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Das erste Buch Mose

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Pegus
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Ort: Austria


New PostErstellt: 19.11.05, 22:04  Betreff: Das erste Buch Mose  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Das erste Buch Mose (Eberfelder Bibel. A.T. unzensiert)
Das 1. Kapitel
  1. Am Anfang schuf GOtt Himmel und Erde.
  2. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe;
und der Geist GOttes schwebete auf dem Wasser.
3. Und GOtt sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
4. Und GOtt sah, daß das Licht gut war. Da schied GOtt das Licht von
der Finsternis
5. und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus
Abend und Morgen der erste Tag.
6. Und GOtt sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, und die
sei ein Unterschied zwischen den Wassern.
7. Da machte GOtt die Feste und schied das Wasser unter der Feste von
dem Wasser über der Feste. Und es geschah also.
8. Und GOtt nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der
andere Tag.
9. Und GOtt sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an
sondere Örter, daß man das Trockene sehe. Und es geschah also.
10. Und GOtt nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser
nannte er Meer. Und GOtt sah, daß es gut war.
11. Und GOtt sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das
sich besame, und fruchtbare Bäume, da ein jeglicher nach seiner Art
Frucht trage und habe seinen eigenen Samen bei ihm selbst auf Erden.
Und es geschah also.
12. Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das sich besamte, ein
jegliches nach seiner Art, und Bäume, die da Frucht trugen und ihren
eigenen Samen bei sich selbst hatten, ein jeglicher nach seiner Art.
Und GOtt sah, daß es gut war.
13. Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.
14. Und GOtt sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die
da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre;
15. und seien Lichter an der Feste des Himmels, daß sie scheinen auf
Erden. Und es geschah also.
16. Und GOtt machte zwei große Lichter: ein groß Licht, das den Tag
regiere, und ein klein Licht, das die Nacht regiere, dazu auch Sterne.
17. Und GOtt setzte sie an die Feste des Himmels, daß sie schienen auf
die Erde
18. und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und
Finsternis. Und GOtt sah, daß es gut war.
19. Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.
20. Und GOtt sprach: Es errege sich das Wasser mit webenden und
lebendigen Tieren und mit Gevögel, das auf Erden unter der Feste des
Himmels fliege.
21. Und GOtt schuf große Walfische und allerlei Tier, das da lebet und
webet und vom Wasser erreget ward, ein jegliches nach seiner Art; und
allerlei gefiedertes Gevögel, ein jegliches nach seiner Art. Und GOtt
sah, daß es gut war.
22. Und GOtt segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch
und erfüllet das Wasser im Meer; und das Gevögel mehre sich auf Erden.
23. Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.
24. Und GOtt sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein
jegliches nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tier auf Erden, ein
jegliches nach seiner Art. Und es geschah also.
25. Und GOtt machte die Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner
Art, und das Vieh nach seiner Art und allerlei Gewürm auf Erden nach
seiner Art. Und GOtt sah, daß es gut war.
26. Und GOtt sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns
gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel
unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über
alles Gewürm, das auf Erden kreucht.
27. Und GOtt schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde GOttes schuf
er ihn; und schuf sie ein Männlein und Fräulein.
28. Und GOtt segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und
mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan, und
herrschet über Fische im Meer und über Vögel unter dem Himmel und über
alles Tier, das auf Erden kreucht.
29. Und GOtt sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut,
das sich besamet, auf der ganzen Erde, und allerlei fruchtbare Bäume
und Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise,
30. und allem Tier auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und
allem Gewürme, das da Leben hat auf Erden, daß sie allerlei grün Kraut
essen. Und es geschah also.
31. Und GOtt sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war
sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
Das 2. Kapitel
  1. Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
  2. Und also vollendete GOtt am siebenten Tage seine Werke, die er
machte, und ruhete am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er
machte;
3. und segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum daß er an
demselben geruht hatte von allen seinen Werken, die GOtt schuf und
machte.
4. Also ist Himmel und Erde worden, da sie geschaffen sind, zu der
Zeit, da GOtt der HErr Erde und Himmel machte
5. und allerlei Bäume auf dem Felde, die zuvor nie gewesen waren auf
Erden, und allerlei Kraut auf dem Felde, das zuvor nie gewachsen war.
Denn GOtt der HErr hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und war
kein Mensch, der das Land bauete.
6. Aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land.
7. Und GOtt der HErr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er
blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der
Mensch eine lebendige Seele.
8. Und GOtt der HErr pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen und
setzte den Menschen drein, den er gemacht hatte.
9. Und GOtt der HErr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume,
lustig anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im
Garten und den Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses.
10. Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten, und
teilete sich daselbst in vier Hauptwasser.
11. Das erste heißt Pison, das fleußt um das ganze Land Hevila, und
daselbst findet man Gold.
12. Und das Gold des Landes ist köstlich, und da findet man Bedellion
und den Edelstein Onyx.
13. Das andere Wasser heißt Gihon, das fließt um das ganze Mohrenland.
14. Das dritte Wasser heißt Hiddekel, das fleußt von Assyrien. Das
vierte Wasser ist der Phrath.
15. Und GOtt der HErr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten
Eden, daß er ihn bauete und bewahrete.
16. Und GOtt der HErr gebot dem Menschen und sprach: Du . sollst essen
von allerlei Bäumen im Garten;
17. aber von dem Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses sollst du
nicht essen. Denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes
sterben.
18. Und GOtt der HErr sprach:. Es ist nicht gut, daß der Mensch allein
sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
19. Denn als GOtt der HErr gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere
auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu
dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennete; denn wie der Mensch
allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie heißen.
20. Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel
und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine
Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.
21. Da ließ GOtt der HErr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen,
und er entschlief. Und nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu
mit Fleisch.
22. Und GOtt der HErr bauete ein Weib aus der Rippe, die er von dem
Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
23. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und
Fleisch von meinem Fleisch. Man wird sie Männin heißen, darum daß sie
vom Manne genommen ist.
24. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an
seinem Weibe hangen, und sie werden Sein ein Fleisch.
25. Und sie waren beide nackend, der Mensch und sein Weib, und
schämeten sich nicht.
Das 3. Kapitel
1. Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die
GOtt der HErr gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte GOtt
gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allerlei Bäumen im Gar
2. Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der
Bäume im Garten;
3. aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt:
Esset nicht davon, rühret es auch nicht an, daß ihr nicht sterbet!
4. Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes
sterben;
5. sondern GOtt weiß, daß, welches Tages ihr davon esset, so werden
eure Augen aufgetan, und werdet sein wie GOtt und wissen, was gut und
böse ist.
6. Und das Weib schauete an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und
lieblich anzusehen, daß es ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte,
und nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß.
7. Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan und wurden gewahr, daß sie
nackend waren, und flüchten Feigenblätter zusammen und machten ihnen
Schürze.
8. Und sie höreten die Stimme GOttes des HErrn, der im Garten ging, da
der Tag kühl worden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor
dem Angesicht GOttes des HErrn unter die Bäume im Garten.
9. Und GOtt der HErr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
10. Und er sprach: Ich hörete deine Stimme im Garten und fürchtete
mich, denn ich bin nackend; darum versteckte ich mich.
11. Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackend bist? Hast du
nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest nicht
davon essen?
12. Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellte hast, gab mir von
dem Baum, und ich aß.
13. Da sprach GOtt der HErr zum Weibe: Warum hast du das getan? Das
Weib sprach: Die Schlange betrog mich also, daß ich aß.
14. Da sprach GOtt der HErr zu der Schlange: Weil du solches getan
hast, seiest du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem
Felde. Auf deinem Bauch sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang.
15. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und
zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Der selbe soll dir den Kopf
zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
16. Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen,
wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und
dein Wille soll deinem Mann unterworfen sein, und er soll dein Herr sein.
17. Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorchet der Stimme deines
Weibes und gegessen von dem Bäume, davon ich dir gebot und sprach: Du
sollst nicht davon essen; verflucht sei der Acker um deinetwillen; mit
Kummer sollst du dich drauf nähren dein Leben lang.
18. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf
dem Felde essen.
19. Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du
wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und
sollst zu Erde werden.
20. Und Adam hieß sein Weib Heva, darum daß sie eine Mutter ist aller
Lebendigen.
21. Und GOtt der HErr machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen
und zog sie ihnen an,
22. Und GOtt der HErr sprach: Siehe, Adam ist worden als unsereiner
und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine
Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich:
23. da ließ ihn GOtt der HErr aus dem Garten Eden, daß er das Feld
bauete, davon er genommen ist,
24. und trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden den Cherub mit
einem bloßen hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zu dem Baum des
Lebens.
Das 4. Kapitel
1. Und Adam erkannte sein Weib Heva, und sie ward schwanger und gebar
den Kain und sprach: Ich habe den Mann, den HErrn.
2. Und sie fuhr fort und gebar Habel, seinen Bruder. Und Habel ward
ein Schäfer, Kain aber ward ein Ackermann.
3. Es begab sich aber nach etlichen Tagen, daß Kain dem HErrn Opfer
brachte von den Früchten des Feldes,
4. und Habel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und von
ihrem Fetten. Und der HErr sah gnädiglich an Habel und seine Opfer;
5. aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädiglich an. Da ergrimmete
Kain sehr, und seine Gebärde verstellte sich.
6. Da sprach der HErr zu Kain: Warum ergrimmest du, und warum
verstellet sich deine Gebärde?
7. Ist's nicht also? wenn du fromm bist, so bist du angenehm; bist du
aber nicht fromm, so ruhet die Sünde vor der Tür. Aber laß du ihr nicht
ihren Willen, sondern herrsche über sie.
8. Da redete Kain mit seinem Bruder Habel. Und es begab sich, da sie
auf dem Felde waren, erhub sich Kain wider seinen Bruder Habel und
schlug ihn tot.
9. Da sprach der HErr zu Kain: Wo ist dein Bruder Habel? Er sprach:
Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?
10. Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme deines Bruders Bluts
schreiet zu mir von der Erde.
11. Und nun verflucht seiest du auf der Erde, die ihr Maul hat
aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen.
12. Wenn du den Acker bauen wirst, soll er dir fort sein Vermögen
nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.
13. Kain aber sprach zu dem HErrn: Meine Sünde ist größer, denn daß
sie mir vergeben werden möge.
14. Siehe, du treibest mich heute aus dem Lande und muß mich vor
deinem Angesicht verbergen und muß unstet und flüchtig sein auf Erden.
So wird mir's gehen, daß mich totschlage, wer mich findet.
15. Aber der HErr sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt,
das soll siebenfältig gerochen werden. Und der HErr machte ein Zeichen
an Kain, daß ihn niemand erschlüge, wer ihn fände.
16. Also ging Kain von dem Angesicht des HErrn und wohnete im Lande
Nod, jenseit Eden, gegen Morgen.
17. Und Kain erkannte sein Weib, die ward schwanger und gebar den
Hanoch. Und er bauete eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes
Namen Hanoch.
18. Hanoch aber zeugete Irad, Irad zeugete Mahujael, Mahujael zeugete
Methusael, Methusael zeugete Lamech.
19. Lamech aber nahm zwei Weiber; eine hieß Ada, die andere Zilla.
20. Und Ada gebar Jabal; von dem sind herkommen, die in Hütten
wohneten und Vieh zogen.
21. Und sein Bruder hieß Jubal; von dem sind herkommen die Geiger und
Pfeifer.
22. Die Zilla aber gebar auch, nämlich dem Thubalkain, den Meister in
allerlei Erz und Eisenwerk. Und die Schwester des Thubalkain war Naema.
23. Und Lamech sprach zu seinen Weibern, Ada und Zilla: Ihr Weiber
Lamechs, höret meine Rede und merket, was ich sage: Ich habe einen Mann
erschlagen mir zur Wunde und einen Jüngling mir zur Beule.
24. Kain soll siebenmal gerochen werden, aber Lamech
siebenundsiebenzigmal.
25. Adam erkannte abermal sein Weib, und sie gebar einen Sohn, den
hieß sie Seth; denn GOtt hat mir, sprach sie, einen andern Samen
gesetzt für Habel, den Kain erwürget hat.
26. Und Seth zeugete auch einen Sohn und hieß ihn Enos. Zu derselbigen
Zeit fing man an zu predigen von des HErrn Namen.
Das 5. Kapitel
1. Dies ist das Buch von des Menschen Geschlecht. Da GOtt den Menschen
schuf, machte er ihn nach dem Gleichnis GOttes
2. und schuf sie ein Männlein und Fräulein; und segnete sie und hieß
ihren Namen Mensch zur Zeit, da sie geschaffen wurden.
3. Und Adam war hundertunddreißig Jahre alt und zeugete einen Sohn.
der seinem Bilde ähnlich war, und hieß ihn Seth;
4. und lebte danach achthundert Jahre und zeugete Söhne und Töchter;
5. daß sein ganzes Alter ward neunhundertunddreißig Jahre, und starb.
6. Seth war hundertundfünf Jahre alt und zeugte Enos;
7. und lebte danach achthundertundsieben Jahre und zeugete Söhne und
Töchter;
8. daß sein ganzes Alter ward neunhundertundzwölf Jahre, und starb.
9. Enos war neunzig Jahre alt und zeugete Kenan;
10. und lebte danach achthundertundfünfzehn Jahre und zeugete Söhne
und Töchter;
11. daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünf Jahre, und starb.
12. Kenan war siebenzig Jahre alt und zeugete Mahalaleel;
13. und lebte danach achthundertundvierzig Jahre und zeugete Söhne und
Töchter;
14. daß sein ganzes Alter ward neunhundertundzehn Jahre, und starb.
15. Mahalaleel war fünfundsechzig Jahre alt und zeugete Jared;
16. und lebte danach achthundertunddreißig Jahre und zeugete Söhne und
Töchter;
17. daß sein ganzes Alter ward achthundertfünfundneunzig Jahre, und
starb.
18. Jared war hundertundzweiundsechzig Jahre alt und zeugete Henoch;
19. und lebte danach achthundert Jahre und zeugete Söhne und Töchter;
20. daß sein ganzes Alter ward neunhundertzweiundsechzig Jahre, und
starb.
21. Henoch war fünfundsechzig Jahre alt und zeugete Methusalah.
22. Und nachdem er Methusalah gezeuget hatte, blieb er in einem
göttlichen Leben dreihundert Jahre und zeugete Söhne und Töchter;
23. daß sein ganzes Alter ward dreihundertfünfundsechzig Jahre.
24. Und dieweil er ein göttlich Leben führete, nahm ihn GOtt hinweg,
und ward nicht mehr gesehen.
25. Methusalah war hundertsiebenundachtzig Jahre alt und zeugete Lamech;
26. und lebte danach siebenhundertzweiundachtzig Jahre und zeugete
Söhne und Töchter;
27. daß sein ganzes Alter ward neunhundertneunundsechzig Jahre, und
starb.
28. Lamech war hundertzweiundachtzig Jahre alt und zeugete einen Sohn
29. und hieß ihn Noah und sprach: Der wird uns trösten in unserer Mühe
und Arbeit auf Erden, die der HErr verflucht hat.
30. Danach lebte er fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugete Söhne
und Töchter;
31. daß sein ganzes Alter ward siebenhundertsiebenundsiebenzig Jahre,
und starb.
32. Noah war fünfhundert Jahre alt und zeugete Sem, Ham und Japheth.
Das 6. Kapitel
1. Da sich aber die Menschen begannen zu mehren auf Erden und zeugeten
ihnen Töchter,
2. da sahen die Kinder GOttes nach den Töchtern der Menschen, wie sie
schön waren und nahmen zu Weibern, welche sie wollten.
3. Da sprach der HErr: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht
mehr strafen lassen, denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist
geben hundertundzwanzig Jahre.
4. Es waren auch zu den Zeiten Tyrannen auf Erden; denn da die Kinder
GOttes die Töchter der Menschen beschliefen und ihnen Kinder zeugeten,
wurden daraus Gewaltige in der Welt und berühmte Leute.
5. Da aber der HErr sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden
und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar,
6. da reuete es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und
es bekümmerte ihn in seinem Herzen,
7. und sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe,
vertilgen von der Erde, von den Menschen an bis auf das Vieh und bis
auf das Gewürme und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reuet
mich, daß ich sie gemacht habe.
8. Aber Noah fand Gnade vor dem HErrn.
9. Dies ist das Geschlecht Noahs: Noah war ein frommer Mann und ohne
Wandel und führete ein göttlich Leben zu seinen Zeiten.
10. Und zeugete drei Söhne, Sem, Ham, Japheth.
11. Aber die Erde war verderbet vor GOttes Augen und voll Frevels.
12. Da sah GOtt auf Erden, und siehe, sie war verderbet; denn alles
Fleisch hatte seinen Weg verderbet auf Erden.
13. Da sprach GOtt zu Noah: Alles Fleisches Ende ist vor mich kommen,
denn die Erde ist voll Frevels von ihnen; und siehe da, ich will sie
verderben mit der Erde.
14. Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern drinnen
und verpiche sie mit Pech inwendig und auswendig.
15. Und mache ihn also: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen
die Weite und dreißig Ellen die Höhe.
16. Ein Fenster sollst du dran machen, oben an, eine Elle groß. Die
Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und soll drei Boden haben,
einen unten, den andern in der Mitte, den dritten in der Höhe.
17. Denn siehe, ich will eine Sintflut mit Wasser kommen lassen auf
Erden, zu verderben alles Fleisch, darin ein lebendiger Odem ist unter
dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen.
18. Aber mit dir will ich einen Bund aufrichten; und du sollst in den
Kasten gehen mit deinen Söhnen, mit deinem Weibe und mit deiner Söhne
Weibern.
19. Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem Fleisch,
je ein Paar, Männlein und Fräulein, daß sie lebendig bleiben bei dir.
20. Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und
von allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art: von den allen soll je
ein Paar zu dir hineingehen, daß sie leben bleiben.
21. Und du sollst allerlei Speise zu dir nehmen, die man isset; und
sollst sie bei dir sammeln, daß sie dir und ihnen zur Nahrung da seien.
22. Und Noah tat alles, was ihm GOtt gebot.
Das 7. Kapitel
1. Und der HErr sprach zu Noah: Gehe in den Kasten, du und dein ganz
Haus; denn dich habe ich gerecht ersehen vor mir zu dieser Zeit.
2. Aus allerlei reinem Vieh nimm zu dir je sieben und sieben, das
Männlein und sein Fräulein; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das
Männlein und sein Fräulein.
3. Desselbengleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben und
sieben, das Männlein und sein Fräulein, auf daß Same lebendig bleibe
auf dem ganzen Erdboden.
4. Denn noch über sieben Tage will ich regnen lassen auf Erden vierzig
Tage und vierzig Nächte und vertilgen von dem Erdboden alles, was das
Wesen hat, das ich gemacht habe.
5. Und Noah tat alles, was ihm der HErr gebot.
6. Er war aber sechshundert Jahre alt, da das Wasser der Sintflut auf
Erden kam.
7. Und er ging in den Kasten mit seinen Söhnen, seinem Weibe und
seiner Söhne Weibern vor dem Gewässer der Sintflut.
8. Von dem reinen Vieh und von dem unreinen, von den Vögeln und von
allem Gewürm auf Erden
9. gingen zu ihm in den Kasten bei Paaren, je ein Männlein und
Fräulein, wie ihm der HErr geboten hatte.
10. Und da die sieben Tage vergangen waren, kam das Gewässer der
Sintflut auf Erden.
11. In dem sechshundertsten Jahr des Alters Noah, am siebzehnten Tag
des andern Monats, das ist der Tag, da aufbrachen alle Brunnen der
großen Tiefe, und taten sich auf die Fenster des Himmels,
12. und kam ein Regen auf Erden, vierzig Tage und vierzig Nächte.
13. Eben am selben Tage ging Noah in den Kasten mit Sem, Ham und
Japheth, seinen Söhnen, und mit seinem Weibe und seiner Söhne dreien
Weibern;
14. dazu allerlei Tier nach seiner Art, allerlei Vieh nach seiner Art,
allerlei Gewürm, das auf Erden kreucht, nach seiner Art und allerlei
Vögel nach ihrer Art alles, was fliegen konnte, und alles, was Fittiche
hatte.
15. Das ging alles zu Noah in den Kasten bei Paaren, von allem
Fleisch, da ein lebendiger Geist innen war
16. und das waren Männlein und Fräulein von allerlei Fleisch und
gingen hinein, wie denn GOtt ihm geboten hatte. Und der HErr schloß
hinter ihm zu.
17. Da kam die Sintflut vierzig Tage auf Erden; und die Wasser wuchsen
und huben den Kasten auf und trugen ihn empor über der Erde.
18. Also nahm das Gewässer überhand und wuchs sehr auf Erden, daß der
Kasten auf dem Gewässer fuhr.
19. Und das Gewässer nahm überhand und wuchs so sehr auf Erden, daß
alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden.
20. Fünfzehn Ellen hoch ging das Gewässer über die Berge, die bedeckt
wurden.
21. Da ging alles Fleisch unter, das auf Erden kreucht, an Vögeln, an
Vieh, an Tieren und an allem, das sich reget auf Erden, und an allen
Menschen.
22. Alles, was einen lebendigen Odem hatte im Trocknen, das starb.
23. Also ward vertilget alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen
an bis auf das Vieh und auf das Gewürm und auf die Vögel unter dem
Himmel: das ward alles von der Erde vertilget. Allein Noah blieb über,
und was mit ihm in dem Kasten war.
24. Und das Gewässer stund auf Erden hundertundfünfzig Tage.
Das 8. Kapitel
1. Da gedachte GOtt an Noah und an alle Tiere und alles Vieh, das mit
ihm in dem Kasten war, und ließ Wind auf Erden kommen, und die Wasser
fielen.
2. Und die Brunnen der Tiefe wurden verstopfet samt den Fenstern des
Himmels, und dem Regen vom Himmel ward gewehret.
3. Und das Gewässer verlief sich von der Erde immer hin und nahm ab
nach hundertundfünfzig Tagen.
4. Am siebzehnten Tage des siebenten Mondes ließ sich der Kasten
nieder auf das Gebirge Ararat.
5. Es verlief aber das Gewässer fortan und nahm ab bis auf den zehnten
Mond. Am ersten Tage des zehnten Mondes sahen der Berge Spitzen hervor.
6. Nach vierzig Tagen tat Noah das Fenster auf an dem Kasten, das er
gemacht hatte,
7. und ließ einen Raben ausfliegen; der flog immer hin und wieder her,
bis das Gewässer vertrocknete auf Erden.
8. Danach ließ er eine Taube von sich ausfliegen, auf daß er erführe,
ob das Gewässer gefallen wäre auf Erden.
9. Da aber die Taube nicht fand, da ihr Fuß ruhen konnte, kam sie
wieder zu ihm in den Kasten; denn das Gewässer war noch auf dem ganzen
Erdboden. Da tat er die Hand heraus und nahm sie zu sich in den Kasten.
10. Da harrete er noch andere sieben Tage und ließ abermals eine Taube
fliegen aus dem Kasten.
11. Die kam zu ihm um Vesperzeit, und siehe, ein Ölblatt hatte sie
abgebrochen und trug's in ihrem Munde. Da vernahm Noah, daß das
Gewässer gefallen wäre auf Erden.
12. Aber er harrete noch andere sieben Tage und ließ eine Taube
ausfliegen, die kam nicht wieder zu ihm.
13. Im sechshundert und ersten Jahr des Alters Noahs, am ersten Tage
des ersten Monden, vertrocknete das Gewässer auf Erden. Da tat Noah das
Dach von dem Kasten und sah, daß der Erdboden trocken war.
14. Also ward die Erde ganz trocken am siebenundzwanzigsten Tage des
andern Monden.
15. Da redete GOtt mit Noah und sprach:
16. Gehe aus dem Kasten, du und dein Weib, deine Söhne und deiner
Söhne Weiber mit dir.
17. Allerlei Tier, das bei dir ist, von allerlei Fleisch, an Vögeln,
an Vieh und an allerlei Gewürm, das auf Erden kreucht, das gehe heraus
mit dir; und reget euch auf Erden und seid fruchtbar und mehret euch
auf Erden.
18. Also ging Noah heraus mit seinen Söhnen und seinem Weibe und
seiner Söhne Weibern;
19. dazu allerlei Tier, allerlei Gewürm, allerlei Vögel und alles, was
auf Erden kreucht, das ging aus dem Kasten, ein jegliches zu
seinesgleichen.
20. Noah aber bauete dem HErrn einen Altar und nahm von allerlei
reinem Vieh und von allerlei reinem Gevögel und opferte Brandopfer auf
dem Altar.
21. Und der HErr roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem
Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen
willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend
auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebet, wie
ich getan habe.
22. Solange die Erde stehet, soll nicht aufhören Samen und Ernte,
Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
Das 9. Kapitel
1. Und GOtt segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar
und mehret euch und erfüllet die Erde!
2. Eure Furcht und Schrecken sei über alle Tiere auf Erden, über alle
Vögel unter dem Himmel und über alles, was auf dem Erdboden kreucht;
und alle Fische im Meer seien in eure Hände gegeben.
3. Alles, was sich reget und lebet, das sei eure Speise; wie das grüne
Kraut habe ich's euch alles gegeben.
4. Allein esset das Fleisch nicht, das noch lebet in seinem Blut.
5. Denn ich will auch eures Leibes Blut rächen und will's an allen
Tieren rächen; und will des Menschen Leben rächen an einem jeglichen
Menschen, als der sein Bruder ist.
6. Wer Menschenblut vergeußt, des Blut soll auch durch Menschen
vergossen werden; denn GOtt hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht.
7. Seid fruchtbar und mehret euch und reget euch auf Erden, daß euer
viel drauf werden.
8. Und GOtt sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm:
9. Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit eurem Samen nach
euch
10. und mit allem lebendigen Tier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an
allen Tieren auf Erden bei euch, von allem, das aus dem Kasten gegangen
ist, was für Tiere es sind auf Erden.
11. Und richte meinen Bund also mit euch auf, daß hinfort nicht mehr
alles Fleisch verderbet soll werden mit dem Wasser der Sintflut, und
soll hinfort keine Sintflut mehr kommen, die die Erde verderbe.
12. Und GOtt sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich gemacht
habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Tier bei euch hinfort
ewiglich:
13. Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken, der soll das Zeichen
sein des Bundes zwischen mir und der Erde.
14. Und wenn es kommt, daß ich Wolken über die Erde führe, so soll man
meinen Bogen sehen in den Wolken.
15. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und
allem lebendigen Tier in allerlei Fleisch, daß nicht mehr hinfort eine
Sintflut komme, die alles Fleisch verderbe.
16. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe und
gedenke an den ewigen Bund zwischen GOtt und allem lebendigen Tier in
allem Fleisch, das auf Erden ist.
17. Dasselbe sagte GOtt auch zu Noah: Dies sei das Zeichen des Bundes,
den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.
18. Die Söhne Noahs, die aus dem Kasten gingen, sind diese: Sem, Ham,
Japheth. Ham aber ist der Vater Kanaans.
19. Das sind die drei Söhne Noahs, von denen ist alles Land besetzt.
20. Noah aber fing an und ward ein Ackermann und pflanzte Weinberge.
21. Und da er des Weins trank, ward er trunken und lag in der Hütte
aufgedeckt.
22. Da nun Ham, Kanaans Vater, sah seines Vaters Scham, sagte er's
seinen beiden Brüdern draußen.
23. Da nahm Sem und Japheth ein Kleid und legten es auf ihre beiden
Schultern und gingen rücklings hinzu und deckten ihres Vaters Scham zu;
und ihr Angesicht war abgewandt, daß sie ihres Vaters Scham nicht sahen.
24. Als nun Noah erwachte von seinem Wein und erfuhr, was ihm sein
kleiner Sohn getan hatte,
25. sprach er: Verflucht sei Kanaan und sei ein Knecht aller Knechte
unter seinen Brüdern!
26. Und sprach weiter: Gelobet sei GOtt, der HErr des Sem; und Kanaan
sei sein Knecht.
27. GOtt breite Japheth aus und lasse ihn wohnen in den Hütten des
Sem: und Kanaan sei sein Knecht.
28. Noah aber lebte nach der Sintflut dreihundertundfünfzig Jahre,
29. daß sein ganzes Alter ward neunhundertundfünfzig Jahre, und starb.
Das 10. Kapitel
1. Dies ist das Geschlecht der Kinder Noahs: Sem, Ham, Japheth. Und
sie zeugeten Kinder nach der Sintflut.
2. Die Kinder Japheths sind diese: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal,
Mesech und Thiras.
3. Aber die Kinder von Gomer sind diese: Askenas, Riphath und Thogarma.
4. Die Kinder von Javan sind diese: Elisa, Tharsis, Kittim und Dodanim.
5. Von diesen sind ausgebreitet die Inseln der Heiden in ihren
Ländern, jegliche nach ihrer Sprache, Geschlecht und Leuten.
6. Die Kinder von Ham sind diese: Chus, Mizraim, Put und Kanaan.
7. Aber die Kinder von Chus sind diese. Seba, Hevila, Sabtha, Raema
und Sabtecha. Aber die Kinder von Raema sind diese: Scheba und Dedan.
8. Chus aber zeugete den Nimrod. Der fing an ein gewaltiger Herr zu
sein auf Erden,
9. und war ein gewaltiger Jäger vor dem HErrn. Daher spricht man: Das
ist ein gewaltiger Jäger vor dem HErrn, wie Nimrod.
10. Und der Anfang seines Reichs war Babel, Erech, Ackad und Kalne im
Lande Sinear.
11. Von dem Land ist danach kommen der Assur und bauete Ninive und
Rehoboth-Ir und Kalah,
12. dazu Resen zwischen Ninive und Kalah. Dies ist eine große Stadt.
13. Mizraim zeugete Ludim, Anamim, Leabim, Naphthuhim,
14. Pathrusim und Kasluhim. Von dannen sind kommen die Philistim und
Kaphthorim.
15. Kanaan aber zeugete Zidon, seinen ersten Sohn, und Heth,
16. Jebusi, Emori, Girgasi,
17. Hivi, Arki, Sini,
18. Arvadi, Zemari und Hamathi. Daher sind ausgebreitet die
Geschlechter der Kanaaniter.
19. Und ihre Grenzen waren von Zidon an durch Gerar bis gen Gasa, bis
man kommt gen Sodoma, Gomorrha, Adama, Zeboim und bis gen Lasa.
20. Das sind die Kinder Hams in ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern
und Leuten.
21. Sem aber, Japheths, des größern, Bruder, zeugete auch Kinder, der
ein Vater ist aller Kinder von Eber.
22. Und dies sind seine Kinder: Elam, Assur, Arphachsad, Lud und Aram.
23. Die Kinder aber von Aram sind diese: Uz, Hut, Gether und Mas.
24. Arphachsad aber zeugete Salah, Salah zeugete Eber.
25. Eber zeugete zween Söhne. Einer hieß Peleg, darum daß zu seiner
Zeit die Welt zerteilet ward; des Bruder hieß Jaketan
26. Und Jaketan zeugete Almodad, Saleph, Hazarmaveth, Jarah,
27. Hadoram, Usal, Dikela,
28. Obal, Abimael, Seba,
29. Ophir, Hevila und Jobab. Das sind alle Kinder von Jaketan.
30. Und ihre Wohnung war von Mesa an, bis man kommt gen Sephar, an den
Berg gegen den Morgen.
31. Das sind die Kinder von Sem in ihren Geschlechtern, Sprachen,
Ländern und Leuten.
32. Das sind nun die Nachkommen der Kinder Noahs in ihren
Geschlechtern und Leuten. Von denen sind ausgebreitet die Leute auf
Erden nach der Sintflut.
Das 11. Kapitel
  1. Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache.
  2. Da sie nun zogen gen Morgen, fanden sie ein eben Land im Lande
Sinear und wohneten daselbst,
3. und sprachen untereinander: Wohlauf, laßt uns Ziegel streichen und
brennen! Und nahmen Ziegel zu Stein und Ton zu Kalk
4. und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und Turm bauen, des
Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen; denn
wir werden vielleicht zerstreuet in alle Länder.
5. Da fuhr der HErr hernieder, daß er sähe die Stadt und Turm, die die
Menschenkinder baueten.
6. Und der HErr sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei
Sprache unter ihnen allen, und haben das angefangen zu tun; sie werden
nicht ablassen von allem, das sie vorgenommen haben zu tun.
7. Wohlauf, laßt uns herniederfahren und ihre Sprache daselbst
verwirren, daß keiner des andern Sprache vernehme.
8. Also zerstreuete sie der HErr von dannen in alle Länder, daß sie
mußten aufhören, die Stadt zu bauen.
9. Daher heißt ihr Name Babel, daß der HErr daselbst verwirret hatte
aller Länder Sprache und sie zerstreuet von dannen in alle Länder.
10. Dies sind die Geschlechter Sems: Sem war hundert Jahre alt und
zeugete Arphachsad, zwei Jahre nach der Sintflut;
11. und lebte danach fünfhundert Jahre und zeugete Söhne und Töchter.
12. Arphachsad war fünfunddreißig Jahre alt und zeugete Salah;
13. und lebte danach vierhundertunddrei Jahre und zeugete Söhne und
Töchter.
14. Salah war dreißig Jahre alt und zeugete Eber;
15. und lebte danach vierhundertunddrei Jahre und zeugete Söhne und
Töchter.
16. Eber war vierunddreißig Jahre alt und zeugete Peleg;
17. und lebte danach vierhundertunddreißig Jahre und zeugete Söhne und
Töchter.
18. Peleg war dreißig Jahre alt und zeugete Regu;
19. und lebte danach zweihundertundneun Jahre und zeugete Söhne und
Töchter.
20. Regu war zweiunddreißig Jahre alt und zeugete Serug;
21. und lebte danach zweihundertundsieben Jahre und zeugete Söhne und
Töchter.
22. Serug war dreißig Jahre alt und zeugete Nahor;
23. und lebte danach zweihundert Jahre und zeugete Söhne und Töchter.
24. Nahor war neunundzwanzig Jahre alt und zeugete Tharah;
25. und lebte danach hundertundneunzehn Jahre und zeugete Söhne und
Töchter.
26. Tharah war siebenzig Jahre alt und zeugete Abram, Nahor und Haran.
27. Dies sind die Geschlechter Tharahs: Tharah zeugete Abram, Nahor
und Haran. Aber Haran zeugete Lot.
28. Haran aber starb vor seinem Vater Tharah in seinem Vaterland zu Ur
in Chaldäa.
29. Da nahmen Abram und Nahor Weiber. Abrams Weib hieß Sarai und
Nahors Weib Milka, Harans Tochter, der ein Vater war der Milka und der
Jiska.
30. Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind.
31. Da nahm Tharah seinen Sohn Abram und Lot, seines Sohns Harans
Sohn, und seine Schnur Sarai, seines Sohns Abrams Weib, und führete sie
von Ur aus Chaldäa, daß er ins Land Kanaan zöge; und sie kamen gen
Haran und wohneten daselbst.
32. Und Tharah ward zweihundertundfünf Jahre alt und starb in Haran.
Das 12. Kapitel
1. Und der HErr sprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterland und von
deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich
dir zeigen will.
2. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und
dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein.
3. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich
verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf
Erden.
4. Da zog Abram aus, wie der HErr zu ihm gesagt hatte; und Lot zog mit
ihm. Abram aber war fünfundsiebenzig Jahre alt, da er aus Haran zog.
5. Also nahm Abram sein Weib Sarai und Lot, seines Bruders Sohn, mit
aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und Seelen, die sie gezeuget
hatten in Haran, und zogen aus, zu reisen in das Land Kanaan. Und als
sie kommen waren in dasselbige Land,
6. zog Abram durch bis an die Stätte Sichem und an den Hain More. Denn
es wohneten zu der Zeit die Kanaaniter im Lande.
7. Da erschien der HErr Abram und sprach: Deinem Samen will ich dies
Land geben. Und er bauete daselbst dem HErrn einen Altar, der ihm
erschienen war.
8. Danach brach er auf von dannen an einen Berg, der lag gegen dem
Morgen der Stadt Bethel, und richtete seine Hütte auf, daß er Bethel
gegen Abend und Ai gegen dem Morgen hatte, und bauete daselbst dem
HErrn einen Altar und predigte von dem Namen des HErrn.
9. Danach wich Abram ferner und zog aus gegen den Mittag.
10. Es kam aber eine Teurung in das Land. Da zog Abram hinab in
Ägypten, daß er sich daselbst als ein Fremdling enthielte; denn die
Teurung war groß im Lande.
11. Und da er nahe bei Ägypten kam, sprach er zu seinem Weibe Sarai:
Siehe, ich weiß, daß du ein schön Weib von Angesicht bist.
12. Wenn dich nun die Ägypter sehen werden, so werden sie sagen: Das
ist sein Weib; und sie werden mich erwürgen und dich behalten.
13. Lieber, sage doch, du seiest meine Schwester, auf daß mir's desto
baß gehe um deinetwillen, und meine Seele bei dem Leben bleibe um
deinetwillen.
14. Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter das Weib, daß
sie fast schön war.
15. Und die Fürsten des Pharao sahen sie und preiseten sie vor ihm. Da
ward sie in des Pharao Haus gebracht.
16. Und er tat Abram Gutes um ihretwillen. Und er hatte Schafe,
Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.
17. Aber der HErr plagte den Pharao mit großen Plagen und sein Haus um
Sarais, Abrams Weibes, willen.
18. Da rief Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du mir
das getan? Warum sagtest du mir's nicht, daß sie dein Weib wäre?
19. Warum sprachest du denn, sie wäre deine Schwester? derhalben ich
sie mir zum Weibe nehme wollte. Und nun siehe, da hast du dein Weib;
nimm sie und zeuch hin.
20. Und Pharao befahl seinen Leuten über ihm, daß sie ihn geleiteten
und sein Weib und alles, was er hatte.
Das 13. Kapitel
1. Also zog Abram herauf aus Ägypten mit seinem Weibe und mit allem,
das er hatte, und Lot auch mit ihm, gegen den Mittag.
2. Abram aber war sehr reich von Vieh, Silber und Gold.
3. Und er zog immer fort von Mittag bis gen Bethel, an die Stätte da
am ersten seine Hütte war, zwischen Bethel und Ai,
4. eben an den Ort, da er vorhin den Altar gemacht hatte. Und er
predigte allda den Namen des HErrn.
5. Lot aber, der mit Abram zog, der hatte auch Schafe und Rinder und
Hütten.
6. Und das Land mochte es nicht ertragen, daß sie beieinander
wohneten; denn ihre Habe war groß, und konnten nicht beieinander wohnen.
7. Und war immer Zank zwischen den Hirten über Abrams Vieh und
zwischen den Hirten über Lots Vieh. So wohneten auch zu der Zeit die
Kanaaniter und Pheresiter im Lande.
8. Da sprach Abram zu Lot: Lieber, laß nicht Zank sein zwischen mir
und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Gebrüder.
9. Stehet dir nicht alles Land offen? Lieber, scheide dich von mir!
Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten; oder willst du zur
Rechten, so will ich zur Linken.
10. Da hub Lot seine Augen auf und besah die ganze Gegend am Jordan.
Denn ehe der HErr Sodoma und Gomorrha verderbete, war sie wasserreich,
bis man gen Zoar kommt, als ein Garten des HErrn, gleichwie Ägyptenland.
11. Da erwählete ihm Lot die ganze Gegend am Jordan und zog gegen
Morgen. Also schied sich ein Bruder von dem andern
12. daß Abram wohnete im Lande Kanaan und Lot in den Städten der
selben Gegend; und setzte seine Hütten gen Sodom.
13. Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den
HErrn.
14. Da nun Lot sich von Abram geschieden hatte, sprach der HErr zu
Abram: Hebe deine Augen auf und siehe von der Stätte an, da du wohnest,
gegen Mitternacht, gegen den Mittag, gegen den Morgen und gegen den
Abend.
15. Denn alle das Land, das du siehest, will ich dir geben und deinem
Samen ewiglich.
16. Und will deinen Samen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein
Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deinen Samen zählen
17. Darum so mach dich auf und zeuch durch das Land in die Länge und
Breite; denn dir will ich's geben.
18. Also erhub Abram seine Hütten, kam und wohnete im Hain Mamre; der
zu Hebron ist, und bauete daselbst dem HErrn einen Altar.
Das 14. Kapitel
1. Und es begab sich zu der Zeit des Königs Amraphel von Sinear,
Arioch, des Königs von Elassar, Kedor-Laomor, des Königs von Elam, und
Thideal, des Königs der Heiden;
2. daß sie kriegten mit Bera, dem Könige von Sodom, und mit Birsa, dem
Könige von Gomorrha, und mit Sineab, dem Könige von Adama, und mit
Semeber, dem Könige von Zeboim, und mit dem Könige von Bela, die heißt
Zoar.
3. Diese kamen alle zusammen in das Tal Siddim, da nun das Salzmeer ist.
4. Denn sie waren zwölf Jahre unter dem Könige Kedor-Laomor gewesen
und im dreizehnten Jahr waren sie von ihm abgefallen.
5. Darum kam Kedor-Laomor und die Könige, die mit ihm waren, im
vierzehnten Jahr und schlugen die Riesen zu Astharoth-Karnaim und die
Susim zu Ham und die Emim in dem Felde Kiriathaim.
6. und die Horiter auf ihrem Gebirge Seir bis an die Breite Pharan,
welche an die Wüste stößet.
7. Danach wandten sie um und kamen an den Born Mispat, das ist, Kades,
und schlugen das ganze Land der Amalekiter, dazu die Amoriter, die zu
Hazezon-Thamar wohneten.
8. Da zogen aus der König von Sodom, der König von Gomorrha, der König
von Adama, der König von Zeboim und der König von Bela, die Zoar heißt,
und rüsteten sich, zu streiten im Tal Siddim
9. mit Kedor-Laomor, dem Könige von Elam, und mit Thideal, dem Könige
der Heiden, und mit Amraphel, dem Könige von Sinear, und mit Arioch,
dem Könige von Elassar, vier Könige mit fünfen.
10. Und das Tal Siddim hatte viel Tongruben. Aber der König von Sodom
und Gomorrha wurden daselbst in die Flucht geschlagen und niedergelegt,
und was überblieb, floh auf das Gebirge.
11. Da nahmen sie alle Habe zu Sodom und Gomorrha und alle Speise und
zogen davon.
12. Sie nahmen auch mit sich Lot, Abrams Bruders Sohn, und seine Habe,
denn er wohnete zu Sodom, und zogen davon.
13. Da kam einer, der entronnen war, und sagte es Abram an, dem
Ausländer, der da wohnete im Hain Mamre, des Amoriters, welcher ein
Bruder war Eskols und Aners. Diese waren mit Abram im Bunde.
14. Als nun Abram hörete, daß sein Bruder gefangen war, wappnete er
seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren, und
jagte ihnen nach bis gen Dan;
15. und teilte sich, fiel des Nachts über sie mit seinen Knechten und
schlug sie und jagte sie bis gen Hoba, die zur Linken der Stadt
Damaskus liegt,
16. und brachte alle Habe wieder, dazu auch Lot, seinen Bruder, mit
seiner Habe, auch die Weiber und das Volk.
17. Als er nun wiederkam von der Schlacht des Kedor-Laomor und der
Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Feld, das
Königstal heißet.
18. Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein hervor.
Und er war ein Priester GOttes des Höchsten.
19. Und segnete ihn und sprach: Gesegnet seiest du, Abram, dem
höchsten GOtt, der Himmel und Erde besitzt,
20. und gelobet sei GOtt der Höchste, der deine Feinde in deine Hand
beschlossen hat. Und demselben gab Abram den Zehnten von allerlei.
21. Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute, die
Güter behalte dir.
22. Aber Abram sprach zu dem Könige von Sodom: Ich hebe meine Hände
auf zu dem HErrn, dem höchsten GOtt, der Himmel und Erde besitzt,
23. daß ich von allem, das dein ist, nicht einen Faden noch einen
Schuhriemen nehmen will, daß du nicht sagest, du habest Abram reich
gemacht.
24. Ausgenommen, was die Jünglinge verzehret haben, und die Männer
Aner, Eskol und Mamre, die mit mir gezogen sind, die laß ihr Teil nehmen.
Das 15. Kapitel
1. Nach diesen Geschichten begab sich's, daß zu Abram geschah das Wort
des HErrn im Gesicht und sprach: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin
dein Schild und dein sehr großer Lohn.
2. Abram aber sprach: HErr HErr, was willst du mir geben? Ich gehe
dahin ohne Kinder; und mein Hausvogt hat einen Sohn, dieser Elieser von
Damaskus.
3. Und Abram sprach weiter: Mir hast du keinen Samen gegeben; und
siehe, der Sohn meines Gesindes soll mein Erbe sein.
4. Und siehe, der HErr sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein,
sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein.
5. Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Siehe gen Himmel und zähle
die Sterne, kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: Also soll dein
Same werden.
6. Abram glaubte dem HErrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.
7. Und er sprach zu ihm: Ich bin der HErr, der dich von Ur aus Chaldäa
geführet hat, daß ich dir dies Land zu besitzen gebe.
8. Abram aber sprach: HErr HErr, wobei soll ich's merken, daß ich's
besitzen werde?
9. Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine
dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube
und eine junge Taube.
10. Und er brachte ihm solches alles und zerteilte es mitten
voneinander und legte ein Teil gegen das andere über; aber die Vögel
zerteilte er nicht.
11. Und das Gevögel fiel auf die Aase; aber Abram scheuchte sie davon.
12. Da nun die Sonne untergegangen war, fiel ein tiefer Schlaf auf
Abram; und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn.
13. Da sprach er zu Abram: Das sollst du wissen, daß dein Same wird
fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird man sie zu
dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre.
14. Aber ich will richten das Volk, dem sie dienen müssen. Danach
sollen sie ausziehen mit großem Gut.
15. Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem
Alter begraben werden. ,16. Sie aber sollen nach vier Mannsleben wieder
hieher kommen, denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht alle.
17. Als nun die Sonne untergegangen und finster worden war, siehe, da
rauchte ein Ofen, und eine Feuerflamme fuhr zwischen den Stücken hin.
18. An dem Tage machte der HErr einen Bund mit Abram und sprach:
Deinem Samen will ich dies Land geben, von dem Wasser Ägyptens an bis
an das große Wasser Phrath:
19. die Keniter, die Kinisiter, die Kadmoniter,
20. die Hethiter, die Pheresiter, die Riesen,
21. die Amoriter, die Kanaaniter, die Gergesiter, die Jebusiter.
Das 16. Kapitel
1. Sarai, Abrams Weib, gebar ihm nichts. Sie hatte aber eine
ägyptische Magd, die hieß Hagar.
2. Und sie sprach zu Abram: Siehe, der HErr hat mich verschlossen, daß
ich nicht gebären kann. Lieber, lege dich zu meiner Magd, ob ich doch
vielleicht aus ihr mich bauen möge. Abram, der gehorchte der Stimme
Sarais.
3. Da nahm Sarai, Abrams Weib, ihre ägyptische Magd, Hagar, und gab
sie Abram, ihrem Mann, zum Weibe, nachdem sie zehn Jahre im Lande
Kanaan gewohnet hatten.
4. Und er legte sich zu Hagar, die ward schwanger. Als sie nun sah,
daß sie schwanger war, achtete sie ihre Frau geringe gegen sich.
5. Da sprach Sarai zu Abram: Du tust unrecht an mir. Ich habe meine
Magd dir beigelegt; nun sie aber siehet, daß sie schwanger worden ist,
muß ich geringe geachtet sein gegen ihr. Der HErr sei Richter zwischen
mir und dir!
6. Abram aber sprach zu Sarai: Siehe deine Magd ist unter deiner
Gewalt; tue mit ihr, wie dir's gefällt. Da sie nun Sarai wollte
demütigen, floh sie von ihr.
7. Aber der Engel des HErrn fand sie bei einem Wasserbrunnen in der
Wüste, nämlich bei dem Brunnen am Wege zu Sur.
8. Der sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo
Willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Frau Sarai geflohen.
9. Und der Engel des HErrn sprach zu ihr: Kehre um wieder zu deiner
Frau :und demütige dich unter ihre Hand.
10. Und der Engel des HErrn sprach zu ihr: Ich will deinen Samen also
mehren, daß er vor großer Menge nicht soll gezählet werden.
11. Weiter sprach der Engel des HErrn zu ihr: Siehe, du bist schwanger
worden und wirst einen Sohn gebären, des Namen sollst du Ismael heißen,
darum daß der HErr dein Elend erhöret hat
12. Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand wider jedermann und
jedermanns Hand wider ihn; und wird gegen allen seinen Brüdern wohnen.
13. Und sie hieß den Namen des HErrn, der mit ihr redete: Du, GOtt,
siehest mich. Denn sie sprach: Gewißlich hie habe ich gesehen den, der
mich hernach angesehen hat.
14. Darum hieß sie den Brunnen einen Brunnen des Lebendigen, der mich
angesehen hat; welcher Brunnen ist zwischen Kades und Bared.
15. Und Hagar gebar Abram einen Sohn; und Abram hieß den Sohn, den ihm
Hagar gebar, Ismael.
16. Und Abram war sechsundachtzig Jahre alt, da ihm Hagar den Ismael
gebar.
Das 17. Kapitel
1. Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HErr
und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei
fromm!
2. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir machen und will dich
fast sehr mehren.
3. Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und GOtt redete weiter mit ihm
und sprach:
4. Siehe, ich bin's und habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein
Vater vieler Völker werden.
5. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein
Name sein; denn ich habe dich gemacht vieler Völker Vater.
6. Und will dich fast sehr fruchtbar machen und will von dir Völker
machen; und sollen auch Könige von dir kommen.
7. Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem
Samen nach dir bei ihren Nachkommen, daß es ein ewiger Bund sei, also
daß ich dein GOtt sei und deines Samens nach dir.
8. Und will dir und deinem Samen nach dir geben das Land, da du ein
Fremdling innen bist, nämlich das ganze Land Kanaan, zu ewiger
Besitzung; und will ihr GOtt sein.
9. Und Gott sprach zu Abraham: So halte nun meinen Bund, du und dein
Same nach dir bei ihren Nachkommen.
10. Das ist aber mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch
und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll
beschnitten werden.
11. Ihr sollt aber die Vorhaut an eurem Fleisch beschneiden. Dasselbe
soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.
12. Ein jegliches Knäblein, wenn es acht Tage alt ist, sollt ihr
beschneiden bei euren Nachkommen; desselbengleichen auch alles was
Gesindes daheim geboren oder erkauft ist von allerlei Fremden, die
nicht eures Samens sind.
13. Also soll mein Bund an eurem Fleisch sein zum ewigen Bunde.
14. Und wo ein Knäblein nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines
Fleisches, des Seele soll ausgerottet werden aus seinem Volk, darum daß
es meinen Bund unterlassen hat.
15. Und GOtt sprach abermal zu Abraham: Du sollst dein Weib Sarai
nicht mehr Sarai heißen, sondern Sara soll ihr Name sein.
16. Denn ich will sie segnen, und von ihr will ich dir einen Sohn
geben; denn ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und
Könige über viel Völker.
17. Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem
Herzen: Soll mir hundert Jahre alt, ein Kind geboren werden und Sara
neunzig Jahre alt gebären?
18. Und Abraham sprach zu GOtt: Ach, daß Ismael leben sollte vor dir!
19. Da sprach GOtt: Ja, Sara, dein Weib soll dir einen Sohn gebären,
den sollst du Isaak heißen; denn mit ihm will ich meinen ewigen Bund
aufrichten und mit seinem Samen nach ihm.
20. Dazu um Ismael habe ich dich auch erhöret. Siehe, ich habe ihn
gesegnet und will ihn fruchtbar machen und mehren fast sehr. Zwölf
Fürsten wird er zeugen, und will ihn zum großen Volk machen.
21. Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara
gebären soll um diese Zeit im andern Jahr.
22. Und er hörete auf mit ihm zu reden, Und GOtt fuhr auf von Abraham.
23. Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle Knechte, die daheim
geboren, und alle, die erkauft, und alles, was Mannsnamen war in seinem
Hause, und beschnitt die Vorhaut an ihrem Fleisch eben desselben Tages,
wie ihm GOtt gesagt hatte.
24. Und Abraham war neunundneunzig Jahre alt, da er die Vorhaut an
seinem Fleische beschnitt.
25. Ismael aber, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, da seines
Fleisches Vorhaut beschnitten ward.
26. Eben auf einen Tag wurden sie alle beschnitten, Abraham, sein Sohn
Ismael,
27. und was Mannsnamen in seinem Hause war, daheim geboren und erkauft
von Fremden; es ward alles mit ihm beschnitten.
