Windenergie-Branche: „Klimagipfel bringt uns den Aufschwung“
Rostock
Nach dem Ende des Klimagipfels in Kopenhagen erwartet der
Bundesverband Windenergie (BWE) einen Aufschwung der Stromerzeugung aus
alternativen Energiequellen. „Der Druck auf die Wirtschaft wächst“,
sagte am Wochenende BWE-Sprecher Johann Georg
Jaeger. Es sei ein wichtiges Signal gewesen, dass der dänische
Energiekonzern Dong sich unmittelbar vor der Konferenz vom Bau des
Kohlekraftwerks in Lubmin zurückgezogen habe.
Nach Angaben Jaegers könnte die Stromerzeugung durch Windkraft auf
dem Land von derzeit 25 000 auf bis zu 45 000 Megawatt ausgebaut
werden. „Dazu muss die Zahl der Anlagen nicht verdoppelt werden, die
älteren Windräder können durch neue, leistungsstärkere Maschinen
ersetzt werden.“ Im Offshore-Bereich seien Kapazitäten von bis zu 25 000 Megawatt denkbar. Auch im Photovoltaik-Bereich könnten bis zu 40 000 Megawatt Leistung installiert werden.
Den Berechnungen zufolge ist innerhalb eines Zeitraums von zehn bis 20
Jahren die Deckung von bis zu 50 Prozent des Strombedarfs
in Deutschland aus regenerativen Quellen möglich. „Dies bedeutet, dass
herkömmliche Großkraftwerke abgeschaltet werden können. Sie werden zur
Absicherung der Grundlast nicht mehr gebraucht“, zeigte sich Jaeger
überzeugt.
dpa