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Lärmschutz bei Bau von Meereswindparks wirkt. WZ vom 16.10.2014

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 16.10.14, 23:53  Betreff: Lärmschutz bei Bau von Meereswindparks wirkt. WZ vom 16.10.2014  drucken  weiterempfehlen



Lärmschutz bei Bau von Meereswindparks wirkt

Neue Daten zeigen: Moderne Technik schont die Gehöre der empfindlichen Schweinswale 

Sylt/Hamburg

Während es von den Seehunden gestern die traurige Nachricht über weitere 30 tote Tiere an Schleswig-Holsteins
Westküste gab, kommt für die Schweinswale in der Nordsee jetzt eine
erfreuliche Botschaft: Der Lärmschutz beim Bau der deutschen
Hochseewindparks ist inzwischen so gut, dass er die
geräuschempfindlichen Meeressäuger davor bewahrt, durch den Bau der
Offshore-Anlagen verletzt oder gar getötet zu
werden. Das geht aus neuen Daten des Bundesamts für Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH) in Hamburg hervor.


Die Behörde hat die Ramm-Arbeiten für die in
diesem Jahr errichteten Meereswindräder ausgewertet – unter anderem für
die 80 Fundamente im Park „Butendiek“ vor Sylt. „Der Grenzwert des BSH
zum Schutz des Schweinswals konnte nahezu verlässlich eingehalten
werden“, stellt BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz
erfreut fest. Der Wert liegt bei 160 Dezibel. Selbst Kim Detloff vom
kritischen Naturschutzbund Nabu lobt: „Der technische Schallschutz hat
eine positive Entwicklung genommen.“


Erreicht wurde der wirksame Lärmschutz beim Bau von „Butendiek“ durch
zwei Maßnahmen: Zum einen hat Bauherr WPD die Pfähle der Windräder mit
einem doppelwandigen Rohr umschlossen, was den Krach beim Rammen
verringert. Zum anderen wurde während der Arbeiten ein „Blasenschleier“
rings um die Pfähle erzeugt. Dabei wird Druckluft aus Schläuchen mit
integrierten Düsen gepumpt, so dass ein feiner Schleier von Luftblasen
an die Meeresoberfläche steigt und den beim Rammen entstehenden Lärm
zusätzlich dämpft. „Es ist beeindruckend, was die Kreativität von
Ingenieuren zu Wege gebracht hat und welche innovativen Lösungen zur
Schallminderung in den letzten Jahren entwickelt werden konnten“, freut
sich Breuch-Moritz.


Dank doppelwandigem Rohr und Blasenschleier besteht künftig beim
Rammen nicht mehr die Gefahr, dass das Orientierungssystem von eventuell
in der Nähe schwimmenden Schweinswalen beschädigt wird und die Tiere
sich verirren und womöglich am Strand verenden. Gestört fühlen sich die
Meeressäuger allerdings trotzdem. Nicht zuletzt deshalb haben der Nabu
und der Umweltverband BUND im Frühling Klage gegen den Windpark
„Butendiek“ eingereicht, der als einziger in der deutschen Nordsee
mitten in einem Schutzgebiet für Wale und Vögel liegt.


Außerdem hält Nabu-Experte Detloff für die
Zukunft noch weitere Verbesserungen beim Lärmschutz für notwendig. „Es
werden ja noch ein paar tausend Pfähle kommen – die können wir nicht
alle mit einem großen Hammer in den Meeresboden rammen“, sagt Detloff
und nennt die Methode „mittelalterlich“. Vielmehr gebe es inzwischen
deutlich leisere Verfahren: „Man kann die Pfähle bohren oder rütteln.“
Und sogar schwimmende Fundamente seien inzwischen möglich.


Henning Baethge






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