Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
Grenzwissenschaft/ Politik/ Konv. Wissenschaft/ Kabbalistik

Forum für Grenzwissenschaft, Politik, Zeitgeschehen, Soziales, Paläoseti, Paranormales, Quantenphysik, alternative und konventionelle Archäologie, Weltraumforschung, Natur, Umwelt, Religions- und Bibelfoschung, Kabbalistik, Nostradamus u. v. m.

 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge MembersMitglieder SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549


New PostErstellt: 06.09.12, 03:56     Betreff: Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

White House Down [Blu-ray]
    Zitat: lilu
    [Bist du Stammtischmitglied? Ich weiß nicht, was tagtäglich so an Stammtischen gesprochen wird, dennoch kann ich mir kaum vorstellen, dass ein jeder diese Meinung vertritt, wie du sie dargelegt hast. Das ist wohl kaum zu pauschalisieren.
Du gehst nicht oft in Kneipen / Gaststätten mit Stammtisch oder? Sog. (beschönigter Begriff) "Islamkritik" ist da fast schon Pflicht.

    Zitat:
    Wenn ich jetzt mal in Deutschland bleibe: wo wird weiblichen Geschlechtern ein Aggressivitätsverhalten aberzogen und den Jungen anerzogen bzw. gefördert? Ich denke, dass es in keiner unserer Kindertagesstätten in Deutschland solche Vorgehensweisen gibt. Im Gegenteil: Kinder werden gundlegend so erzogen, dass ein aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern oder Personen nicht richtig ist und man versucht den Kindern beizubringen, Probleme möglichst auf friedliche Art und Weise miteinander zu lösen.
In Kindertagesstätten mag das überwiegend so sein, bei der elterlichen Erziehung sieht es da aber schon anders aus und das nicht nur in sozial benachteiligten Schichten. Andererseits kann man gerade in sog. "Glasscherbenvierteln" beobachten wie aggressiv auch Mädchen sind. Von wegen das zarte, sanfte Geschlecht...

    Zitat:
    Eva, wo bist du aufgewachsen?
Wie schon öfters erwähnt - in einer bayerischen Kleinstadt. Freut mich sehr, dass Du niemals ein "vorherrschendes Frauenbild" kennenlernen musstest - bei mir sah das etwas anders aus.

In der Schule waren die Klassen nach Mädchen und Jungen getrennt. Für Mädchen waren Handarbeit, Kochen und Hauswirtschaft Pflichtfächer, für Jungen gab es statt Handarbeit das Pflichtfach "Werken", ein Äquivalent zu Hauswirtschaft und Kochen gab es nicht - kurzum, die Jungs hatten insgesamt 4 Schulstunden weniger die Woche als die Mädchen. Übrigens war es für Mädchen weder möglich anstatt Handarbeit Werken zu wählen und Kochen und Hauswirtschaft waren, wie schon erwähnt, Pflichtfächer. Also wenn das kein eingetrichtertes Rollenverhalten ist...!! Für meinen Teil habe ich dann dafür gesorgt, dass es immer gute Gründe gab nicht am Koch- bzw. Hauswirtschaftsunterricht teilzunehmen, denn ich habe beides gehasst. Erst so ab 22 habe ich mir dann selber Kochen beigebracht einfach weil es mir da Spaß gemacht hat.

Mit meinem Ausbildungswunsch war es das Gleiche - zur Polizei (nicht als Schreibkraft/ Sekretärin) ? - Keine Chance als Mädchen wurde mir erklärt. Für Automechanik galt dasselbe - also blieb nichts anderes übrig - ein Studium lag außerhalb finanzieller Möglichkeiten, als einen typisch weiblichen Beruf zu erlernen. Das war meine erste Bekanntschaft mit den Folgen eingetrichterten Rollenverhaltens. Heutzutage würde man mir wohl eine Geschlechtsumwandlung empfehlen, obwohl der weibliche Körper nicht mein Problem ist - im Gegenteil, ich fühle mich sehr wohl darin und bin auch nicht lesbisch, was Frauen wie mir gerne unterstellt wird.

