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Verändert uns künstliche Intelligenz? - Odinwalds Universum

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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 06.04.09, 19:47  Betreff: Verändert uns künstliche Intelligenz? - Odinwalds Universum  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Durch den technologischen Fortschritt, glaubt ein Zukunftsforscher, könnte sich die Erde in einen intelligenten Superorganismus verwandeln, der Menschen, Roboter, Tiere und sogar Bakterien umfasst.
Von FOCUS-Redakteur Michael Odenwald


Viel wurde bereits darüber spekuliert: Manche Forscher sehen eine Verschmelzung von künstlicher Intelligenz mit dem menschlichen Verstand voraus, etwa in Form implantierbarer Computerchips. Andere glauben, dass wir durch künstliche Muskeln unsere Körperkräfte verstärken können. Doch kaum einer dieser Wissenschaftler geht in seinen Prognosen so weit wie der britische Futurologe Ian Pearson. Bis 2007 stand er in den Diensten von British Telecom; für den Telekommunikationskonzern sollte er Zukunftsszenarien entwickeln, aus denen sich Geschäftsmodelle ableiten lassen. Seither arbeitet er als unabhängiger Zukunftsforscher.

In seinen Prognosen sieht er mehrere Technologien miteinander verschmelzen, die zu einem „neuen Menschen“ führen. Sein Ausgangspunkt ist die gegenwärtige Revolution in den Biowissenschaften. Das Genom des Menschen und vieler anderer Arten ist entschlüsselt oder wird es in naher Zukunft sein. Wir verstehen immer besser, wie die Gene reguliert und in Proteine umgesetzt werden. Bald werden wir verstehen, was uns als Menschen ausmacht. Mit diesem Wissen steht uns ein „Evolutions-Werkzeugkasten“ zur Verfügung, mit dessen Hilfe wir existierende Lebensformen nach unseren Wünschen neu gestalten könnten, einschließlich unserer eigenen Spezies – und fast nach Belieben neue Lebensformen hervorbringen. Weil wir bis dahin auch verstehen, wie Intelligenz und Bewusstsein entstehen, sei es nur noch ein kleiner Schritt, bis wir eigene Geschöpfe – seien es stationäre Computer oder mobile Roboter – mit künstlicher Intelligenz ausstatten.


Mischwesen aus Mensch und Maschine

Dieser Prozess werde durch die Einführung der Nanotechnologie auf breiter Front noch beschleunigt. Die Beherrschung kleinster Teilchen schaffe nicht nur mehr Möglichkeiten in der Biotechnologie, sondern auch in der Informationsverarbeitung, etwa durch die weitere Miniaturisierung von Computern. Dies führe zu einer Konvergenz beider Technologien, die schließlich ineinander übergehen. Dann wäre eine Stufe der Menschheitsentwicklung erreicht, wie sie in vielen Science-Fiction-Filmen bereits vorweggenommen wird: Es könnten Cyborgs gebaut werden – Mischwesen aus Mensch und Maschine.

Nun entfaltet Pearson ein eher erschreckendes Panoptikum. Diese Hybridwesen können unbegrenzt kommunizieren und dabei große Datenmengen austauschen. Beispielsweise könnten sie über das Internet miteinander verbunden sein – mit Terminals in ihren Köpfen. Auch eine andere Art der Kommunikation hat sich der Brite ausgedacht, nämlich über die „aktive Haut“. Bald sei es möglich, auf der Haut elektronische Schaltkreise aufzubringen, vielleicht werden sie einfach aufgedruckt. Dann lassen sich beim Gehen oder im Zug/Bus/Fugzeug Spielfilme oder Videos mit Reiseinformationen betrachten, deren Inhalt wir, in winzigen Chips gespeichert, mit uns tragen oder der von Sendern in den Verkehrsmitteln drahtlos übermittelt wird. Mit unseren Kindern könnten wir über einen Bildschirm Kontakt halten, den sie auf dem Unterarm tragen.

(Fortsetzung nächster Post)



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)
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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 06.04.09, 19:47  Betreff: Re: Verändert uns künstliche Intelligenz? - Odinwalds Universum  drucken  weiterempfehlen

Künstliches Tiergedächtnis

Bei jedem Händedruck tauschen unsere körpereigenen Elektronikeinheiten Informationen aus, aber auch bestimmte Inhalte unseres Bewusstseins. Dies führt letztendlich dazu, dass die Grenzen zwischen den Individuen verwischen – eine Gesellschaft mit einem einheitlichen globalen Bewusstsein entsteht. Diese Bewusstseinsinhalte könnten wir über die verbundenen Nervensysteme aber auch an Tiere weitergeben und dadurch den Intellekt etwa von Affen auf eine menschenähnliche Stufe heben. Zudem könnten Hybrid-Tierhirne ein künstliches Gedächtnis erhalten, was sie zu ebenbürtigen Hausgenossen macht, ihnen aber auch die Ausführung bestimmter Arbeiten ermöglicht.

