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Pegida-Bewegung

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Drivethesee
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New PostErstellt: 28.12.14, 21:42  Betreff: Pegida-Bewegung  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/other/afd-und-pegida-machen-union-nerv%c3%b6s/ar-BBhhI07

Mal den AfD-Anteil an dem obigen link zum dpa-Artikel außen vor gelassen, geht es mir im folgenden nur um die Pegida-Bewegung an sich und nicht um die AfD oder die rechte politische Szene im speziellen.

Herr Schäuble argumentiert in obigem dpa-Artikel mit dem, Zitat Schäuble: «Wo wir alle besser werden müssen, das ist beim Erklären der vielen Veränderungen im Alltag und in der Welt.», als seine Antwort auf die Pegida-Bewegung.

Er sieht also ein Aufklärungs- oder Erklärungsdefizit in der deutschen Bevölkerung, welches zu einer solchen nicht notwendigen Pegida-Bewegung geführt hat. Auf deutsch: hätte man`s dem Volk besser erklärt, wäre diese Pegida-Bewegung nicht notwendig.

Ich bin kein Anhänger oder Sympathisant der Pegida-Bewegung, möchte aber zwei Dinge meinerseits dazu sagen:

1. Bin ich grundsätzlich dafür einem jedem Menschen Asyl und Unterkunft in Deutschland zu gewähren, der in seinem Geburts- oder Heimatland politisch oder religiös verfolgt wird, insofern dessen politische und religiöse Überzeugungen mit demokratischen Grundsätzen zu vereinbaren sind. Ebenfalls soll hier jeder Mensch aufgenommen werden, der in seinem Geburts- oder Heimatland wirtschaftlich nicht mehr überleben kann. -
Im Grundsatz gilt für mich also die Devise: "Alle Menschen sind `Ausländer`, ganz gleich wo geboren oder wo in der Welt lebend".

2. Kann ich die Pegida-Bewegung inhaltlich jedoch verstehen, wenn diese -meiner Kenntnis nach- für reine Wirtschaftsflüchtlinge kein Verständnis hat, die also sehr wohl in ihrem bisherigen Geburts- oder Heimatland wirtschaftlich überleben können, jedoch das dort erzielte Einkommen ihnen nicht ausreicht für ihren subjektiv materiellen Anspruch an das Leben und ein wirtschaftlich besseres Einkommen auf deutschem Niveau erreichen wollen.
- Warum sehe ich das so ?
Begründung: vor schon längerer Zeit war ich einmal knapp 4 Monate arbeitslos, unverschuldet, und habe mich schnellstens um ein neues Arbeitsverhältnis bemüht und nach knapp 4 Monaten auch gefunden und gehalten... .
In diesen 4 Monaten meiner Zeit ohne Arbeitsbeschäftigung habe ich mich einmal interessehalber mit den Auswanderungsmöglichkeiten von Deutschland nach z.B. Australien, Kanada, USA u.a. auseinandergesetzt und dabei damals, wie ich meine, ganz erstaunliche Tatsachen vorgefunden:

[I]es [i]war ein ganzer Katalog von Kriterien zu erfüllen, um in ein Land wie Australien, Kanada oder USA als Deutscher auswandern zu können; [/I][/I]dazu im folgenden per brain storming einige Kriterien, für deren damalige Tatsache und Aktenlage ich mich verbürge (Darstellung nicht vollständig, sondern nur auszugsweise):

- Landessprache in Wort und Schrift zu beherrschen (mit Sprachtest mündlich und schriftlich);
- Gesundheitszeugnis (keine schwerwiegenden Erkrankungen erlaubt);
  • größere Summe Barvermögen in das neue Wunsch-Aufenthaltsland mitzubringen;
  • im alten Geburts- oder Heimatland, also Deutschland, zwingend keine größeren Schulden haben, die das Barvermögen übersteigen;
  • keine Vorstrafen oder größeren Konflikte mit der Gesetzeslage des "alten" Landes in der Vergangenheit;
  • gültige Ausweis- und Reisepapiere nebst teilweise vorab-Beantragung dieser Papiere im neuen Aufenthaltsland incl. dort gültiger Fahrerlaubnispapiere;
- ein im neuen "Wunschland" aktuell gesuchter Beruf muss vorhanden sein, bzw. es muss zwingend zu erkennen sein, dass die einwanderungswillige Person eine im aufnehmenden Land gesuchte Berufsgruppierung ist, damit diese dort auch aller Wahrscheinlichkeit nach Arbeit findet (heutzutage muss, glaube ich, vor Einwanderung ein schriftlich dokumentierter Arbeitsverhältnisbeginn in naher Zukunft bei z.B. einem Wirtschaftsunternehmen o.a. nachgewiesen werden, sonst wird`s gar nichts mit der Auswanderung) ;
- bei Auswanderung im Rentenalter zwingend ein hohes Privatvermögen/Rentenbezüge o.ä. vorweisen können, damit dieser Personenkreis dort nicht den Sozialkassen zur Last fallen kann (falls dort überhaupt vorhanden);
- keine extreme, anti-demokratische, politische Auffassung zu vertreten:
- die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Sitten und Gebräuche des neuen Wunsch-Landes zu tolerieren, diese also nicht selbst annehmen zu müssen, jedoch auch nicht zu behindern (!)
usw., usw.

