Angesichts
der Turbulenzen an den Finanzmärkten gerät der Ausbau der Windkraft ins
Stocken: Investoren zeigen sich zögerlich und könnten sich aus längst
geplanten Geschäften zurückziehen. Für die Klimaschutzziele der
Bundesregierung könnte diese Entwicklung schlimme Folgen haben.
Bislang fanden sich genügend Investoren für Windkraftanlagen auf hoher See - ob diese Entwicklung anhält, ist fraglich. Foto: ap
BERLIN.
Die Finanzkrise wirkt sich auf den Ausbau der erneuerbaren Energien
aus. Bislang fanden sich genügend Investoren, die Windkraftanlagen auf
hoher See bauen wollten. Doch es wird zunehmend schwierig,
Finanzierungen für die Offshore-Projekte zu stemmen. Damit wird es
unwahrscheinlich, dass der Ausbau der Windkraft so rasch wie geplant
voran schreitet. Für die Klimaschutzziele der Bundesregierung könnte
das fatale Konsequenzen haben.
"Entscheidend wird sein, welche Eigenkapitalausstattung und
Risikoübernahmen die Banken künftig von den Projektbetreibern
verlangen", sagte Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbandes
Windenergie, dem Handelsblatt. Zwar geht er davon aus, dass große
Player und Konsortien aus der Energie- oder der Baubranche auch künftig
Offshore-Projekte stemmen können. "Für manche mittelständische
Betreiber könnte es dagegen eng werden. Auch Finanzinvestoren dürften
die Attraktivität der Investitionen noch einmal prüfen," sagte Bischof.
Gerdes Einschätzung deckt sich mit der von Hans Bünting, Geschäftsführer der RWE Innogy GmbH. Zwar bleibe }" style="cursor: pointer;">RWE
bei seiner Zusage, jedes Jahr über eine Mrd. Euro in erneuerbare
Energien zu investieren. Finanzinvestoren könnten sich aber tendenziell
aus dem Geschäft zurückziehen, so Büntings Prognose. Das könne zu einer
"Normalisierung des stark überhitzten Marktes" beitragen.
Der Einstieg der großen Finanzinvestoren war vor wenigen Monaten
bejubelt worden. Er sollte dem Geschäft den entscheidenden Schub geben.
So hatte etwa Mitte Juli der US-Finanzinvestor }" style="cursor: pointer;">Blackstone
angekündigt, sich am "Meerwind"-Projekt nordwestlich von Helgoland zu
beteiligen. Dort sollen bis 2012 80 Windräder mit einer Leistung von
400 Megawatt entstehen. Das würde ausreichen, um 500 000 Haushalte mit
Strom zu versorgen.
Im }" style="cursor: pointer;">Blackstone-Umfeld
ist man heute einsilbig: Das Unternehmen beabsichtige weiterhin,
"Meerwind" zu planen und zu bauen, heißt es - Euphorie klingt anders.