kilowattstunde nicht drüber hinwegtäuschen.







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