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Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
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lilu
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 16.02.09, 12:40 Betreff: Wir revolutionieren unsere Evolution (empfehlenswert zu lesen) |
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Von Jens Lubbadeh
Wie sieht der Mensch in tausend Jahren aus - ist er riesig, hat er Kiemen oder ein größeres Gehirn? Forscher prophezeien uns eine einzigartige Entwicklung: Denn inzwischen haben wir selbst die Kontrolle über unsere Evolution übernommen.
1,80 Meter hoch erhebt sich der Zweibeiner mit der muskulösen Statur, der fliehenden Stirn, den dicken Wulsten über den Augen. Er ist nicht mehr Affe, aber auch noch nicht Mensch. Eine Million Jahre später werden richtige Menschen seine versteinerten Knochen ausgraben und ihn Homo erectus nennen - "aufgerichteten" Menschen. Homo erectus war eine Zwischenstation auf dem langen Weg zu uns, dem Homo sapiens, dem "weisen" Mensch.
Mehr als eine Million Jahre liegt zwischen Erectus und Sapiens und so groß sind die äußerlichen Unterschiede zwischen ihm und uns gar nicht. Einer jedoch ist wesentlich: Erectus' Gehirn war kleiner als unseres. 800 bis 1300 Kubikzentimeter Hirnvolumen hatte er im Kopf. Wir bringen es auf 1200 bis 1700.
Als "weisen", "modernen" Menschen bezeichnen wir uns selbst und erwecken den Eindruck, als seien wir die Endstation der menschlichen Evolution.
Dabei ist Evolution, die Veränderung von Organismen über die Generationen hinweg, ein fortlaufender und zielloser Prozess. Ein Spiel, das in jeder Generation neu gespielt wird. Und es braucht Zeit. Wer wird in einer Million Jahren die Erde beherrschen? Wird das Hirnwachstum weitergehen? Wird der Mensch der Zukunft im Angesicht steigender Meeresspiegel Kiemen und Flossen statt Lungen und Beine haben? Können solche dramatischen Änderungen in einer Million Jahre überhaupt stattfinden?
"Das Tempo der Evolution wird meistens unterschätzt", sagt Claus Wedekind, Evolutionsbiologe an der Universität Lausanne im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Evolution kann schnell gehen - vorausgesetzt, so Wedekind, es herrschen starke Selektionskräfte, die über längere Zeit ihre Richtung nicht ändern. Außerdem muss die Population groß genug sein, genetisch große Variabilität besitzen. Und die Anzahl der Nachkommen muss hoch sein. Beim Menschen mit seiner geringen Nachkommenschaft dauert Evolution länger als bei Lachsen, die pro Weibchen bis zu 20.000 Eier ablegen.
"Evolution erscheint uns so langsam, weil wir in Knochenfunden nur Momentausschnitte sehen", sagt Wedekind. In der Zeit, die zwischen den Knochenfunden lag, könnten aber Selektionskräfte in viele verschiedene Richtungen gewirkt haben - "mit Ergebnissen, die wir einfach nicht kennen".
"Die Evolution des Menschen ist am Ende"
Wie steht es um starke Selektionskräfte? Steigende Temperaturen und Meeresspiegel kosten Menschenleben. Aber werden sie tatsächlich durch Selektion über viele tausend Generationen hinweg Kiemen-Menschen hervorbringen? Wedekind bezweifelt das: "Die natürliche Selektion ist beim Menschen nicht mehr so wichtig". Technik, Medizin, Zivilisation schützen ihn vor natürlichen Selektionskräften. Der Mensch hat die Spielregeln geändert. Er ist der Umwelt nicht mehr so ausgeliefert wie früher, formt sie nach seinen Bedürfnissen. Wer schwach, krank oder arm ist, hat im großen Spiel der Evolution nicht unweigerlich verloren. Vorausgesetzt, er hat Zugang zu all den technischen und zivilisatorischen Errungenschaften.
"Die Evolution des Menschen ist am Ende", glaubt daher der britische Genetiker Steve Jones. Schwache und Starke seien sich näher als je zuvor - so wie die Menschen generell. Einen Partner finden kann man nicht nur im gleichen Dorf, sondern auch auf einem anderen Kontinent. Die Folge, so Jones, sei die Globalisierung des Genoms: "Homo sapiens wird bald viel einheitlicher sein als jemals zuvor." Das wird sich zum Beispiel an der Hautfarbe zeigen. Der Homo sapiens der Zukunft wird Jones zufolge braunhäutig sein, weil Afrikaner eine viel höhere Fortpflanzungsrate haben als Europäer.
Isolation - laut Darwin eine Voraussetzung für die Bildung neuer Arten - gibt es für den Menschen heute schon so gut wie nicht mehr und wird es zukünftig wohl auch nicht mehr geben. Zumindest nicht auf der Erde. Aber womöglich auf anderen Planeten? Werden sich Mars-Kolonisten nach einer Million Jahren an die veränderten Bedingungen auf dem Roten Planeten angepasst haben? Werden ihre Lungen so effizient sein, dass sie mit den geringen Mengen an Sauerstoff in der Marsatmosphäre zurecht kommen? Werden sie drei Meter groß werden, weniger Muskeln und kleinere Herzen haben, weil die Schwerkraft des Mars nur etwa ein Drittel der irdischen beträgt? Unwahrscheinlich, meint Wedekind. "Die Menschen werden alle technischen Errungenschaften mit auf den Mars nehmen", glaubt er. Natürliche Selektion wird also auch auf dem Mars kaum eine Rolle spielen.
Jean-Jacques Hublin vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie sagt im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE: "Nicht die Evolution, sondern die natürliche Selektion ist am Ende." Dabei hatte die in den vergangenen 40.000 Jahren die menschliche Evolution erst so richtig in Fahrt gebracht. Das zeigten Wissenschaftler um John Hawks von der University of Wisconsin und Kollegen im Jahr 2007. Im Fachblatt "Proceedings Of The National Academy Of Sciences" veröffentlichten sie Ergebnisse von Gen-Analysen, die belegen, dass sich in diesen 40 Jahrtausenden sieben Prozent der menschlichen Gene verändert haben.
"Die Gene, die in der jüngeren Vergangenheit des Menschen unter starker Selektion standen, waren allesamt Gene, die entweder mit der Ernährung, Krankheiten oder unserem Aussehen in Verbindung sind", sagt Hublin. "Und die Selektion war ausgelöst durch Umweltveränderungen." Es war die Zeit, in der Homo sapiens Afrika verließ und nach Europa und Asien vordrang. Neue Kontinente, neue Umweltbedingungen und damit neue, starke Selektionskräfte und genetische Drift wirkten auf ihn ein. Die Folge war, dass die Uhr der Evolution schneller tickte.
(Fortsetzung nächster Post)
"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen für wahr zu halten, weil Sachverständige es lehren, oder auch, weil alle es annehmen.
Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten. Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf, ohne Vorurteile."
Albert Einstein (1879-1955)
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