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Vollversorgung durch Windkraft. WZ vom 30.12.2014

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 04.01.15, 23:02  Betreff: Vollversorgung durch Windkraft. WZ vom 30.12.2014  drucken  weiterempfehlen

Seite 1:

Windkraft: Ausbau im Eiltempo
Kiel /tfl

Der Kurs steht auf Vollversorgung: Schleswig-Holstein hat 2014 so viel Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt, wie noch nie. Rein rechnerisch habe das Land in diesem Jahr seinen Bruttostromverbrauch mit regenerativer Energie decken können, teilte Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne) gestern mit. Er sei erfreut über die Ausbauzahlen vor allem im Bereich Windkraft: „Onshore-Windenergie ist und bleibt das Zugpferd der Energiewende.“ Es sei absehbar, dass das Land in den nächsten Monaten eine installierte Leistung von 6500 Megawatt erreiche.
Doch gleichzeitig haben die Ausbaupläne nach wie vor mit Gegenwind von Gegnern wie Befürwortern der Technologie zu kämpfen. Nach Informationen unserer Zeitung sind am Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein 51 Verfahren gegen die vor zwei Jahren ausgewiesenen neuen Eignungsgebiete anhängig. Die ersten Klagen von Gegnern oder Gemeinden, die auf ihren Flächen keine Windmühlen bauen dürfen, werden im Januar öffentlich verhandelt.


Seite 13:

Vollversorgung durch Windkraft
2014 konnte Schleswig-Holstein seinen Stromverbrauch komplett decken / Verband kritisiert Einschränkungen durch Denkmalschutz
Kiel /tfl/lno

Streit um Eignungsflächen zum Trotz – allein in den ersten zehn Monaten des Jahres wurden 340 Windkraftanlagen zugelassen. Das waren bereits 41 Anlagen mehr als im ganzen Jahr 2013. Investitionsvolumen im Norden: 1,1 Milliarden Euro. Und der Boom scheint ungebremst. Derzeit laufen 431 weitere Genehmigungsverfahren. Mit ihnen warten weitere 1203 Megawatt Leistung auf ihren Einsatz. Insgesamt sind in Schleswig-Holstein 2375 Windmühlen mit einer Leistung von 4045 Megwatt in Betrieb.

„Das ist ohne Frage eine Erfolgsgeschichte, aber das hätte auch einen Tick weniger abrupt ablaufen können“, sagte Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne). Der Leitungsausbau komme gut voran, so Habeck. „Wir sind voll im Plan, der sehr ehrgeizig ist.“ So starten voraussichtlich 2015 mit den ersten Masten und Kabeln die Arbeiten des ersten Abschnitts der Westküstenleitung. Den Netzausbau finde zwar keiner richtig schön. „Aber die Menschen sehen, dass wir uns wirklich bemühen, die besten Lösungen zu finden.“

Auch Reinhard Christiansen, Landesvorstand des Bundesverbands Windenergie (BWE), freute sich über die Ausbauzahlen: „Das ist eine tolle Entwicklung. Die Windenergie wird nach dem Tourismus und der Landwirtschaft zu einem wichtigen Wirtschaftszweig in Schleswig-Holstein. Langfristig ist das unser Exportschlager.“ Jedoch komme aktuell noch die Veredelung, also das Speichern von Strom, zu kurz. Weil der notwendige Netzausbau nicht Schritt hält, können Windparks überschüssigen Strom nicht immer ausliefern, aber auch nicht vorrätig halten. „Wir brauchen wie anfangs bei Windmühlen eine Anschubfinanzierung für Speichertechnologien. Nur dann werden solche Anlagen auch gebaut“, sagte Christiansen an die Adresse der Bundesregierung.

Im Streit um die Eignungsflächen sieht er vor allem die Landesplanung als Schuldigen: „Hier und da gibt es Schutzgüter, die höherwertiger sind als Flächen für Windkraftanlagen. An anderen Standorten hätte man hingegen großzügiger sein sollen.“ Der Geschäftsführer mehrerer Bürgerwindparks kritisierte im Gespräch mit unserer Zeitung auch das verschärfte Denkmalschutzgesetz, durch das Windkraftanlagen die Sicht auf Denkmäler nicht stören dürfen. „Nicht jedes Bauwerk ist ein herausragendes Kulturdenkmal. Und wenn wir den Klimawandel nicht stoppen, werden sie genauso absaufen.“

Mit Sorge schaue er auf die Pläne der Bundesregierung, spätestens 2017 eine Ausschreibungspflicht für neue Windparks einzuführen. Bei diesem Modell werden neue Kapazitäten für Erneuerbare Energien über Auktionen versteigert. Christiansen befürchtet, dass Schleswig-Holstein dann nicht mehr an der Wertschöpfung teilhaben kann, weil internationale Fonds oder Konzerne die Zuschläge bekämen. „Ich vermute, dass die Akteursvielfalt damit dramatisch zurück geht.“
Auch Energiewendeminister Habeck steht dem Modell skeptisch gegenüber. „In der Realität ist das enorm problematisch“, sagte er. „Die Erfahrungen im Ausland damit sind extrem schlecht.“ Mit einem solchen Systemwechsel dürfe auf keinen Fall die Energiewende kaputtgemacht werden. „Das System muss lernen können.“ Zudem müsse gesichert werden, dass sich weiterhin Bürger an Windparks beteiligen können und nicht nur finanzstarke große Konzerne. „Besonders wichtig ist mir auch die Systemintegration: Die Stromerzeugung und der Leitungsausbau müssen mit den verschiedenen Verbrauchsformen einschließlich Speicherung und Mobilität abgestimmt werden.“


Das Ministerium für Energiewende stellt zukünftig aktualisierte Daten zum Ausbaustand der Windenergie in Schleswig-Holstein online zur Verfügung:
www.schleswig-holstein.de/energie
unter Strom>Windenergie>Windenergie onshore


[editiert: 04.01.15, 23:09 von Claudia]
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