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Shekina

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Eva S.
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Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 28.08.04, 02:43  Betreff: Shekina  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

wie ich schon einmal erwähnte, ist Shekina der „weibliche Teil“ der Gottheit. Zwar taucht ihr Name weder in der Bibel, noch in den Apokryphen auf, dennoch wurde sie von den frühen Hebräern als „weibliche Seele“ Gottes bezeichnet.

Das Symbol der Vater-Mutter-Gottheit ist das Hexagramm. Einige Forscher vermuten, dass Symbol und Name eigentlich aus Indien stammen. „Shekina“ wäre demnach der hebräische Name der hinduistischen „Shakti“.

Ein wenig anders sieht es in der Kabbalistik aus. Auch hier besteht jedoch keine einheitliche Interpretation von Shekina. In den meisten Traditionen wird sie mit der 10. Sefira – Malkuth – in Verbindung gebracht. Andere sprechen ihr die Sefira „Binah“ – weibliches Prinzip im Kosmos – zu.

In Verbindung mit Malkuth wird sie auch als „Mutter der 10 Sephiroth“ bezeichnet, für mich ein sehr deutlicher Hinweis auf die Muttergottheit bzw. "weibl. Teil" Gottes, da Gott-Vater ebenfalls öfters als "Vater der 10 Sephirot" bezeichnet wird. Manche Kabbalisten setzen Shekina mit der Erdmutter - Gäa - gleich. Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – geht man in dieser (sehr alten) Tradition davon aus, dass die 1. Sefira – Kether -, die im traditionellen kabbalistischen Baum Gott-Vater symbolisiert, nicht von Shekina getrennt ist und auch niemals getrennt sein wird.

Hier erhalten wir meiner Ansicht nach einen sehr deutlichen Hinweis darauf, wie die ursprünglichen kabbalistischen Lehren „gestaltet“ waren. Es existierte noch nicht die unselige Trennung von Gott, Geist und Materie, sondern auch die physische Welt wurde ganz klar als ein Teil der Schöpfung angesehen, die hier auch noch nicht verteufelt wird. Wie es dazu kam, dass die Erde ein „teuflischer Ort“ wurde erzählt eine interessante (kabbalistische) Legende:

Einst verließ Shekina das Tabernakel, weil ihr die Sünden Israels (!!) zu viel wurden. (Manche Rabbis waren jedoch überzeugt davon, dass sie zurückkehren würde, sobald der zweite Tempel gebaut war.) Dies hatte schlimme Folgen, da Shekina im Allgemeinen auch als die „Seele Gottes“ bezeichnet wurde, außerdem noch Gottes Aspekte von Schöpferkraft und Kreativität „verkörperte“. Als also Gott durch die Trennung von Shekina seine „Seele“ und einen Teil seiner Schöpferkraft verlor, war er nicht mehr vollkommen und erschuf statt Lichtwesen Dämonen bzw. Teufel. Erst wenn Gott-Vater wieder mit Shekina (Gott-Mutter) vereint ist werden die Dämonen verschwinden und die Welt wieder zu einem „Ort des Lichtes“ werden.

An dieser „kleinen“ Legende finde ich einiges äußerst interessant, vor allem dann, wenn man sie mit anderen Religionen und Mythen vergleicht. Betrachten wir zuerst die Neuoffenbarung von Jakob Lorber. Zwar wird auch hier Shekina mit keiner Silbe erwähnt, aber in Bd. 1 der „Haushaltung Gottes“ geht die „Liebe“ (also Shekina) auf den „Sohn“ Jesus Christus über. Zitat:

„Wollt ihr Mich als Vater oder als Gott? Euere Taten werden Mir die entscheidende Antwort geben. So merket es denn: Die Liebe wohnt nur im Vater und heißt der Sohn. Wer diese verschmäht, der wird der mächtigen Gottheit anheimfallen und wird seiner Freiheit auf ewig beraubt werden, und der Tod wird sein Anteil sein; denn die Gottheit wohnt auch in der Hölle, aber der Vater wohnt nur im Himmel. Gott richtet alles nach Seiner Macht; aber die Gnade und das ewige Leben ist nur im Vater und heißt der Sohn. Die Gottheit tötet alles; aber der Sohn oder die Liebe in mir hat Leben, gibt Leben und macht lebendig.“

Zum besseren Verständnis zitiere ich noch einen Abschnitt aus der „Haushaltung Gottes“, Bd. 1:

„Denn darum habe Ich den Tod überwunden und die Gottheit Mir untertan gemacht, damit Ich alle Gewalt habe über alles, was da ist und Meine Liebe herrsche ewiglich und mache lebendig alles, was ihr untertan ist.“

Überhaupt gibt es in o. g. Band einige hochinteressante Stellen. Die Gottheit vereinigte sich mit der Liebe, so entstand die „lebendige Schöpfung“.

Wenn wir nun wieder auf obige Legende zurückgreifen und sie mit der Neuoffenbarung in Verbindung bringen, können wir folgende Theorie aufstellen:

Die (in sich geschlossene) Gottheit ist auch in der Hölle anwesend. KETHER umfasst somit sowohl „helle“ als auch „dunkle“ Aspekte der Gottheit. Sie ist Vater und Mutter, Gott und Teufel usw. Die Bezeichnung „Sohn“ für Jesus Christus ist etwas irreführend, denn Christus ist Gott selbst und zwar nach der Wiedervereinigung mit Shekina, der „Seele“ der Gottheit. Er ist somit „Vater“, „Mutter“ und „Sohn“ gleichzeitig, was sich auch ganz deutlich in der 6. Sefira in der Mitte des kabbalistischen Baumes widerspiegelt. Hier gibt es auch eine Verbindung zu den alten Religionen – Christus symbolisiert hier den „Erstgeborenen“ der sich selbst befruchtenden androgynen Vater-Mutter-Gottheit und übernimmt als „Sohn“ oder „Erstgeborener“ schließlich die eigentliche Schöpfung. Darum spricht man von Christus auch von dem „Eingeborenen Sohn“. Christi’s Widersacher, der Teufel, verkörpert den dunklen Aspekt der Gottheit. Bis zu Christus’ Erlösungstat besaß auch die dunkle Gottheit Schöpferkraft, die jedoch ohne Seele agierte und darum schreckliche Geschöpfe hervorbrachte. Somit würde sich auch der krasse Unterschied zwischen AT und NT erklären.

Bezogen auf die obige Legende ergibt sich noch etwas Interessantes: Die Shekina floh aus dem Tabernakel wegen der Sünden Israels. Möglich, dass wir hier einen Hinweis auf den „zweiten Engelssturz“ vor der Sintflut haben. Somit hätte nicht der männliche, väterliche Aspekt Gottes die Sintflut „geschickt“, sondern der „weibliche Aspekt“. Es könnte hier durchaus eine Verbindung zur indischen „Kali“ geben. Jetzt darf man aber "Kali" nicht als reine Todesgöttin oder Zerstörerin sehen. Sie ist, wie die 5. Sefira GEBURAH, für den "Reinigungsprozess" zuständig. Die meisten Menschen vor der Sintflut fielen diesem Reinigungsprozess zum Opfer, die wenigen Überlebenden wurden ganz bewußt der dunklen Gottheit überlassen, der sie ja gedient hatten, jedoch mit der Option, zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Dieser Zeitpunkt dürfte dann auch die Geburtsstunde der Unterdrückung und Verteufelung des Weiblichen gewesen sein (ein klassischer Opfer-Täter-Tausch, wie er, nachzulesen in so mancher gerichtlichen Prozessakte ab und zu auch in unseren Breiten noch vorkommt), die bis heute anhält und ihren Anfang ja in der monotheistischen Religion der alten Hebräer nahm.

Dennoch muss aber gesagt werden, dass bei den alten Hebräern nicht sofort das Weibliche - und somit auch Shekina - verteufelt wurde. Über mehrere Jahrhunderte wurde im hebräischen Stammland Shekina jeden Freitag (noch heute in Astrologie, Esoterik und Magie Tag der Venus!) geehrt, indem Frauen weiße Kerzen anzündeten und die Shekina in ihr Haus einluden.

Zurück zur Sintflut, zu Christus und Israel: Obige Legende kann vielleicht auch noch in anderer Hinsicht etwas „Licht ins Dunkel“ bringen. Immer wieder hört man (meistens nicht besonders fair als „antisemitische Propaganda“ deklariert), dass Christus einst zu den Juden gesagt haben soll, sie würden „dem Vater der Lügen“ folgen. Manchmal wird auch davon gesprochen, dass sich der Gott des Alten Testaments als „El Shaddai“, was im Allgemeinen als „Teufel“ interpretiert wird, selbst vorgestellt haben soll. Verbinden wir dies mit betreffender Legende, ist das vielleicht gar nicht so verkehrt. Diese Aussage soll jetzt aber in keinster Weise das jüdische Volk in Misskredit bringen! Sieht man sich in der Welt um, stellt man ja schnell fest, welchem Herrn ein großer Teil der gesamten Menschheit wirklich dient.

Außerdem – wir leben heutzutage angeblich wieder im Zeitalter der Kali und so ziemlich alle Prophezeiungen, angefangen von den biblischen Apokalypsen, über die Prophezeiungen der „Native-People“ (u. a. die Hopi) und Nostradamus bis hin zu „moderneren“ Propheten wie Edgar Cayce oder Mühlhiasl (auch sog. Channellingmedien) sehen einen Weltuntergang bzw. Reinigungsprozess voraus, wenn die Menschheit nicht schnellstens ihren Irrweg erkennt und umkehrt.

Geht man vom jüdischen Glauben aus, sind seit der Sintflut bzw. dem Neubeginn der Menschheit fast 7.000 Jahre vergangen. Denkt man an die magische Zahl „7“ (Die Null zählt bekanntlich in Kabbalistik und Numerologie nicht), sind kommender „Weltuntergang“ bzw. „Reinigungsprozess“ vielleicht näher als man denkt. Christus gab uns die Chance zur Umkehr – wir sollten sie wirklich nutzen.

Liebe Grüsse,
Eva

"Wenn eine freie Gesellschaft den vielen, die arm sind, nicht helfen kann, so kann sie auch jene nicht retten, die reich sind" John F. Kennedy


[editiert: 28.08.04, 04:54 von Eva S.]
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