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Solarstrom: Der Sonnenfänger aus Frestedt. WZ vom 01.04.2009

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 02.04.09, 00:01  Betreff: Solarstrom: Der Sonnenfänger aus Frestedt. WZ vom 01.04.2009  drucken  weiterempfehlen



Solarstrom: Der Sonnenfänger aus Frestedt

Landwirt Jens Rohde erntet Strom, erzeugt in etlichen Photovoltaikanlagen, die er auf gepachteten Dachflächen betreibt.

Frestedt/Dägeling


– Seine Rinderzucht hat er vor Jahren abgeschafft, um sich verstärkt
auf dem Sektor der Windenergie tummeln zu können. Seitdem betreibt der
Frestedter Landwirt Jens Rohde Ackerbau. Das war vor 13 Jahren. Und für
den 47-Jährigen noch nicht genug: Seit 2004 erntet der Dithmarscher
Solarstrom. Dies längst nicht nur auf den Gebäuden, die zu seinem
landwirtschaftlichen Betrieb gehören. Rohde pachtet Dachflächen an,
lässt Photovoltaik-Kollektoren draufbauen und verkauft den durch Sonnenkraft erzeugten Strom.


Auch die Firma Meifort in Dägeling erntet für den Frestedter.
Insgesamt hat die dort auf den Hallen installierte Solaranlage ein
Kapazität von 390 Kilowatt. Besonders auffällig ist eine runde Halle.
Die wird zur Ausstellung von Landmaschinen genutzt und manchmal auch
für Veranstaltungen bei Meifort. Das Gebäude der Firma Sündreyer aus
Treia bietet Platz für eine 100-kW-Photovoltaikanlage.
Das besondere dabei: Das Dach ist einseitig schräg und wird dem
Sonnenstand nachgeführt – alle zehn Minuten dreht sich das Dach um
einen Meter. So erzielt Jens Rohde eine möglichst hohe Ausbeute an
Sonnenenergie. Der Mehrertrag gegenüber einer starr auf einem Dach
installierten Anlage soll bei 25 Prozent liegen.


Übertroffen wird dies nur durch seine Flächenkollektoren im
Solarpark St. Michaelisdonn. Auf dem Gelände der ehemaligen
Zuckerfabrik Süderdithmarschen stehen Kollektoren, die sich stets in
einem 90-Grad-Winkel zur Sonne ausrichten.


„Früher dachte man immer, dass wäre nur was für Süddeutschland,
wegen der vielen Sonnenstunden“, sagt Rohde, aber das sei längst von
der Technik überholt. Die Auswertung der Energieausbeute seiner
Solaranlagen – mittlerweile 1600 kW – spricht für sich. Wirklich
schwach sind nur die Monate November bis Januar, im Februar steigt das
Ergebnis schon an. Und noch einen Vorteil sieht Rohde an der
Photovoltaik in nördlichen Breiten: „An der Küste herrscht immer ein
bisschen Wind. Das kühlt die Kollektoren im Sommer – und man gewinnt
noch ein bisschen mehr Strom.“


Die wirtschaftliche Risiken seien begrenzt, erzählt der Frestedter.
Die Anlagen gelten als wartungsarm. Vor allem aber ist das finanzielle
Ergebnis kalkulierbar: Denn die Einspeisevergütung ist vom Gesetzgeber
auf 20 Jahre festgeschrieben. Für Anlagen bis 30 kW fließen derzeit
43,01 Cent pro Kilowattstunde. Für größere Anlagen reduziert sich die
Vergütung schrittweise.


Vor allem Landwirte investieren in die umweltfreundliche Energie,
sagt Rohde. Die verfügten über große Dachflächen. Er selbst hat auch
Flächen gepachtet auf Sport- und Reithallen. Und immer wieder suchen
ihn Interessierte in Frestedt auf, lassen sich von ihm aus erster Hand
über Erfahrungen mit Solarstrom informieren.


Thorsten Ebken, geschäftsführender Gesellschafter von Meifort,
bestätigt dies. Viele Kunden blieben interessiert vor dem Display in
der Kundenhalle stehen, das Auskunft gibt über die Menge des aus
Sonnenkraft erzeugten Stroms. Ebken hatte Kontakt zu Jens Rohde über
den Süderhastedter Landmaschinenhandel Adler bekommen. Dort war bereits
ein Sündreyer in Betrieb.


Wenn eines Tages die üppige Vergütung, die Energieversorger wie E.ON
Hanse zahlen müssen, nicht mehr fließt, ist das kein Problem, meint
Rohde: „Energie wird immer gebraucht.“


In seine Projekte bezieht der Frestedter Landwirt regionale
Fachfirmen mit ein, die sich um den Aufbau der Anlagen kümmern, etwa
Solardirect in St. Michaelisdonn oder Aldra-Solar in Meldorf.


Der Dithmarscher, der in den kommenden Monate wieder verstärkt Strom
ernten will, freut sich, dass die grauen Tage allmählich ein Ende
haben: „Wenn die Sonne scheint, bekommt man gute Laune. Und wenn man
dabei etwas verdient, noch mehr.“


Ralf Pöschus









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