Also ich war damals höchst erstaunt, wie ich Englisch in Wort und Schrift beherrschen müsste, gesund und saubere Weste gesetzlicherseits haben müsste, einen Beruf, der dort gesucht wird, Barvermögen usw.usw., denn ich wäre ja deutscher Wirtschaftsflüchtling gewesen, der in Australien, Kanada oder USA ein neues Leben beginnen wollte... -

ein ganz schon anspruchsvoller Kriterienkatalog, den ich hätte erfüllen mussen ! Soviel ist Tatsache !!

Ich hab`s dann bleiben lassen, einen Auswanderungsantrag nach o.g. Ländern zu stellen, da ich einige Kriterien damals eh nicht erfüllen konnte und zum Zweiten mir auch damals zugetraut hatte, in heimischen Gefilden wieder eine gewünschte Arbeit aufnehmen zu können in kürzerer Zeit, was mir dann auch gelungen ist.

Also, Herrn Schäuble kann ich so gesehen nicht verstehen, denn es geht hier wohl nicht um fehlende Auf- und Erklärung an die Bevölkerung - sondern für r e i n e Wirtschaftsflüchtlinge, wie ich damals einer gewesen wäre - doch wohl "nur" um gleiches Recht für alle Menschen.

Soll heißen:

entweder können alle Menschen der zumindest westlichen Welt nach identischen Kriterien auswandern oder sie müssen halt da bleiben, wo sie sind (!)

Ich persönlich sehe es schlichtweg nicht ein, wenn Mitmenschen aus anderen Ländern aus rein wirtschaftlichen Besserstellungswünschen heraus obigen Kriterienkatalog nicht erfüllen müssen, wenn sie nach Deutschland einwandern wollen; für Deutsche jedoch ein ähnlicher Kriterienkatalog zu erfüllen ist, wie oben dargestellt, um nach o.g. Ländern auswandern zu können.

Das ist nicht gleiches Recht für alle - sondern hier sind Deutsche ganz klar benachteiligt - und das ist n i c h t o.k. !


Wie seht ihr das mit dem von mir heraufbeschworenen "gleichen Recht für alle" und/oder wie seht ihr diese Thematik grundsätzlich ?

Drivethesee

(Thema wurde parallel dazu in zwei weiteren Foren "Tempel des Friedens" und "Nostradamus-try&error" zur allgemeinen Diskussion eingestellt).




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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 02.01.15, 01:59  Betreff: Re: Pegida-Bewegung  drucken  weiterempfehlen

Hallo Drivethesee und all,

was PEGIDA betrifft - deren Initiatoren sind in meinen Augen ganz klar Rassisten und Rechtsextreme. Sie haben es aber leider geschafft, einen nicht unerheblichen Teil vor allem der Dresdner Bevölkerung auf ihre Seite zu bringen, weil sie so tun, als ginge es ihnen doch tatsächlich um die Sorgen, Nöte und Belange des sprichwörtlichen "kleinen Mannes" bzw. des deutschen "kleinen Mannes".

PEGIDA macht es sich sehr einfach, da werden einfach alle Flüchtlinge zu Wirtschaftsflüchtlingen erklärt, die den braven Deutschen Arbeitsplätze wegnehmen und sich in der (deutschen) "sozialen Hängematte" breit machen. Null Differenzierung, null Empathie, also einfach nur Hetze gegen Ausländer und unkonstruktives Geschimpfe auf die (in ihren Augen Lügen-) Presse und die Politik.

Andererseits nehme ich es weder der Bundeskanzlerin, noch Schäuble, noch einem anderen Politiker ab, dass sie sich überhaupt an PEGIDA stören. Diese kommt ihnen meines Erachtens doch sehr gelegen, da sie wunderbar vor den wahren Gefahren, wie die Handels- und Dienstleistungsabkommen CETA, TTIP und TISA ablenken. Besser kann es für die Regierung, (Groß-) Konzernen und (Groß-) Banken doch gar nicht laufen - während bei PEGIDA gegen Flüchtlinge im Speziellen und Ausländer im Allgemeinen geschrien wird, wird mit vor genannten Abkommen einfach mal so nebenbei die Demokratie weitgehend abgeschafft, die (Groß-) Konzernherrschaft ausgebaut und der Sozialabbau und der Abbau bereits erreichter Umweltstandards noch weiter voran getrieben.

Was nun die Einwanderungsbedingungen von Australien, etc. betrifft - Deutschland hat es bisher versäumt, sich als richtiges Einwanderungsland zu sehen. Darum fehlen hier so klare Bedingungen wie eben bei Australien. Die meisten Flüchtlinge betrifft dies aber nicht, da sie - entgegen der PEGIDA-Behauptungen - eben keine Wirtschaftsflüchtlinge sind. Im Übrigen finde ich auch unsere Abschiebepraxis unmöglich - da sind Menschen gar nicht so selten bestens integriert und sollen dann doch abgeschoben werden, während die wirklichen Sozialschmarotzer, wie einige Mafiaclans, hier im Lande schalten und walten können wie sie wollen, weil sich an die keiner 'rantraut. Ich finde, jede_r, der/die hier bleiben möchte und sich gut integriert sollte hier bleiben können. Betrachtet man die Menschheitsgeschichte, waren Einwanderungen überwiegend positiv für die ansässige Bevölkerung. Statt Nationalstaaterei sollten wir uns endlich als eine Welt betrachten - wir sind alles Menschen und Terraner - und entsprechend handeln.

Liebe Grüße,
Eva

Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren. (Albert Einstein)

Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf. (Johann Wolfgang v. Goethe)


[editiert: 02.01.15, 02:04 von Eva S.]
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