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Kreistag votiert gegen Freileitungen. WZ vom 20.03.2009

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 20.03.09, 23:09  Betreff: Kreistag votiert gegen Freileitungen. WZ vom 20.03.2009  drucken  weiterempfehlen



Kreistag votiert gegen Freileitung


Dithmarschen/ala

– Mit dem Ausbau der Windenergie wird es im Netz immer enger. Wenn
der Wind in Spitzenzeiten kräftig weht, geraten die Leitungen längst an
ihre Grenzen. Um die Kapazitäten zu erhöhen, plant die E.ON Netz GmbH
den Bau einer 110 Kilovolt-Freileitung zwischen
den Umspannwerken Heide und Pöschendorf im Kreis Steinburg. Zum Ärger
der Dithmarscher Kreistagsabgeordneten.


Denn bereits 1995 lehnten sie die oberirdischen Leitungen vehement
ab, als E.ON die Pläne zum ersten Mal vorstellte. Jetzt ist es kurz vor
Torschluss: Der Netzbetreiber hat bereits ein
Planfeststellungsverfahren beantragt.


Und noch einmal drücken die ehrenamtlichen Politiker ihren Unmut
darüber aus. Mit einer Enthaltung von der UWD stimmten sie im Kreistag
dafür, die Verwaltung zu beauftragen, die ablehnende Haltung im
Anhörungsverfahren „nachdrücklich zu vertreten“. „Wir wollen den
politischen Druck auf Eon erhöhen“, so Wilhelm Malerius (SPD). Auch
wenn er weiß: „Was wir hier beschließen, ist ein politisch stumpfes
Schwert.“ Denn „sachlich und fachlich“ gibt es an den Plänen nichts
auszusetzen. Klagen kann der Kreis gegen die Pläne nicht.


Gründe für die ablehnende Haltung hat der Kreis reichlich. Die
Akzeptanz in der Bevölkerung ist laut Beschlussvorlage weiterhin
gesunken. Und: „Durch eine Vielzahl von Freileitungen sowie durch
Windkraftanlagen ist das Landschaftsbild bereits heute erheblich
belastet“, heißt es in den Unterlagen. Zudem gilt Dithmarschen als ein
bedeutendes Gebiet für den Vogelzug. Die Querung des Nord-Ostsee-Kanals
mit Freileitungen führe daher zu einer erheblichen Beeinträchtigung der
Wasserstraße in ihrer Funktion als Orientierungsband für den Vogelzug.


Dithmarschen ist mit seiner Position nicht alleine. Auch die Kreise Steinburg und Rendsburg-Eckernförde
plädieren für Erdkabel. Doch nach Berechnungen von Eon Netz sind
Freileitungen und der Bau eines Umspannwerks bei Pöschendorf in Höhe
von rund 30 Millionen Euro zwei bis drei Mal günstiger als Erdkabel.
Und nach dem Energiewirtschaftsgesetz muss der Ausbau der Leitungen
effizient sein. Auf den höheren Kosten durch Erdkabel würde E.ON sonst
sitzen bleiben.


Nachvollziehbar ist dies für die Kreistagsmitglieder bis heute
nicht. „Ein Erdkabel hat viele Vorteile und ist nicht unbedingt
unwirtschaftlicher“, glaubt Klaus Henningsen (CDU). Aus seiner Sicht
ist diese Alternative nicht ausreichend geprüft worden. Vor allem für
Landwirte habe dies erhebliche wirtschaftliche Nachteile.









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