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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 08.04.15, 23:42     Betreff: Premiere für Alkohol-Fähre. WZ vom 28.03.2015

Premiere für Alkohol-Fähre
Weltweit erstes methanolbetriebenes Schiff in Kiel eingeweiht / StenaLine setzt auf umweltfreundlichen Kraftstoff
Kiel /kim

Alkohol verbindet man eher mit Schnapsglas als mit Schiffstank. Die Schwedische Reederei StenaLine zeigt jetzt, mit Methanol – dem einfachsten Vertreter aus der Stoffgruppe der Alkohole – nimmt sogar eines der weltgrößten Fährschiffe Fahrt auf. Mit der Stena Germanica lief gestern das weltweit erste kommerziell betriebene Schiff, das mit dem neuen Antriebssystem auf Methanolbasis ausgerüstet ist, den Kieler Hafen an.

Die Premiere zog sogar den Meeresschutzkommissar der EU in die Landeshauptstadt, begleitet vom maritimen Koordinator der Bundeskanzlerin und vielen Gästen. „Dies könnte ein Pilotprojekt nicht nur für Europa, sondern auch in globaler Hinsicht sein“, sagte EU-Kommissar Karmenu Vella . Die Frage der Luftqualität sei schließlich nicht nur ein Thema der EU sondern ein weltweites Thema. Schließlich verringert sich der Ausstoß von Schwefel im Vergleich zu anderen Treibstoffen durch den Einsatz von Methanol um 99 Prozent, von Stickstoff um 60, von Rußpartikeln um 95 und von Kohlendioxid um 24 Prozent.

Zuvor hatte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer ( SPD) den Mut und die Risikobereitschaft der Reederei gelobt und den Stolz des nördlichen Bundeslandes hervorgehoben, „dass dieses innovative Schiff von Kiel aus in See sticht“. Zugleich appelliert er an die EU im Sinne des Umweltschutz es und der Wettbewerbsfairness Druck zu machen, damit auf anderen europäischen Binnenmeeren – etwa dem Mittelmeer – die strengen Schwefelvorschriften ebenso umgesetzt werden wie in der Ostsee.

Insgesamt hat die Reederei 22 Millionen Euro in die Umrüstung der Stena Germanica auf Methanol gesteckt, gut die Hälfte wurde aus dem EU-Subventionstopf für „blaue Meeresautobahnen“ bezahlt. Die Umrüstung des Schiffes erledigte die Remontava-Werft in Danzig. Derzeit wird nur eine der vier Hauptmaschinen mit Methanol, die anderen drei mit Marinediesel gefahren. Die Umstellung erfolgt Stück für Stück, um die Erfahrungen zu analysieren. Sofern sich der Ölpreis wieder „erholt“, ist Methanol nicht teurer. Betankt wird die Stena Germanica jeweils in Göteborg. Bis die Tanks mit der klaren, farblosen, entzündlichen und leicht flüchtigen Flüssigkeit mit alkoholischem Geruch und hoher Giftigkeit befüllt sind, vergehen rund fünf Stunden.

Um die neuen EU-Richtlinien zur Schwefelreduktion einzuhalten, wurden zahlreiche Schiffe auf den schwefelarmen, aber sehr teuren Marinediesel umgestellt. Auf anderen Schiffen – etwa auf den Fähren der ColorLine – wurden sogenannte Scrubber eingebaut, die die Schadstoffe aus dem umweltschädlichen Schiffsdiesel herausfiltern. Der Methanolalternative werden hohe Chancen eingeräumt, weil wegen der relativ niedrigen Kosten Ökologie und Ökonomie offensichtlich gut vereinbar sind.

Stena-Geschäftsführer Carl-Johan Hagman ist zuversichtlich: „Methanol wird der Schiffsbrennstoff der Zukunft werden“. Der Alkohol wird aus Naturgas, Biomasse und Kohlendioxid hergestellt.
Die Stena- Reederei betreibt bereits seit 1967 die Fährlinie Kiel-Göteborg mit täglichen Abfahrten. Sie befördert 400 000 Passagiere pro Jahr und 85 000 Lkw-Trailer.


[editiert: 08.04.15, 23:45 von Claudia]
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