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19.-21.Juni 2009- Burschenschaftskommers in Innsbruck

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Wurzelsepp
A guade Haut


Beiträge: 25


New PostErstellt: 02.06.09, 17:12  Betreff: 19.-21.Juni 2009- Burschenschaftskommers in Innsbruck  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Kommers angreifen! - Alpenfestung schleifen!

AKTIONSTAGE GEGEN DEN KOMMERS vom 19. bis 21. Juni 2009 in Innsbruck!


FREITAG 19.06.2009

  • Nachmittag: Dezentrale Aktionen!

  • Abend: Infoveranstaltung zu Burschenschaften in Österreich!


SAMSTAG 20.06.2009

  • Nachmittag: ab 12 Uhr Burschis wegbassen! Die Burschis planen ein "Totengedenken" am BergIsel. Wir werden ihrer Zusammenkunft mit fetten beatz einheizen! Kommt alle zum Straßenfest gegen das "Totengedenken" zum Bierstindl in Innsbruck

  • ab 17 Uhr Große Demonstration vom Bierstindl Richtung Innenstadt und weiter zur Messehalle wo die Burschis feiern wollen!

  • Abend: Antifa-SoliKonzert in der PMK




Burschenschaftskommers 2009 – Alpenfestung schleifen!

Was ist der Kommers 2009?

Festkommerse sind für Studentenverbindungen beliebte Auftritte, um ihr Gedankengut Säbel klirrend an die Öffentlichkeit zu bringen. In eigenen oder sympathisierenden Szeneblättern wird die Wirkung verstärkt. Es ist ein großes, überregionales Zusammentreffen von Verbindungen und Burschenschaften, das nach strengen Regeln abgehalten wird.

Der "großdeutsche" Gedanke und „Tirol 2009“

In diesem Fall haben sich die Organisatoren für den 19. Juni entschieden, den Tag der so genannten Herzjesufeier. An diesem Tag werden im traditionell -religiösen Zusammenhang Bergfeuer abgebrannt, allerdings sind diese inzwischen auch im Zusammenhang mit der Forderung nach einer Wiedervereinigung Tirols zu sehen. Auch wenn der Kampf für die Rechte der deutschsprachigen Minderheit in Südtirol in den Fünfziger- und Sechzigerjahren seine Berechtigung hatte, so wurde er dennoch immer schon von Rechtsradikalen und Neonazis für ihre Zwecke missbraucht -die Idee des „Grenzdeutschtums“ treibt die rechte Szene in Österreich und Deutschland ja schon lange herum. Nachdem Rechtsextreme in Österreich nicht mehr offen für ein vereinigtes Deutschland auftreten können , wird der großdeutsche Gedanke hinter dem Begriff der „Deutschen Kulturnation“ versteckt und Südtirol so zu einem Teil dieser Kulturnation. Für deutschnationale Burschenschaften steht dieser Begriff über den nationalstaatlichen Grenzen, wie sie heute existieren, und ist nur eine moderne Adaption der Idee der Deutschen Nation. Der Kommers ist also Anlass, eben diesen völkischen Gedanken offen zu propagieren.


Der Kontext!

Doch mit diesen Ideen setzen sich die Burschenschafter gar nicht allzu weit von der offiziellen Linie der Tiroler Landespolitik ab. So sagte bereits Andreas Khol, ehem.Nationalratspräsident, ÖVP-Abgeordneter und Organisator des offiziellen tiroler Gedenkfestumzugs im September 2009, dass dieses Gedenkjahr die „große Chance, die Einheit Tirols im Kopf zu verankern“ biete. Es scheint, dass völkische Ideen in Tirol auch im 21. Jahrhundert noch salonfähig sind. Dies bietet einen fruchtbaren Boden für rechtsradikale Veranstaltungen wie den Kommers.

