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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549


New PostErstellt: 12.03.07, 02:54     Betreff: Re: Haben Buddha und Platon recht?

Eve und der letzte Engländer
Hallo Pegus, hallo @ll,

warum stellt man eigentlich ständig "Extrempositionen" gegenüber, um den eigenen Glauben zu rechtfertigen? Anzunehmen, dass wir nur so eine Art ferngesteuerter Roboter ohne freien Willen sind halte ich für genauso unsinnig- entschuldige, ist jetzt nicht persönlich gemeint - wie diese ewige Dogmatisiererei und das ewige, kindische Gezänk, welcher Glaube oder welche/r Gott/ Götter nun der/ die richtige/n sind.

Die Alten wussten schon, warum sie in die Bibel schrieben, dass man sich kein Bild von Gott machen soll und Buddha wusste, warum er propagierte, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg zur Erleuchtung, man könnte auch sagen zu Gott, finden soll. Hätten sich die Menschen daran gehalten, wäre uns viel Leid durch Dogmatismus und Fundamentalismus erspart geblieben.

Was mich genauso nervt, ist das ewige "Geschimpfe" auf Atheisten und die Pauschalisierung derselbigen. Geht man einmal von den 10 Geboten aus, wer glaubst Du ist Gott gefälliger, der Kirchenchrist, der zwar jeden Sonntag in die Kirche geht, aber danach ins Wirtshaus marschiert, sich betrinkt und zu Hause dann seine Frau verprügelt und sich anschließend mit seiner Geliebten vergnügt oder der Atheist, der zwar keinen aufdoktrierten Glauben hat, aber am Sonntag zuhause bleibt und sich liebevoll um seine Familie kümmert und seiner Frau treu ist?

Diese ganzen Höllenpredigten usw. sind doch rein von Menschenhand erfunden und wurden Jesus im NT einfach in den Mund gelegt. Das Fatalste am Christentum ist m. E. doch, dass man das durchaus so auslegen kann, jemand braucht nur an Jesus zu glauben und kommt dann automatisch in den Himmel, egal was er für ein, sorry, "Schweinehund" er im irdischen Leben gewesen ist. Seine Sünden wurden ihm ja vergeben, völlig schnuppe, ob er seine Taten bereut oder nicht. Darum konnte es überhaupt zu den Greueltaten (Kreuzzüge, Zwangsmissionierung, Inquisition usw.) der Kirchenchristen kommen. Man beichtet, der Priester erteilt Absolution (welche Anmaßung!) und schon kann man wieder fröhlich weiter sündigen, denn auch "nächste Woche kann man ja wieder zur Beichte gehen".

Fällt eigentlich niemanden auf, wie sehr man "Gott" an die damaligen menschlichen Lebensumstände angepasst hat? Die "normale" Regierungsform der damaligen Zeit war die des absolutistischen Herrscherprinzips. Eine Person, Kaiser, König oder Pharao, welche alleinige Macht ausübte. Diese Leute hatten in der Regel einen Hofstaat und deshalb Gott im AT ebenso - Engel, die seine Befehle ausführen, die ihn auf seinem Thron herumtragen - etwas, was für absolutistische Herrscher selbstverständlich war. Herrscher, die keinen Widerspruch duldeten, die durch Angst, Folter und Mord ihre Macht sicherten. Das Ganze dann auf ein höheres Wesen projiziert und fertig war der monotheistische Gott aus "Menschenhand".

Aber mit dem wahren Gott hat dieses "Wesen" meiner Auffassung nach rein gar nichts mehr zu tun.

    Zitat:
    Viele, schreibt Zacharias, würden sich auf die Position des Agnostikers zurückziehen und sagen, man könne nicht wissen, ob es Gott gäbe oder nicht. Damit würden sie zugeben, dass die wirklich atheistische
    Position nicht verteidigt werden kann.(1)
Die Glaubensposition kann aber genauso wenig bewiesen werden.

    Zitat:
    Michael Utsch stellt in diesem Streit um Geist und Seele zugespitzt fest: «Menschliche Eigenarten wie Freiheit und Mitgefühl sind nur Wunschdenken und müssten nach der Überzeugung mancher Hirnforscher ausgetauscht werden durch Determinismus und Funktionalität.»(3)
Dass ich das für Unsinn halte, schrieb ich ja schon. Scheint ein Traum der Wirtschaftsbosse zu sein. Allein bei dem Wort "Funktionalität" auf den Menschen bezogen, dreht sich ja einem der Magen um.

    Zitat:
    Thomas Metzinger meint wirklich, wir könnten potenziell Kriminelle schon im Kindesalter anhand der Hirnstruktur erkennen. Wie wenn nur Menschen mit entsprechender Hirnstruktur
    Verbrechen begingen! Am Ende seiner Überlegungen meint Philosoph Metzinger ziemlich ratlos, man könne die Erkenntnisse der Hirnforschung nicht annehmen, ohne wahnsinnig zu werden. Damit wäre auch dieser Wahnsinn von äusseren Umständen determiniert und somit
    unabwendbar!
Zumindest bei dem Urheber dieser These scheint dies mit dem Wahnsinn m. E. zuzutreffen. :-( Im Ernst, also das ist wirklich das Allerletzte - aus Hirnstrukturen heraus deuten zu wollen, ob jemand irgendwann mal kriminell wird. Menschenverachtender gehts nimmer.

