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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549


New PostErstellt: 07.03.07, 19:48     Betreff: Re: Jesus (wissenschaftlich beleuchtet)

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Hallo Wanderer, hallo @ll,

Du gehst von der Voraussetzung aus, dass ich Jesus mit Gott gleich setze bzw. das kirchliche Dogma vom (wie praktisch für die Menschheit) für uns gelittenen, gefolterten und qualvoll gestorbenen Gott, der damit "mit einem Wisch" gleich all unsere Sünden hinweg nimmt und dann nicht nur die Sünden, die bis zu diesem Zeitpunkt gemacht wurden sondern auch noch alle zukünftigen Sünden anerkenne. Tja - dumm gelaufen - dieses Dogma gehört nicht (mehr) zu meinem Glauben. Dass Du anscheinend auch noch die Existenz der früheren Mutterkulte bestreitest zeugt im Grunde vor allem davon, dass Dich alte Mernschheitsgeschichte nicht interessiert und Du, wie übrigens so viele sog. Christen, zwar bekräftigst, mit der Kirche nix am Hut zu haben, dennoch sehr gut deren Dogma vertrittst. Das alles ist nicht weiter schlimm, so lange es nicht als unumstößliche Tatsache hingestellt wird. Auch glaube ich schon lange nicht mehr, dass Gott den Menschen quasi persönlich erschaffen hat - er hat den Anstoß gegeben, den Rest erledigte die Natur/ Evolution.

Ich weiß, dass ich jetzt nicht gerade Beliebtheitspunkte sammeln werde, aber wie sagte Lilu so schön an anderer Stelle - manchmal muss man eben Stellung beziehen, egal was einem dadurch erwartet. Also werde ich jetzt einmal ganz offen schreiben, dass ich dieses Dogma vom sich für uns opfernden Gott / Jesus und die Gleichsetzung von Jesus und Gott inzwischen für eine der schlimmsten Lügen in der Menschheitsgeschichte halte.

Kann ja durchaus verstehen, dass man sich davon ungern verabschiedet, denn es nimmt den Menschen ja ganz praktisch aus der Verantwortung und stellt ihn dazu noch über Gott. Also ein wunderbarer Egotripp und ganz ohne (chemischen) Drogen. HMR hat hierzu einmal etwas unter "Christliche Bekenntnisbildung" geschrieben, dem ich voll und ganz beipflichte. Dann kommen wir einmal zu Trianons Bibelspruch von den "Werken" und schauen uns doch einmal die Werke der Christenheit an (ich beschränke mich hier auf die Bekanntesten):

  • Erster Glaubenskrieg im 4. Jh. n. Chr. unter Konstantin II gegen die urchristlichen Arianer und arianischen Goten (Arianus war der Nachfolger des bekannten Kirchenlehrers Origenes, der dann vom konstantinischen Kirchen-Christentum posthum noch als Ketzer verurteilt wurde, weil auch für die Urchristen Jesus ein ganz normaler Mensch, aber ein sehr weiser, mit göttlicher Kraft erfüllter Lehrmeister war, eben ein Rabbi, aber nicht Gott oder eine Erscheinungsform (Sohn) Gottes und Origenes dies auch ganz klar vertreten hatte.)

  • Ab ca. 4. Jh. Beginn Zwangsmissionierungen und Vernichtung der sog. Heiden, daneben immer wieder Verfolgung und Vernichtung von Christen, die nicht mit dem Römischen Dogma konform gingen

  • ab 11. Jh. Kreuzzüge, u. a. Verwüstung von Konstantinopel durch Kreuzfahrerheer

  • 1099 Massaker von Jerusalem durch christliche Kreuzfahrer

  • Im 13. Jh. Vernichtung der letzten (ur-)christlichen Gruppen, wie Katharer, die sich nicht dem Römischen Dogma unterordnen

  • Ab 14. Jh. Hexenwahn und Inquisition; Wissenschaftler(!!) wie Gallileo oder Giordano Bruno fallen der Inquisition zum Opfer; in Florenz Schreckensherrschaft des dogmatischen Mönches Savonarola

  • 16. Jh. Glaubenskriege zw. Römischer Kirche und Protestanten; blutige Vernichtung der Hugenotten und Calvinisten, weil (wie oben) nicht mit der Doktrin der Römischen Kirche konform gehend bzw. Protestanten seiend; Eroberung Südamerikas, blutige Vernichtung und Zwangsmissionierungen der Alten Kulturen bzw. der einheimischen Bevölkerung

  • 18. Jh. Letzte Hexenverbrennungen

  • 19. Jh. Letzte Hexenprozesse; Doktrin von der Unfehlbarkeit des Papstes

  • 20./ 21. Jh. Entstehen und Aufleben eines fanatischen christlichen Fundamentalismus (Kreationisten, "Intelligence Design"); sog. Jesuscamps in USA zur Ausbildung der modernen Kreuzfahrer (hier werden schon vierjährige Kinder gegen anders Gläubige aufgehetzt); Vermischung von Glaubensdoktrin und wirtschaftlichen Interessen.

Also so betrachtet kann ich wirklich nicht verstehen, warum ihr so energisch die Theorie Jesus = Julius Caesar "niederknüppelt" - diese "Werke" sind doch nun einem (römischen) Feldherrn und Imperator mehr als würdig!

Mit der wahren, urchristlichen Lehre bzw. der Lehre Jesus allerdings haben diese "Werke" nichts mehr zu tun. Da lobe ich mir doch den Islam, dort spart man sich wenigstens Heuchelei. Zwar können die Suren über den Dshihjad auch als "innerer Kreuzzug" interpretiert werden, aber augenscheinlicher ist die Anweisung, die Ungläubigen mit Feuer und Schwert zu überziehen, was die fundamentalistischen Fanatiker ja inzwischen hinreichend machen. Allein im Irak sterben jeden Tag unzählige Menschen aufgrund religiösen Fanatismus. Dies z. B. mit der Chemieindustrie zu vergleichen ist meiner Ansicht nach einfach an den Haaren herbeigezogen und realitätsfern.

Mein Gottesbild ist ein gänzlich anderes als das von Menschen erfundene und mit menschlicher Beschränktheit und Grausamkeit belegte Gottesbild der monotheistischen Religionen, aber es hebt ja ungeheuer das Selbstbewusstsein, wenn man propagiert, dass der Mensch so wichtig ist, dass sich sogar ein Gott dafür foltern und hinrichten ließ und dann auch noch die Menschheit vor ihrer eigenen Zerstörungswut, Macht- und Profitgier und Hochmut rettet, wenn man nur den richtigen Glauben hat und diesen Menschen dann auch noch ein kuscheliges Plätzchen im Paradies reserviert. Wir können also getrost mit unserer Zerstörung der Erde so weiter machen - Gott wird es ja schon richten.

Hier kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln.

LG
Eva

Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen (Konfuzius)
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