Das 18. Kapitel
1. Und der HErr erschien ihm im Hain Mamre, da er saß an der Tür
seiner Hütte, da der Tag am heißesten war.
2. Und als er seine Augen aufhub und sah, siehe, da stunden drei
Männer gegen ihm. Und da er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür
seiner Hütte und bückte sich nieder auf die Erde
3. und sprach: HErr, habe ich Gnade funden vor deinen Augen, so gehe
nicht vor deinem Knechte über.
4. Man soll euch ein wenig Wassers bringen und eure Füße waschen; und
lehnet euch unter den Baum.
5. Und ich will euch einen Bissen Brots bringen, daß ihr euer Herz
labet; danach sollt ihr fortgehen. Denn darum seid ihr zu eurem Knechte
kommen. Sie sprachen: Tue, wie du gesagt hast.
6. Abraham eilete in die Hütte zu Sara und sprach: Eile und menge drei
Maß Semmelmehl, knete und backe Kuchen.
7. Er aber lief zu den Rindern und holete ein zart gut Kalb und gab's
dem Knaben; der eilete und bereitete es zu
8. Und er trug auf Butter und Milch und von dem Kalbe, das er
zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und trat vor sie unter dem
Baum, und sie aßen.
9. Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Weib Sara? Er antwortete:
Drinnen in der Hütte.
10. Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen, so ich lebe, siehe,
so soll Sara, dein Weib, einen Sohn haben. Das hörete Sara hinter ihm,
hinter der Tür der Hütte.
11. Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und wohl betagt, also
daß es Sara nicht mehr ging nach der Weiber Weise.
12. Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll
ich noch Wollust pflegen, und mein Herr auch alt ist!
13. Da sprach der HErr zu Abraham: Warum lachet des Sara und spricht:
Meinest du, daß wahr sei, daß ich noch gebären werde, so ich doch alt
bin?
14. Sollte dem HErrn etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich
wieder zu dir kommen, so ich lebe, so soll Sara einen Sohn haben.
15. Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht; denn sie
fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht also, du hast gelacht.
16. Da stunden die Männer auf von dannen und wandten sich gegen Sodom;
und Abraham ging mit ihnen, daß er sie geleitete.
17. Da sprach der HErr: Wie kann ich Abraham verbergen, was ich tue,
18. sintemal er ein groß und mächtiges Volk soll werden, und alle
Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?
19. Denn ich weiß, er wird befehlen seinen Kindern und seinem Hause
nach ihm, daß sie des HErrn Wege halten und tun, was recht und gut ist;
auf daß der HErr auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.
20. Und der HErr sprach: Es ist ein Geschrei zu Sodom und Gomorrha,
das ist groß, und ihre Sünden sind fast schwer.
21. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben
nach dem Geschrei, das vor mich kommen ist; oder ob's nicht also sei,
daß ich's wisse.
22. Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen gen Sodom; aber
Abraham blieb stehen vor dem HErrn
23. und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem
Gottlosen umbringen?
24. Es möchten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest
du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter
willen, die drinnen wären?
25. Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten
mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sei gleich wie der Gottlose; das
sei ferne von dir, der du aller Welt Richter bist! Du wirst so nicht
richten.
26. Der HErr sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt,
so will ich um ihretwillen all den Orten vergeben.
27. Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich
unterwunden zu reden mit dem HErrn, wiewohl ich Erde und Asche bin.
28. Es möchten vielleicht fünf weniger denn fünfzig Gerechte drinnen
sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünfe willen?
Er sprach: Finde ich drinnen fünfundvierzig, will ich sie nicht
verderben.
29. Und er fuhr weiter mit ihm zu reden, und sprach: Man möchte
vielleicht vierzig drinnen finden. Er aber sprach: Ich will ihnen
nichts tun um der vierzig willen.
30. Abraham sprach: Zürne nicht, HErr, daß ich noch mehr rede. Man
möchte vielleicht dreißig drinnen finden. Er aber sprach: Finde ich
dreißig drinnen, so will ich ihnen nichts tun.
31. Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden, mit dem HErrn
zu reden. Man möchte vielleicht zwanzig drinnen finden. Er antwortete:
Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen.
32. Und er sprach: Ach zürne nicht, HErr, daß ich nur noch einmal
rede. Man möchte vielleicht zehn drinnen finden. Er aber sprach: Ich
will sie nicht verderben um der zehn willen.
33. Und der HErr ging hin, da er mit Abraham ausgeredet hatte; und
Abraham kehrte wieder hin an seinen Ort.
Das 19. Kapitel
1. Die zween Engel kamen gen Sodom des Abends. Lot aber saß zu Sodom
unter dem Tor. Und da er sie sah, stund er auf ihnen entgegen und
bückte sich mit seinem Angesicht auf die Erde
2. und sprach: Siehe, HErr, kehret doch ein zum Hause eures Knechts
und bleibet über Nacht; lasset teure Füße waschen, so stehet ihr
morgens frühe auf und ziehet eure Straße. Aber sie sprachen: Nein,
sondern wir wollen über Nacht auf der Gasse bleiben.
3. Da nötigte er sie fast; und sie kehrten zu ihm ein und kamen in
sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und buk ungesäuerte Kuchen; und
sie aßen.
4. Aber ehe sie sich legten, kamen die Leute der Stadt Sodom und
umgaben das Haus, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden,
5. und forderten Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu
dir kommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, daß wir sie
erkennen.
6. Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloß die Tür hinter ihm zu
7. und sprach: Ach, lieben Brüder, tut nicht so übel!
8. Siehe, ich habe zwo Töchter, die haben noch keinen Mann erkannt;
die will ich herausgeben unter euch, und tut mit ihnen, was euch
gefällt; alleine diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter
die Schatten meines Dachs eingegangen.
9. Sie aber sprachen: Komm hieher! Da sprachen sie: Du bist der einige
Fremdling hie und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich baß plagen
denn jene! Und sie drangen hart auf den Mann Lot. Und da sie
hinzuliefen und wollten die Tür aufbrechen,
10. griffen die Männer hinaus und zogen Lot hinein zu ihnen ins Haus
und schlossen die Tür zu.
11. Und die Männer vor der Tür am Hause wurden mit Blindheit
geschlagen, beide klein und groß, bis sie müde wurden und die Tür nicht
finden konnten.
12. Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch irgend hie einen
Eidam und Söhne und Töchter, und wer dir angehöret in der Stadt, den
führe aus dieser Stätte.
13. Denn wir werden diese Stätte verderben, darum daß ihr Geschrei
groß ist vor dem HErrn; der hat uns gesandt, sie zu verderben.
14. Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Eidamen, die seine
Töchter nehmen sollten: Machet euch auf und gehet aus diesem Ort; denn
der HErr wird diese Stadt verderben. Aber es war ihnen lächerlich.
15. Da nun die Morgenröte aufging, hießen die Engel den Lot eilen und
sprachen: Mache dich auf, nimm dein Weib und deine zwo Töchter, die
vorhanden sind, daß du nicht auch umkommest in der Missetat dieser Stadt.
16. Da er aber verzog, ergriffen die Männer ihn und sein Weib und
seine zwo Töchter bei der Hand, darum daß der HErr sein verschonete,
und führten ihn hinaus und ließen ihn außen vor der Stadt.
17. Und als sie ihn hatten hinausgebracht, sprach er: Errette deine
Seele und sieh nicht hinter dich; auch stehe nicht in dieser ganzen
Gegend. Auf dem Berge errette dich, daß du nicht umkommest.
18. Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, HErr!
19. Siehe, dieweil dein Knecht Gnade funden hat vor deinen Augen, so
wollest du deine Barmherzigkeit groß machen, die du an mir getan hast,
daß du meine Seele bei dem Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf
dem Berge erretten; es möchte mich ein Unfall ankommen, daß ich stürbe.
20. Siehe, da ist eine Stadt nahe, darein ich fliehen mag, und ist
klein, daselbst will ich mich erretten; ist sie doch klein, daß meine
Seele lebendig bleibe.
21. Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch in diesem Stück dich
angesehen, daß ich die Stadt nicht umkehre, davon du geredet hast.
22. Eile und errette dich daselbst, denn ich kann nichts tun, bis daß
du hinein kommest. Daher ist diese Stadt genannt Zoar.
23. Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, da Lot gen Zoar einkam.
24. Da ließ der HErr Schwefel und Feuer regnen von dem HErrn vom
Himmel herab auf Sodom und Gomorrha.
25. Und kehrete die Städte um, die ganze Gegend und alle Einwohner der
Städte, und was auf dem Lande gewachsen war.
26. Und sein Weib sah hinter sich und ward zur Salzsäule.
27. Abraham aber machte sich des Morgens frühe auf an den Ort, da er
gestanden war vor dem HErrn,
28. und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorrha und alles Land
der Gegend und schauete; und siehe, da ging ein Rauch auf vom Lande,
wie ein Rauch vom Ofen.
29. Denn da GOtt die Städte in der Gegend verderbte, gedachte er an
Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er umkehrete, darin Lot
wohnete.
30. Und Lot zog aus Zoar und blieb auf dem Berge mit seinen beiden
Töchtern; denn er fürchtete sich, zu Zoar zu bleiben; und blieb also in
einer Höhle mit seinen beiden Töchtern.
31. Da sprach die älteste zu der jüngsten: Unser Vater ist alt, und
ist kein Mann mehr auf Erden, der uns beschlafen möge nach aller Welt
Weise.
32. So komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm
schlafen, daß wir Samen von unserm Vater erhalten.
33. Also gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und
die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward's
nicht gewahr, da sie sich legte, noch da sie aufstund.
34. Des Morgens sprach die älteste zu der jüngsten: Siehe, ich habe
gestern bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm diese Nacht auch Wein zu
trinken geben, daß du hineingehest und legest dich :zu ihm, daß wir
Samen von unserm Vater erhalten:
35. Also gaben sie ihrem Vater die Nacht auch Wein zu trinken. Und die
jüngste machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward's nicht
gewahr, da sie sich legte, noch da sie aufstund.
36. Also wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.
Gruss


[editiert: 20.11.05, 19:07 von Eva S.]



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Pegus
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New PostErstellt: 20.11.05, 14:29  Betreff: Re: Das erste Buch Mose  drucken  weiterempfehlen

36. Also wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.
37. Und die älteste gebar einen Sohn, den hieß sie Moab. Von dem
kommen her die Moabiter bis auf diesen heutigen Tag.
38. Und die jüngste gebar auch einen Sohn, den hieß sie das Kind Ammi.
Von dem kommen die Kinder Ammon bis auf den heutigen Tag.
Das 20. Kapitel
1. Abraham aber zog von dannen ins Land gegen Mittag und wohnete
zwischen Kades und Sur und ward ein Fremdling zu Gerar.
2. Und sprach von seinem Weibe Sara: Es ist meine Schwester. Da sandte
Abimelech, der König zu Gerar, nach ihr und ließ sie holen.
3. Aber GOtt kam zu Abimelech des Nachts im Traum und sprach zu ihm:
Siehe da, du bist des Todes um des Weibes willen, das du genommen hast;
denn sie ist eines Mannes Eheweib.
4. Abimelech aber hatte sie nicht berühret und sprach: HErr, willst du
denn auch ein gerecht Volk erwürgen?
5. Hat er nicht zu mir gesagt: Sie ist meine Schwester? Und sie hat
auch gesagt: Er ist mein Bruder. Habe ich doch das getan mit
einfältigem Herzen und unschuldigen Händen.
6. Und GOtt sprach zu ihm im Traum: Ich weiß auch, daß du mit
einfältigem Herzen das getan hast. Darum habe ich dich auch behütet,
daß du nicht wider mich sündigtest, und habe dir's nicht zugegeben, daß
du sie berührtest.
7. So gib nun dem Mann sein Weib wieder, denn er ist ein Prophet, und
laß ihn für dich bitten, so wirst du lebendig bleiben. Wo du aber sie
nicht wiedergibst, so wisse, daß du des Todes sterben mußt, und alles,
was dein ist.
8. Da stund Abimelech des Morgens frühe auf und rief allen seinen
Knechten und sagte ihnen dieses alles vor ihren Ohren. Und die Leute
fürchteten sich sehr.
9. Und Abimelech rief Abraham auch und sprach zu ihm: Warum hast du
uns das getan, und was habe ich an dir gesündiget, daß du so eine große
Sünde wolltest auf mich und mein Reich bringen? Du hast mit mir
gehandelt, nicht wie man handeln soll.
10. Und Abimelech sprach weiter zu Abraham: Was hast du gesehen, daß
du solches getan hast?
11. Abraham sprach: Ich dachte, viel leicht ist keine Gottesfurcht an
diesen Orten, und werden mich um meines Weibes willen erwürgen.
12. Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, denn sie ist meines
Vaters Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter, und ist mein Weib
worden.
13. Da mich aber GOtt außer meines Vaters Hause wandern hieß, sprach
ich zu ihr: Die Barmherzigkeit tu an mir, daß wo wir hinkommen, du von
mir sagest, ich sei dein Bruder.
14. Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und gab sie
Abraham; und gab ihm wieder sein Weib Sara
15. und sprach: Siehe da, mein Land stehet dir offen; wohne, wo dir's
wohlgefällt.
16. Und sprach zu Sara: Siehe da, ich habe deinem Bruder tausend
Silberlinge gegeben; siehe, das soll dir eine Decke der Augen sein vor
allen, die bei dir sind, und allenthalben. Und das war ihre Strafe.
17. Abraham aber betete zu GOtt; da heilete GOtt Abimelech und sein
Weib und seine Mägde, daß sie Kinder gebaren.
18. Denn der HErr hatte zuvor hart verschlossen alle Mütter des Hauses
Abimelech um Saras, Abrahams Weibes, willen.
Das 21. Kapitel
1. Und der HErr suchte heim Sara wie er geredet hatte, und tat mit
ihr, wie er geredet hatte.
2. Und Sara ward schwanger und gebar Abraham einen Sohn in seinem
Alter um die Zeit, die ihm Gott geredet hatte.
3. Und Abraham hieß seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den ihm
Sara gebar,
4. und beschnitt ihn am achten Tage, wie ihm GOtt geboten hatte.
5. Hundert Jahre war Abraham alt, da ihm sein Sohn Isaak geboren ward.
6. Und Sara sprach: GOtt hat mir ein lachen zugerichtet; denn wer es
hören wird, der wird mein lachen.
7. Und sprach: Wer dürfte von Abraham sagen, daß Sara Kinder säuget
und hätte ihm einen Sohn geboren in seinem Alter?
8. Und das Kind wuchs und ward entwöhnet. Und Abraham machte ein groß
Mahl am Tage, da Isaak entwöhnet ward.
9. Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägyptischen, den sie Abraham
geboren hatte, daß er ein Spötter war,
10. und sprach zu Abraham: Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohn; denn
dieser Magd Sohn soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak.
11. Das Wort gefiel Abraham sehr übel um seines Sohnes willen.
12. Aber GOtt sprach zu ihm: Laß dir's nicht übel gefallen des Knaben
und der Magd halben. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche. Denn
in Isaak soll dir der Same genannt werden.
13. Auch will ich der Magd Sohn zum Volk machen, darum daß er deines
Samens ist.
14. Da stund Abraham des Morgens frühe auf und nahm Brot und eine
Flasche mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter, und den Knaben
mit, und ließ sie aus. Da zog sie hin und ging in der Wüste irre bei
Bersaba.
15. Da nun das Wasser in der Flasche aus war, warf sie den Knaben
unter einen Baum
16. und ging hin und setzte sich gegenüber von ferne, eines
Bogenschusses weit; denn sie sprach: Ich kann nicht zusehen des Knaben
Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und hub ihre Stimme auf und
weinete.
17. Da erhörete GOtt die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief
vom Himmel der Hagar und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte
dich nicht; denn GOtt hat erhöret die Stimme des Knaben, da er liegt.
18. Stehe auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich
will ihn zum großen Volk machen.
19. Und GOtt tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah.
Da ging sie hin und füllete die Flasche mit Wasser und tränkte den
Knaben.
20. Und GOtt war mit dem Knaben; der wuchs und wohnete in der Wüste
und ward ein guter Schütze;
21. und wohnete in der Wüste Pharan. Und seine Mutter nahm ihm ein
Weib aus Ägyptenland.
22. Zu derselbigen Zeit redete Abimelech und Phichol, sein
Feldhauptmann, mit Abraham und sprach: GOtt ist mit dir in allem, das
du tust.
23. So schwöre mir nun bei GOtt, daß du mir, noch meinen Kindern, noch
meinen Neffen keine Untreue erzeigen wollest, sondern die
Barmherzigkeit, die ich an dir getan habe, an mir auch tust und an dem
Lande, da du ein Fremdling innen bist.
24. Da sprach Abraham: Ich will schwören.
25. Und Abraham strafte Abimelech um des Wasserbrunnens willen, den
Abimelechs Knechte hatten mit Gewalt genommen.
26. Da antwortete Abimelech: Ich hab's nicht gewußt, wer das getan
hat; auch hast du mir's nicht angesagt; dazu habe ich's nicht gehöret
denn heute.
27. Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech; und
machten beide einen Bund miteinander.
28. Und Abraham stellete dar sieben Lämmer besonders.
29. Da sprach Abimelech zu Abraham: Was sollen die sieben Lämmer, die
du besonders dargestellt hast?
30. Er antwortete: Sieben Lämmer sollst du von meiner Hand nehmen, daß
sie mir zum Zeugnis seien, daß ich diesen Brunnen gegraben habe.
31. Daher heißt die Stätte Bersaba, daß sie beide miteinander da
geschworen haben.
32. Und also machten sie den Bund zu Bersaba. Da machten sich auf
Abimelech und Phichol, sein Feldhauptmann, und zogen wieder in der
Philister Land.
33. Abraham aber pflanzete Bäume zu Bersaba und predigte daselbst von
dem Namen des HErrn, des ewigen GOttes.
34. Und war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange Zeit.
Das 22. Kapitel
1. Nach diesen Geschichten versuchte GOtt Abraham und sprach zu ihm:
Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich.
2. Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einigen Sohn, den du lieb hast,
und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer
auf einem Berge, den ich dir sagen werde.
3. Da stund Abraham des Morgens frühe auf und gürtete seinen Esel und
nahm mit sich zween Knaben und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum
Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, davon ihm GOtt
gesagt, hatte.
4. Am dritten Tage hub Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von
ferne.
5. Und sprach zu seinen Knaben: Bleibet ihr hie mit dem Esel; ich und
der Knabe wollen dorthin gehen; und wenn wir angebetet haben, wollen
wir wieder zu euch kommen.
6. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen
Sohn Isaak; er aber nahm das Feuer und Messer in seine Hand, und gingen
die beiden miteinander.
7. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Väter! Abraham
antwortete: Hie bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hie ist Feuer
und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer?
8. Abraham antwortete: Mein Sohn, GOtt wird ihm ersehen ein Schaf zum
Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander.
9. Und als sie kamen an die Stätte, die ihm GOtt sagte, bauete Abraham
daselbst einen Altar und legte das Holz drauf und band seinen Sohn
Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz
10. und reckte seine Hand aus und fassete das Messer, daß er seinen
Sohn schlachtete.
11. Da rief ihm der Engel des HErrn vom Himmel und sprach: Abraham,
Abraham! Er antwortete: Hie bin ich.
12. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts!
Denn nun weiß ich, daß du GOtt fürchtest und hast deines einigen Sohnes
nicht verschonet um meinetwillen.
13. Da hub Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter ihm in
der Hecke mit seinen Hörnern hangen; und ging hin und nahm den Widder
und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes Statt.
14. Und Abraham hieß die Stätte: Der HErr siehet. Daher man noch
heutigestages saget: Auf dem Berge, da der HErr siehet.
15. Und der Engel des HErrn rief Abraham abermal vom Himmel
16. und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HErr,
dieweil du solches getan hast und hast deines einigen Sohnes nicht
verschonet,
17. daß ich deinen Samen segnen und mehren will wie die Sterne am
Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll besitzen
die Tore seiner Feinde.
18. Und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet
werden, darum daß du meiner Stimme gehorchet hast.
19. Also kehrete Abraham wieder zu seinen Knaben; und machten sich auf
und zogen miteinander gen Bersaba und wohnete daselbst.
20. Nach diesen Geschichten begab sich's, daß Abraham angesagt ward:
Siehe, Milka hat auch Kinder geboren deinem Bruder Nahor,
21. nämlich Uz, den Erstgeborenen, und Bus, seinen Bruder, und Kemuel,
von dem die Syrer kommen,
22. und Chesed und Haso und Pildas und Jedlaph und Bethuel.
23. Bethuel aber zeugete Rebecka. Diese acht gebar Milka dem Nahor,
Abrahams Bruder.
24. Und sein Kebsweib, mit Namen Rehuma, gebar auch, nämlich den
Theba, Gaham, Thahas und Maacha.
Das 23. Kapitel
  1. Sara war hundertsiebenundzwanzig Jahre alt
  2. und starb in der Hauptstadt, die heißt Hebron, im Lande Kanaan. Da
kam Abraham, daß er sie klagete und beweinete.
3. Danach stund er auf von seiner Leiche und redete mit den Kindern
Heths und sprach:
4. Ich bin ein Fremder und Einwohner bei euch; gebet mir ein
Erbbegräbnis bei euch, daß ich meinen Toten begrabe, der vor mir liegt.
5. Da antworteten Abraham die Kinder Heths und sprachen zu ihm:
6. Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst GOttes unter uns; begrabe
deinen Toten in unsern ehrlichsten Gräbern; kein Mensch soll dir unter
uns wehren, daß du in seinem Grabe nicht begrabest deinen Toten.
7. Da stund Abraham auf und bückte sich vor dem Volk des Landes,
nämlich vor den Kindern Heths.
8. Und er redete mit ihnen und sprach: Gefällt es euch, daß ich meinen
Toten, der vor mir liegt, begrabe, so höret mich und bittet für mich
gegen Ephron, dem Sohn Zoars,
9. daß er mir gebe seine zwiefache Höhle, die er hat am Ende seines
Ackers; er gebe mir sie um Geld, soviel sie wert ist, unter euch zum
Erbbegräbnis.
10. Denn Ephron wohnete unter den Kindern Heths. Da antwortete Ephron,
der Hethiter, Abraham, daß zuhöreten die Kinder Heths, vor allen, die
zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen, und sprach:
11. Nein, mein Herr, sondern höre mir zu. Ich schenke dir den Acker,
und die Höhle drinnen dazu, und übergebe dir's vor den Augen der Kinder
meines Volks, zu begraben deinen Toten.
12. Da bückte sich Abraham vor dem Volk des Landes
13. und redete mit Ephron, daß zuhörete das Volk des Landes, und
sprach: Willst du mir ihn lassen, so bitte ich, nimm von mir das Geld
für den Acker, das ich dir gebe, so will ich meinen Toten daselbst
begraben.
14. Ephron antwortete Abraham und sprach zu ihm:
15. Mein Herr, höre doch mich! Das Feld ist vierhundert Sekel Silbers
wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deinen Toten.
16. Abraham gehorchte Ephron und wog ihm das Geld dar, das er gesagt
hatte, daß zuhöreten die Kinder Heths nämlich vierhundert Sekel
Silbers, das im Kauf gang und gäbe war.
17. Also ward Ephrons Acker, darin die zwiefache Höhle ist, gegen
Mamre über, Abraham zum eigenen Gut bestätiget, mit der Höhle darinnen
und mit allen Bäumen auf dem Acker umher,
18. daß die Kinder Heths zusahen und alle, die zu seiner Stadt Tor aus
und ein gingen.
19. Danach begrub Abraham Sara, sein Weib, in der Höhle des Ackers,
die zwiefach ist, gegen Mamre über, das ist, Hebron, im Lande Kanaan.
20. Also ward bestätiget der Acker und die Höhle darinnen Abraham zum
Erbbegräbnis von den Kindern Heths.
Das 24. Kapitel
1. Abraham war alt und wohl betaget, und der HErr hatte ihn gesegnet
allenthalben.
2. Und sprach zu seinem ältesten Knecht seines Hauses, der allen
seinen Gütern vorstund: Lege deine Hand unter meine Hüfte
3. und schwöre mir bei dem HErrn, dem GOtt des Himmels und der Erde,
daß du meinem Sohn kein Weib nehmest von den Töchtern der Kanaaniter,
unter welchen ich wohne;
4. sondern daß du ziehest in mein Vaterland und zu meiner Freundschaft
und nehmest meinem Sohn Isaak ein Weib.
5. Der Knecht sprach: Wie, wenn das Weib mir nicht wollte folgen in
dies Land? Soll ich dann deinen Sohn wiederbringen in jenes Land,
daraus du gezogen bist?
6. Abraham sprach zu ihm: Da hüte dich vor, daß du meinen Sohn nicht
wieder dahin bringest.
7. Der HErr, der GOtt des Himmels, der mich von meines Vaters Hause
genommen hat und von meiner Heimat, der mir geredet und mir auch
geschworen hat und gesagt: Dies Land will ich deinem Samen geben, der
wird seinen Engel vor dir her senden, daß du meinem Sohn daselbst ein
Weib nehmest.
8. So aber das Weib dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides
quitt. Alleine bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin.
9. Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines
Herrn, und schwur ihm solches.
10. Also nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und
zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn; und machte sich
auf und zog gen Mesopotamien zu der Stadt Nahors.
11. Da ließ er die Kamele sich lagern außen vor der Stadt bei einem
Wasserbrunnen, des Abends um die Zeit, wenn die Weiber pflegten
herauszugehen und Wasser zu schöpfen,
12. und sprach: HErr, du GOtt meines Herrn Abraham, begegne mir heute
und tu Barmherzigkeit an meinem Herrn Abraham.
13. Siehe, ich stehe hie bei dem Wasserbrunnen, und der Leute Töchter
in dieser Stadt werden herauskommen, Wasser zu schöpfen.
14. Wenn nun eine Dirne kommt, zu der ich spreche: Neige deinen Krug
und laß mich trinken, und sie sprechen wird: Trinke, ich will deine
Kamele auch tränken, daß sie die sei, die du deinem Diener Isaak
bescheret habest, und ich daran erkenne, daß du Barmherzigkeit an
meinem Herrn getan hast.
15. Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebecka,
Bethuels Tochter, der ein Sohn der Milka war, welche Nahors, Abrahams
Bruders, Weib war, und trug einen Krug auf ihrer Achsel.
16. Und sie war eine sehr schöne Dirne von Angesicht, noch eine
Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zum Brunnen
und füllete den Krug und stieg herauf.
17. Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Laß mich ein wenig
Wassers aus deinem Kruge trinken.
18. Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilend ließ sie den Krug
hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.
19. Und da sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will
deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle getrunken.
20. Und eilete und goß den Krug aus in die Tränke und lief aber zum
Brunnen zu schöpfen und schöpfete allen seinen Kamelen.
21. Der Mann aber wunderte sich ihrer und schwieg stille, bis er
erkennete, ob der HErr zu seiner Reise Gnade gegeben hätte, oder nicht.
22. Da nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er eine güldene
Spange, eines halben Sekels schwer, und zween Armringe an ihre Hände,
zehn Sekel Goldes schwer,
23. und sprach: Meine Tochter, wem gehörest du an? Das sage mir doch.
Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause zu herbergen?
24. Sie sprach zu ihm: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Milkas,
den sie dem Nahor geboren hat.
25. Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns
und Raums genug zu herbergen.
26. Da neigete sich der Mann und betete den HErrn an
27. und sprach: Gelobet sei der HErr, der GOtt meines Herrn Abraham,
der seine Barmherzigkeit und seine Wahrheit nicht verlassen hat an
meinem Herrn; denn der HErr hat mich den Weg geführet zu meines Herrn
Bruders Hause.
28. Und die Dirne lief und sagte solches alles an in ihrer Mutter Hause.
29. Und Rebecka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu
dem Manne draußen bei dem Brunnen.
30. Und als er sah die Spangen und Armringe an seiner Schwester Händen
und hörete die Worte Rebeckas, seiner Schwester, daß sie sprach: Also
hat mir der Mann gesagt, kam er zu dem Manne, und siehe, er stund bei
den Kamelen am Brunnen.
31. Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HErrn! Warum stehest
du draußen? Ich habe das Haus geräumet und für die Kamele auch Raum
gemacht.
32. Also führete er den Mann ins Haus und zäumete die Kamele ab und
gab ihnen Stroh und Futter und Wasser, zu waschen seine Füße und der
Männer, die mit ihm waren,
33. und setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen,
bis daß ich zuvor meine Sache geworben habe. Sie antworteten: Sage her!
34. Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.
35. Und der HErr hat meinen Herrn reichlich gesegnet, und ist groß
worden; und hat ihm Schafe und Ochsen, Silber und Gold, Knechte und
Mägde, Kamele und Esel gegeben.
36. Dazu hat Sara, meines Herrn Weib, einen Sohn geboren meinem Herrn
in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat.
37. Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst
meinem Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren
Lande ich wohne,
38. sondern zeuch hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht;
daselbst nimm meinem Sohn ein Weib.
39. Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Weib nicht
folgen will?
40. Da sprach er zu mir: Der HErr, vor dem ich wandle, wird seinen
Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, daß du meinem
Sohn ein Weib nehmest von meiner Freundschaft und meines Vaters Hause.
41. Alsdann sollst du meines Eides quitt sein, wenn du zu meiner
Freundschaft kommst; geben sie dir nicht, so bist du meines Eides quitt.
42. Also kam ich heute zum Brunnen und sprach: HErr, GOtt meines Herrn
Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, daher ich gereiset bin,
43. siehe, so stehe ich hie bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine
Jungfrau herauskommt zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein
wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,
44. und sie wird sagen: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch
schöpfen, daß die sei das Weib, das der HErr meines Herrn Sohne
bescheret hat.
45. Ehe ich nun solche Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe,
da kommt Rebecka heraus mit einem Krug auf ihrer Achsel und gehet hinab
zum Brunnen und schöpfet. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken.
46. Und sie nahm eilend den Krug von ihrer Achsel und sprach: Trinke,
und deine Kamele will ich auch tränken. Also trank ich, und sie tränkte
die Kamele auch.
47. Und ich fragte sie und sprach: Wes Tochter bist du? Sie
antwortete: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Nahors, den ihm Milka
geboren hat. Da hängete ich eine Spange an ihre Stirn und Armringe an
ihre Hände;
48. und neigete mich und betete den HErrn an und lobte den HErrn, den
GOtt meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführet hat, daß
ich seinem Sohn meines Herrn Bruders Tochter nehme.
49. Seid ihr nun die, so an meinem Herrn Freundschaft und Treue
beweisen wollt, so saget mir's; wo nicht, so saget mir's aber, daß ich
mich wende zur Rechten oder zur Linken.
50. Da antwortete Laban und Bethuel und sprachen: Das kommt vom HErrn;
darum können wir nichts wider dich reden, weder Böses noch Gutes.
51. Da ist Rebecka vor dir; nimm sie und zeuch hin, daß sie deines
Herrn Sohnes Weib sei, wie der HErr geredet hat.
52. Da diese Worte hörete Abrahams Knecht, bückte er sich dem HErrn zu
der Erde.
53. Und zog hervor silberne und güldene Kleinode und Kleider und gab
sie Rebecka; aber ihrem Bruder und der Mutter gab er Würze.
54. Da aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und blieb
über Nacht allda. Des Morgens aber stund er auf und sprach: Lasset mich
ziehen zu meinem Herrn.
55. Aber ihr Bruder und Mutter sprachen: Laß doch die Dirne einen Tag
oder zehn bei uns bleiben, danach sollst du ziehen.
56. Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HErr hat
Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasset mich, daß ich zu meinem Herrn
ziehe.
57. Da sprachen sie: Lasset uns die Dirne rufen und fragen, was sie
dazu sagt.
58. Und riefen der Rebecka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem
Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm.
59. Also ließen sie Rebecka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme,
samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.
60. Und sie segneten Rebecka und sprachen zu ihr: Du bist unsere
Schwester; wachse in viel tausendmal tausend, und dein Same besitze die
Tore seiner Feinde.
61. Also machte sich Rebecka auf mit ihren Dirnen, und setzten sich
auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebecka an
und zog hin.
62. Isaak aber kam vom Brunnen des Lebendigen und Sehenden (denn er
wohnete im Lande gegen Mittag)
63. und war ausgegangen, zu beten auf dem Felde, um den Abend, und hub
seine Augen auf und sah, daß Kamele daherkamen.
64. Und Rebecka hub ihre Augen auf und sah Isaak; da fiel sie vom Kamel
65. und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt
auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den
Mantel und verhüllete sich.
66. Und der Knecht erzählete Isaak alle Sache, die er ausgerichtet
hatte.
67. Da führete sie Isaak in die Hütte seiner Mutter Sara und nahm die
Rebecka, und sie ward sein Weib, und gewann sie lieb. Also ward Isaak
getröstet über seiner Mutter.
Das 25. Kapitel
  1. Abraham nahm wieder ein Weib, die hieß Ketura.
  2. Die gebar ihm Simran und Jaksan, Medan und Midian, Jesbak und Suah.
  3. Jaksan aber zeugete Seba und Dedan. Die Kinder aber von Dedan
waren: Assurim, Letusim und Leumim.
4. Die Kinder Midians waren: Epha, Epher, Hanoch, Abida und Eldaa.
Diese sind alle Kinder der Ketura.
5. Und Abraham gab all sein Gut Isaak.
6. Aber den Kindern, die er von den Kebsweibern hatte, gab er
Geschenke und ließ sie von seinem Sohn Isaak ziehen, weil er noch
lebte, gegen den Aufgang in das Morgenland.
7. Das ist aber Abrahams Alter, das er gelebet hat,
hundertundfünfundsiebenzig Jahre.
8. Und nahm ab und starb in einem ruhigen Alter, da er alt und
lebenssatt war, und ward zu seinem Volk gesammelt.
9. Und es begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael in der zwiefachen
Höhle auf dem Acker Ephrons, des Sohnes Zoars, des Hethiters, die da
liegt gegen Mamre,
10. in dem Felde, das Abraham von den Kindern Heths gekauft hatte. Da
ist Abraham begraben mit Sara, seinem Weibe.
11. Und nach dem Tode Abrahams segnete GOtt Isaak, seinen Sohn. Und er
wohnete bei dem Brunnen des Lebendigen und Sehenden.
12. Dies ist das Geschlecht Ismaels, Abrahams Sohns, den ihm Hagar
gebar, die Magd Saras aus Ägypten;
13. und das sind die Namen der Kinder. Ismaels, davon ihre
Geschlechter genannt sind: Der erstgeborene Sohn Ismaels Nebajoth;
Kedar, Adbeel, Mibsam,
14. Misma, Duma, Masa,
15. Hadar, Thema, Jetur, Naphis und Kedma.
16. Dies sind die Kinder Ismaels mit ihren Namen in ihren Höfen und
Städten, zwölf Fürsten über ihre Leute.
17. Und das ist das Alter Ismaels: hundertundsiebenunddreißig Jahre;
und nahm ab und starb und ward gesammelt zu seinem Volk.
18. Und sie wohneten von Hevila an bis gen Sur gegen Ägypten, wenn man
gen Assyrien gehet. Er fiel aber vor allen seinen Brüdern.
19. Dies ist das Geschlecht Isaaks, Abrahams Sohnes: Abraham zeugete
Isaak.
20. Isaak aber war vierzig Jahre alt, da er Rebecka zum Weibe nahm,
die Tochter Bethuels, des Syrers, von Mesopotamien, Labans, des Syrers,
Schwester.
21. Isaak aber bat den HErrn für sein Weib, denn sie war unfruchtbar.
Und der HErr ließ sich erbitten, und Rebecka, sein Weib, ward schwanger.
22. Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leibe. Da sprach
sie: Da mir's also sollte gehen, warum bin ich schwanger worden? Und
sie ging hin, den HErrn zu fragen.
23. Und der HErr sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und
zweierlei Leute werden sich scheiden aus deinem Leibe; und ein Volk
wird dem andern überlegen sein, und der Größere wird dem Kleinem dienen.
24. Da nun die Zeit kam, daß sie gebären sollte, siehe, da waren
Zwillinge in ihrem Leibe.
25. Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauch wie ein Fell;
und sie nannten ihn Esau.
26. Zuhand danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand
die Ferse des Esau; und hießen ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak,
da sie geboren wurden.
27. Und da nun die Knaben groß wurden, ward Esau ein Jäger und ein
Ackermann, Jakob aber ein frommer Mann und blieb in den Hütten.
28. Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Weidwerk; Rebecka
aber hatte Jakob lieb.
29. Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Felde und war müde
30. und sprach zu Jakob: Laß mich kosten das rote Gericht, denn ich
bin müde. Daher heißt er Edom.
31. Aber Jakob sprach: Verkaufe mir heute deine Erstgeburt.
32. Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben, was soll mir dann
die Erstgeburt?
33. Jakob sprach: So schwöre mir heute. Und er schwur ihm und
verkaufte also Jakob seine Erstgeburt.
34. Du gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank;
und stund auf und ging davon. Also verachtete Esau seine Erstgeburt.
Das 26. Kapitel
1. Es kam aber eine Teurung ins Land über die vorige, so zu Abrahams
Zeiten war. Und Isaak zog zu Abimelech, der Philister König, gen Gerar.
2. Da erschien ihm der HErr und sprach: Zeuch nicht hinab in Ägypten,
sondern bleibe indem Lande, das ich dir sage.
3. Sei ein Fremdling in diesem Lande, und ich will mit dir sein und
sich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle diese Länder geben
und will meinen Eid bestätigen, den ich deinem Vater Abraham geschworen
habe,
4. und will deinen Samen mehren wie die Sterne am Himmel und will
deinem Samen alle diese Länder geben. Und durch deinen Samen sollen
alle Völker auf Erden gesegnet werden,
5. darum daß Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und hat
gehalten meine Rechte, meine Gebote, meine Weise und meine Gesetze.
6. Also wohnete Isaak zu Gerar.
7. Und wenn die Leute am selben Orte fragten von seinem Weibe, so
sprach er: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen:
Sie ist mein Weib; sie möchten mich erwürgen um Rebeckas willen; denn
sie war schön von Angesicht.
8. Als er nun eine Zeitlang da war, sah Abimelech, der Philister
König, durchs Fenster und ward gewahr, daß Isaak scherzte mit seinem
Weibe Rebecka.
9. Da rief Abimelech dem Isaak und sprach: Siehe, es ist dein Weib.
Wie hast du denn gesagt: Sie ist meine Schwester? Isaak antwortete ihm:
Ich gedachte, ich möchte vielleicht sterben müssen um ihretwillen.
10. Abimelech sprach: Warum hast du denn uns das getan? Es wäre leicht
geschehen, daß jemand vom Volk sich zu deinem Weibe gelegt hätte, und
hättest also eine Schuld auf uns gebracht.
11. Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann oder
sein Weib antastet, der soll des Todes sterben.
12. Und Isaak säete in dem Lande und kriegte desselben Jahrs
hundertfältig; denn der HErr segnete ihn.
13. Und er ward ein großer Mann, ging und nahm zu, bis er fast groß
ward,
14. daß er viel Guts hatte an kleinem und großem Vieh und ein groß
Gesinde. Darum neideten ihn die Philister
15. und verstopften alle Brunnen, die seines Vaters Knechte gegraben
hatten, zur Zeit Abrahams, seines Vaters, und fülleten sie mit Erde,
16. daß auch Abimelech zu ihm sprach: Zeuch von uns, denn du bist uns
zu mächtig worden.
17. Da zog Isaak von dannen und schlug sein Gezelt auf im Grunde Gerar
und wohnete allda. ,18. Und ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben,
die sie zu Abrahams Zeiten, seines Vaters, gegraben hatten, welche die
Philister verstopfet hatten nach Abrahams Tod, und nannte sie mit
denselben Namen, da sie sein Vater mit genannt hatte.
19. Auch gruben Isaaks Knechte im Grunde und fanden daselbst einen
Brunnen lebendigen Wassers.
20. Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und
sprachen: Das Wasser ist unser. Da hieß er den Brunnen Esek, darum daß
sie ihm da unrecht getan hatten.
21. Da gruben sie einen andern Brunnen, da zankten sie auch über;
darum hieß er ihn Sitna.
22. Da machte er sich von dannen und grub einen andern Brunnen, da
zankten sie sich nicht über; darum hieß er ihn Rehoboth und sprach: Nun
hat uns der HErr Raum gemacht und uns wachsen lassen im Lande.
23. Danach zog er von dannen gen Bersaba.
24. Und der HErr erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin
deines Vaters Abraham GOtt. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir
und will dich segnen und deinen Samen mehren um meines Knechts Abrahams
willen.
25. Da bauete er einen Altar daselbst und predigte von dem Namen des
HErrn und richtete daselbst seine Hütte auf; und seine Knechte gruben
daselbst einen Brunnen.
26. Und Abimelech ging zu ihm von Gerar, und Ahusath, sein Freund, und
Phichol, sein Feldhauptmann.
27. Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir? Hasset ihr
mich doch und habt mich von euch getrieben.
28. Sie sprachen: Wir sehen mit sehenden Augen, daß der HErr mit dir
ist. Darum sprachen wir: Es soll ein Eid zwischen uns und dir sein, und
wollen einen Bund mit dir machen,
29. daß du uns keinen Schaden tust, gleichwie wir dich nicht
angetastet haben, und wie wir dir nichts denn alles Gute getan haben
und dich mit Frieden ziehen lassen. Du aber bist nun der Gesegnete des
HErrn.
30. Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken.
31. Und des Morgens frühe stunden sie auf, und schwur einer dem
andern; und Isaak ließ sie gehen, und sie zogen von ihm mit Frieden.
32. Desselben Tages kamen Isaaks Knechte und sagten ihm an von dem
Brunnen, den sie gegraben hatten, und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser
funden.
33. Und er nannte ihn Saba; daher heißt die Stadt Bersaba bis auf den
heutigen Tag.
34. Da Esau vierzig Jahre alt war, nahm er zum Weibe Judith, die
Tochter Beris, des Hethiters; und Basmath, die Tochter Elons, des
Hethiters.
35. Die machten beide Isaak und Rebecka eitel Herzeleid.
Das 27. Kapitel
1. Und es begab sich, da Isaak war alt worden, daß seine Augen dunkel
wurden zu sehen, rief er Esau, seinem größern Sohn, und sprach zu ihm:
Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hie bin ich.
2. Und er sprach: Siehe, ich bin alt worden und weiß nicht, wann ich
sterben soll.
3. So nimm nun deinen Zeug, Köcher und Bogen, und gehe aufs Feld und
fahe mir ein Wildbret
4. und mache mir ein Essen, wie ich's gerne habe, und bringe mir's
herein, daß ich esse, daß dich meine Seele segne, ehe ich sterbe.
5. Rebecka aber hörete solche Worte, die Isaak zu seinem Sohne Esau
sagte. Und Esau ging hin aufs Feld, daß er ein Wildbret jagte und
heimbrächte.
6. Da sprach Rebecka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe gehöret
deinen Vater reden mit Esau, deinem Bruder, und sagen:
7. Bringe mir ein Wildbret und mache mir ein Essen, daß ich esse und
dich segne vor dem HErrn, ehe ich sterbe.
8. So höre nun, mein Sohn, meine Stimme, was ich dich heiße.
9. Gehe hin zu der Herde und hole mir zwei gute Böcklein, daß ich
deinem Vater ein Essen davon mache, wie er's gerne hat.
10. Das sollst du deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf daß er
dich segne vor seinem Tode.
11. Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebecka: Siehe, mein Bruder
Esau ist rauch und ich glatt;
12. so möchte vielleicht mein Vater mich begreifen, und würde vor ihm
geachtet, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen
Fluch und nicht einen Segen.
13. Da sprach seine Mutter zu ihm: Der Fluch sei auf mir, mein Sohn;
gehorche nur meiner Stimme, gehe und hole mir.
14. Da ging er hin und holete und brachte seiner Mutter. Da machte
seine Mutter ein Essen, wie sein Vater gerne hatte,
15. und nahm Esaus, ihres größern Sohnes, köstliche Kleider, die sie
bei sich im Hause hatte, und zog sie Jakob an, ihrem kleinem Sohn;
16. aber die Felle von den Böcklein tat sie ihm um seine Hände, und wo
er glatt war am Halse.
17. Und gab also das Essen mit Brot, wie sie es gemacht hatte, in
Jakobs Hand, ihres Sohnes.
18. Und er ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er
antwortete: Hie bin ich. Wer bist du, mein Sohn?
19. Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener
Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Stehe auf, setze dich und
iß von meinem Wildbret, auf daß mich deine Seele segne.
20. Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein Sohn, wie hast du so bald
funden? Er antwortete: Der HErr, dein GOtt, bescherte mir's.
21. Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, daß ich dich
begreife, ob du seiest mein Sohn Esau, oder nicht.
22. Also trat Jakob zu seinem Vater Isaak; und da er ihn begriffen
hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind
Esaus Hände.
23. Und er kannte ihn nicht, denn seine Hände waren rauch, wie Esaus,
seines Bruders, Hände, und segnete ihn.
24. Und er sprach zu ihm: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja,
ich bin's.
25. Da sprach er: So bringe mir her, mein Sohn, zu essen von deinem
Wildbret, daß dich meine Seele segne. Da brachte er's ihm, und er aß;
und trug ihm auch Wein hinein, und er trank.
26. Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse mich,
mein Sohn!
27. Er trat hinzu und küssete ihn. Da roch er den Geruch seiner
Kleider; und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes
ist wie ein Geruch des Feldes, das der HErr gesegnet hat.
28. GOtt gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde
und Korn und Weins die Fülle.
29. Völker müssen dir dienen, und Leute müssen dir zu Fuße fallen. Sei
ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Kinder müssen dir zu Fuße
fallen. Verflucht sei, wer dir fluchet; gesegnet sei, wer dich segnet!
30. Als nun Isaak vollendet hatte den Segen über Jakob, und Jakob kaum
hinausgegangen war von seinem Vater Isaak, da kam Esau, sein Bruder,
von seiner Jagd
31. und machte auch ein Essen; und trug's hinein zu seinem Vater und
sprach zu ihm: Stehe auf, mein Vater, und iß von dem Wildbret deines
Sohnes, daß mich deine Seele segne.
32. Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich
bin Esau, dein erstgeborner Sohn:
33. Da entsetzte sich Isaak über die Maße sehr und sprach: Wer? wo ist
denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen,
ehe du kamst, und habe ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben.
34. Als Esau diese Rede seines Vaters hörte, schrie er laut und ward
über die Maße sehr betrübt; und sprach zu seinem Vater: Segne mich
auch, mein Vater!
35. Er aber sprach: Dein Bruder ist kommen mit List und hat deinen:
Segen hinweg.
36. Da sprach er: Er heißt wohl Jakob; denn er hat mich nun zweimal
untertreten. Meine Erstgeburt hat er dahin, und siehe, nun nimmt er
auch meinen Segen. Und sprach: Hast du mir denn keinen Segen vorbehalten?
37. Isaak antwortete und sprach zu ihm: Ich habe ihn zum Herrn über
dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich ihm zu Knechten gemacht,
mit Korn und Wein habe ich ihn versehen: was soll ich doch dir nun tun,
mein Sohn?
38. Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein
Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und hub auf seine Stimme und weinete.
39. Da antwortete Isaak, sein Vater, und sprach zu ihm: Siehe da, du
wirst eine fette Wohnung haben auf Erden und vom Tau des Himmels von
oben her.
40. Deines Schwerts wirst du dich nähren und deinem Bruder dienen. Und
es wird geschehen, daß du auch ein Herr und sein Joch von deinem Halse
reißen wirst.
41. Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, damit ihn sein Vater
gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald
kommen, daß mein Vater Leid tragen muß; denn ich will meinen Bruder
Jakob erwürgen.
42. Da wurden Rebecka angesagt diese Worte ihres größern Sohns Esau;
und schickte hin und ließ Jakob, ihrem kleinern Sohn, rufen und sprach
zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau dräuet dir, daß er dich erwürgen will.
43. Und nun höre meine Stimme, mein Sohn: Mach dich auf und fleuch zu
meinem Bruder Laban in Haran,
44. und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders
wende,
45. und bis sich sein Zorn wider dich von dir wende und vergesse, was
du an ihm getan hast; so will ich danach schicken und dich von dannen
holen lassen. Warum sollte ich euer beider beraubet werden auf einen Tag?
46. Und Rebecka sprach zu Isaak: Mich verdreußt zu leben vor den
Töchtern Heths. Wo Jakob ein Weib nimmt von den Töchtern Heths, die da
sind wie die Töchter dieses Landes, was soll mir das Leben?
Das 28. Kapitel
1. Da rief Isaak seinem Sohn Jakob und segnete ihn; und gebot ihm und
sprach zu ihm: Nimm nicht ein Weib von den Töchtern Kanaans;
2. sondern mach dich, auf und zeuch in Mesopotamien zu Bethuels,
deiner Mutter Vaters, Haus und nimm dir ein Weib daselbst von den
Töchtern Labans, deiner Mutter Bruders.
3. Aber der allmächtige GOtt segne dich und mache dich fruchtbar und
mehre dich, daß du werdest ein Haufen Völker;
4. und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, daß
du besitzest das Land, da du Fremdling innen bist, das GOtt Abraham
gegeben hat.
5. Also fertigte Isaak den Jakob, daß er nach Mesopotamien zog zu
Laban, Bethuels Sohn, in Syrien, dem Bruder Rebeckas, seiner und Esaus
Mutter.
6. Als nun Esau sah, daß Isaak Jakob gesegnet hatte und abgefertiget
nach Mesopotamien, daß er daselbst ein Weib nähme, und daß, indem er
ihn gesegnet, ihm gebot und sprach: Du sollst nicht ein Weib nehmen von
den Töchtern Kanaans,
7. und daß Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und nach
Mesopotamien zog,
8. sah auch, daß Isaak, sein Vater, nicht gerne sah die Töchter Kanaans:
9. ging er hin zu Ismael und nahm über die Weiber, die er zuvor hatte,
Mahalath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester
Nebajoths, zum Weibe.
10. Aber Jakob zog aus von Bersaba und reisete gen Haran.
11. Und kam an einen Ort, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war
untergegangen. Und er nahm einen Stein des Orts und legte ihn zu seinen
Häupten und legte sich an demselbigen Ort schlafen.
12. Und ihm träumete, und siehe, eine Leiter stund auf Erden, die
rührete mit der Spitze an den Himmel; und siehe, die Engel GOttes
stiegen daran auf und nieder.
13. Und der HErr stund oben drauf und sprach: Ich bin der HErr,
Abrahams, deines Vaters, GOtt und Isaaks GOtt. Das Land, da du auf
liegest, will ich dir und deinem Samen geben.
14. Und dein Same soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst
ausgebreitet werden gegen den Abend, Morgen, Mitternacht und Mittag;
und durch dich und deinen Samen sollen alle Geschlechter auf Erden
gesegnet werden.
15. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du
hinzeuchst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will
dich nicht lassen, bis daß ich tue alles, was ich dir geredet habe.
16. Da nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Gewißlich ist
der HErr an diesem Ort, und ich wußte es nicht.
17. Und fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hie
ist nichts anderes denn GOttes Haus, und hie ist die Pforte des Himmels.
18. Und Jakob stund des Morgens frühe auf und nahm den Stein, den er
zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Mal und
goß Öl oben drauf.
19. Und hieß die Stätte Bethel; vorhin hieß sonst die Stadt Lus.
20. Und Jakob tat ein Gelübde und sprach: So GOtt wird mit mir sein
und mich behüten auf dem Wege, den ich reise, und Brot zu essen geben
und Kleider anzuziehen,
21. und mich mit Frieden wieder heim zu meinem Vater bringen, so soll
der HErr mein GOtt sein,
22. und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Mal, soll ein
Gotteshaus werden; und alles, was du mir gibst, des will ich dir den
Zehnten geben.
Das 29. Kapitel
1. Da hub Jakob seine Füße auf und ging in das Land, das gegen Morgen
liegt,
2. und sah sich um, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Felde; und
siehe, drei Herden Schafe lagen dabei, denn von dem Brunnen pflegten
sie die Herden zu tränken, und lag ein großer Stein vor dem Loch des
Brunnens.
3. Und sie pflegten die Herden alle daselbst zu versammeln und den
Stein von dem Brunnenloch zu wälzen und die Schafe zu tränken, und
taten alsdann den Stein wieder vor das Loch an seine Stätte.
4. Und Jakob sprach zu ihnen: Lieben Brüder, wo seid ihr her? Sie
antworteten: Wir sind von Haran.
5. Er sprach zu ihnen: Kennet ihr auch Laban, den Sohn Nahors? Sie
antworteten: Wir kennen ihn wohl.
6. Er sprach: Gehet es ihm auch wohl? Sie antworteten: Es gehet ihm
wohl; und siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen.