Der Vierte…

Der Kommers im Juni ist nicht die erste große burschenschaftliche Veranstaltung in Innsbruck, de facto gab es bereits 1984, 1994 und 2000 ähnliche Treffen.
1994 wurde im Innsbrucker Kongresshaus der „Gesamt-Tiroler-Freiheitskommers“ veranstaltet. Damals organisiert von der Deutschen Burschenschaft (DB), den Innsbrucker Burschenschaften Brixia und Suevia, sowie dem Wiener Korporationsring (WKR). Dem Ausspruch „Keine Angst vor Großdeutschland!“ jubelten damals über 1.500 Waffenstudenten zu.(1)
Am 12. und 13. Mai 2000 fand in Innsbruck die letzte Großveranstaltung waffenstudentischer Verbindungen statt. Sie löste heftige Proteste aus und die „Plattform gegen Rassismus" mobilisierte zu einer Gegenkundgebung. Trotz allem ließ es sich der damalige Innsbrucker Bürgermeister Herwig van Staa nicht nehmen, den Ehrenschutz zu übernehmen. Heuer wird wieder ein wesentlich höherer Staatsfunktionär öffentlich für den Kommers einstehen: Nationalratspräsident Martin Graf, Mitglied der rechtsradikalen Burschenschaft Olympia in Wien.

Der Hintergrund

Die Organisation des Kommers wird von einer interkorporativen Arbeitsgruppe geleitet. Die Leitung der Gruppe hat Christoph Mösenbacher inne. Er ist gleichzeitig der Vorsitzende des Rings freiheitlicher Studenten (sic) für Tirol und Mitglied der Burschenschaft Brixia. Weiters mit im Boot sind die Burschenschaft Suevia, die Corps Athesia und Gothia, die Sängerschaft Skalden, die Landsmannschaft Tirol und die akademische Turnverbindung.
Dieses Netzwerk als solches kann nicht als rechtsradikal eingestuft werden, auch wenn einige der Burschenschaften, die darin agieren, wie die Brixia, Suevia und die Sängerschaft Skalden, durchaus so bezeichnet werden können. Jedoch lässt sich die generelle Akzeptanz des deutschnationalen Lagers in diesen Zusammenhängen festhalten.
Einige Mitglieder der Burschenschaften sind des weiteren auch in rechten Parteien, wie der FPÖ und dem BZÖ, organisiert, und bekleideten hohe Ämter in Bundesministerien – es scheint, als stünde eine mächtige Parteienstruktur hinter den Burschenschaften. Diese ist auch seit der Regierungsbeteiligung der FPÖ 2000 verstärkt in den Staatsapparat eingedrungen – seit 2001 wird kein gesonderter Rechtsextremismus-Jahreslagebericht mehr herausgegeben und seit 2002 werden die deutschnationalen Burschenschaften nicht mehr im österreichischen Verfassungsschutzbericht erwähnt. , und im Moment sitzen zumindest 13 Abgeordnete im Parlament, die Mitglied einer deutschnationalen Korporation sind.
Auch das Verhältnis der Korporationen zu rechtsradikalen Persönlichkeiten in ihren eigenen Reihen ist interessant: Da ist einmal Herwig Nachtmann, Mitglied der Burschenschaft Brixia, 1995 nach dem NS Verbotsgesetz verurteilt. Seine Verurteilung hatte keine weiteren Auswirkungen auf seine Mitgliedschaft. In derselben Korporation findet sich auch Erhard Hartung, verurteilter vierfacher Mörder und Südtirolterrorist, der jedoch nie an Italien ausgeliefert wurde.
Auch NS-Mörder, wie der SS Obersturmbannführer Gerhard Lausegger (Suevia), Mitbeteiligter im Novemberpogrom 1938 in Innsbruck, der KZ - Arzt Hermann Richter (Skalden) und Ferdinand von Sammern – Frankenegg (Skalden), Verantwortlicher für die Deportation der Warschauer JüdInnen, waren Altherren der Innsbrucker Burschenschaften, die sich bis heute nicht von ihrer Vergangenheit und der Vergangenheit ihrer Mitglieder distanzieren - auf der Homepage/Heimseite der Suevia wird bis heute von der „Niederlage 1945“ gesprochen.

Alpenfestung schleifen!

All diese Umtriebe sind Teil des österreichischen Alltags und nehmen Einfluss in Kultur und Politik. Ein Auftreten gegen den Kommers ist wichtig, aber es ist nur ein kleiner Schritt in der täglichen Arbeit gegen menschenverachtende rechtsradikale Ideologien und ihre TrägerInnen in unserer Gesellschaft, aber immerhin ein Zeichen von Widerstand – Wer nicht aus der Geschichte lernt, ist verurteilt, sie wieder zu erleben… Watch out for Mobilization!



