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Wellen setzen Windparks zu. WZ vom 12.01.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 12.01.12, 20:11  Betreff: Wellen setzen Windparks zu. WZ vom 12.01.2012  drucken  weiterempfehlen



Wellen setzen Windparks zu

Seeamt schlägt Alarm: Strömung spült Offshore-Fundamente frei

Berlin

Viele Windkraftanlagen in der deutschen Nordsee stehen wackliger als
bisher angenommen. Wie Untersuchungen des Bundesamts für Seeschifffahrt
und Hydrographie (BSH) im Forschungswindpark „Alpha Ventus“ vor der
Insel Borkum ergeben haben, hat das Meer die Fundamente der Anlagen
schneller und tiefer freigespült als erwartet – was auf Dauer zu deren
Wegsacken führen kann. „Das ist so, als wenn Sie lange am Strand stehen.
Dann sinken Sie auch langsam ein“, sagte gestern in Berlin Klaus-Dieter Scheurle, Staatssekretär von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), dem das BSH unterstellt ist.


Die Offshore-Anlagen im Park „Alpha Ventus“
haben Fundamente mit drei Füßen, die wiederum mit 40 Meter langen
Betonpfählen im Meeresboden „festgenagelt“ sind. Nach den Messungen des
BSH hat die Nordsee-Strömung diese Pfähle in
zwei Jahren bereits drei Meter weit freigelegt. Fachleute sprechen von
„Auskolkungen“. In der Mitte zwischen den drei Füßen, wo der innen hohle
Hauptmast frei über dem Meeresboden schwebt, sind sogar siebeneinhalb
Meter tiefe Gruben entstanden. „Es hat sich überraschend schnell tief
Kolk gebildet“, sagte BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz. Viel mehr dürfe es nicht werden.


Staatssekretär Scheurle kündigte an, dass das BSH die Entwicklung gut
beobachten werde: „Theoretisch könnte es sein, dass es unsicher wird –
aber bis jetzt ist das nicht der Fall.“ Neigt eine Anlage sich um mehr
als zwei Grad zur Seite, darf sie nicht mehr betrieben werden. Scheurle
sagte, falls die Vertiefungen „einen kritischen Bereich erreichen“,
müssten die Pfähle weiter in die Erde getrieben werden, damit die
Rotoren standsicher blieben. Auch sei es dann nötig, die
Genehmigungsverfahren entsprechend zu ändern. Allerdings würden längere
Gründungspfähle die ohnehin schon hohen Kosten für die Offshore-Windkraft weiter in die Höhe treiben. Ein Park mit 80 Anlagen kostet gut eine Milliarde Euro.


Nicht überall drohen die Masten jedoch in der Nordsee abzusacken. So
hat das BSH im zweiten bereits produzierenden Windpark „Bard Offshore 1“
bisher keine Auskolkungen festgestellt. Woran das liegt, wissen die BSH-Experten nicht. „Das ist nicht alles so, wie wir vorher angenommen haben“, räumte Breuch-Moritz
ein. Womöglich müsse man künftig auch „für unterschiedliche Regionen in
der Nordsee unterschiedlich vorgehen“. Der Park „Bard Offshore 1“ liegt
deutlich weiter vor Borkum als „Alpha Ventus“.


Insgesamt hat das BSH bis heute 28 Windparks mit gut 2000 Einzelanlagen
und einer Gesamtleistung von 10 000 Megawatt genehmigt. In Betrieb sind
in der Nordsee allerdings erst 27 Rotoren in zwei Parks. Um die
angepeilten 25 000 Megawatt Offshore-Gesamtleistung
bis 2030 zu erreichen, will die Bundesregierung nun die Zulassung
vereinfachen. So soll die artenschutzrechtliche Genehmigung des
Bundesamts für Naturschutz künftig zusammen mit der planungsrechtlichen
Genehmigung des BSH erteilt werden. Ferner will der Bund auch außerhalb
der jetzigen Vorranggebiete Flächen für Meereswindparks freigeben.
Henning Baethge





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