7. Er sprach: Es ist noch hoch Tag und ist noch nicht Zeit, das Vieh
einzutreiben; tränket die Schafe und gehet hin und weidet sie.
8. Sie antworteten: Wir können nicht, bis daß alle Herden
zusammengebracht werden, und wir den Stein von des Brunnens Loch wälzen
und also die Schafe tränken.
9. Als er noch mit ihnen redete, kam Rahel mit den Schafen ihres
Vaters, denn sie hütete der Schafe.
10. Da aber Jakob sah Rahel, die Tochter Labans, seiner Mutter
Bruders, und die Schafe Labans, seiner Mutter Bruders, trat er hinzu
und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und tränkte die Schafe
Labans, seiner Mutter Bruders.
11. Und küssete Rahel und weinete laut
12. und sagte ihr an, daß er ihres Vaters Bruder wäre und Rebeckas
Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater an.
13. Da aber Laban hörete von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief er ihm
entgegen und herzete und küssete ihn und führete ihn in sein Haus. Da
erzählete er dem Laban alle diese Sache.
14. Da sprach Laban zu ihm: Wohlan, du bist mein Bein und Fleisch. Und
da er nun einen Mond lang bei ihm gewesen war,
15. sprach Laban zu Jakob: Wiewohl du mein Bruder bist, solltest du
mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn sein?
16. Laban aber hatte zwo Töchter: die älteste hieß Lea, und die
jüngste hieß Rahel.
17. Aber Lea hatte ein blödes Gesicht; Rahel war hübsch und schön.
18. Und Jakob gewann die Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben
Jahre um Rahel, deine jüngste Tochter, dienen.
19. Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir denn einem
andern; bleibe bei mir.
20. Also dienete Jakob um Rahel sieben Jahre, und deuchten ihn, als
wären es einzelne Tage, so lieb hatte er sie.
21. Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun mein Weib; denn die Zeit
ist hie, daß ich beiliege.
22. Da lud Laban alle Leute des Orts und machte ein Hochzeitsmahl.
23. Des Abends aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm
hinein; und er lag bei ihr.
24. Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd.
25. Des Morgens aber siehe, da war es Lea. Und er sprach zu Laban:
Warum hast du mir das getan? Habe ich dir nicht um Rahel gedienet?
Warum hast du mich denn betrogen?
26. Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserm Lande, daß man die
jüngste ausgebe vor der ältesten.
27. Halte mit dieser die Woche aus, so will ich dir diese auch geben
um den Dienst, den du bei mir noch andere sieben Jahre dienen sollst.
28. Jakob tat also und hielt die Woche aus. Da gab ihm Laban Rahel,
seine Tochter, zum Weibe.
29. Und gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd.
30. Also lag er auch bei mit Rahel und hatte Rahel lieber denn Lea;
und dienete bei ihm fürder die andern sieben Jahre.
31. Da aber der HErr sah, daß Lea unwert war, machte er sie fruchtbar
und Rahel unfruchtbar.
32. Und Lea ward schwanger und gebar einen Sohn; den hieß sie Ruben
und sprach: Der HErr hat angesehen mein Elend; nun wird mich mein Mann
lieb haben.
33. Und ward abermal schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Der
HErr hat gehöret, daß ich unwert bin, und hat mir diesen auch gegeben.
Und hieß ihn Simeon.
34. Abermal ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun
wird sich mein Mann wieder zu mir tun, denn ich habe ihm drei Söhne
geboren. Darum hieß sie ihn Levi.
35. Zum vierten ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach:
Nun will ich dem HErrn danken. Darum hieß sie ihn Juda. Und hörte auf
Kinder zu gebären.
Das 30. Kapitel
1. Da Rahel sah, daß sie dem Jakob nichts gebar, neidete sie ihre
Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder! Wo nicht, so sterbe
ich.
2. Jakob aber ward sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich doch
nicht GOtt, der dir deines Leibes Frucht nicht geben will.
3. Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; lege dich zu ihr,
daß sie auf meinem Schoß gebäre, und ich doch durch sie erbauet werde.
4. Und sie gab ihm also Bilha, ihre Magd, zum Weibe; und Jakob legte
sich zu ihr.
5. Also ward Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn.
6. Da sprach Rahel: GOtt hat meine Sache gerichtet und meine Stimme
erhöret und mir einen Sohn gegeben. Darum hieß sie ihn Dan.
7. Abermal ward Bilha, Rahels Magd, schwanger und gebar Jakob den
andern Sohn.
8. Da sprach Rahel: GOtt hat es gewandt mit mir und meiner Schwester,
und ich werde es ihr zuvortun. Und hieß ihn Naphthali.
9. Da nun Lea sah, daß sie aufgehöret hatte zu gebären, nahm sie ihre
Magd Silpa und gab sie Jakob zum Weibe.
10. Also gebar Silpa, Leas Magd, Jakob einen Sohn.
11. Da sprach Lea: Rüstig! Und hieß ihn Gad.
12. Danach gebar Silpa, Leas Magd, Jakob den andern Sohn.
13. Da sprach Lea: Wohl mir, denn mich werden selig preisen die
Töchter. Und hieß ihn Asser.
14. Ruben ging aus zur Zeit der Weizenernte und fand Dudaim auf dem
Felde und brachte sie heim seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea:
Gib mir der Dudaim deines Sohnes ein Teil.
15. Sie antwortete: Hast du nicht genug, daß du mir meinen Mann
genommen hast, und willst auch die Dudaim meines Sohnes nehmen? Rahel
sprach: Wohlan, laß ihn diese Nacht bei dir schlafen um die Dudaim
deines Sohnes.
16. Da nun Jakob des Abends vom Felde kam, ging ihm Lea hinaus
entgegen und sprach: Bei mir sollst du liegen; denn ich habe dich
erkauft um die Dudaim meines Sohnes. Und er schlief die Nacht bei ihr.
17. Und GOtt erhörete Lea, und sie ward schwanger und gebar Jakob den
fünften Sohn
18. und sprach: GOtt hat mir gelohnet, daß ich meine Magd meinem Manne
gegeben habe. Und hieß ihn Isaschar.
19. Abermal ward Lea schwanger und gebar Jakob den sechsten Sohn;
20. und sprach: GOtt hat mich wohl beraten; nun wird mein Mann wieder
bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und hieß ihn
Sebulon.
21. Danach gebar sie eine Tochter, die hieß sie Dina.
22. Der HErr gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie
fruchtbar.
23. Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: GOtt hat
meine Schmach von mir genommen.
24. Und hieß ihn Joseph und sprach: Der HErr wolle mir noch einen Sohn
dazu geben!
25. Da nun Rahel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Laß
mich ziehen und reisen an meinen Ort und in mein Land.
26. Gib mir meine Weiber und meine Kinder, darum ich dir gedienet
habe, daß ich ziehe; denn du weißest meinen Dienst, wie ich dir
gedienet habe.
27. Laban sprach. zu ihm: Laß mich Gnade vor deinen Augen finden. Ich
spüre, daß mich der HErr segnet um deinetwillen.
28. Stimme den Lohn, den ich dir geben soll.
29. Er aber sprach zu ihm: Du weißest, wie ich dir gedienet habe, und
was du für Vieh hattest unter mir.
30. Du hattest wenig, ehe ich herkam; nun aber ist's ausgebreitet in
die Menge, und der HErr hat dich gesegnet durch meinen Fuß. Und nun,
wann soll ich auch mein Haus versorgen?
31. Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du
sollst mir nichts überall geben, sondern so du mir tun willst, das ich
sage, so will ich wiederum weiden und hüten deiner Schafe.
32. Ich will heute durch alle deine Herde gehen und aussondern alle
fleckichten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe unter den
Lämmern und die bunten und fleckichten Ziegen. Was nun bunt und
fleckicht fallen wird, das soll mein Lohn sein.
33. So wird mir meine Gerechtigkeit zeugen heute oder morgen, wenn es
kommt, daß ich meinen Lohn von dir nehmen soll, also daß, was nicht
fleckicht oder bunt oder nicht schwarz sein wird unter den Lämmern und
Ziegen, das sei ein Diebstahl bei mir.
34. Da sprach Laban: Siehe da, es sei, wie du gesagt hast.
35. Und sonderte des Tages die sprenglichten und bunten Böcke und alle
fleckichten und bunten Ziegen, wo nur was Weißes daran war, und alles,
was schwarz war unter den Lämmern, und tat's unter die Hand seiner
Kinder.
36. Und machte Raum dreier Tagereisen weit zwischen ihm und Jakob.
Also weidete Jakob die übrige Herde Labans.
37. Jakob aber nahm Stäbe von grünen Pappelbäumen, Haseln und
Kastanien und schälete weiße Streifen daran, daß an den Stäben das
Weiße bloß ward,
38. und legte die Stäbe, die er geschälet hatte, in die Tränkrinnen
vor die Herden, die da kommen mußten zu trinken, daß sie empfangen
sollten, wenn sie zu trinken kämen.
39. Also empfingen die Herden über den Stäben und brachten
sprenglichte, fleckichte und bunte.
40. Da schied Jakob die Lämmer und tat die abgesonderte Herde zu den
fleckichten und schwarzen in der Herde Labans; und machte ihm eine
eigene Herde, die tat er nicht zu der Herde Labans.
41. Wenn aber der Lauf der Frühlinger Herde war, legte er diese Stäbe
an die Rinnen vor die Augen der Herde, daß sie über den Stäben empfingen.
42. Aber in der Spätlinger Lauf legte er sie nicht hinein. Also wurden
die Spätlinge des Laban, aber die Frühlinge des Jakob.
43. Daher ward der Mann über die Maße reich, daß er viel Schafe, Mägde
und Knechte, Kamele und Esel hatte.
Das 31. Kapitel
1. Und es kamen vor ihn die Reden der Kinder Labans, daß sie sprachen:
Jakob hat alle unsers Vaters Gut zu sich gebracht und von unsers Vaters
Gut hat er solchen Reichtum zuwegegebracht.
2. Und Jakob sah an das Angesicht Labans; und siehe, es war nicht
gegen ihn wie gestern und ehegestern.
3. Und der HErr sprach zu Jakob: Zeuch wieder in deiner Väter Land und
zu deiner Freundschaft; ich will mit dir sein.
4. Da sandte Jakob hin und ließ rufen Rahel und Lea aufs Feld bei
seine Herde
5. und sprach zu ihnen: Ich sehe eures Vaters Angesicht, daß es nicht
gegen mich ist wie gestern und ehegestern; aber der GOtt meines Vaters
ist mit mir gewesen.
6. Und ihr wisset, daß ich aus allen meinen Kräften eurem Vater
gedienet habe.
7. Und er hat mich getäuschet und nun zehnmal meinen Lohn verändert;
aber GOtt hat ihm nicht gestattet, daß er mir Schaden täte.
8. Wenn er sprach: Die bunten sollen dein Lohn sein, so trug die ganze
Herde bunte. Wenn er aber sprach: Die spreng lichten sollen dein Lohn
sein, so trug die ganze Herde sprenglichte.
9. Also hat GOtt die Güter eures Vaters ihm entwandt und mir gegeben.
10. Denn wenn die Zeit des Laufs kam, hub ich meine Augen auf und sah
im Traum, und siehe, die Böcke sprangen auf die sprenglichte,
fleckichte und bunte Herde.
11. Und der Engel GOttes sprach zu mir im Traum: Jakob! Und ich
antwortete: Hie bin ich.
12. Er aber sprach: Heb auf deine Augen und siehe, die Böcke springen
auf die sprenglichte, fleckichte und bunte Herde; denn ich habe alles
gesehen, was dir Laban tut.
13. Ich bin der GOtt zu Bethel, da du den Stein gesalbet hast und mir
daselbst ein Gelübde getan. Nun mach dich auf und zeuch aus diesem
Lande und zeuch wieder in das Land deiner Freundschaft.
14. Da antwortete Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Wir haben doch
kein Teil noch Erbe mehr in unsers Vaters Hause.
15. Hat er uns doch gehalten als die Fremden; denn er hat uns verkauft
und unsern Lohn verzehret.
16. Darum hat GOtt unserm Vater entwandt seinen Reichtum zu uns und
unsern Kindern: Alles nun, was GOtt dir gesagt hat, das tue.
17. Also machte sich Jakob auf und lud seine Kinder und Weiber auf
Kamele.
18. Und führete weg all sein Vieh und alle seine Habe, die er in
Mesopotamien erworben hatte, daß er käme zu Isaak, seinem Vater, ins
Land Kanaan.
19. (Laban aber war gegangen, seine Herde zu scheren.) Und Rahel stahl
ihres Vaters Götzen.
20. Also stahl Jakob dem Laban zu Syrien das Herz damit, daß er ihm
nicht ansagte, daß er floh.
21. Also floh er und alles, was sein war, machte sich auf und fuhr
über das Wasser und richtete sich nach dem Berge Gilead.
22. Am dritten Tage ward es Laban angesagt, daß Jakob flöhe.
23. Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach sieben
Tagereisen und ereilete ihn auf dem Berge Gilead.
24. Aber GOtt kam zu Laban, dem Syrer, im Traum des Nachts und sprach
zu ihm: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders redest denn freundlich!
25. Und Laban nahete zu Jakob. Jakob aber hatte seine Hütte
aufgeschlagen auf dem Berge; und Laban mit seinen Brüdern schlug seine
Hütte auch auf auf dem Berge Gilead.
26. Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mein Herz
gestohlen hast und hast meine Töchter entführet, als die durchs Schwert
gefangen wären?
27. Warum bist du heimlich geflohen und hast dich weggestohlen und
hast mir's nicht angesagt, daß ich dich hätte geleitet mit Freuden, mit
Singen, mit Pauken und Harfen?
28. Und hast mich nicht lassen meine Kinder und Töchter küssen? Nun,
du hast törlich getan.
29. Und ich hätte mit GOttes Hilfe wohl so viel Macht, daß ich euch
könnte Übels tun; aber eures Vaters GOtt hat gestern zu mir gesagt:
Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders denn freundlich redest!
30. Und weil du denn ja wolltest ziehen und sehntest dich so fast nach
deines Vaters Hause, warum hast du mir meine Götter gestohlen?
31. Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich und
dachte, du würdest deine Töchter von, mir reißen.
32. Bei welchem aber du deine Götter findest, der sterbe hie vor
unsern Brüdern. Suche das Deine bei mir und nimm's hin. Jakob wußte
aber nicht, daß sie Rahel gestohlen hatte.
33. Da ging Laban in die Hütte Jakobs und Leas und der beiden Mägde
und fand nicht Und ging aus der Hütte Leas in die Hütte Rahels.
34. Da nahm Rahel die Götzen und legte sie unter die Streu der Kamele
und setzte sich drauf. Laban aber betastete die ganze Hütte und fand
nichts.
35. Da sprach sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, denn ich
kann nicht aufstehen gegen dir; denn es gehet mir nach der Frauen
Weise. Also fand er die Götzen nicht wie fast er suchte.
36. Und Jakob ward zornig und schalt Laban und sprach zu ihm: Was habe
ich mißgehandelt oder gesündiget, daß du so auf mich erhitzt bist?
37. Du hast allen meinen Hausrat betastet. Was hast du deines Hausrats
funden? Lege das dar vor meinen und deinen Brüdern, daß sie zwischen
uns beiden richten.
38. Diese zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, deine Schafe und
Ziegen sind nicht unfruchtbar gewesen; die Widder deiner Herde habe ich
nie gegessen.
39. Was die Tiere zerrissen, brachte ich dir nicht, ich mußte es
bezahlen; du fordertest es von meiner Hand, es wäre mir des Tages oder
des Nachts gestohlen.
40. Des Tages verschmachtete ich vor Hitze und des Nachts vor Frost,
und kam kein Schlaf in meine Augen.
41. Also habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedienet,
vierzehn um deine Töchter und sechs um deine Herde, und hast mir meinen
Lohn zehnmal verändert.
42. Wo nicht der GOtt meines Vaters, der GOtt Abrahams, und die Furcht
Isaaks auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer lassen
ziehen. Aber GOtt hat mein Elend und Mühe angesehen und hat dich
gestern gestraft.
43. Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine
Töchter und die Kinder sind meine Kinder und die Herden sind meine
Herden, und alles, was du siehest, ist mein, was kann ich meinen
Töchtern heute oder ihren Kindern tun, die sie geboren haben?
44. So komm nun und laß uns einen Bund machen, ich und du, der ein
Zeugnis sei zwischen mir und dir.
45. Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn auf zu einem Mal.
46. Und sprach zu seinen Brüdern: Leset Steine auf. Und sie nahmen
Steine und machten einen Haufen und aßen auf demselben Haufen.
47. Und Laban hieß ihn Jegar-Sahadutha; Jakob aber hieß ihn Gilead.
48. Da sprach Laban: Der Haufe sei heute Zeuge zwischen mir und dir
(daher heißt man ihn Gilead)
49. und sei eine Warte, denn er sprach: Der HErr sehe darein zwischen
mir und dir, wenn wir voneinander kommen,
50. wo du meine Töchter beleidigest oder andere Weiber dazu nimmst
über meine Töchter. Es ist hie kein Mensch mit uns; siehe aber, GOtt
ist der Zeuge zwischen mir und dir.
51. Und Laban sprach weiter zu Jakob: Siehe, das ist der Haufe und das
ist das Mal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir.
52. Derselbe Haufe sei Zeuge, und das Mal sei auch Zeuge, wo ich
herüberfahre zu dir, oder du herüberfährest zu mir über diesen Haufen
und Mal, zu beschädigen.
53. Der GOtt Abrahams und der GOtt Nahors und der Gott ihrer Väter.
sei Richter zwischen uns.
54. Und Jakob schwur ihm bei der Furcht seines Vaters Isaak. Und Jakob
opferte auf dem Berge und lud seine Brüder zum Essen. Und da sie
gegessen hatten, blieben sie auf dem Berge über Nacht.
55. Des Morgens aber stund Laban frühe auf, küssete seine Kinder und
Töchter und segnete sie; und zog hin und kam wieder an seinen Ort.
Kap. 32. V.1. Jakob aber zog seinen Weg; und es begegneten ihm die
Engel GOttes.
2. Und da er sie sah, sprach er: Es sind GOttes Heere; und hieß
dieselbige Stätte Mahanaim.
Das 32. Kapitel
3. Jakob aber schickte Boten vor ihm her zu seinem Bruder Esau ins
Land Seir, in der Gegend Edom.
4. Und befahl ihnen und sprach: Also saget meinem Herrn Esau: Dein
Knecht Jakob läßt dir sagen: Ich bin bis daher bei Laban lange außen
gewesen
5. und habe Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde; und habe
ausgesandt dir, meinem Herrn, anzusagen, daß ich Gnade vor deinen Augen
fände.
6. Die Boten kamen wieder zu Jakob und sprachen: Wir kamen zu deinem
Bruder Esau; und er zeucht dir auch entgegen mit vierhundert Mann.
7. Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm ward bange; und teilete das
Volk, das bei ihm war, und die Schafe und die Rinder und die Kamele in
zwei Heere.
8. Und sprach: So Esau kommt auf das eine Heer und schlägt es, so wird
das übrige entrinnen.
9. Weiter sprach Jakob: GOtt meines Vaters Abraham und GOtt meines
Vaters Isaak, HErr, der du zu mir gesagt hast: Zeuch wieder in dein
Land und zu deiner Freundschaft, ich will dir wohltun:
10. ich bin geringe aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an
deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr weder diesen Stab,
da ich über diesen Jordan ging, und nun bin ich zwei Heere worden.
11. Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn
ich fürchte mich vor ihm, daß er nicht komme und schlage mich, die
Mütter samt den Kindern.
12. Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deinen Samen machen wie
den Sand am Meer, den man nicht zählen kann vor der Menge.
13. Und er blieb die Nacht da und nahm von dem, das er vorhanden
hatte, Geschenk seinem Bruder Esau:
14. zweihundert Ziegen, zwanzig Böcke, zweihundert Schafe, zwanzig
Widder
15. und dreißig säugende Kamele mit ihren Füllen, vierzig Kühe und
zehn Farren, zwanzig Eselinnen mit zehn Füllen;
16. und tat sie unter die Hand seiner Knechte, je eine Herde
besonders, und sprach zu ihnen: Gehet vor mir hin und lasset Raum
zwischen einer Herde nach der andern.
17. Und gebot dem ersten und sprach: Wenn dir mein Bruder Esau
begegnet und dich fraget: Wem gehörest du an? und wo willst du hin? und
wes ist's, das du vor dir treibest?
18. sollst du sagen: Es gehöret deinem Knechte Jakob zu, der sendet
Geschenk seinem Herrn Esau und zeucht hinter uns hernach.
19. Also gebot er auch dem andern und dem dritten und allen, die den
Herden nachgingen, und sprach: Wie ich euch gesagt habe, so saget zu
Esau, wenn ihr ihm begegnet,
20. und saget ja auch: Siehe, dein Knecht Jakob ist hinter uns. Denn
er gedachte, ich will ihn versöhnen mit dem Geschenk, das vor mir
hergehet; danach will ich ihn sehen, vielleicht wird er mich annehmen.
21. Also ging das Geschenk vor ihm her, aber er blieb dieselbe Nacht
beim Heer.
22. Und stund auf in der Nacht und nahm seine zwei Weiber und die zwo
Mägde und seine elf Kinder und zog an die Furt Jabbok,
23. nahm sie und führete sie über das Wasser, daß hinüberkam, was er
hatte;
24. und blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte
anbrach.
25. Und da er sah, daß er ihn nicht übermochte, rührete er das Gelenk
seiner Hüfte an; und das Gelenk seiner Hüfte ward über dem Ringen mit
ihm verrenkt.
26. Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber
er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.
27. Er sprach: Wie heißest du? Er antwortete: Jakob.
28. Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel. Denn
du hast mit GOtt und mit Menschen gekämpft und bist obgelegen.
29. Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißest du? Er
aber sprach: Warum fragest du, wie ich heiße? Und er segnete ihn
daselbst.
30. Und Jakob hieß die Stätte Pniel; denn ich habe GOtt von Angesicht
gesehen, und meine Seele ist genesen.
31.Und als er vor Pniel überkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte
an seiner Hüfte.
32. Daher essen die Kinder Israel keine Spannader auf dem Gelenk der
Hüfte bis auf den heutigen Tag, darum daß die Spannader an dem Gelenk
der Hüfte Jakobs gerühret ward.
Das 33. Kapitel
1. Jakob hub seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen mit
vierhundert Mann. Und teilete seine Kinder zu Lea und zu Rahel und zu
beiden Mägden.
2. Und stellete die Mägde mit ihren Kindern vorne an und Lea mit ihren
Kindern hernach und Rahel mit Joseph zuletzt.



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Pegus
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1. Jakob hub seine Augen auf und sah seinen Bruder Esau kommen mit
vierhundert Mann. Und teilete seine Kinder zu Lea und zu Rahel und zu
beiden Mägden.
2. Und stellete die Mägde mit ihren Kindern vorne an und Lea mit ihren
Kindern hernach und Rahel mit Joseph zuletzt.
3. Und erging vor ihnen her und neigete sich siebenmal auf die Erde,
bis er zu seinem Bruder kam.
4. Esau aber lief ihm entgegen und herzete ihn und fiel ihm um den
Hals und küssete ihn; und sie weineten.
5. Und hub seine Augen auf und sah die Weiber mit den Kindern und
sprach: Wer sind diese bei dir? Er antwortete: Es sind Kinder, die GOtt
deinem Knechte bescheret hat.
6. Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern und neigeten sich vor
ihm.
7. Lea trat auch herzu mit ihren Kindern und neigeten sich vor ihm.
Danach trat Joseph und Rahel herzu und neigeten sich auch vor ihm.
8. Und er sprach: Was willst du mit all dem Heer, dem ich begegnet
bin? Er antwortete: Daß ich Gnade fände vor meinem Herrn.
9. Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder.; behalt, was du hast.
10. Jakob antwortete: Ach nicht! Habe ich Gnade funden vor dir, so
nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, als
sähe ich GOttes Angesicht; und laß dir's wohlgefallen von mir.
11. Nimm doch den Segen von mir an, den ich dir zugebracht habe; denn
GOtt hat mir's bescheret, und ich habe alles genug. Also nötigte er
ihn, daß er's nahm.
12. Und er sprach: Laß uns fortziehen und reisen; ich will mit dir
ziehen.
13. Er aber sprach zu ihm: Mein Herr, du erkennest, daß ich zarte
Kinder bei mir habe, dazu Vieh und säugende Kühe; wenn sie einen Tag
übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben.
14. Mein Herr ziehe vor seinem Knechte hin. Ich will mählich hinnach
treiben, danach das Vieh und die Kinder gehen können, bis daß ich komme
zu meinem Herrn in Seir.
15. Esau sprach: So will ich doch bei dir lassen etliche vom Volk, das
mit mir ist. Er antwortete: Was ist's vonnöten? Laß mich nur Gnade vor
meinem Herrn finden.
16. Also zog des Tages Esau wiederum seines Weges gen Seir.
17. Und Jakob zog gen Suchoth und bauete ihm ein Haus und machte
seinem Vieh Hütten; daher heißt die Stätte Suchoth.
18. Danach zog Jakob gegen Salem, zu der Stadt des Sichem, die im
Lande Kanaan liegt (nachdem er aus Mesopotamien kommen war), und machte
sein Lager vor der Stadt.
19. Und kaufte ein Stück Ackers von den Kindern Hemors, des Vaters
Sichems, um hundert Groschen; daselbst richtete er seine Hütte auf.
20. Und richtete daselbst einen Altar zu und rief an den Namen des
starken GOttes Israel.
Das 34. Kapitel
1. Dina aber, Leas Tochter, die sie Jakob geboren hatte, ging heraus,
die Töchter des Landes zu sehen.
2. Da die sah Sichem, Hemors Sohn, des Heviters, der des Landes Herr
war, nahm er sie und beschlief sie und schwächte sie.
3. Und sein Herz hing an ihr und hatte die Dirne lieb und redete
freundlich mit ihr.
4. Und Sichem sprach zu seinem Vater Hemor: Nimm mir das Mägdlein zum
Weibe.
5. Und Jakob erfuhr, daß seine Tochter Dina geschändet war; und seine
Söhne waren mit dem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis daß sie
kamen.
6. Da ging Hemor, Sichems Vater, heraus zu Jakob, mit ihm zu reden.
7. Indes kamen die Söhne Jakobs vom Felde. Und da sie es höreten,
verdroß es die Männer und wurden sehr zornig, daß er eine Narrheit an
Israel begangen und Jakobs Tochter beschlafen hatte; denn so sollte es
nicht sein.
