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Al Chupone
Hosenscheisser


Beiträge: 2

New PostErstellt: 19.11.08, 14:13     Betreff: Re: Bandsterben in WM-SOG?

Eve und der letzte Engländer
Hey Leute,

erst mal vielen Dank für euer Feedback. Es freut mich, dass mein Essay Anklang gefunden hat, was zeigt, dass das Forum ja doch recht vital ist. Zu einigen Punkten möchte ich aber doch noch kurz Stellung nehmen.

Ich denke, zunächst sollten wir aufpassen, dass wir zwei Dinge nicht miteinander vermengen: Zum einen, die Auftrittssituation im Landkreis, zum anderen die Mentalität der jüngeren, ‚Web 2.0’ Generation.

Wie Hasseljul bemerkte, kann dies auch meinem Aufsatz angelastet werden, was ich an dieser Stelle jedoch einfach mal auf meine feuilletonistische Ader schieben möchte. So ist mir durchaus bewusst, dass potentiellen Veranstaltern durch die 90 (oder 95; oder was auch immer) dB eingeschränkt sind und ich halte das Ganze für ein politisches Versagen unsere Region. Jedoch wäre ja längst Zeit gewesen diesem Spuck ein Ende zu bereiten. Waren nicht unlängst Bezirkstagswahlen? Keiner hat die Gunst der Stunde (schließlich zählte ja jede, auch noch so ‚kleine’ Stimme) genutzt um irgendeine politische Aktion dagegen zu starten. Keine Unterschriften. Keine Petitionen. Nichts.

Wo wir bei meinem eigentlichen Anliegen wären. Hias hat ganz richtig darauf hingewiesen, dass die nächste Generation der Schongauer Szene zur Passivität neigt. So ist die dB-Regelung zwar ein unbestreitbaren Faktum, doch der Rückschluss „kein Platz zum spielen, keine Bands“ ist mir zu bequem, zu simplifizierend, zu Web 2.0 eben.

Und ich bitte mich hier nicht falsch zu verstehen, ich möchte dieses Phänomen nicht verteufeln, darf aber bestimmt darauf hinweisen, dass zunehmend die Gefahr besteht sich vom politischen (hier: vom realen subkulturellen) Raum zu entfremden. Proberäume, Instrumente und Bandkollegen sind eben real und es kostet Energie, Hartnäckigkeit und Kontinuität diese Interaktion aufrechtzuerhalten. Im Übrigen darf ich darauf hinweisen, dass es schon Zeiten gab, da waren die Konzertveranstalter - d.h. die Bands selbst - erst 16-17 Jahre alt (Ich glaub da Bocki war gar erst 15 als er einen Weihnachtspogo mit LVR, |VPL|, Sealed Knot und Notausgang organisierte).

Diese buttom-up Geschichte ist mir wichtig. Popkultur muss natürlich vor dem jeweiligen ökonomischen, politischen und ideologischen Kontext stattfinden. Dennoch, ohne subversiven Aktivismus vom kleinen Manne, so zusagen „von unten“ ausgehend, ist dies nichts weiter als ein virtueller Blog irgendwo im World Wide Web.

Und auch wenn es nicht wirklich populär ist – ich hoffe das SOG-Forum verzeit es mir – darf ich mit Marx schließen, der wenige Jahre von der Deutschen Revolution lamentierte, die Welt sei ja lediglich verschieden interpretiert worden, es käme aber darauf an sie zu verändern.

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