Quellenangabe:

(1) Maegerle Anton; „Der Traum vom Deutschen Reich“; in: DER RECHTE RAND; Nr.31; Oktober / November 1994; S.3.

http://catbull.com/antifa/info.php
http://antifa-nt.de/

Zur Olympia:
Die Olympia gehört dem Verband Burschenschaftliche Gemeinschaft an, der von seinen Kritikern als weit rechts stehend angesehen wird. Als die Olympia am 5. Jänner 1996 den Vorsitz des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft übernahm, traten einige gemäßigte Verbindungen aus diesem Dachverband aus.Als Grund für diesen Schritt wurde unter anderem angegeben, dass die Olympia gefordert habe, „Österreich und Teile Polens in die Wiedervereinigung Deutschlands miteinzubeziehen“.

Sich selbst beschrieben die Olympen in einem Flugblatt in den 1990ern so:

„Wir sind normal geblieben unterm Schutt der Zeit, an uns sind Umerziehung, Trauerarbeit und Betroffenheit, doch auch Konsum, soziale Dünkel und Moderne fast völlig spurlos vorbeigezogen.“

Weiter heißt es dort:

„Bist du häßlich, fett, krank oder fremd im Lande, bist Du von Sorgenfalten, Weltschmerz oder linksliberaler Gesinnung gepeinigt, trägst Du alternative oder Schicky-Kleidung oder gar ein Flinserl im Ohr, studierst du Psychologie, Politologie oder Theologie oder gar nicht, hast du den Wehrdienst verweigert oder eine Freundin mit, die weder schön noch still ist, kurz: bist Du auf irgendeine Weise abnormal oder unfröhlich, dann bleib lieber zu Hause.“


2008 nominierte die FPÖ Martin Graf als dritten Nationalratspräsidenten. Er wurde wegen seiner Mitgliedschaft in der Olympia kritisiert, aber dennoch mit 109 von 156 gültigen Stimmen gewählt; auf den grünen Gegenkandidaten Alexander van der Bellen entfielen 27 Stimmen. Auf das oben zitierte Flugblatt angesprochen meinte Graf, es habe es sich bei diesem Flugblatt um einen Scherz gehandelt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_akademische_Burschenschaft_Olympia






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sterni
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Beiträge: 1594
Ort: aus dem Dorf mit den vielen Fl


New PostErstellt: 02.06.09, 21:40  Betreff: Re: 19.-21.Juni 2009- Burschenschaftskommers in Innsbruck  drucken  weiterempfehlen

Burschenschaft = Kameradschaft

K.O. Oberlausitz ist glaub auch dabei soviel ich weiß...

viel spaß dennen die hinfahren







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dennis
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Beiträge: 2004
Ort: berlin


New PostErstellt: 03.06.09, 13:32  Betreff: Re: 19.-21.Juni 2009- Burschenschaftskommers in Innsbruck  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: sterni
    Burschenschaft = Kameradschaft
wenn mensch keine ahnung hat...

burschenschaften, auch korporationen, korps, verbindungen usw. genannt, sind akademische männerbünde. hättest du den text des aufrufs gelesen wüsstest du das. burschenschaftler sind zwar auch widerlich, sind aber trotzdem keine nazis, wie mensch sie in kameradschaften findet.

edit by verfasser: jul, was soll der scheiß??



The Vice President had considered his words carefully. 'You know, I think we have a problem here.'
Skidelski narrowed his eyes: 'You are one useless motherfucker, did I ever tell you that?'

- Alistair Beaton, "A Planet for the President"

http://tempelhof.blogsport.de/


[editiert: 05.06.09, 19:09 von dennis]
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Wurzelsepp
A guade Haut


Beiträge: 25


New PostErstellt: 10.06.09, 18:05  Betreff: Re: 19.-21.Juni 2009- Burschenschaftskommers in Innsbruck  drucken  weiterempfehlen

Unter folgendem Link wird demnächst das Gegenprogramm zum Kommers veröffentlicht:
http://alpenfestungschleifen.blogsport.de/programm/

Für alle Motivierten: Die Anreise nach Innsbruck per Auto ist sicherlich am schnellsten und billigsten. Mit dem Zug dauerts von Weilheim nach Innsbruck ca.2 Stunden. In Österreich gibts das "Einfach-Raus-Ticket für 28 Euro pro 5 Personen.

http://www.youtube.com/watch?v=QJc7AI8t7qQ&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=DaJLubd-6lM&feature=related





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