8. Da redete Hemor mit ihnen und sprach: Meines Sohns Sichems Herz
sehnet sich nach eurer Tochter; lieber, gebet sie ihm zum Weibe!
9. Befreundet euch mit uns; gebet uns eure Töchter und nehmet ihr
unsere Töchter
10. und wohnet bei uns. Das Land soll euch offen sein; wohnet und
werbet und gewinnet drinnen.
11. Und Sichem sprach zu ihrem Vater und Brüdern: Lasset mich Gnade
bei euch finden; was ihr mir saget, das will ich geben.
12. Fordert nur getrost von mir Morgengabe und Geschenk, ich will's
geben, wie ihr heischet; gebt mir nur die Dirne zum Weibe.
13. Da antworteten Jakobs Söhne dem Sichem und seinem Vater Hemor
betrüglich, darum daß ihre Schwester Dina geschändet war,
14. und sprachen zu ihnen: Wir können das nicht tun, daß wir unsere
Schwester einem unbeschnittenen Mann geben; denn das wäre uns eine
Schande.
15. Doch dann wollen wir euch zu Willen sein, so ihr uns gleich werdet
und alles, was männlich unter euch ist, beschnitten werde.
16. Dann wollen wir unsere Töchter euch geben und eure Töchter uns
nehmen und bei euch wohnen und ein Volk sein.
17. Wo ihr aber nicht willigen wollet, euch zu beschneiden, so wollen
wir unsere Tochter nehmen und davonziehen.
18. Die Rede gefiel Hemor und seinem Sohn wohl.
19. Und der Jüngling verzog nicht, solches zu tun; denn er hatte Lust
zu der Tochter Jakobs. Und er war herrlich gehalten über alle in seines
Vaters Hause.
20. Da kamen sie nun, Hemor und sein Sohn Sichern, unter der Stadt Tor
und redeten mit den Bürgern der Stadt und sprachen:
21. Diese Leute sind friedsam bei uns und wollen im Lande wohnen und
werben, so ist nun das Land weit genug für sie; wir wollen uns ihre
Töchter zu Weibern nehmen und ihnen unsere Töchter geben.
22. Aber dann wollen sie uns zu Willen sein, daß sie bei uns wohnen
und ein Volk mit uns werden, wo wir alles, was männlich unter uns ist,
beschneiden, gleichwie sie beschnitten sind.
23. Ihr Vieh und Güter und alles, was sie haben wird unser sein, so
wir nur ihnen zu Willen werden, daß sie bei uns wohnen.
24. Und sie gehorchten dem Hemor und Sichern, seinem Sohn, alle, die
zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen, und beschnitten alles, was
männlich war, das zu seiner Stadt aus und ein ging.
25. Und am dritten Tage, da sie es schmerzete, nahmen die zween Söhne
Jakobs, Simeon und Levi, der Dina Brüder, ein jeglicher sein Schwert
und gingen in die Stadt türstiglich und erwürgeten alles, was männlich
war.
26. Und erwürgeten auch Hemor und seinen Sohn Sichern mit der Schärfe
des Schwerts; und nahmen ihre Schwester Dina aus dem Hause Sichems und
gingen davon.
27. Da kamen die Söhne Jakobs über die Erschlagenen und plünderten die
Stadt, darum daß sie hatten ihre Schwester geschändet,
28. und nahmen ihre Schafe, Rinder, Esel und was in der Stadt und auf
dem Felde war,
29. und alle ihre Habe, alle Kinder und Weiber nahmen sie gefangen und
plünderten alles, was in den Häusern war.
30. Und Jakob sprach zu Simeon und Levi: Ihr habt mir Unglück
zugerichtet, daß ich stinke vor den Einwohnern dieses Landes, den
Kanaanitern und Pheresitern; und ich bin ein geringer Haufe. Wenn sie
sich nun versammeln über mich, so werden sie mich schlagen. Also werde
ich. vertilget samt meinem Hause.
31. Sie antworteten aber: Sollten sie denn mit unserer Schwester als
mit einer Hure handeln?
Das 35. Kapitel
1. Und GOtt sprach zu Jakob: Mache dich auf und zeuch gen Bethel und
wohne daselbst; und mache daselbst einen Altar dem GOtt, der dir
erschien, da du flohest vor deinem Bruder Esau.
2. Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm waren:
Tut von euch die fremden Götter, so unter euch sind, und reiniget euch
und ändert eure Kleider.
3. Und lasset uns auf sein und gen Bethel ziehen, daß ich daselbst
einen Altar mache dem GOtt, der mich erhöret hat zur Zeit meiner
Trübsal und ist mit mir gewesen auf dem Wege, den ich gezogen bin.
4. Da gaben sie ihm alle fremden Götter, die unter ihren Händen waren,
und ihre Ohrenspangen; und er vergrub sie unter eine Eiche, die neben
Sichem stund.
5. Und sie zogen aus. Und es kam die Furcht GOttes über die Städte,
die um sie her lagen, daß sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.
6. Also kam Jakob gen Lus im Lande Kanaan, die da Bethel, heißt, samt
all dem Volk, das mit ihm war,
7. und bauete daselbst einen Altar und hieß die Stätte El-Bethel,
darum daß ihm daselbst GOtt offenbaret war, da er floh vor seinem Bruder.
8. Da starb Debora, der Rebecka Amme, und ward begraben unter Bethel,
unter der Eiche; und ward, genannt die Klageiche.
9. Und GOtt erschien Jakob abermal, nachdem er aus Mesopotamien kommen
war, und segnete ihn
10. und sprach zu ihm: Du heißest Jakob; aber du sollst nicht mehr
Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und also man ihn Israel.
11. Und GOtt sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei
fruchtbar und mehre dich; Völker und Völkerhaufen sollen von dir
kommen, und Könige sollen aus deinen Lenden kommen.
12. Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir
geben und will's deinem Samen nach dir geben.
13. Also fuhr GOtt auf von ihm; von dem Ort, da er mit ihm geredet
hatte.
14. Jakob aber richtete ein steinern Mal auf an dem Ort, da er mit ihm
geredet hatte, und goß Trankopfer drauf und begoß ihn mit Öl.
15. Und Jakob hieß den Ort, da GOtt mit ihm geredet hatte, Bethel.
16. Und sie zogen von Bethel. Und da noch ein Feldwegs war von
Ephrath, da gebar Rahel.
17. Und es kam sie hart an über der Geburt. Da es ihr aber so sauer
ward in der Geburt, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht,
denn diesen Sohn wirst du auch haben.
18. Da ihr aber die Seele ausging, daß sie sterben mußte, hieß sie ihn
Benoni; aber sein Vater hieß ihn Benjamin.
19. Also starb Rahel und ward begraben an dem Wege gen Ephrath, die
nun heißt Bethlehem.
20. Und Jakob richtete ein Mal auf über ihrem Grabe; dasselbe ist das
Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.
21. Und Israel zog aus und richtete eine Hütte auf jenseits des Turms
Eder.
22. Und es begab sich, da Israel im Lande wohnete, ging Ruben hin und
schlief bei Bilha, seines Vaters Kebsweibe; und das kam vor Israel. Es
hatte aber Jakob zwölf Söhne.
23. Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborne Sohn Jakobs,
Simeon, Levi, Juda, Isaschar und Sebulon.
24. Die Söhne Rahels waren: Joseph und Benjamin.
25. Die Söhne Bilhas, Rahels Magd: Dan und Naphthali.
26. Die Söhne Silpas, Leas Magd: Gad und Asser. Das sind die Söhne
Jakobs, die ihm geboren sind in Mesopotamien.
27. Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak gen Mamre in die Hauptstadt,
die da heißt Hebron, da Abraham und Isaak Fremdlinge innen gewesen sind.
28. Und Isaak ward hundertundachtzig Jahre alt.
29. Und nahm ab und starb und ward versammelt zu seinem Volk, alt und
des Lebens satt. Und seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.
Das 36. Kapitel
  1. Dies ist das Geschlecht Esaus, der da heißt Edom.
  2. Esau nahm Weiber von den Töchtern Kanaans: Ada, die Tochter Elons,
des Hethiters; und Ahalibama, die Tochter des Ana, die Neffe Zibeons,
des Heviters;
3. und Basmath, Ismaels Tochter, Nebajoths Schwester.
4. Und Ada gebar dem Esau Eliphas, aber Basmath gebar Reguel.
5. Ahalibama gebar Jehus, Jaelam und Korah. Das sind Esaus Kinder, die
ihm geboren sind im Lande Kanaan.
6. Und Esau nahm seine Weiber, Söhne und Töchter und alle Seelen
seines Hauses, seine Habe und alles Vieh mit allen Gütern, so er im
Lande Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land von seinem Bruder Jakob.
7. Denn ihre Habe war zu groß, daß sie nicht konnten beieinander
wohnen; und das Land, darin sie Fremdlinge waren, mochte sie nicht
ertragen vor der Menge ihres Viehes.
8. Also wohnete Esau auf dem Gebirge Seir. Und Esau ist der Edom.
9. Dies ist das Geschlecht Esaus, von dem die Edomiter herkommen, auf
dem Gebirge Seir.
10. Und so heißen die Kinder Esaus: Eliphas, der Sohn Adas, Esaus
Weibes; Reguel, der Sohn Basmaths, Esaus Weibes.
11. Eliphas Söhne aber waren diese: Theman, Omar, Zepho, Gaetham und
Kenas.
12. Und Thimma war ein Kebsweib Eliphas, Esaus Sohns, die gebar ihm
Amalek. Das sind die Kinder von Ada, Esaus Weib.
13. Die Kinder aber Reguels sind diese: Nahath, Serah, Samma, Missa.
Das sind die Kinder von Basmath, Esaus Weib.
14. Die Kinder aber von Ahalibama, Esaus Weib, der Tochter des Ana,
der Neffe: Zibeons, sind diese, die sie dem Esau gebar: Jehus, Jaelam
und Korah.
15. Das sind die Fürsten unter den Kindern Esaus: Die Kinder Eliphas,
des ersten Sohns Esaus, waren diese: der Fürst Theman, der Fürst Omar,
der Fürst Zepho, der Fürst Kenas,
16. der Fürst Korah, der Fürst Gaetham, der Fürst Amalek. Das sind die
Fürsten von Eliphas, im Lande Edom, und sind Kinder von der Ada.
17. Und das sind die Kinder Reguels, Esaus Sohns: der Fürst Nahath,
der Fürst Serah, der Fürst Samma, der Fürst Missa. Das sind die Fürsten
von Reguel im Lande der Edomiter und sind Kinder von der Basmath, Esaus
Weib.
18. Das sind die Kinder Ahalibamas, Esaus Weibes: der Fürst Jehus, der
Fürst Jaelam, der Fürst Korah. Das sind die Fürsten von Ahalibama, der
Tochter des Ana, Esaus Weib.
19. Das sind Esaus Kinder und ihre Fürsten. Er ist der Edom.
20. Die Kinder aber von Seir, dem Horiten, der im Lande wohnete, sind
diese: Lothan, Sobal, Zibeon, Ana, Dison, Ezer und Disan.
21. Das sind die Fürsten der Horiten, Kinder des Seir, im Lande Edom.
22. Aber des Lothan Kinder waren diese: Hori und Heman; und Lothans
Schwester hieß Thimna.
23. Die Kinder von Sobal waren diese: Alwan, Manahath, Ebal, Sepho und
Onam.
24. Die Kinder von Zibeon waren: Aja und Ana. Das ist der Ana, der in
der Wüste Maulpferde erfand, da er seines Vaters Zibeons Esel hütete.
25. Die Kinder aber Anas waren: Dison und Ahalibama, das ist die
Tochter Anas.
26. Die Kinder Disons waren: Hemdan, Esban, Jethran und Charan.
27. Die Kinder Ezers waren: Bilhan, Sawan und Akan
28. Die Kinder Disans waren: Uz und Man.
29. Dies sind die Fürsten der Horiten: der Fürst Lothan, der Fürst
Sobal, der Fürst Zibeon, der Fürst Ana,
30. der Fürst Dison, der Fürst Ezer, der Fürst Disan. Das sind die
Fürsten der Horiten, die regieret haben im Lande Seir.
31. Die Könige aber, die im Lande Edom regieret haben, ehe denn die
Kinder Israel Könige hatten, sind diese:
32. Bela war König in Edom, ein Sohn Beors; und seine Stadt hieß
Dinhaba.
33. Und da Bela starb, ward König an seiner Statt Jobab, ein Sohn
Serahs von Bazra.
34. Da Jobab starb, ward an seiner Statt König Husam aus der
Themaniter Lande.
35. Da Husam starb, ward König an seiner Statt Hadad, ein Sohn Bedads,
der die Midianiter schlug auf der Moabiter Felde; und seine Stadt hieß
Awith.
36. Da Hadad starb, regierete Samla von Masrek.
37. Da Samla starb, ward Saul König, von Rehoboth am Wasser.
38. Da Saul starb, ward an seiner Statt König Baal Hanan, der Sohn
Achbors.
39. Da Baal Hanan, Achbors Sohn, starb, ward an seiner Statt König
Hadar, und seine Stadt hieß Pagu; und sein Weib hieß Mehetabeel, eine
Tochter Matreds, die Mesahabs Tochter war.
40. Also heißen die Fürsten von Esau in ihren Geschlechtern, Örtern
und Namen: der Fürst Thimna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetheth,
41. der Fürst Ahalibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon,
42. der Fürst Kenas, der Fürst Theman, der Fürst Mibzar,
43. der Fürst Magdiel, der Fürst Jram. Das sind die Fürsten in Edom,
wie sie gewohnet haben in ihrem Erblande. Und Esau ist der Vater der
Edomiter.
Das 37. Kapitel
1. Jakob aber wohnete im Lande, da sein Vater ein Fremdling innen
gewesen war, nämlich im Lande Kanaan.
2. Und das sind die Geschlechter Jakobs: Joseph war siebenzehn Jahre
alt, da er ein Hirte des Viehes ward mit seinen Brüdern; und der Knabe
war bei den Kindern Bilhas und Silpas, seines Vaters Weiber, und
brachte vor ihren Vater, wo ein bös Geschrei wider sie war.
3. Israel aber hatte Joseph lieber denn alle seine Kinder, darum daß
er ihn im Alter gezeuget hatte; und machte ihm einen bunten Rock.
4. Da nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte denn alle
seine Brüder, waren sie ihm feind und konnten ihm kein freundlich Wort
zusprechen.
5. Dazu hatte Joseph einmal einen Traum und sagte seinen Brüdern
davon; da wurden sie ihm noch feinder.
6. Denn er sprach zu ihnen: Höret, lieber, was mir doch geträumet hat!
7. Mich deuchte, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe
richtete sich auf und stund, und eure Garben umher neigeten sich gegen
meine Garbe.
8. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du unser König werden und
über uns herrschen? Und wurden ihm noch feinder um seines Traums und
seiner Rede willen.
9. Und er hatte noch einen andern Traum, den erzählte er seinen
Brüdern und sprach: Siehe, ich habe noch einen Traum gehabt. Mich
deuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigeten sich vor mir.
10. Und da das seinem Vater und seinen Brüdern gesagt ward, strafte
ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, der dir
geträumet hat? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und
dich anbeten?
11. Und seine Brüder neideten ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte.
12. Da nun seine Brüder hingingen, zu weiden das Vieh ihres Vaters in
Sichem,
13. sprach Israel zu Joseph: Hüten nicht deine Brüder des Viehes in
Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden. Er aber sprach: Hie bin ich!
14. Und er sprach: Gehe hin und sieh, ob es wohl stehe um deine Brüder
und um das Vieh; und sage mir wieder, wie sich's hält. Und er sandte
ihn aus dem Tal Hebron, daß er gen Sichem ginge.
15. Da fand ihn ein Mann, daß er irre ging auf dem Felde; der fragte
ihn und sprach: Wen suchest du?
16. Er antwortete: Ich suche meine Brüder; lieber, sage mir an, wo sie
hüten.
17. Der Mann sprach: Sie sind von dannen gezogen; denn ich hörte, daß
sie sagten: Lasset uns gen Dothan gehen. Da folgte Joseph seinen
Brüdern nach und fand sie zu Dothan.
18. Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe denn er nahe bei sie kam,
schlugen sie an, daß sie ihn töteten,
19. und sprachen untereinander: Sehet, der Träumer kommt daher!
20. So kommt nun und lasset uns ihn erwürgen und in eine Grube werfen
und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen, so wird man sehen, was
seine Träume sind.
21. Da das Ruben hörete, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und
sprach: Lasset uns ihn nicht töten!
22. Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießet nicht Blut, sondern
werfet ihn in die Grube, die in der Wüste ist, und leget die Hand nicht
an ihn. Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten, daß er ihn seinem
Vater wiederbrächte.
23. Als nun Joseph zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock
mit dem bunten Rock aus, den er anhatte;
24. und nahmen ihn und warfen ihn in eine Grube; aber dieselbige Grube
war leer und kein Wasser drinnen.
25. Und setzten sich nieder zu essen. Indes huben sie ihre Augen auf
und sahen einen Haufen Ismaeliter kommen von Gilead mit ihren Kamelen;
die trugen Würze, Balsam und Myrrhen, und zogen hinab nach Ägypten.
26. Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft's uns, daß wir unsern
Bruder erwürgen und sein Blut verbergen?
27. Kommt, lasset uns ihn den Ismaeliten verkaufen, daß sich unsere
Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch
und Blut. Und sie gehorchten ihm.
28. Und da die Midianiter, die Kaufleute, vorüberreiseten, zogen sie
ihn heraus aus der Grube und verkauften ihn den Ismaeliten um zwanzig
Silberlinge; die brachten ihn nach Ägypten.
29. Als nun Ruben wieder zur Grube kam und fand Joseph nicht darinnen,
zerriß er sein Kleid
30. und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht
da, wo soll ich hin?
31. Da nahmen sie Josephs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und
tunkten den Rock ins Blut.
32. Und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater
bringen und sagen: Diesen haben wir funden; siehe, ob es deines Sohnes
Rock sei, oder nicht.
33. Er kannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein
böses Tier hat ihn gefressen, ein reißend Tier hat Joseph zerrissen.
34. Und Jakob zerriß seine Kleider und legte einen Sack um seine
Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit.
35. Und alle seine Söhne und Töchter traten auf, daß sie ihn
trösteten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich
werde mit Leide hinunterfahren in die Grube zu meinem Sohne. Und sein
Vater beweinete ihn.
36. Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten dem Potiphar, des
Pharao Kämmerer und Hofmeister.
Das 38. Kapitel
1. Es begab sich um dieselbige Zeit, daß Juda hinabzog von seinen
Brüdern und tat sich zu einem Mann von Odollam, der hieß Hira.
2. Und Juda sah daselbst eines Kanaaniter-Mannes Tochter, der hieß
Suah; und nahm sie. Und da er sie beschlief,
3. ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den hieß er Ger.
4. Und sie ward aber schwanger und gebar einen Sohn, den hieß sie Onan.
5. Sie gebar abermal einen Sohn, den hieß sie Sela; und er war zu
Chesib, da sie ihn gebar.
6. Und Juda gab seinem ersten Sohn Ger ein Weib, die hieß Thamar.
7. Aber er war böse vor dem HErrn; darum tötete ihn der HErr.
8. Da sprach Juda zu Onan: Lege dich zu deines Bruders Weib und nimm
sie zur Ehe, daß du deinem Bruder Samen erweckest.
9. Aber da Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn
er sich zu seines Bruders Weib legte, ließ er's auf die Erde fallen und
verderbete es, auf daß er seinem Bruder nicht Samen gäbe.
10. Das gefiel dem HErrn übel, das er tat, und tötete ihn auch.
11. Da sprach Juda zu seiner Schnur Thamar: Bleibe eine Witwe in
deines Vaters Hause, bis mein Sohn Sela groß wird. Denn er gedachte:
Vielleicht möchte er auch sterben wie seine Brüder. Also ging Thamar
hin und blieb in ihres Vaters Hause.
12. Da nun viele Tage verlaufen waren, starb des Suah Tochter, Judas
Weib. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf, seine Schafe
zu scheren, gen Thimnath mit seinem Hirten Hira von Odollam.
13. Da ward der Thamar angesagt: Siehe, dein Schwäher gebet hinauf gen
Thimnath, seine Schafe zu scheren.
14. Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich
mit einem Mantel und verhüllete sich und setzte sich vor die Tür heraus
an dem Wege gen Thimnath; denn sie sah, daß Sela war groß worden, und
sie ward ihm nicht zum Weibe gegeben.
15. Da sie nun Juda sah, meinete er, es wäre eine Hure, denn sie hatte
ihr Angesicht verdecket.
16. Und machte sich zu ihr am Wege und sprach: Lieber, laß mich bei
dir liegen. Denn er wußte nicht, daß sie seine Schnur wäre. Sie
antwortete: Was willst du mir geben, daß du bei mir liegest?
17. Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie
antwortete: So gib mir ein Pfand, bis daß du mir's sendest.
18. Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir gebe? Sie
antwortete: Deinen Ring und deine Schnur und deinen Stab, den du in den
Händen hast; Da gab er's ihr und lag bei ihr; und sie ward von ihm
schwanger.
19. Und sie machte sich auf und ging hin und legte den Mantel ab und
zog ihre Witwenkleider an.
20. Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Hirten von Odollam,
daß er das Pfand wieder holete von dem Weibe; und er fand sie nicht.
21. Da fragte er die Leute desselbigen Orts und sprach: Wo ist die
Hure, die außen am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure
dagewesen.
22. Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht funden;
dazu sagen die Leute desselben Orts, es sei keine Hure dagewesen.
23. Juda sprach: Sie hab's ihr, sie kann uns doch ja nicht Schande
nachsagen; denn ich habe den Bock gesandt, so hast du sie nicht funden.
24. Über drei Monden ward Juda angesagt: Deine Schnur Thamar hat
gehuret; dazu siehe, sie ist von Hurerei schwanger worden. Juda sprach:
Bringet sie hervor, daß sie verbrannt werde.
25. Und da man sie hervorbrachte, schickte sie zu ihrem Schwäher und
sprach: Von dem Manne bin ich schwanger, des dies ist. Und sprach:
Kennest du auch, wes dieser Ring und diese Schnur und dieser Stab ist?
26. Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter denn ich; denn ich
habe sie nicht gegeben meinem Sohn Sela. Doch beschlief er sie nicht
mehr.
27. Und da sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leibe erfunden.
28. Und als sie jetzt gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm die
Wehmutter und band einen roten Faden darum und sprach: Der wird der
erste herauskommen.
29. Da aber der seine Hand wieder hinein zog, kam sein Bruder heraus;
und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß gerissen? Und
man hieß ihn Perez.
30. Danach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand
hatte. Und man hieß ihn Serah.
Das 39. Kapitel
1. Joseph ward hinab in Ägypten geführet; und Potiphar, ein
ägyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und Hofmeister, kaufte ihn von
den Ismaeliten, die ihn hinabbrachten.
2. Und der HErr war mit Joseph, daß er ein glückseliger Mann ward; und
war in seines Herrn, des Ägypters, Hause.
3. Und sein Herr sah, daß der HErr mit ihm war; denn alles, was er
tat, da gab der HErr Glück zu durch ihn,
4. also daß er Gnade fand vor seinem Herrn und sein Diener ward. Der
setzte ihn über sein Haus, und alles, was er hatte, tat er unter seine
Hände.
5. Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter
gesetzt hatte, segnete der HErr des Ägypters Haus um Josephs willen,
und war eitel Segen des HErrn in allem, was er hatte, zu Hause und zu
Felde.
6. Darum ließ er alles unter Josephs Händen, was er hatte; und er nahm
sich keines Dinges an, weil er ihn hatte, denn daß er aß und trank. Und
Joseph war schön und hübsch von Angesicht.
7. Und es begab sich nach dieser Geschichte, daß seines Herrn Weib
ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Schlafe bei mir!
8. Er weigerte sich's aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr nimmt
sich nichts an vor mir, was im Hause ist; und alles, was er hat, das
hat er unter meine Hände getan;
9. und hat nichts so groß in dem Hause, das er vor mir verhohlen habe,
ohne dich, indem du sein Weib bist. Wie sollt ich denn nun ein solch
groß Übel tun und wider GOtt sündigen?
10. Und sie trieb solche Worte gegen Joseph täglich. Aber er gehorchte
ihr nicht, daß er nahe bei ihr schlief noch um sie wäre.
11. Es begab sich der Tage einen, daß Joseph in das Haus ging, sein
Geschäft zu tun, und war kein Mensch vom Gesinde des Hauses dabei.
12. Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Schlafe bei
mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause
hinaus.
13. Da sie nun sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand ließ und hinaus
entfloh,
14. rief sie dem Gesinde im Hause und sprach zu ihnen: Sehet, er hat
uns den ebräischen Mann hereingebracht, daß er uns zuschanden mache. Er
kam zu mir herein und wollte bei mir schlafen; ich rief aber mit lauter
Stimme.
15. Und da er hörete, daß ich ein Geschrei machte und rief, da ließ er
sein Kleid bei mir und floh und lief hinaus.
16. Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr heim kam,
17. und sagte zu ihm eben dieselben Worte und sprach: Der ebräische
Knecht, den du uns hereingebracht hast, kam zu mir herein und wollte
mich zuschanden machen.
18. Da ich aber ein Geschrei machte und rief, da ließ er sein Kleid
bei mir und floh hinaus.
19. Als sein Herr hörete die Rede seines Weibes, die sie ihm sagte und
sprach: Also hat mir dein Knecht getan, ward er sehr zornig.
20. Da nahm ihn sein Herr und legte ihn ins Gefängnis, da des Königs
Gefangene innen lagen; und er lag allda im Gefängnis.
21. Aber der HErr war mit ihm und neigte seine Huld zu ihm und ließ
ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis,
22. daß er ihm unter seine Hand befahl alle Gefangenen im Gefängnis,
auf daß alles, was da geschah, durch ihn geschehen mußte.
23. Denn der Amtmann über das Gefängnis nahm sich keines Dinges an;
denn der HErr war mit Joseph, und was er tat, da gab der HErr Glück zu.
Das 40. Kapitel
1. Und es begab sich danach, daß sich der Schenke des Königs in
Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem Könige in
Ägypten.
2. Und Pharao ward zornig über seine beiden Kämmerer, über den Amtmann
über die Schenken und über den Amtmann über die Bäcker,
3. und ließ sie setzen in des Hofmeisters Haus ins Gefängnis, da
Joseph gefangen lag.