Selbst Bakterien könnten so gestaltet werden, dass sie sich für Produktionsprozesse nutzen lassen. Zunächst könnten sie so programmiert werden, dass sie sich selbsttätig zusammenlagern und Proteine absondern, die elektronische Schaltkreise bilden. Später könnten die Einzeller selbst solche Schaltkreise bilden. Dies ermöglicht eine über weite Räume verteilte Intelligenz. Den Nutzen sieht Pearson vor allem im militärischen Bereich: Die Mikroben könnten in Häuser, Fabriken und Computersysteme einer gegnerischen Macht eindringen, wo sie beispielsweise Passwörter abgreifen.

Synthetische Lebensformen sind unvermeidlich

Womöglich sind sie sogar in der Lage, den menschlichen Körper zu entern und im Gehirn das Regiment zu übernehmen. Es wäre eine ultimative Waffe, die den Menschen den Willen ihrer Designer aufzwingt (oder sogar ihren eigenen), ohne dass die Feinde getötet werden müssten. Letztendlich könnte „cleveres Yoghurt“ intelligenter sein als seine Schöpfer. Vermutlich werden Regierungen der Versuchung nicht widerstehen, solche Waffen zu erschaffen, sobald die Möglichkeit dazu existiert, fürchtet Pearson – von Terroristen ganz zu schweigen.

Einwände, dass unser Bewusstsein und die Intelligenz zu komplex seien, als dass wir sie jemals richtig begreifen könnten, wischt Pearson beiseite. Künstliche Intelligenz und synthetische Lebensformen, argumentiert er, seien unvermeidlich, in vielen Labors weltweit werde mit Hochdruck daran geforscht. Este Einheiten einer künstlichen Intelligenz könne es bereits um 2020 geben. In der Folge könne eine künstliche Person in Computerspielen wie „Second Life“ realen Personen intellektuell überlegen sein.

Neue Zivilisationen

Diese Wesen würden dann eine eigene Evolution beginnen, mit eigenen Gedanken, Gefühlen und Bewusstseinsinhalten, die sich von den Menschen immer weiter entfernen. Irgendwann würden sie uns wie Außerirdische vorkommen. „Dürfen wir bewusste SIMS von unseren Kindern in Computerspielen kontrollieren lassen?“, fragt Pearson.

Solche SIMS könnten uns eines Tages sogar real gegenüber stehen – dann nämlich, wenn sie ihr künstliches Bewusstsein in Androiden transferieren. Diese menschenähnlichen Roboter wären nicht länger Kinderspielzeug, sondern Wesen mit einer eigenen Zivilisation, die eventuell sogar Menschenrechte einfordern könnten.

(Fortsetzung nächster Post)



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)
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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 06.04.09, 19:48  Betreff: Re: Verändert uns künstliche Intelligenz? - Odinwalds Universum  drucken  weiterempfehlen

Ethische Grundregeln für Kunstwesen

Um diesen Kreaturen nicht völlig zu unterliegen, müssten wir bei ihrer Erschaffung strenge ethische Regeln aufstellen und sie ihnen auch einpflanzen – so wie es der Science-Fiction-Autor Isaac Asimov bereits in seiner 1942 erschienen Kurzgeschichte „Runaround“ fordert, in der er Robotergesetze als „Grundregeln des Roboterdienstes“ beschrieb. Die Kunstwesen würden das Bankwesen revolutionieren, das Erfinden neuer Technologien übernehmen und auch zur Entwicklung „intelligenter“ Waffensysteme beitragen.

Umgekehrt müssen wir überlegen, welche Rechte ihnen zustehen. Sollen sie frei und unabhängig agieren dürfen, eigene Firmen führen oder Politiker werden? Dürfen wir sie als Maschinen behandeln, die zum Feierabend abgeschaltet werden, und ist es moralisch legitim, sie in Roboterkriege zu schicken? Könnten wir sie als Gladiatoren in einem neuen „Circus maximus“ missbrauchen? Sollen sie in andere Länder auswandern dürfen, als „Immigranten aus dem Cyberspace“ (Pearson)?

Existenz im elektronischen Jenseits

Umgekehrt könnten wir zu einem allerdings viel späteren Zeitpunkt durch die Verbindung von Computerchips und organischem Gehirn in der Lage sein, unser Bewusstsein in künstliche Gehirne transferieren, also unsererseits in den Cyberraum emigrieren. Dies würde den Menschen eine Art elektronischer Unsterblichkeit verleihen, der Tod wäre in dieser Kunstwelt überwunden. Dies könnte das Gesundheitssystem entlasten und auch das Bevölkerungsproblem lösen, meint Pearson, der zugespitzte Formulierungen liebt. Denn es sei denkbar, das die Menschen bei Erreichen des Rentenalters in das elektronische Jenseits geschickt werden. Andererseits sei auch ein Wechsel zwischen Cyber- und realer Welt vorstellbar. Damit ließen sich weite Reisen in umschlagbar kurzer Zeit unternehmen.

Zugleich könnte es Körper geben, die sich mehrere Menschen teilen. Jeweils einer von ihnen weilt mit seinem Bewusstsein im Gehirn des Leihkörpers, die anderen warten im Cyberraum, bis sie an der Reihe sind. Dies würde den Druck auf die Ökosysteme durch eine zu große Zahl von Erdenbürgern mindern. Im Cyberraum könnten wir zudem viele Parallelexistenzen führen, anstatt wie heute Avatare als unsere Platzhalter in Computerspielen agieren lassen.

Das Ende der Religion

Mit einer besonderen Tour d´Horizon rundet der britische Futurologe das Bild der schönen neuen Welt ab. Schon bald, meint er, würden Föten genetisch nach den Wünschen der Eltern ausgestattet, die dann Augen und Haarfarbe wählen können, ebenso die körperliche Statur und das Geschlecht sowieso. Diejenigen, die das nicht tun, gelten dann als schlechte Eltern, weil sie ihrem Nachwuchs den bestmöglichen Start ins Leben verweigern. Die Verbindung mit der künstlichen Intelligenz verstärkt die geistigen Fähigkeiten. Dann seien Menschen mit Körpern wie Arnold Schwarzenegger und dem Gehirn von Albert Einstein denkbar. So würden neue Spezies entstehen, für die Pearson bereits Artbezeichnungen erfand, darunter den „Homo optimus“ oder wahlweise „hybridus“ und „cyberneticus“. Daneben entstehen „Robotus primus“ und „SIMS sapiens“.

Durch die technologische Entwicklung könnten alle diese mehr oder minder künstlichen Kreaturen in telepathischem Kontakt miteinander stehen. Würden die geistigen Fähigkeiten der Tiere verbessert, ließen diese sich in das globale Gedankennetzwerk einbeziehen. In der Summe ergäben diese neuen Arten „Gaia sapiens“, die „wissende Erde“, umspannt von einem globalen Bewusstsein. Die Folgen dieser Entwicklung, das weiß Pearson, wären unvorstellbar. Geteilte und multiple Persönlichkeiten gäbe es zuhauf, ebenso auf bestimmte Zwecke hin konstruierte „geistige Einheiten“. Für die Religionen würde dies wohl das Ende bedeuten.

Superhirne als Waffen

Zwar würden sich viele Menschen gegen eine solche entmenschlichte Perspektive stemmen. Doch ob die Dämme halten, sei ungewiss, meint der britische Forscher. Denn die Entwicklung biete auch Chancen, so dass sie von Marktkräften vorangetrieben wird. So seien die körperliche Perfektion, insbesondere aber die Unsterblichkeit vermutlich für viele Menschen zu verlockende Ziele, um der Schaffung entsprechender Technologien zu widerstehen. Dies könnte aber auch das Ende der Menschheit bedeuten. Denn solche mächtigen Maschinen und Superhirne lassen sich auch als Waffen einsetzen, die alles Leben auf der Erde auslöschen können. Sind sie erst weit verbreitet, haben blutrünstige Diktatoren ebenso Zugriff darauf wie durchgeknallte Terroristen oder Amokläufer.

Natürlich, so Pearson, sei dies alles hypothetisch, niemand wisse, welche technologischen Richtungen die Menschheit tatsächlich einschlägt. Persönlich bezweifle er, dass wir uns auf den Weg zu unserem Untergang begeben. Doch die für seine Visionen grundlegenden Techniken werden schon heute entwickelt. Wenn es dumm läuft, könnte es mit Homo sapiens bereits 2085 oder auch ein paar Dekaden später zu Ende gehen.

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/odenwalds_universum/odenwalds-universum-veraendert-uns-kuenstliche-intelligenz_aid_386767.html


LG
Lilu



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Albert Einstein (1879-1955)
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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 06.04.09, 22:02  Betreff: Re: Verändert uns künstliche Intelligenz? - Odinwalds Universum  drucken  weiterempfehlen

Hallo Lilu,

so faszinierend einerseits diese Gedanken sind, sind sie auch erschreckend und das Ganze für mich mehr eine Horrorvision. Mal sehen, was hiervon demnächst in die Realität umgesetzt wird.

Liebe Grüße,
Eva

Wenn eine Idee anfangs nicht absurd klingt, besteht keine Hoffnung für sie! (Albert Einstein)
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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 06.04.09, 23:49  Betreff: Re: Verändert uns künstliche Intelligenz? - Odinwalds Universum  drucken  weiterempfehlen

Hallo Eva,


für mich klingt das sehr erschreckend, gerade wohl auch, weil wir in der heutigen Zeit ja schon selbst bei weitem genug zu spüren bekommen, wie wir mit unseren meisten Errungenschaften in der Lage waren umzugehen und sie meist gegen uns selbst am Ende oft einsetzten.


LG
Lilu



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Albert Einstein (1879-1955)
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