Gehen wir noch ein bisschen weiter durch mein Leben - ich hatte großes Interesse an Kampfsport und habe das dann auch umgesetzt. Lange Zeit war ich da das einzige Mädchen. War aber nicht so schlimm, weil die Jungs mich akzeptierten. Im Endeffekt habe ich sehr davon profitiert, in der ersten Zeit ausschließlich männliche Trainingspartner zu haben. Dann habe ich neben dem Autoführschein den Motorradführerschein gemacht, weil mir Motorrad fahren sehr viel Spaß gemacht hat und ich nicht ständig auf (männliche) Freunde mit Motorräder angewiesen sein wollte. Und genau hier stieß ich wieder auf das eingetrichterte Rollenverhalten. Mein männlicher Fahrlehrer ließ nichts unversucht, mir die Motorradstunden zu vermiesen und mir Predigten zu halten, dass es sich für eine Frau nicht ziemt selbst Motorrad zu fahren. Es ist ihm aber nicht gelungen - ich habe trotzdem meinen Motorradführerschein gemacht. Als ich mir dann noch ein Motorrad kaufte waren meine Eltern entsetzt - für meinen Vater war ich gleich so etwas wie eine Schande für die Familie und für meine Mitmenschen eine durchgeknallte Exotin. Also erkläre mir bitte nicht, es gäbe kein "soziales Geschlecht" bzw. kein eingetrichtertes Rollenverhalten. Das Schlimmste für mich ist aber, dass ich nach über drei Jahrzehnten heutzutage feststellen muss wie sehr durch die Hintertüre auch bei uns wieder Frauenrechte (auf sehr subtile Art) beschnitten werden und "soziales Geschlecht" wieder verstärkt eingetrichtert wird.

Im Übrigen scheint Dir entgangen zu sein, dass bis in die 1970er hinein ein Ehemann seiner Frau die Erwerbstätigkeit untersagen konnte wenn er der Ansicht war, sie würde dadurch die Hausarbeit vernachlässigen. Oder dass es bis in die 1980er hinein bindende, geschlechtsspezifische Stellenausschreibungen gab, welche weder technische Berufe - Ausnahme die Technische Zeichnerin - noch Führungspositionen für Frauen vorsah.

Und heute? Da werden vor allem sog. Frauenberufe schlechter bezahlt als vergleichbare sog. Männerberufe. Da verdienen Männer selbst in einem Frauenberuf wie AltenpflegerIn mehr als die Kollegin, vor allem Frauen werden in den Niedriglohnsektor (2/3 der Niedriglöhner sind weiblich) gedrängt und "Gläserne Decken" halten noch immer Frauen von Führungspositionen ab. Und anstatt hier endlich Chancengleichheit herzustellen, labert man etwas von "Goldröcken" und "Männerdiskriminierung"! Richtig ist, dass gerade hier noch immer Frauen diskriminiert werden! Richtig ist, dass es mitten in Deutschland noch immer gilt, dass Hausarbeit unmännlich ist und Frauen für technische Berufe zu blöd sind!

    Zitat:
    Das sagst du, Eva. Würde der Mensch Unterschiede nicht bewerten als "besser" oder "schlechter", sondern sie einfach (an)erkennen als das, was sie sind: nämlich Unterschiede, die gleichberechtigt ihren gleichen Stellenwert in einer Gesellschaft besitzen, dann wäre jegliche Diskussion um solches Thema unnötig und es würde kein Geschlecht bevor-oder benachteiligt werden.
Was denn für Unterschiede? Der biologische Unterschied zwischen den Geschlechtern hat doch nichts mit dem "sozialen Geschlecht" zu tun! Warum bitte sollte der biologische Unterschied z. B. eine Frau daran hindern, eine gute Konzernmanagerin zu sein? Oder z. B. die Tatsache, als Altenpflegerin weniger zu verdienen als der männliche Kollege? Eine Freundin von mir ist Altenpflegerin und die arbeitet genauso hart wie ihr männlicher Kollege. Dass Männer biologisch mehr Muskeln haben spielt in diesem Job nicht die geringste Rolle! Auch die weiblichen Altenpfleger müssen z. B. alleine bettlägerige Menschen hochheben, wenden usw. Also was für ein Unterschied, der darüber hinaus noch ein geringeres Gehalt rechtfertigt???