4. Und der Hofmeister setzte Joseph über sie, daß er ihnen dienete;
und saßen etliche Tage im Gefängnis.
5. Und es träumete ihnen beiden, dem Schenken und Bäcker des Königs zu
Ägypten, in einer Nacht, einem jeglichen ein eigener Traum; und eines
jeglichen Traum hatte seine Bedeutung.
6. Da nun des Morgens Joseph zu ihnen hinein kam und sah, daß sie
traurig waren,
7. fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig?
8. Sie antworteten: Es hat uns geträumet, und haben niemand, der es
uns auslege. Joseph sprach: Auslegen gehöret GOtt zu, doch erzählet
mir's.
9. Da erzählete der oberste Schenke seinen Traum Joseph und sprach zu
ihm: Mir hat geträumet, daß ein Weinstock vor mir wäre,
10. der hatte drei Reben, und er grünete, wuchs und blühete, und seine
Trauben wurden reif;
11. und ich hatte den Becher Pharaos in meiner Hand und nahm die
Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher Pharao in
die Hand.
12. Joseph sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei
Tage.
13. Über drei Tage wird Pharao dein Haupt erheben und dich wieder an
dein Amt stellen, daß du ihm den Becher in die Hand gebest nach der
vorigen Weise, da du sein Schenke warst.
14. Aber gedenke meiner, wenn dir's wohlgehet, und tu Barmherzigkeit
an mir, daß du Pharao erinnerst, daß er mich aus diesem Hause führe.
15. Denn ich bin aus dem Lande der Ebräer heimlich gestohlen; dazu
habe ich auch allhie nichts getan, daß sie mich eingesetzt haben.
16. Da der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach er zu
Joseph: Mir hat auch geträumet, ich trüge drei weiße Körbe auf meinem
Haupt,
17. und im obersten Korbe allerlei gebackene Speise dem Pharao; und
die Vögel aßen aus dem Korbe auf meinem Haupt
18. Joseph antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe
sind drei Tage.
19. Und nach dreien Tagen wird dir Pharao dein Haupt erheben und dich
an den Galgen henken, und die Vögel werden dein Fleisch von dir essen.
20. Und es geschah des dritten Tages, da beging Pharao seinen Jahrtag;
und er machte eine Mahlzeit allen seinen Knechten und erhub das Haupt
des obersten Schenken und das Haupt des obersten Bäckers unter seinen
Knechten;
21. und setzte den obersten Schenken wieder zu seinem Schenkamt, daß
er den Becher reichte in Pharaos Hand;
22. aber den obersten Bäcker ließ er henken, wie ihnen Joseph gedeutet
hatte.
23. Aber der oberste Schenke gedachte nicht an Joseph, sondern vergaß
sein.
Das 41. Kapitel
1. Und nach zweien Jahren hatte Pharao einen Traum, wie er stünde am
Wasser
2. und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne fette Kühe, und
gingen an der Weide im Grase.
3. Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser aufsteigen;
die waren häßlich und mager und traten neben die Kühe an das Ufer am
Wasser.
4. Und die häßlichen und magern fraßen die sieben schönen fetten Kühe.
Da erwachte Pharao.
5. Und er schlief wieder ein, und ihm träumete abermal, und sah, daß
sieben Ähren wuchsen aus einem Halm, voll und dick.
6. Danach sah er sieben dünne und versengete Ähren aufgehen.
7. Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und
vollen Ähren. Da erwachte Pharao und merkte, daß es ein Traum war.
8. Und da es Morgen ward, war sein Geist bekümmert, und schickte aus
und ließ rufen alle Wahrsager in Ägypten und alle Weisen und erzählete
ihnen seine Träume. Aber da war keiner, der sie dem Pharao deuten konnte.
9. Da redete der oberste Schenke zu Pharao und sprach: Ich gedenke
heute an meine Sünde.
10. Da Pharao zornig ward über seine Knechte und mich mit dem obersten
Bäcker ins Gefängnis legte, ins Hofmeisters Hause,
11. da träumete uns beiden in einer Nacht, einem jeglichen sein Traum,
des Deutung ihn betraf.
12. Da war bei uns ein ebräischer Jüngling, des Hofmeisters Knecht,
dem erzähleten wir's. Und er deutete uns unsere Träume, einem jeglichen
nach seinem Traum.
13. Und wie er uns deutete, so ist's ergangen; denn ich bin wieder an
mein Amt gesetzt, und jener ist gehenkt.
14. Da sandte Pharao hin und ließ Joseph rufen; und ließen ihn eilend
aus dem Loch. Und er ließ sich bescheren und zog andere Kleider an und
kam hinein zu Pharao.
15. Da sprach Pharao zu ihm: Mir hat ein Traum geträumet, und ist
niemand, der ihn deuten kann; ich hab aber gehört von dir sagen, wenn
du einen Traum hörest, so kannst du ihn deuten.
16. Joseph antwortete Pharao und sprach: Das stehet bei mir nicht;
GOtt wird doch Pharao Gutes weissagen.
17. Pharao sagte an zu Joseph: Mir träumete, ich stund am Ufer bei dem
Wasser
18. und sah aus dem Wasser steigen sieben schöne fette Kühe, und
gingen an der Weide im Grase.
19. Und nach ihnen sah ich andere sieben dürre, sehr häßliche und
magere Kühe heraussteigen. Ich habe in ganz Ägyptenland nicht so
häßliche gesehen.
20. Und die sieben mageren und häßlichen Kühe fraßen auf die sieben
ersten fetten Kühe.
21. Und da sie die hineingefressen hatten, merkte man's nicht an
ihnen, daß sie die gefressen hatten, und waren häßlich, gleichwie
vorhin. Da wachte ich auf.
22. Und sah abermal in meinem Traum sieben Ähren auf einem Halm
wachsen, voll und dick.
23. Danach gingen auf sieben dürre Ähren, dünne und versenget.
24. Und die sieben dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken Ähren.
Und ich habe es den Wahrsagern gesagt, aber die können's mir nicht
deuten.
25. Joseph antwortete Pharao: Beide Träume Pharaos sind einerlei. Denn
GOtt verkündigt Pharao, was er vorhat.
26. Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten
Ähren sind auch die sieben Jahre. Es ist einerlei Traum.
27. Die sieben magern und häßlichen Kühe, die nach jenen aufgestiegen
sind, das sind sieben Jahre; und die sieben mageren und versengeten
Ähren sind sieben Jahre teure Zeit.
28. Das ist nun, das ich gesagt habe zu Pharao, daß GOtt Pharao
zeiget, was er vorhat.
29. Siehe, sieben reiche Jahre werden kommen in ganz Ägyptenland.
30. Und nach denselben werden sieben Jahre teure Zeit kommen, daß man
vergessen wird aller solcher Fülle in Ägyptenland; und die teure Zeit
wird das Land verzehren,
31. daß man nichts wissen wird von der Fülle im Lande vor der teuren
Zeit, die hernach kommt; denn sie wird fast schwer sein.
32. Daß aber dem Pharao zum andernmal geträumet hat, bedeutet, daß
solches GOtt gewißlich und eilend tun wird.
33. Nun sehe Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er
über Ägyptenland setze,
34. und schaffe, daß er Amtleute verordne im Lande und nehme den
Fünften in Ägyptenland in den sieben reichen Jahren;
35. und sammle alle Speise der guten Jahre, die kommen werden, daß sie
Getreide aufschütten in Pharaos Kornhäuser zum Vorrat in den Städten
und verwahren es,
36. auf daß man Speise verordnet finde dem Lande in den sieben teuren
Jahren, die über Ägyptenland kommen werden, laß nicht das Land vor
Hunger verderbe.
37. Die Rede gefiel Pharao und allen seinen Knechten wohl.
38. Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen
solchen Mann finden, in dem der Geist GOttes sei?
39. Und sprach zu Joseph: Weil dir GOtt solches alles hat kundgetan,
ist keiner so verständig und weise als du.
40. Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk
gehorsam sein; alleine des königlichen Stuhls will ich höher sein denn
du.
41. Und weiter sprach Pharao zu Joseph: Siehe, ich habe dich über ganz
Ägyptenland gesetzt.
42. Und tat seinen Ring von seiner Hand und gab ihn Joseph an seine
Hand; und kleidete ihn mit weißer Seide und hing ihm eine güldene Kette
an seinen Hals.
43. Und ließ ihn auf seinem andern Wagen fahren und ließ vor ihm her
ausrufen: Der ist des Landes Vater! Und setzte ihn über ganz Ägyptenland.
44. Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; ohne deinen Willen
soll niemand seine Hand oder seinen Fuß regen in ganz Ägyptenland.
45. Und nannte ihn den heimlichen Rat. Und gab ihm ein Weib, Asnath,
die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. Also zog Joseph aus, das
Land Ägypten zu besehen.
46. Und er war dreißig Jahre alt, da er vor Pharao stund, dem Könige
in Ägypten; und fuhr aus von Pharao und zog durch ganz Ägyptenland.
47. Und das Land tat also die sieben reichen Jahre;
48. und sammelten alle Speise der sieben Jahre, so im Lande Ägypten
waren, und taten sie in die Städte. Was für Speise auf dem Felde einer
jeglichen Stadt umher wuchs, das taten sie hinein.
49. Also schüttete Joseph das Getreide auf, über die Maße viel, wie
Sand am Meer, also daß er aufhörete zu zählen; denn man konnte es nicht
zählen.
50. Und Joseph wurden zween Söhne geboren, ehe denn die teure Zeit
kam, welche ihm gebar Asnath, Potipheras, des Priesters zu On Tochter.
51. Und hieß den ersten Manasse; denn GOtt, sprach er, hat mich lassen
vergessen alles meines Unglücks und alles meines Vaters Hauses.
52. Den andern hieß er Ephraim; denn GOtt, sprach er, hat mich lassen
wachsen in dem Lande meines Elends.
53. Da nun die sieben reichen Jahre um waren im Lande Ägypten,
54. da fingen an die sieben teuren Jahre zu kommen, da Joseph von
gesagt hatte. Und es ward eine Teurung in allen Landen, aber in ganz
Ägyptenland war Brot.
55. Da nun das ganze Ägyptenland auch Hunger litt, schrie das Volk zu
Pharao um Brot. Aber Pharao sprach zu allen Ägyptern: Gehet hin zu
Joseph; was euch der saget, das tut.
56. Als nun im ganzen Lande Teurung war, tat Joseph allenhalben
Kornhäuser auf und verkaufte den Ägyptern. Denn die Teurung ward je
länger je größer im Lande.
57. Und alle Lande kamen in Ägypten, zu kaufen bei Joseph; denn die
Teurung war groß in allen Landen.
Das 42. Kapitel
1. Da aber Jakob sah, daß Getreide in Ägypten feil war, sprach er zu
seinen Söhnen: Was sehet ihr euch lange um?
2. Siehe, ich höre, es sei in Ägypten Getreide feil; ziehet hinab und
kaufet uns Getreide, daß wir leben und nicht sterben.
3. Also zogen hinab zehn Brüder Josephs, daß sie in Ägypten Getreide
kauften.
4. Aber Benjamin, Josephs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern
ziehen; denn er sprach: Es möchte ihm ein Unfall begegnen.
5. Also kamen die Kinder Israels, Getreide zu kaufen, samt andern, die
mit ihnen zogen, denn es war im Lande Kanaan auch teuer.
6. Aber Joseph war der Regent im Lande und verkaufte Getreide allem
Volk im Lande. Da nun seine Brüder zu ihm kamen, fielen sie vor ihm
nieder zur Erde auf ihr Antlitz.
7. Und er sah sie an und kannte sie; und stellete sich fremd gegen sie
und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie
sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Speise zu kaufen.
8. Aber wiewohl er sie kannte, kannten sie ihn doch nicht.
9. Und Joseph gedachte an die Träume, die ihm von ihnen geträumet
hatten, und sprach zu ihnen: Ihr, seid Kundschafter und seid kommen zu
sehen, wo das Land offen ist.
10. Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr; deine Knechte sind kommen,
Speise zu kaufen.
11. Wir sind alle eines Mannes Söhne; wir sind redlich; und deine
Knechte sind nie Kundschafter gewesen.
12. Er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid kommen zu besehen, wo
das Land offen ist.
13. Sie antworteten ihm: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder, eines
Mannes Söhne im Lande Kanaan, und der jüngste ist noch bei unserm
Vater; aber der eine ist nicht mehr vorhanden.
14. Joseph sprach zu ihnen: Das ist's, das ich euch gesagt habe:
Kundschafter seid ihr.
15. Daran will ich euch prüfen: bei dem Leben Pharaos, ihr sollt nicht
von dannen kommen, es komme denn her euer jüngster Bruder.
16. Sendet einen unter euch hin, der euren Bruder hole; ihr aber sollt
gefangen sein. Also will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit Wahrheit
umgehet oder nicht. Denn wo nicht, so seid ihr, bei dem Leben Pharaos,
Kundschafter.
17. Und ließ sie beisammen verwahren drei Tage lang.
18. Am dritten Tage aber sprach er zu ihnen: Wollt ihr leben, so tut
also; denn ich fürchte GOtt.
21. Sie aber sprachen untereinander: Das haben wir an unserm Bruder
verschuldet, daß wir sahen die Angst seiner Seele, da er uns flehete,
und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese Trübsal über
uns.
22. Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagt' ich's euch nicht, da ich
sprach: Versündiget euch nicht an dem Knaben, und ihr wolltet nicht
hören? Nun wird sein Blut gefordert.
23. Sie wußten aber nicht, daß es Joseph verstund; denn er redete mit
ihnen durch einen Dolmetscher.
24. Und er wandte sich von ihnen und weinete. Da er nun sich wieder zu
ihnen wandte und mit ihnen redete, nahm er aus ihnen Simeon und band
ihn vor ihren Augen;
25. Und Joseph tat Befehl, daß man ihre Säcke mit Getreide füllete und
ihr Geld wiedergäbe, einem jeglichen in seinen Sack, dazu auch Zehrung
auf den Weg. Und man tat ihnen also.
26. Und sie luden ihre Ware auf ihre Esel und zogen von dannen.
27. Da aber einer seinen Sack auftat, daß er seinem Esel Futter gäbe
in der Herberge, ward er gewahr seines Geldes, das oben im Sacke lag.
28. Und sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist mir wieder worden;
siehe, in meinem Sack ist es. Da entfiel ihnen ihr Herz und erschraken
untereinander und sprachen: Warum hat uns GOtt das getan?
29. Da sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan, sagten
sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen:
30. Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und hielt uns
für Kundschafter des Landes.
31. Und da wir ihm antworteten: Wir sind redlich und nie Kundschafter
gewesen,
32. sondern zwölf Brüder, unsers Vaters Söhne; einer ist nicht mehr
vorhanden, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im Lande Kanaan:
33. sprach der Herr im Lande zu uns: Daran will ich merken, ob ihr
redlich seid: einen eurer Brüder lasset bei mir und nehmet die Notdurft
für euer Haus und ziehet hin;
34. und bringet euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, daß ihr
nicht Kundschafter, sondern redlich seid; so will ich euch auch euren
Bruder geben, und möget im Lande werben.
35. Und da sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeglicher sein
Bündlein Geld in seinem Sacke. Und da sie sahen, daß es Bündlein ihres
Geldes waren, erschraken sie samt ihrem Vater.
36. Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubet mich meiner
Kinder: Joseph ist nicht mehr vorhanden, Simeon ist nicht mehr
vorhanden, Benjamin wollt ihr hinnehmen; es gehet alles über mich.
37. Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich dir ihn nicht
wiederbringe, so erwürge meine zween Söhne; gib ihn nur in meine Hand,
ich will ihn dir wiederbringen.
38. Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, denn sein
Bruder ist tot, und er ist allein überblieben; wenn ihm ein Unfall auf
dem Wege begegnete, da ihr auf reiset, würdet ihr meine grauen Haare
mit Herzeleid in die Grube bringen.

Das 43. Kapitel
  1. Die Teurung aber drückte das Land.
  2. Und da es verzehret war, was sie für Getreide aus Ägypten gebracht
hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Ziehet wieder hin und kaufet uns ein
wenig Speise.
3. Da antwortete ihm Juda und sprach: Der Mann band uns das hart ein
und sprach: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer
Bruder mit euch.
4. Ist's nun, daß du unsern Bruder mit uns sendest, so wollen wir
hinabziehen und dir zu essen kaufen;
5. ist's aber, daß du ihn nicht sendest, so ziehen wir nicht hinab.
Denn der Mann hat gesagt zu uns: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen,
euer Bruder sei denn mit euch.
6. Israel sprach: Warum habt ihr so übel an mir getan, daß ihr dem
Manne angesagt, wie ihr noch einen Bruder habt?
7. Sie antworteten: Der Mann forschete so genau nach uns und unserer
Freundschaft und sprach: Lebet euer Vater noch? Habt ihr auch noch
einen Bruder? Da sagten wir ihm, wie er uns fragte. Wie konnten wir
soeben wissen, daß er sagen würde: Bringet euren Bruder mit hernieder?
8. Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Laß den Knaben mit mir
ziehen, daß wir uns aufmachen und reisen, und leben und nicht sterben,
beide wir und du und unsere Kindlein.
9. Ich will Bürge für ihn sein; von meinen Händen sollst du ihn
fordern. Wenn ich dir ihn nicht wiederbringe und vor deine Augen
stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen.
10. Denn wo wir nicht hätten verzogen, wären wir schon wohl zweimal
wiederkommen.
11. Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Muß es denn ja also sein,
so tut's und nehmet von des Landes besten Früchten in eure Säcke und
bringet dem Manne Geschenke hinab, ein wenig Balsam und Honig und Würze
und Myrrhen und Datteln und Mandeln.
12. Nehmet auch ander Geld mit euch; und das Geld, das euch oben in
euren Säcken wieder worden ist, bringet auch wieder mit euch.
Vielleicht ist ein Irrtum da geschehen.
13. Dazu nehmet euren Bruder, machet euch auf und kommet wieder zu dem
Manne.
14. Aber der allmächtige GOtt gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne,
daß er euch lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muß sein
wie einer, der seiner Kinder gar beraubt ist.
15. Da nahmen sie diese Geschenke und das Geld zwiefältig mit sich und
Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Joseph.
16. Da sah sie Joseph mit Benjamin und sprach zu seinem Haushalter:
Führe diese Männer zu Hause und schlachte und richte zu; denn sie
sollen zu Mittag mit mir essen.
17. Und der Mann tat, wie ihm Joseph gesagt hatte, und führete die
Männer in Josephs Haus.
18. Sie fürchteten sich aber, daß sie in Josephs Haus geführt wurden,
und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in
unsern Säcken vorhin wieder funden haben, daß er's auf uns bringe und
fälle ein Urteil über uns, damit er uns nehme zu eigenen Knechten samt
unsern Eseln.
19. Darum traten sie zu Josephs Haushalter und redeten mit ihm vor der
Haustür
20. und sprachen: Mein Herr, wir sind vorhin herabgezogen, Speise zu
kaufen.
21. Und da wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe,
da war eines jeglichen Geld oben in seinem Sack mit völligem Gewicht;
darum haben wir s wieder mit uns gebracht,
22. haben auch ander Geld mit uns herabgebracht, Speise zu kaufen; wir
wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat.
23. Er aber sprach: Gehabt euch wohl, fürchtet euch nicht. Euer GOtt
und eures Vaters GOtt hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer
Geld ist mir worden. Und er führete Simeon zu ihnen heraus
24. und führete sie in Josephs Haus, gab ihnen Wasser, daß sie ihre
Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter.
25. Sie aber bereiteten das Geschenk zu, bis daß Joseph kam auf den
Mittag; denn sie hatten gehöret, daß sie daselbst das Brot essen sollten.
26. Da nun Joseph zum Hause einging, brachten sie ihm zu Hause das
Geschenk in ihren Händen und fielen vor ihm nieder zur Erden.
27. Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Gehet es eurem Vater,
dem alten, wohl, von dem ihr mir sagtet? Lebet er noch?
28. Sie antworteten: Es gehet deinem Knechte, unserm Vater, wohl und
lebet noch. Und neigeten sich und fielen vor ihm nieder.
29. Und er hub seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner
Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, da ihr mir von
sagtet? Und sprach weiter: GOtt sei dir gnädig, mein Sohn!
30. Und Joseph eilete, denn sein Herz entbrannte ihm gegen seinen
Bruder, und suchte, wo er weinete; und ging in seine Kammer und weinete
daselbst.
31. Und da er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt
sich fest und sprach: Leget Brot auf!
32. Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und den
Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen
nicht Brot essen mit den Ebräern, denn es ist ein Greuel vor ihnen.
33. Und man setzte sie gegen ihn, den Erstgebornen nach seiner
Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Des verwunderten sie
sich untereinander.
34. Und man trug ihnen Essen vor von seinem Tisch; aber dem Benjamin
ward fünfmal mehr denn den andern. Und sie tranken und wurden trunken
mit ihm.
Das 44. Kapitel
1. Und Joseph befahl seinem Haushalter und sprach: Fülle den Männern
ihre Säcke mit Speise, soviel sie führen mögen, und lege jeglichem sein
Geld oben in seinen Sack.
2. Und meinen silbernen Becher lege oben in des Jüngsten Sack mit dem
Geld für das Getreide. Der tat, wie ihm Joseph hatte gesagt.
3. Des Morgens, da es licht ward, ließen sie die Männer ziehen mit
ihren Eseln.
4. Da sie aber zur Stadt hinaus waren und nicht ferne kommen, sprach
Joseph zu seinem Haushalter: Auf, und jage den Männern nach, und wenn
du sie ergreifest, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem
vergolten?
5. Ist's nicht das, da mein Herr aus trinket und damit er weissaget?
Ihr habt übel getan.
6. Und als er sie ergriff, redete er mit ihnen solche Worte.
7. Sie antworteten ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Es sei
ferne von deinen Knechten, ein solches zu tun.
8. Siehe, das Geld, das wir fanden oben in unsern Säcken, haben wir
wiedergebracht zu dir aus dem Lande Kanaan. Und wie sollten wir denn
aus deines Herrn Hause gestohlen haben Silber oder Gold.
9. Bei welchem er funden wird unter deinen Knechten, der sei des
Todes; dazu wollen auch wir meines Herrn Knechte sein.
10. Er sprach: Ja, es sei, wie ihr geredet habt. Bei welchem er funden
wird, der sei mein Knecht; ihr aber sollt ledig sein.
11. Und sie eileten, und legte ein jeglicher seinen Sack ab auf die
Erde und ein jeglicher tat seinen Sack auf.
12. Und er suchte und hub am Größesten an bis auf den Jüngsten; da
fand sich der Becher in Benjamins Sack.
13. Da zerissen sie ihre Kleider; und lud ein jeglicher auf seinen
Esel und zogen wieder in die Stadt.
14. Und Juda ging mit seinen Brüdern in Josephs Haus, denn er war noch
daselbst; und sie fielen vor ihm nieder auf die Erde.
15. Joseph aber sprach zu ihnen: Wie habt ihr das tun dürfen? Wisset
ihr nicht, daß ein solcher Mann, wie ich bin, erraten könnte?
16. Juda sprach: Was sollen wir sagen meinem Herrn, oder wie sollen
wir reden, und was können wir uns rechtfertigen? GOtt hat die Missetat
deiner Knechte funden. Siehe da, wir und der, bei dem der Becher funden
ist, sind meines Herrn Knechte.
17. Er aber sprach: Das sei ferne von mir solches zu tun! Der Mann,
bei dem der Becher funden ist, soll mein Knecht sein; ihr aber ziehet
hinauf mit Frieden zu eurem Vater.
18. Da trat Juda zu ihm und sprach: Mein Herr, laß deinen Knecht ein
Wort reden vor deinen Ohren, mein Herr; und dein Zorn ergrimme nicht
über deinen Knecht; denn du bist wie ein Pharao.
19. Mein Herr fragte seine Knechte und sprach: Habt ihr auch einen
Vater oder Bruder?
20. Da antworteten wir: Wir haben einen Vater, der ist alt, und einen
jungen Knaben, in seinem Alter geboren; und sein Bruder ist tot, und er
ist allein überblieben von seiner Mutter, und sein Vater hat ihn lieb.
21. Da sprachst du zu deinen Knechten: Bringet ihn herab zu mir; ich
will ihm Gnade erzeigen.
22. Wir aber antworteten meinem Herrn: Der Knabe kann nicht von seinem
Vater kommen; wo er von ihm käme, würde er sterben.
23. Da sprachst du zu deinen Knechten: Wo euer jüngster Bruder nicht
mit euch herkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.
24. Da zogen wir hinauf zu deinem Knechte, meinem Vater, und sagten
ihm an meines Herrn Rede.
25. Da sprach unser Vater: Ziehet wieder hin und kaufet uns ein wenig
Speise.
26. Wir aber sprachen: Wir können nicht hinabziehen, es sei denn unser
jüngster Bruder mit uns, so wollen wir hinabziehen; denn wir können des
Mannes Angesicht nicht sehen, wo unser jüngster Bruder nicht mit uns ist.
27. Da sprach dein Knecht, mein Vater, zu uns: Ihr wisset, daß mir
mein Weib zween Söhne geboren hat.
28. Einer ging hinaus von mir, und man sagte, er ist zerrissen; und
habe ihn nicht gesehen bisher.
29. Werdet ihr diesen auch von mir nehmen, und ihm ein Unfall
widerfähret, so werdet ihr meine grauen Haare mit Jammer hinunter in
die Grube bringen.
30. Nun, so ich heimkäme zu deinem Knechte, meinem Vater, und der
Knabe wäre nicht mit uns, weil seine Seele an dieses Seele hänget,
31. so wird's geschehen, wenn er siehet, daß der Knabe nicht da ist,
daß er stirbt; so würden wir, deine Knechte, die grauen Haare deines
Knechts; unsers Vaters, mit Herzeleid in die Grube bringen:
32. Denn ich, dein Knecht, bin Bürge worden für den Knaben gegen
meinen Vater und sprach: Bringe ich ihn dir nicht wieder, so will ich
mein Leben lang die Schuld tragen.
33. Darum laß deinen Knecht hie bleiben an des Knaben Statt, zum
Knechte meines Herrn, und den Knaben mit seinen Brüdern hinaufziehen.
34. Denn wie soll ich hinaufziehen zu meinem Vater, wenn der Knabe
nicht mit mir ist? Ich würde den Jammer sehen müssen, der meinem Vater
begegnen würde.