    Zitat:
    Bin ich wirklich nur Materie, dann gibt
    es keinen letzten Grund für mein Dasein. Weshalb bemühe ich mich darum, meine Familie zu ernähren undmeine Kinder zu erziehen, wenn es nichts gibt, was über mein Leben hinausgeht?
Dies sehe ich anders. Es ist Natur, für Nachwuchs zu sorgen und so seine Gene weiterzugeben. Auch das ist ein Stück Unsterblichkeit.

    Zitat:
    Da es scheinbar keinen Sinn für unser Leben gibt, werden existentielle Fragen verdrängt, das Vergnügen wird zum Hauptzweck, ein hedonistischer Lebensstil ist das Ziel. Die Folgen sind sichtbar: Wachsende Scheidungszahlen, Abtreibungen, Drogenmissbrauch und andererseits die Vergötzung von Kindern und der eigenen Person sprechen eine deutliche Sprache. Und wer dieses Leben aufgrund von Krankheit oder einer schweren Behinderung nicht mehr geniessen kann, sucht den «schönen Tod», die Euthanasie.
Etwas Differenzierung würde hier nicht schaden. Tiere sorgen auch "nur" für Nachwuchs, ernähren sich usw.

Und dann wieder das übliche Gezeter über Scheidung, Abtreibung usw. Du meine Güte - was ist denn für ein Kind besser - zerrüttete Ehen mit ständig streitenden Eltern oder das Aufwachsen bei "nur" einem Elternteil, der dem Kind aber ein harmonisches Zuhause gibt und die Liebe, die es braucht? Oder Abtreibung - soll eine vergewaltigte Frau vielleicht auch noch das Kind ihres Vergewaltigers auf die Welt bringen? Gerade in der Dritten Welt wären die Menschen besser dran, wenn sie weniger Kinder hätten. Auch wäre es schön, wenn sich diese "Lebensschützer" einmal um das geborene Leben genauso kümmern würden, wie um das Ungeborene.

Und wieder dieses Geschwafel von "Vergötzung" - wie wäre es einmal damit, endlich Glaubensfreiheit zu respektieren und zu akzeptieren, dass viele Wege zu Gott führen können? Dieser religiöse Fanatismus ist doch eines der größten Übel unserer Zeit, wenn auch nicht das einzige.

    Zitat:
    Wer den Atheismus konsequent zu Ende denkt, wird entweder vergnügungssüchtig oder er verzweifelt. Ausserdem – atheistische Philosophien bilden die Grundlage für totalitäre Regime − wenn auch ungewollt.
Das ist schlicht und ergreifend, wie ich aus dem eigenen Bekanntenkreis weiß, absoluter Blödsinn. Man sehe sich nur einmal die "Vergnügungssucht" der Päpste im Mittelalter an! Ob jemand vergnügungssüchtig wird oder nicht, hängt nicht von Glauben oder nicht Glauben ab, sondern von persönlichen und gesellschaftlichen Faktoren. Sind viele islamische Staaten nicht auch totalitäre Regime? War die Schreckensherrschaft der Kirche im Mittelalter nicht ebenfalls totalitär? Und ist es etwa nicht totalitär, zu beten "Gott der Rache erscheine und vernichte die Heiden" wie es David in seinen Bibel-Psalmen besingt? Dass obiges schon wieder einmal anders Denkende diskreditiert, wird auch nicht durch das zaghafte "ungewollt" am Ende geändert.

    Zitat:
    Wenn es keinen Gott und damit keine feste Moral und keine absoluten Werte gibt − denn wo sollten sie herkommen, wenn nicht von Gott −, wer oder was sollte mich dann daran hindern, meinen Willen rücksichtslos durchzusetzen?
Ähm - was machen denn bitte religiöse, auch christliche, Fundamentalisten? Der moderne Kreuzfahrer aus dem Jesuscamp versucht doch genauso wie der islamische Dshihjadkämpfer, seinen Willen, den er für den Willen Gottes hält durchzusetzen.

    Zitat:
    Unsere Welt wäre zutiefst ungerecht, wenn der Tod das absolute Ende bedeutete. Wie viele Menschen werden unschuldig getötet? Wie viele Verbrecher − Mörder, Räuber und Betrüger
    − kommen ungeschoren davon? Wie viele Diktatoren knechten ihr Volk und geniessen dann im Exil den erpressten Reichtum? Ist der Mensch seelenlose Materie, dann triumphieren die Täter über ihre Opfer.
Das klingt mir aber mehr nach gewünschter Rache, als nach Gerechtigkeit. Außerdem gibt es auch noch so etwas wie z. B. das Strafgesetzbuch. Und - ist die Natur ungerecht oder böse, weil es so etwas wie Naturkatastrophen gibt, die Tausenden das Leben kosten?

    Zitat:
    Die verschiedenen religiösen Vorstellungen widersprechen sich aber fundamental. Entweder eine ist wahr, oder sie sind alle nur zum Teil wahr und damit letztlich unnütz, oder sie
    sind alle falsch. Allein deshalb, weil uns etwas Sinn und einen Rahmen für unser Verhalten gibt, ist es noch nicht wahr.
Sie widersprechen sich nur scheinbar. Würde man endlich einmal die dogmatischen Scheuklappen ablegen, würde man sehen, wie ähnlich sich die Religionen sind. Es sind einfach nur verschiedene Wege zum selben Ziel.

Ende Teil 1

Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen (Konfuzius)
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