    Zitat:
    Ich halte hingegen eine Gleichmachung für völlig unethisch, weil sie nicht der Natürlichkeit entspricht und hier künstlich versucht wird, Unterschiede wegzuerklären, anstatt Unterschiede als gleichwertig zu betrachten. Die Gleichmachung führt m.E. in eine stupide nummerulogische Gesellschaft, die Individualismus auf ein Minimum versucht zu reduzieren.
Was hat denn ein eingetrichtertes Rollenverhalten mit natürlichen Unterschieden zu tun??? Was zum Beispiel damit, dass Hausarbeit angeblich unmännlich sein soll? Wie begründest Du so etwas mit dem biologischen Unterschied??? Dass Frauen ein "Putzgen" haben und der Mann nicht? (Kleiner Scherz am Rande.)

    Zitat:
    Ist es nicht schlimm genug, dass wir heutzutage überhaupt davon reden, von einem: "sozialen" Geschlecht? Wer hat diesen Unsinn überhaupt eingeführt?
Das "soziale Geschlecht" gibt es schon seit Anbeginn der Menschheit in allen Kulturen und zu allen Zeiten. Es ist nämlich nichts anderes als das "eingetrichterte Rollenverhalten". Eine skythische Kriegerin z. B. war auch so eine Rolle, die ganz klar beweist, dass auch Frauen diese Rolle bestens ausfüllen können und die heutzutage wieder herbei geredete angebliche Übereinstimmung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht schlicht falsch ist.

    Zitat:
    Genauso ist es unsinnig, Jungs eintrichtern zu wollen, mit Puppen spielen zu müssen oder Mädchen eintrichtern zu wollen, dass sie mit Autos spielen sollen, obwohl sie es von selbst nicht wollen oder tun würden.
Also ich habe als Kind sehr gerne mit Autos und Puppen gespielt. Meine damals beste Freundin übrigens auch. Aber für Dich ist es dann wohl in Ordnung, dass heutzutage wieder Mädchen z. B. ausschließlich mit Puppen und Jungs mit der Autorennbahn spielen sollen. Dass Mädchen noch immer eingeredet wird, sie wären von Natur aus in Mathe schlechter als Jungs und für Technik ohnehin nicht begabt, aber sie sollen schon früh möglichst den Umgang mit Make-up und Mode lernen, weil das ja ihrer Natur entspricht? Wie Du darauf kommst, dass Jungen von Natur aus nicht mit Puppen und Mädchen nicht mit Autos spielen wollen, ist mir ein Rätsel. Natur ist da gar nichts - sondern das Rollenverhalten wird erst von den Eltern und später von der Umwelt übernommen, wo wir wieder beim "sozialen Geschlecht" wären.

Gleichmacherei ist für mich da ganz klar dieses Aufdrängen, besser Aufoktrieren der (sozialen) Geschlechterrolle. Mädchen haben mit Puppen zu spielen, Jungs mit Autos - basta! Was interessieren da noch antike Kriegerinnen oder heutige Frauen, die gerne Führungsaufgaben übernehmen würden, die man aber nicht lässt, weil sie dummerweise das falsche Geschlecht haben!

Was das Feministinnen-Bashing betrifft - sorry - aber das ganze Internet ist voll davon, da kann man/ frau schon mal etwas empfindlicher werden!

    Zitat:
    Und das, obwohl der Feminismus doch so sehr vorangeschritten ist. Was läuft also schief? Wo liegen die Ursachen dafür? Da sollte man mal etwas tiefer hinschauen als zu meinen, es läge an einer Propaganda, die ein Männerbild beschreibt, welches so diskrimminierend für die Männerwelt wäre. Das glaubst du doch selbst nicht, oder?
Verstehe jetzt nicht, was Du damit meinst?

    Zitat:
    Welches Recht für Frauen in Deutschland hättest du denn gern oder fehlt dir?
Zum Beispiel das selbe Recht auf eine Führungsposition wie ein Mann und keine "gläsernen Decken". Oder das neue Unterhaltsrecht, welches gerade für ältere Frauen eine gehörige Schieflage aufweist. Da gäbe es noch mehr, aber das Posting ist ohnehin schon recht lang.

    Zitat:
    Das komische ist, dass die Männer gar nicht so sehr rum heulen, eigenartigerweise sind es hier auch wieder die Frauen. Mich sollte es nicht wundern, wenn es auch hier nicht wieder allen voran hauptsächlich die Feministinnen selbst sind und dieses angebliche Bild beschwören.
Dann sehe Dir doch einfach mal Kommentare auf Telepolis, ZEIT-online, Spiegel-online, web.de u. a. zum Geschlechterthema an. Da heulen und geifern überwiegend Männer, vor allem Telepolis ist ein hervorragendes Anschauungsobjekt weil dort so gut wie nicht zensiert wird. Wirklich erschreckend das Frauenbild in Deutschland!