Das 45. Kapitel
1. Da konnte sich Joseph nicht länger enthalten vor allen, die um ihn
her stunden, und er rief: Lasset jedermann von mir hinausgehen! Und
stund kein Mensch bei ihm, da sich Joseph mit seinen Brüdern bekannte.
2. Und er weinete laut, daß es die Ägypter und das Gesinde Pharaos
höreten.
3. und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph. Lebet mein Vater
noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie
vor seinem Angesicht.
4. Er sprach aber zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie
traten herzu. Und er sprach: ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr in
Ägypten verkauft habt.
5. Und nun bekümmert euch nicht und denket nicht, daß ich darum zürne,
daß ihr mich hieher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich
GOtt vor euch hergesandt.
6. Denn dies sind zwei Jahre, daß es teuer im Lande ist, und sind noch
fünf Jahre, daß kein Pflügen noch Ernten sein wird.
7. Aber GOtt hat mich vor euch hergesandt, daß er euch übrig behalte
auf Erden und euer Leben errette durch eine große Errettung.
8. Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern GOtt, der hat mich
Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über all sein Haus und einen
Fürsten in ganz Ägyptenland.
9. Eilet nun und ziehet hinauf zu meinem Vater und saget ihm: Das läßt
dir Joseph, dein Sohn, sagen: GOtt hat mich zum Herrn in ganz Ägypten
gesetzet; komm herab zu mir, säume dich nicht!
10. Du sollst im Lande Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und
deine Kinder und deine Kindeskinder, dein klein und groß Vieh und
alles, was du hast.
11. Ich will dich daselbst versorgen; denn es sind noch fünf Jahre der
Teurung; auf daß du nicht verderbest mit deinem Hause und allem, das du
hast.
12. Siehe, eure Augen sehen, und die Augen meines Bruders Benjamin,
daß ich mündlich mit euch rede.
13. Verkündiget meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und
alles, was ihr gesehen habt; eilet und kommt hernieder mit meinem Vater
hieher!
14. Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinete; und
Benjamin weinete auch an seinem Halse.
15. Und küssete alle seine Brüder und weinete über sie. Danach redeten
seine Brüder mit ihm.
16. Und da das Geschrei kam in Pharaos Haus, daß Josephs Brüder kommen
wären, gefiel es Pharao wohl und allen seinen Knechten.
17. Und Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: Tut ihm also,
beladet eure Tiere, ziehet hin,
18. und wenn ihr kommt ins Land Kanaan, so nehmet euren Vater und euer
Gesinde und kommt zu mir; ich will euch Güter geben in Ägyptenland, daß
ihr essen sollt das Mark im Lande
19. Und gebeut ihnen: Tut ihm also, nehmet zu euch aus Ägyptenland
Wagen zu euren Kindern und Weibern und führet euren Vater und kommt.
20. Und sehet euren Hausrat nicht an, denn die Güter des ganzen Landes
Ägypten sollen euer sein.
21. Die Kinder Israels taten also. Und Joseph gab ihnen Wagen nach dem
Befehl Pharaos und Zehrung auf den Weg.
22. Und gab ihnen allen, einem jeglichen, ein Feierkleid; aber
Benjamin gab er dreihundert Silberlinge und fünf Feierkleider.
23. Und seinem Vater sandte er dabei zehn Esel, mit Gut aus Ägypten
beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und Speise seinem
Vater auf den Weg.
24. Also ließ er seine Brüder, und sie zogen hin; und sprach zu ihnen:
Zanket nicht auf dem Wege!
25. Also zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan zu
ihrem Vater Jakob.
26. Und verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebet noch und ist ein
Herr im ganzen Ägyptenlande. Aber sein Herz dachte gar viel anders,
denn er glaubte ihnen nicht.
27. Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen gesagt
hatte. Und da er sah die Wagen, die ihm Joseph gesandt hatte, ihn
zuführen, ward der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig.
28. Und Israel sprach: Ich habe genug, daß mein Sohn Joseph noch
lebet; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.
Das 46. Kapitel
1. Israel zog hin mit allem, das er hatte. Und da er gen Bersaba kam,
opferte er Opfer dem GOtt seines Vaters Isaak.
2. Und GOtt sprach zu ihm des Nachts im Gesicht: Jakob, Jakob! Er
sprach: Hie bin ich.
3. Und er sprach: Ich bin GOtt, der GOtt deines Vaters; fürchte dich
nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn daselbst will ich dich zum
großen Volk machen.
4. Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will auch dich
heraufführen; und Joseph soll seine Hände auf deine Augen legen.
5. Da machte sich Jakob auf von Bersaba; und die Kinder Israels
führeten Jakob, ihren Vater, mit ihren Kindlein und Weibern auf den
Wagen, die Pharao gesandt hatte, ihn zu führen.
6. Und nahmen ihr Vieh und Habe, die sie im Lande Kanaan erworben
hatten, und kamen also in Ägypten, Jakob und all sein Same mit ihm.
7. Seine Kinder und seine Kindeskinder mit ihm, seine Töchter und
seine Kindestöchter und all sein Same, die brachte er mit sich nach
Ägypten.
8. Dies sind die Namen der Kinder Israels, die nach Ägypten kamen:
Jakob und seine Söhne. Der erstgeborne Jakobs Sohn, Ruben.
9. Die Kinder Rubens: Hanoch, Pallu Hezron und Charmi.
10. Die Kinder Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Saul,
der Sohn von dem kanaanäischen Weibe.
11. Die Kinder Levis: Gerson, Kahath und Meran.
12. Die Kinder Judas: Ger, Onan, Sela, Perez und Serah. Aber Ger und
Onan waren gestorben im Lande Kanaan. Die Kinder aber Perez: Hezron und
Hamul.
13. Die Kinder Isaschars: Thola, Phua, Job und Simron.
14. Die Kinder Sebulons: Sered, Elon und Jahleel.
15. Das sind die Kinder von Lea, die sie Jakob gebar in Mesopotamien,
mit seiner Tochter Dina Die machen allesamt mit Söhnen und Töchtern
dreiunddreißig Seelen.
16. Die Kinder Gads: Ziphion, Haggi, Suni, Ezbon, Eri, Modi und Areli.
17. Die Kinder Assers: Jemna, Jesua, Jesui, Bria und Serah, ihre
Schwester. Aber die Kinder Brias: Heber und Malchiel.
18. Das sind die Kinder von Silpa, die Laban gab Lea, seiner Tochter,
und gebar Jakob diese sechzehn Seelen.
19. Die Kinder Rahels, Jakobs Weibes: Joseph und Benjamin.
20. Und Joseph wurden geboren in Ägyptenland Manasse und Ephraim, die
ihm gebar Asnath, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On.
21. Die Kinder Benjamins: Bela, Becher, Asbel, Gera, Naaman, Ehi, Ros,
Muppim, Huppim und Ard.
22. Das sind die Kinder von Rahel, die Jakob geboren sind; allesamt
vierzehn Seelen.
23. Die Kinder Dans: Husim.
24. Die Kinder Naphthalis: Jahzeel, Guni, Jezer und Sillem.
25. Das sind die Kinder Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gab,
und gebar Jakob die sieben Seelen.
26. Alle Seelen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, die aus seinen
Lenden kommen waren (ausgenommen die Weiber seiner Kinder), sind alle
zusammen sechsundsechzig Seelen.
27. Und die Kinder Josephs, die in Ägypten geboren sind, waren zwo
Seelen, also daß alle Seelen des Hauses Jakobs, die nach Ägypten kamen,
waren siebenzig.
28. Und er sandte Juda vor ihm hin zu Joseph, daß er ihn anweisete zu
Gosen. Und kamen in das Land Gosen.
29. Da spannete Joseph seinen Wagen an und zog hinauf seinem Vater
Israel entgegen gen Gosen. Und da er ihn sah, fiel er ihm um seinen
Hals und weinete lange an seinem Halse.
30. Da sprach Israel zu Joseph: Ich will nun gerne sterben, nachdem
ich dein Angesicht gesehen habe, daß du noch lebest.
31. Joseph sprach zu seinen Brüdern und zu seines Vaters Hause: Ich
will hinaufziehen und Pharao ansagen und zu ihm sprechen: Meine Brüder
und meines Vaters Haus ist zu mir kommen aus dem Lande Kanaan.
32. Und sind Viehhirten, denn es sind Leute, die mit Vieh umgehen; ihr
klein und groß Vieh und alles, was sie haben, haben sie mitgebracht.
33. Wenn euch nun Pharao wird rufen und sagen: Was ist eure Nahrung?
34. so sollt ihr sagen: Deine Knechte sind Leute, die mit Vieh
umgehen, von unserer Jugend auf bisher, beide wir und unsere Väter, auf
daß ihr wohnen möget im Lande Gosen. Denn was Viehhirten sind, das ist
den Ägyptern ein Greuel.
Das 47. Kapitel
1. Da kam Joseph und sagte es Pharao an und sprach: Mein Vater und
meine Brüder, ihr klein und groß Vieh und alles, was sie haben, sind
kommen aus dem Lande Kanaan; und siehe, sie sind im Lande Gosen.
2. Und er nahm seiner jüngsten Brüder fünf und stellete sie vor Pharao.
19. Seid ihr redlich, so lasset eurer Brüder einen gebunden liegen in
eurem Gefängnis; ihr aber ziehet hin und bringet heim, was ihr gekauft
habt für den Hunger,
20. und bringet euren jüngsten Bruder zu mir, so will ich euren Worten
glauben, daß ihr nicht sterben müsset. Und sie taten also.
3. Da sprach Pharao zu seinen Brüdern: Was ist eure Nahrung? Sie
antworteten: Deine Knechte sind Viehhirten, wir und unsere Väter.
4. Und sagten weiter zu Pharao: Wir sind kommen, bei euch zu wohnen im
Lande; denn deine Knechte haben nicht Weide für ihr Vieh, so hart
drücket die Teurung das Land Kanaan; so laß doch nun deine Knechte im
Lande Gosen wohnen.
5. Pharao sprach zu Joseph: Es ist dein Vater und sind deine Brüder,
die sind zu dir kommen;
6. das Land Ägypten stehet dir offen; laß sie am besten Ort des Landes
wohnen, laß sie im Lande Gosen wohnen; und so du weißest, daß Leute
unter ihnen sind, die tüchtig sind, so setze sie über mein Vieh.
7. Joseph brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellete ihn vor
Pharao. Und Jakob segnete den Pharao.
8. Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du?
9. Jakob sprach zu Pharao: Die Zeit meiner Wallfahrt ist
hundertunddreißig Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens und
langet nicht an die Zeit meiner Väter in ihrer Wallfahrt.
10. Und Jakob segnete den Pharao und ging heraus von ihm.
11. Aber Joseph schaffte seinem Vater und seinen Brüdern Wohnung und
gab ihnen ein Gut in Ägyptenland am besten Ort des Landes, nämlich im
Lande Raemses, wie Pharao geboten hatte.
12. Und er versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus
seines Vaters, einen jeglichen, nachdem er Kinder hatte.
13. Es war aber kein Brot in allen Landen; denn die Teurung war fast
schwer, daß das Land Ägypten und Kanaan verschmachteten vor der Teurung.
14. Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das in Ägypten und Kanaan
funden ward um das Getreide, das sie kauften; und Joseph tat alles Geld
in das Haus Pharaos.
15. Da nun Geld gebrach im Lande Ägypten und Kanaan, kamen alle<



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Pegus
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New PostErstellt: 20.11.05, 14:41  Betreff: Re: Das erste Buch Mose  drucken  weiterempfehlen

15. Da nun Geld gebrach im Lande Ägypten und Kanaan, kamen alle
Ägypter zu Joseph und sprachen: Schaffe uns Brot! Warum lässest du uns
vor dir sterben, darum daß wir ohne Geld sind?
16. Joseph sprach: Schaffet euer Vieh her, so will ich euch um das
Vieh geben, weil ihr ohne Geld seid.
17. Da brachten sie Joseph ihr Vieh; und er gab ihnen Brot um ihre
Pferde, Schafe, Rinder und Esel. Also ernährete er sie mit Brot das
Jahr um all ihr Vieh.
18. Da das Jahr um war, kamen sie zu ihm im andern Jahr und sprachen
zu ihm: Wir wollen unserm Herrn nicht verbergen, daß nicht allein das
Geld, sondern auch alles Vieh dahin ist zu unserm Herrn und ist nichts
mehr übrig vor unserm Herrn denn nur unsere Leiber und unser Feld.
19. Warum lässest du uns vor dir sterben und unser Feld? Kaufe uns und
unser Land ums Brot, daß wir und unser Land leibeigen seien dem Pharao;
gib uns Samen, daß wir leben und nicht sterben, und das Feld nicht
verwüste.
20. Also kaufte Joseph dem Pharao das ganze Ägypten. Denn die Ägypter
verkauften ein jeglicher seinen Acker, denn die Teurung war zu stark
über sie. Und ward also das Land Pharao eigen.
21. Und er teilete das Volk aus in die Städte, von einem Ort Ägyptens
bis ans andere.
22. Ausgenommen der Priester Feld, das kaufte er nicht; denn es war
von Pharao für die Priester verordnet, daß sie sich nähren sollten von
dem Benannten, das er ihnen gegeben hatte; darum durften sie ihr Feld
nicht verkaufen.
23. Da sprach Joseph zu dem Volk: Siehe, ich habe heute gekauft euch
und euer Feld dem Pharao; siehe, da habt ihr Samen und besäet das Feld.
24. Und von dem Getreide sollt ihr den Fünften Pharao geben; vier
Teile sollen euer sein, zu besäen das Feld, zu eurer Speise und für
euer Haus und Kinder.
25. Sie sprachen: Laß uns nur leben und Gnade vor dir, unserm Herrn,
finden; wir wollen gerne Pharao leibeigen sein.
26. Also machte Joseph ihnen ein Gesetz bis auf diesen Tag über der
Ägypter Feld, den Fünften Pharao zu geben; ausgenommen der Priester
Feld, das ward nicht eigen Pharao.
27. Also wohnete Israel in Ägypten, im Lande Gosen, und hatten es inne
und wuchsen und mehreten sich sehr.
28. Und Jakob lebte siebenzehn Jahre in Ägyptenland, daß sein ganzes
Alter ward hundertundsiebenundvierzig Jahre,
29. Da nun die Zeit herbeikam, daß Israel sterben sollte, rief er
seinem Sohn Joseph und sprach zu ihm: Habe ich Gnade vor dir funden, so
lege deine Hand unter meine Hüfte, daß du die Liebe und Treue an mir
tust und begrabest mich nicht, in Ägypten;
30. sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich aus
Ägypten führen und in ihrem Begräbnis begraben. Er sprach: Ich will
tun, wie du gesagt hast.
31. Er aber sprach: So schwöre mir! Und er schwur ihm. Da neigete sich
Israel auf dem Bette zu den Häupten.
Das 48. Kapitel
1. Danach ward Joseph gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm
mit sich seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim.
2. Da ward es Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir.
Und Israel machte sich stark und setzte sich im Bette
3. und sprach zu Joseph: Der allmächtige GOtt erschien mir zu Lus, im
Lande Kanaan, und segnete mich
4. und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren
und will dich zum Haufen Volks machen; und will dies Land zu eigen
geben deinem Samen nach dir ewiglich.
5. So sollen nun deine zween Söhne, Ephraim und Manasse, die dir
geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hereinkommen bin zu dir, mein
sein, gleichwie Ruben und Simeon.
6. Welche du aber nach ihnen zeugest, sollen dein sein und genannt
werden wie ihre Brüder in ihrem Erbteil.
7. Und da ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Lande Kanaan
auf dem Wege, da noch ein Feldwegs war gen Ephrath; und ich begrub sie
daselbst an dem Wege Ephrath, die nun Bethlehem heißt.
8. Und Israel sah die Söhne Josephs und sprach: Wer sind die?
9. Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir GOtt
hie gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, daß ich sie segne.
10. Denn die Augen Israels waren dunkel worden vor Alter und konnte
nicht wohl sehen. Und er brachte sie zu ihm. Er aber küssete sie und
herzete sie
11. und sprach zu Joseph: Siehe, ich habe dein Angesicht gesehen, des
ich nicht gedacht hätte; und siehe, GOtt hat mich auch deinen Samen
sehen lassen.
12. Und Joseph nahm sie von seinem Schoß und neigete sich zur Erde
gegen sein Angesicht.
13. Da nahm sie Joseph beide, Ephraim in seine rechte Hand gegen
Israels linke Hand und Manasse in seine linke Hand gegen Israels rechte
Hand, und brachte sie zu ihm.
14. Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf
Ephraims, des Jüngsten, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt; und
tat wissend also mit seinen Händen, denn Manasse war der Erstgeborne.
15. Und er segnete Joseph und sprach: GOtt, vor dem meine Väter,
Abraham und Isaak, gewandelt haben, GOtt, der mich mein Leben lang
ernähret hat bis auf diesen Tag,
16. der Engel, der mich erlöset hat von allem Übel, der segne die
Knaben, daß sie nach meinem und nach meiner Väter, Abrahams und Isaaks,
Namen genannt werden, daß sie wachsen und viel werden auf Erden.
17. Da aber Joseph sah, daß sein Vater die rechte Hand auf Ephraims
Haupt legte, gefiel es ihm übel; und fassete seines Vaters Hand, daß er
sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt wendete,
18. und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater; dieser ist der
Erstgeborene, lege deine rechte Hand auf sein Haupt.
19. Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein
Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß
sein; aber sein jüngster Bruder wird größer, denn er, werden, und sein
Same wird ein groß Volk werden.
20. Also segnete er sie des Tages und sprach: Wer in Israel will
jemand segnen, der sage: GOtt setze dich wie Ephraim und Manasse! Und
setzte also Ephraim Manasse vor.
21. Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; und GOtt wird mit
euch sein und wird euch wiederbringen in das Land eurer Väter.
22. Ich habe dir ein Stück Landes gegeben außer deinen Brüdern, das
ich mit meinem Schwert und Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.
Das 49. Kapitel
1. Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, daß ich
euch verkündige, was euch begegnen wird in künftigen Zeiten.
2. Kommt zuhauf und höret zu, ihr Kinder Jakobs, und höret euren Vater
Israel!
3. Ruben, mein erster Sohn, du bist meine Kraft und meine erste Macht,
der Oberste im Opfer und der Oberste im Reich.
4. Er fuhr leichtfertig dahin wie Wasser. Du sollst nicht der Oberste
sein; denn du bist auf deines Vaters Lager gestiegen, daselbst hast du
mein Bett besudelt mit dem Aufsteigen.
5. Die Brüder Simeon und Levi ihre Schwerter sind mörderische Waffen.
6. Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und meine Ehre sei nicht in
ihrer Kirche; denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erwürget und in
ihrem Mutwillen haben sie den Ochsen verderbet.
7. Verflucht sei ihr Zorn, daß er so heftig ist, und ihr Grimm, daß er
so störrig ist! Ich will sie zerteilen in Jakob und zerstreuen in Israel.
8. Juda, du bist's, dich werden deine Brüder loben. Deine Hand wird
deinen Feinden auf dem Halse sein; vor dir werden deines Vaters Kinder
sich neigen.
9. Juda ist ein junger Löwe. Du bist hoch kommen, mein Sohn, durch
große Siege. Er hat niedergekniet und sich gelagert wie ein Löwe und
wie eine Löwin; wer will sich wider ihn auflehnen?
10. Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden, noch ein
Meister von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und demselben werden
die Völker anhangen.
11. Er wird sein Füllen an den Weinstock binden und seiner Eselin Sohn
an den edlen Reben. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen
Mantel in Weinbeerblut.
12. Seine Augen sind rötlicher denn Wein und seine Zähne weißer denn
Milch.
13. Sebulon wird an der Anfurt des Meers wohnen und an der Anfurt der
Schiffe und reichen an Sidon.
14. Isaschar wird ein beinerner Esel sein und sich lagern zwischen die
Grenzen.
15. Und er sah die Ruhe, daß sie gut ist, und das Land, daß es lustig
ist; er hat aber seine Schultern geneiget zutragen, und ist ein
zinsbarer Knecht worden.
16. Dan wird Richter sein in seinem Volk, wie ein ander Geschlecht in
Israel.
17. Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem
Steige und das Pferd in die Ferse beißen, daß sein Reiter zurückfalle.
18. HErr, ich warte auf dein Heil!
19. Gad, gerüstet, wird das Heer führen und wieder herumführen.
20. Von Asser kommt sein fett Brot, und er wird den Königen zu
Gefallen tun.
21. Naphthali ist ein schneller Hirsch und gibt schöne Rede.
22. Joseph wird wachsen, er wird wachsen wie an einer Quelle. Die
Töchter treten einher im Regiment.
23. Und wiewohl ihn die Schützen erzürnen und wider ihn kriegen und
ihn verfolgen,
24. so bleibt doch sein Bogen fest und die Arme seiner Hände stark
durch die Hände des Mächtigen in Jakob. Aus ihnen sind kommen Hirten
und Steine in Israel.
25. Von deines Vaters GOtt ist dir geholfen, und von dem Allmächtigen
bist du gesegnet mit Segen oben vom Himmel herab, mit Segen von der
Tiefe, die unten liegt, mit Segen an Brüsten und Bäuchen.
26. Die Segen deines Vaters gehen stärker denn die Segen meiner
Voreltern, nach Wunsch der Hohen in der Welt; und sollen kommen auf das
Haupt Josephs und auf die Scheitel des Nasir unter seinen Brüdern.
27. Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen,
aber des Abends wird er den Raub austeilen.
28. Das sind die zwölf Stämme Israels alle, und das ist's, das ihr
Vater mit ihnen geredet hat, da er sie segnete, einen jeglichen mit
einem sondern Segen.
29. Und er gebot ihnen und sprach zu ihnen: Ich werde versammelt zu
meinem Volk; begrabet mich bei meine Väter in der Höhle auf dem Acker
Ephrons, des Hethiters,
30. in der zwiefachen Höhle, die gegen Mamre liegt, im Lande Kanaan,
die Abraham kaufte, samt dem Acker, von Ephron, dem Hethiter, zum
Erbbegräbnis.
31. Daselbst haben sie Abraham begraben und Sara, sein Weib. Daselbst
haben sie auch Isaak begraben und Rebecka, sein Weib. Daselbst habe ich
auch Lea begraben,
32. in dem Acker und der Höhle, die von den Kindern Heths gekauft ist.
33. Und da Jakob vollendet hatte die Gebote an seine Kinder, tat er
seine Füße zusammen aufs Bett und verschied und ward versammelt zu
seinem Volk.
Kap. 50. V.1. Da fiel Joseph auf seines Vaters Angesicht und weinete
über ihm und küssete ihn.
Das 50. Kapitel
2. Und Joseph befahl seinen Knechten, den Ärzten, daß sie seinen Vater
salbeten. Und die Ärzte salbeten Israel,
3. bis daß vierzig Tage um waren; denn so lange währen die Salbetage.
Und die Ägypter beweineten ihn siebenzig Tage.
4. Da nun die Leidetage aus waren, redete Joseph mit Pharaos Gesinde
und sprach: Habe ich Gnade vor euch funden, so redet mit Pharao und
sprechet:
5. Mein Vater hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Siehe, ich
sterbe; begrabe mich in meinem Grabe, das ich mir im Lande Kanaan
gegraben habe. So will ich nun hinaufziehen und meinen Vater begraben
und wiederkommen.
6. Pharao sprach: Zeuch hinauf und begrabe deinen Vater, wie du ihm
geschworen hast.
7. Also zog Joseph hinauf, seinen Vater zu begraben. Und es zogen mit
ihm alle Knechte Pharaos, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten
des Landes Dgypten,
8. dazu das ganze Gesinde Josephs und seine Brüder und das Gesinde
seines Vaters. Alleine ihre Kinder, Schafe und Ochsen ließen sie im
Lande Gosen.
9. Und zogen auch mit ihm hinauf Wagen und Reisige, und waren ein fast
großes Heer.
10. Da sie nun an die Tenne Atad kamen, die jenseit des Jordans liegt,
da hielten sie eine sehr große und bittere Klage; und er trug über
seinen Vater Leid sieben Tage.
11. Und da die Leute im Lande, die Kanaaniter, die Klage bei der Tenne
Atad sahen, sprachen sie: Die Ägypter halten da große Klage. Daher
heißt man den Ort der Ägypter Klage, welcher liegt jenseit des Jordans.
12. Und seine Kinder taten, wie er ihnen befohlen hatte,
13. und führeten ihn ins Land Kanaan und begruben ihn in der
zwiefachen Höhle des Ackers, die Abraham erkauft hatte mit dem Acker
zum Erbbegräbnis von Ephron, dem Hethiter, gegen Mamre.
14. Als sie ihn nun begraben hatten, zog Joseph wieder nach Ägypten
mit seinen Brüdern und mit allen, die mit ihm hinaufgezogen waren,
seinen Vater zu begraben.
15. Die Brüder Josephs aber fürchteten sich, da ihr Vater gestorben
war, und sprachen: Joseph möchte uns gram sein und vergelten alle
Bosheit, die wir an ihm getan haben.
16. Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und
sprach:
17. Also sollt ihr Joseph sagen: Lieber, vergib deinen Brüdern die
Missetat und ihre Sünde, daß sie so übel an dir getan haben. Lieber, so
vergib nun die Missetat uns, den Dienern des GOttes deines Vaters! Aber
Joseph weinete, da sie solches mit ihm redeten.
18. Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und
sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte.
19. Joseph sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich bin unter
GOtt.
20. Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen; aber GOtt gedachte es gut
zu machen, daß er täte, wie es jetzt am Tage ist, zu erhalten viel Volks.
21. So fürchtet euch nun nicht; ich will euch versorgen und eure
Kinder. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.
22. Also wohnete Joseph in Ägypten mit seines Vaters Hause und lebte
hundertundzehn Jahre.
23. Und sah Ephraims Kinder bis ins dritte Glied. Desselbigengleichen
die Kinder Machirs, Manasses Sohnes, zeugeten auch Kinder auf Josephs
Schoß.
24. Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich sterbe, und GOtt wird
euch heimsuchen und aus diesem Lande führen in das Land, das er
Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.
25. Darum nahm er einen Eid von den Kindern Israels und sprach: Wenn
euch GOtt heimsuchen wird, so führet meine Gebeine von dannen.
26. Also starb Joseph, da er war hundertundzehn Jahre alt. Und sie
salbeten ihn und legten ihn in eine Lade in Ägypten.



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