    Zitat:
    Das ist verständlich und dem stimme ich ebenfalls zu. Jeder Mensch sollte die gleichen Chancen bekommen.
Freut mich sehr, dass wir hier übereinstimmen.

    Zitat:
    Ich lese diese Lügen jetzt das erste mal. Wer sagt so etwas?
Kommentatoren auf Telepolis, ZEIT-online, Spiegel-online u. a. Darüber hinaus auf jeder Menge Webseiten von Maskulisten (wie gesagt - die nennen sich selbst so). Einfach mal googeln z. B. nach "Frauenquote" oder "Unterhaltsrecht" oder "Väterrechte" oder "Jungendiskriminierung".

    Zitat:
    Also bei der letzten Lüge, könnte das auf einige Frauen doch zutreffen, daran wäre doch nichts verwerflich. Oder muss eine Frau heutztage karrieregeil sein, um zu beweisen, dass sie als Frau auch etwas leistet? Leistet sie nichts, wenn sie für ihre Familie sorgt?
Insofern eine Frau das möchte - also ausschließlich Hausfrau und Mutter sein - ist dagegen natürlich nichts einzuwenden. Es aber als Allgemeingut - jede Frau möchte das - hinzustellen ist schon verwerflich und genau die Gleichmacherei, gegen die sich nicht nur Feministinnen wehren. Komischerweise wird diese Art der Gleichmacherei nie angeprangert sondern schon fast als gottgegeben angesehen - die übliche Gleichsetzung von sozialem und biologischen Geschlecht eben!

Wenn man sie lässt gibt es kaum Verhaltensunterschiede von Mann und Frau, sonst hätte es z. B. Frauen wie die skythischen Kriegerinnen gar nicht gegeben! Hier wird einfach der biologische Geschlechterunterschied unglaublich aufgebauscht und ein bestimmtes Verhalten hinzu gedichtet. Bei geschlechtsneutraler Erziehung würde auch sofort erkannt werden, dass sich die Geschlechter im Wesen gar nicht so groß unterscheiden.

Wenn Du auf die Tierwelt anspielst - auch hier sind so große Unterschiede doch gar nicht vorhanden. Schimpansen werden von Männchen geführt, Bonobos von Weibchen - beides sind Menschenaffen! Bei den Löwen bestimmen die männlichen Tiere, bei den Hyänen die weiblichen. Elefanten marschieren gleich in nach Geschlechtern getrennten Herden. Die Muttertiere mit dem Nachwuchs, geführt von einer Leitkuh und die Bullenherde, geführt von einem Leitbullen. Hier könnte noch eine Menge aufgezählt werden. Ich bleibe dabei - vor allem Männer wollen Frauen von Machtpositionen ausschließen, darum die Aufbauscherei der Geschlechterunterschiede!

    Zitat:
    Was ist "geschlechtsneutrale" Erziehung? Wie wird so etwas definiert? Hier wird doch wieder versucht, einen Unterschied wegerklären zu wollen, weil man unfähig ist, mit diesem Unterschied vernünftig umzugehen.
Zu einer geschlechtsneutralen Erziehung gehört z. B. dem Kind seine Interessen zu lassen, z. B. den Jungen mit der Puppe spielen lassen, wenn er das will und das Mädchen mit dem Auto. Oder bei der Kleidung - der zweijährige Sohn einer Bekannten von mir hat sich öfters mal die Röcke seiner Schwester angezogen. Meine Bekannte dachte damals - wieder mal (stereo-) typisch, ihr Sohn wäre schwul, war er aber nicht. Aus ihm ist ein hetero-sexueller Junge geworden, wenn vielleicht auch etwas sensibler als andere Jungen in seinem Alter. Es sind eben nicht ausschließlich die Mädchen die sensibleren. Wie leicht Kinder zu Schubladendenken erzogen werden können, kannst Du ja in dem von mir in einem früheren Beitrag hier verlinkten Artikel nachlesen.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 126 von 430
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber