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"D i e T e m p l e r ....

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Pegus
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Ort: Austria


New PostErstellt: 15.12.06, 15:04  Betreff: "D i e T e m p l e r ....  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Betrifft: Die Templer ...Ihre Geschichte/n....

Die Templer

Im 12. Jahrhundert gründet Hugue de Payens mit acht weiteren französischen Rittern den Orden der Tempelritter. Es ist zur Blüte der Kreuzzugszeit, Jerusalem ist zwar befreit, aber die Scharen der islamischen Sarazenen stellen eine ständige Bedrohung dar. Als "Arme Ritterschaft Christi vom Salmonischen Tempel waren die Templer einst angetreten um die Pilger im Heiligen Land zu schützen, doch bald entwickelten sie sich zu einem aus der Abendländischen Welt nicht mehr wegzudenkenden Machtfaktor. Nachdem sie aus dem Heiligem Land nach Europa zurückgekehrt sind, wird ihnen, die dem Herrn Armut, Keuschheit und Gehorsam gelobt haben, kirchlicherseits der offizielle Ordensstatus verliehen. Aber was für ein Status! Sie werden von sämtlichen Steuern und Abgaben entbunden, dürfen aber selbst welche erheben; zudem wird ihnen das Recht gewährt, als unabhängige Geldverleiher tätig zu sein. Sie erhalten eine beispiellose Autonomie und sind der weltlichen und kirchlichen Gerichtsbarkeit enthoben, während die Oberhoheit des Papstes, dem sie auf dem Papier unterstehen, in Wirklichkeit reine Theorie bleibt. Sie werden die Bankiers des gesamten vorderen Orients und der europäischen Königshäuser . Die Templer waren die militärische und wirtschaftliche Elite ihrer Zeit, eine Großmacht im Lager des Abendlands. Sie besaßen eigene Häfen, Werften und Kriegsflotten. Unter ihnen waren Königsmacher, die das politische Intrigenspiel meisterhaft beherrschten - und schon zeit ihres Lebens umgab sie ein bis heute nicht endgültig gelüftetes Geheimnis. Waren sie etwa Ketzer? Standen sie gar mit den Assassinen selbst im Bund? Man erzählte sich hinter vorgehaltener Hand, dass sie ein Idol verehrten, einen Götzen, dem sie den Namen "Baphomet" gegeben hatten. Das Mysteriöseste aber war das jähe Ende des Templerordens. Er wurde praktisch über Nacht ausradiert, noch dazu ohne nennenswerte Gegenwehr. Papst Klemens V. löste den Orden offiziell auf, und Jaques de Molay, der letzte Großmeister des Ordens, endete auf dem Scheiterhaufen. Noch heute ist der Orden Ziel vieler Spekulationen, Mythen und Jaques de Molay wird als Märtyrer verehrt. Der folgende Auszug eines Gebetes zu Ehren Moleys kann dies eindrucksvoll belegen, und das um so eindrucksvoller da es zu einer Zeit geschrieben wurde, in der man nicht unbedingt erwarten würde, dass sich jemand für einen zu Tode verurteilten "Ketzer" interessieren könnte, nämlich 1996!

Commemorating the Martyr death of

Jacques De Molay , 18th March 1314.

Jacques De Molay, last Grand Master of the Holy Kinghts Templar.

At this dark day you died. The Inner Church you protected with great vigil and with discipline, as your predecessors had done before you, fell at the hands of those who were set to serve it , but betrayed it instead.

King Phillip, he that were called fair, because he did`nt tax those who were taxable, but ruthlessly abused those who were poor, ordered you killed on account of the kinds of rumours that always circle around true servants of the Inner Church.

Many crawled and limped through years in prison as you did, when the torturers whose minds are not whole but are sheer evil and the reverbations of the laughter of the devil at last killed you, as they did him, they had let you suffer long and cruel.

I thank our good Lord that there is an end to such pain and infliction!

Also for you, whose conscience are weighed with lives.

So brother, I remember you weil, for those good things you added, and the good work you did in guarding untill the alotted time came, the noble tradition to which we both, by means of Spirit, belong to.

I do remember and I am thankfull.

Lord Our God In Heaven, Christ most blessed Testimony to His Glory.

I pray you to keep me as you kept Jacques De Molay.





I pray you to guard me as you guarded Jacques De Molay, and him as you keep and guard me.

I ask for forgiveness of my trespasses, and at this day I pray for forgiveness for the trespasses of my good brother,Jacques De Molay

I ask that our victory be at hand, and I ask that our progress for all those vigilant, who has fought and fallen, I have remembrance.

Amen!

18th March 1996.


Teil 1:

Gründung des Ordens

Den meisten Autoren zufolge wurde der Orden um 1118 gegründet. Über die genaue Jahreszahl weiß man nichts genaues, da zeitgenössische Berichte entweder nicht existieren oder verloren gingen. Einig ist man sich allerdings über den Gründer: Hugue de Payens, ein Ritter aus der Champagne. Dieser sammelte 8 Ritter um sich um sein und ihr Leben von nun an ganz Gott und der Bekämpfung der Feinde der Christenheit zu widmen. Die Hauptaufgabe des neu gegründeten Ordens sollte der Schutz der Pilger auf dem Weg ins heilige Land sein. Im Beisein des Patriarchen von Jerusalem, Balduin II, legten die Ritter in Outremer (so wurde das östliche Reich genannt) einen Schwur ab, um von nun an für immer im Dienst Gottes zu stehen. Balduin II nahm ihre Dienste freudig an und überließ dem Orden sogar seinen Palast als Ordenshaus, den Tempel von Jerusalem, der sich angeblich auf dem früheren Standort des Tempels von Salomon befand. Das neue Domizil gab dem Orden auch einen Namen und sie nannten sich von nun an "Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis" oder kurz die Tempelritter.


Die Zeit zu der der Templerorden gegründet wurde war eine äußerst unruhige. Zwar endete der erste Kreuzzug der Christenheit mit einem Triumph und Jerusalem fiel am 13.7.1099 wieder in die Hände der Christen, aber trotzdem war die Stadt nicht sicher vor Angriffen. Tausende Christen wollten sich in die Heilige Stadt begeben und viele von ihnen fielen Angriffen zum Opfer noch ehe sie ihr Ziel erreicht hatten. So verwundert es nicht, dass der neue Orden von Balduin so unterstützt wurde. Nachdem Hugue de Payens seine Vision von den Mönchsrittern in die Realität umgesetzt hatte, begab er sich zurück in das Abendland um die Anerkennung des Ordens durch die kirchlichen Autoritäten zu erreichen und dadurch neue Mitglieder zu werben und um Schenkungen zu bitten. Auf dem Konzil von Troyes 1129, bei dem sich einige der höchsten Würdenträger der damaligen Zeit, wie der päpstliche Legat Kardinal Matthias von Albano, und Bernhard, der Gründer und Abt des Klosters von Clairvaux, versammelt hatten, wurde der Templerorden offiziell anerkannt, und der Kombination von Mönch und Ritter der Segen erteilt. So wurde der Templerorden der erste Orden dieser Art. Nach dem Konzil von Troyes begannen viele Gönner den Orden mit ausreichenden finanziellen Mitteln, wie Schenkungen von Ländereien, zu unterstützen, und der Orden sollte sich ebenso dadurch, wie durch eine ausgezeichnete Verwaltung zum reichsten Orden der damaligen Zeit entwickeln.



Die Struktur des Ordens

Bernhard von Clairvaux, zu dieser Zeit die wohl bekannteste Persönlichkeit der Zisterzienser der auch im Jahre 1174 heilig gesprochen wurde, wurde damit beauftragt die von Hugue de Payens



verfassten Ordensregel zu "redigieren" und eine Vorrede zu schreiben. Es existieren zwei Versionen der Templerregeln, eine in Latein und eine in Französisch, die die lateinische in einigen Punkten ergänzt. Der Orden orientiert sich ganz nach den strengen Regeln der Zisterzienser , die Novizen müssen ein Gehorsams, Armut und Keuschheitsgelübde ablegen. Wenn die Templer gerade keinen militärischen Auftrag haben, sollen sie wie normale Mönche leben. Um äußerlich erkennbar zu sein tragen die Ritter einen weißen Mantel (das markante rote Tatzenkreuz wurde erst unter Papst Eugen III 1147 hinzugefügt).Das Haar mußte wie bei den Zisteziensern kurz geschoren sein, das Tragen eines Bartes war aber erlaubt. Der Orden war streng hierarchisch gegliedert und gliederte sich in drei Stände: Kämpfende, Betende und Arbeitende. Wobei sich der kämpfende Stand wiederum teilte in die eigentlichen Ritter (die Chevaliers) und die dienenden Brüder (die Sergeanten), die leichter bewaffnet, weniger stark gepanzert waren und in der Regel auch weniger Kampferfahrung besaßen. Die Herkunft und der Besitz eines neuen Rekruten entschied darüber ob er den weißen Mantel des Ritters tragen durfte, oder den braunen oder schwarzen Mantel des dienenden Bruders bekam. Obwohl die Statuten jeglichen Besitz verbaten, entschied doch die Mitgift den Rang den der Rekrut einnahm. So konnten meist nur junge Männer des Adelstandes die erforderlichen Mittel aufbringen um ein vollwertiger Ritter zu werden.(So gehörten zum Beispiel drei Pferde zu der Ausrüstung eines vollwertigen Ritters).Daher kamen auch im Durchschnitt auf einen voll ausgerüsteten Ritter 10 dienende Brüder. An der Spitze des Gesamtordens stand der Großmeister, der auf Lebenszeit gewählt wird und den Orden führt. Er wird von Generalkapitel gewählt, mit dessen Zustimmung er auch die Würdenträger des Ordens wählt : der Stellvertreter des Großmeisters war der Seneschall, er war zuständig für die zivilen und administrativen Angelegenheiten des Ordens. In der Hierarchie unter ihm stand der Marschall, dem die Verantwortung über Disziplin, Arbeitsaufteilung, Rüstung und Pferde zufiel, außerdem führte er im Kampf den Angriff an, obwohl der Großmeister den Oberbefehl hatte. Der Marschall rief auch alle Brüder in Outremer zu einem Kapitel ein, bei der Gefangennahme oder dem Tod des Großmeisters ein, um den Grand Commandeur zu wählen, der ein Interims- Würdenträger wurde, und bis zum Antritt eines neuen Großmeisters die Geschäfte regelte. Der Commandeur du Royaume, der Schatzmeister, war auch für die Einweisung der neu aus Europa eintreffenden Ritter zuständig. Das in den europäischen und palästinänsischen Komtureien übriggebliebene Geld mußte dem Commandeur du Royaume zur Verfügung gestellt werden , so wurde der in Outremer stationierte Ordensteil finanziert. Den Oberbefehl über die Flotte teilten sich der Commandeur de la Voute d' Acre, der immer ein Sergeant sein mußte, und der Commandeur de la Terre de Jérusalem. Die Position des Untermarschalles hatte ebenfalls ein Sergeant inne. Dieser kümmerte sich um die Herstellung und Wartung der Waffen, sowie um die organisatorischen Maßnahmen. In Schlachten unterstand dem Großmeister bzw. dem Marschall der Turcopolier. Er war der disziplinarische Führer der Sergeanten und der Turcopolen. Diese setzten sich aus einheimischen Soldaten zusammen, die für ihre Dienste entlohnt wurden und dem Orden nicht angehörten.

Europa und Outremer waren in verschiedene Provinzen eingeteilt. In jeder Provinz gab es einen eigenen Meister, der zusammen mit dem Kapitel die Provinzangelegenheiten, bis zu einem bestimmten Grad, selbst regeln durfte. Jede Provinz war wiederum in Unterprovinzen eingeteilt, die sich zum Provinzkapitel zusammenfanden. Das Verwaltungsprinzip des Ordens war zwar zentralistisch auf die Entscheidungen des Generalkapitels in Jerusalem bezogen, aber den Provinzen wurde die Unabhängigkeit in nationalen Eigenheiten gewährleistet sowie besondere lokale Anforderungen berücksichtigt. Die Art der Provinzverwaltung war in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Alles was die Komturen zum täglichen Leben benötigten wurde von ihnen selbst hergestellt, oder von den Bauern die dem Schutz des Tempels unterstanden geliefert. Das mittelalterliche Feudalsystem war natürlich auch bei den Templern vorhanden. Die höchste Autorität des Ordens war das Generalkapitel, und bestand aus dem Großmeister mit seinem Rat, den Provinzverwaltern und einigen ausgewählten Templern. Weiters gab es noch das Provinzkapitel und ein Kapitel, das wöchentlich in der örtlichen Komturei zusammentritt.



Die Kreuzzüge

Seit Jahrhunderten kämpften Christen und Moslems über die Vorherrschaft in Jerusalem. Die Stadt beanspruchten gleich drei Weltreligionen (Christen, Moslems und Juden) was zu dauernden Auseinandersetzungen führte und in den sogenannten Kreuzzügen gipfelte. Der eigentliche Anlass zum ersten Kreuzzug war ein Schreiben von Alexios I., Kaiser von Byzanz, der Papst UrbanII. Um Hilfe im Kampf gegen die Seldschuken bat, die sein Reich bedrohten. So forderte der Papst im November 1095 auf dem Konzil von Clermont die Christenheit auf dem Hilferuf zu folgen und die Heilige Stadt von den Ungläubigen zu befreien. Den Teilnehmern am heiligen Krieg sollten alle Sünden vergeben werden und ein Platz im Paradies wäre ihnen sicher, ausserdem lockte eine reiche Beute im Orient. Viele folgten dem Aufruf des Papstes wenn auch mit verschiedenen Beweggründen. So bot sich zum Beispiel für eine Schar von jungen Adeligen die Möglichkeit im Orient zu Besitz zu kommen, da sie in ihrer Heimat auf Grund des Erstgeborenenrechtes dazu nicht die Möglichkeit hatten. Die meisten der Menschen die nach Jerusalem zogen waren weder militärisch geschult noch auf so einen strapazenreichen Weg vorbereitet. Trotzdem erreichten sie am 7.6.1099 die Stadt und fiel nach einer Belagerungszeit von ein paar Wochen in die Hände der Kreuzritter. Nach der Eroberung der Stadt verschlechterten sich jedoch die Beziehungen zwischen Byzanz und Den Kreuzfahrern zusehends. Dies lag zum Teil an religiösen Differenzen zwischen der lateinischen Kirche und der byzantinischen, als auch daran, dass sich viele Fürsten nun in den eroberten Gebieten etablierten und der byzantinische Kaiser den neu gegründeten Kreuzritterstaaten Antiocha, Edessa, Jerusalem und Tripolis die Unabhängigkeit gewähren musste.



Teil 2 :

Die Hochblüte des Ordens



Die Rolle der Templer in den Kreuzzügen

Einige der Hauptgründe für die glückliche Position die die Christenheit in den Jahren nach dem ersten Kreuzzug in Outremer innehatten, waren einerseits der religiöse Eifer, der sie zusammenhielt, als auch der Umstand, dass die muslimischen Lager untereinander zerstritten waren und so nicht gemeinsam gegen die Christen kämpften. So waren die einzelnen benachbarten Emiren von Mossul, Aleppo, Schaizar, Homs und Damaskus mehr um das Wohlergehen ihres eigenen Reiches besorgt, als um das der gesamten Glaubensgenossen. Wenn es einen Vorteil brachte waren selbst Bündnisse mit den Christen nichts außergewöhnliches. Der Vorteil der Christen war also sie Uneinigkeit unter den Moslimen und in dem Zusammenhalt der christlichem Fürsten. Dieser Glückszustand währte doch nur bis zum Jahr 1143, als die beiden wichtigsten Führer der Christenheit in Outremer starben : der Kaiser von Byzanz und Fulko, der König von Jerusalem die bis dahin die Wichtigkeit einer Einheit der Christen erkannt hatten und sie gewahrt hatten. Din Zengi, der Gouverneur von Mossul und Aleppo nutzte dieses Machtvakuum und griff auf dem Rückzug eines Feldzuges den er schon früher begonnen hatte, und in dem er den Norden Syriens unter sich vereint hatte, die Festung Edessa an. Der Regent des großen, aus dem ersten Kreuzzug hervorgegangenen Staates, Graf Joscelin II. verstand sich nicht mit dem Fürsten von Antiocha, seinem Nachbarn Fürst Raimund, der diesem mit der Ausrede, er warte noch auf Truppen aus Jerusalem, die Hilfe verweigerte. Joscelin konnte sich nicht lange halten und das so strategisch wichtige Edessa fiel 1144 in die Hände von Zengi, der die restliche Grafschaft mühelos eroberte. Allgemein wurde der Vorstoß Zengis als nur der Anfang einer neuerlichen muslimischen Bedrohung angesehen und die Angst der Christenheit stieg wieder. In ihrer Angst verkauften viele Fürsten ihre Ländereien in den Kreuzfahrerstaaten und die meisten gingen in die Hände der Templer. Die Moslimen waren auf dem besten Weg sich zu einigen und in Europa begannen die Vorbereitungen für einen neuen Kreuzzug.




Der zweite Kreuzzug 1147-1149 und der dritte Kreuzzug 1189-1192
Papst Eugen III. erließ im Dezember 1145 mehrere Kreuzzugbullen, aber das Interesse der Menschen hielt sich in Grenzen, sogar König Ludwig II. von Frankreich, der in einer der Bullen persönlich aufgefordert wurde nach Palästina zu ziehen hielt sich noch zurück etwas zu unternehmen. Bernhard von Clairvaux war derjenige der die Massen mobilisierte und, nach seiner berühmten Rede am Ostertag des Jahres 1146, sie das "Kreuz nehmen" ließ (so hieß es wenn man in den Kreuzzug zog). So hatte sich viele Menschen auf dem Weg gemacht, deren fast einzige Bewaffnung ihr religiöser Fanatismus war, und die nur in den seltensten Fällen eine militärische Ausbildung besaßen. Dieser auch noch völlig unkontrollierte Haufen von Menschen zog über den Landweg, da die einfachen Leute es sich nicht leisten konnten den Seeweg zu nehmen.

Auch die Templer bereiteten sich vor und am 27. April 1147 kamen 130 Ritter unter dem Vorsitz von Eberhard von Bares, dem Meister von Frankreich zusammen. Auch Papst Eugen III. war anwesend und gewährte den Templern das Recht das rote Tatzenkreuz immer auf dem Mantel zu tragen, um zu zeigen, dass sie sich auf einem permanenten Kreuzzug befanden.

Das schlecht organisierte und undisziplinierte Kontingent der Kreuzfahrer, das auf dem Landweg reiste, war eine leichte Beute für die angreifenden Türken. Die Templer begannen die Verteidigung zu organisieren und nur ihrem Eingreifen ist es zu verdanken, dass doch noch ein Großteil des Heeres gerettet wurde. Dies gelang ihnen einerseits weil sie zu den wenigen Berufssoldaten gehörten, und folglich wußten was zu tun war, andererseits weil sie großes Ansehen unter den Menschen genossen, die die Ritter wegen ihrer militärischer Fähigkeiten als auch wegen der Heiligkeit ihrer Mission verehrten. Doch auch die Templer konnten nicht verhindern, das der zweite Kreuzzug zu einem wahren Desaster wurde. Bei dem unüberlegten Angriff auf die Stadt Damaskus, die sich bis dahin neutral verhalten hatte, kam es zu einer schweren Niederlage der Christen. Nach der Niederlage kam es zu gegenseitigen Beschuldigungen und auch die Templer blieben nicht verschont. Doch sie fanden Hilfe von Seiten des Deutschen Kaisers und des französischen Königs, der sowohl ihre militärische als auch ihre finanzielle Hilfe pries.

Nach dem Tod von Zengi trat dessen Sohn Nureddin sein Erbe an und entwickelte sich bald zum noch gefährlicheren Gegner als sein Vater. Im Jahre 1162 wurde Amalrich, der Bruder des früheren Königs Balduin III, den die Templer in seinen Machtstreitigkeiten mit seiner Mutter Melisende unterstützt hatten, neuer König von Jerusalem. Amalrich unternahm 1163 einen Feldzug gegen Ägypten. Kairo war zu dieser Zeit Schauplatz von Streitigkeiten unter den Wesiren Schawar und Dargam, die in Wirklichkeit an Stelle des eigentlichen Kalifen, herrschten. Die Franken wurden in die Streitigkeiten mit einbezogen und es kam zu einer Reihe von Bündnissen und Gegenbündnissen, die so schnell wie sie geschlossen wurden auch wieder gebrochen wurden. Während die Truppen von Amalrich in Ägypten beschäftigt waren, hatte Nureddin genug Zeit mehrere Städte zwischen Tripolis und Antiocha zu erobern. Die folgenden Jahre waren geprägt von Streitigkeiten innerhalb der Christen um den Thron von Jerusalem als auch von verschiedenen Kämpfen gegen die Ungläubigen, wobei sich die Templer durch geschickte Bündnisse hervortaten. Am 4.Juni 1187 kam es zu einer schweren Niederlage für die Christen bei Hattin, obwohl sie ihre gesamte Heeresmacht aufgeboten hatten, sowie die Armeen der Templer und der Hospitaliter, gehörte der Sieg dem Sultan Saladin. Nicht genug damit, dass sich die Templer mit einer Niederlage begnügen mussten, kam noch die Schande über das Verhalten ihres Großmeisters Gérard de Ridefort hinzu : Die Templer, die die Schlacht überlebt hatten, zogen es vor lebendig enthäutet zu werden als ihrem Glauben abzuschwören und starben wie man es von einem ehrenvollen Templer erwartet hatte. Nur der Großmeister, der von Saladin gefangen genommen worden war, zog es vor am Leben zu bleiben und befahl der Templerbesatzung von Gaza die Festung an Saladin zu übergeben. Die Templer mußten ihrem Großmeister gehorchen obwohl dies ein schwerer Verstoß gegen die Regeln des Ordens bedeutete, denn es war strikt verboten sich aus der Gefangenschaft freizukaufen und so Schande über den Orden zu bringen. Im selben Jahr eroberte Saladin noch Jerusalem und versklavte die Bevölkerung. St. Jean de` Acre wurde die neue Hauptstadt des Königreiches Jerusalem und auch der Großmeister der Templer zog es vor in die sichere Stadt zu übersiedeln. Das Ansehen der Templer hatte sehr unter ..
...dem Verhalten von Gérard de Ridefort gelitten und auch der Vorwurf sie hätten nicht genügend Geld zu Verfügung gestellt um die Bewohner Jerusalems freizukaufen, trug nicht gerade dazu bei, ihr Ansehen zu stärken. Doch wie hätten sie das Geld für Zivilisten zur Verfügung stellen können, wenn die Ordensstatuten ihnen nicht einmal erlaubten den eigenen Großmeister freizukaufen ? Außerdem war der Templerorden nie so an der Sache der Bedürftigen interessiert wie die Johanitter.

In Europa saß der Schock über den neuerlichen Verlust der Heiligen Stadt tief und der Kreuzzuggedanke lebte wieder auf. In England sowie in Frankreich wurde eine neue Steuer erhoben um den Kreuzzug zu finanzieren : der sogenannte Saladinszehnte. Doch die Kreuzfahrer ließen auf sich warten. Friedrich Barbarossa war zwar im Mai 1189 aufgebrochen, doch er kam auf der Reise um, und auch Richard Löwenherz brauchte lange um Jerusalem zu erreichen. Im Juni 1191 traf er in Akkon ein und beteiligte sich an der Belagerung. Im September des selben Jahres gewannen die Christen endlich wieder eine Schlacht, was die Moral deutlich hob. Nach einer erneuten Diskussion um den Thron von Jerusalem schloß Richard mit Saladin einen Friedensvertrag im August 1192, da die Templer als auch die Hospitaliter es abgelehnt hatten die Stadt Jerusalem zu belagern, da es sich als unmögliches Unterfangen erweisen würde sie, selbst bei einem unwahrscheinlichen Sieg, zu halten. Wieder kam das Glück zu den Christen und Saladin starb 1192, doch das eigentliche Ziel des Kreuzzuges, die Wiedereroberung Jerusalems war nicht gelungen. Richard Löwenherz bat die Templer darum sich wie sie kleiden zu dürfen, um bei der Heimfahrt unerkannt zu bleiben. Er fürchtete einen Angriff des mit ihm befeindeten Stauferkaisers, doch er wurde trotzdem in der Nähe von Wien erkannt, und vom österreichischen Herzogs Leopold dem Vertreter des Stauferkaisers, festgenommen, und erst nach der Zahlung eines riesigen Lösegeldes freigelassen.

Die einzige wirkliche Errungenschaft des dritten Kreuzzuges war die Anerkennung des Deutschherrenordens 1198.

Die weiteren Kreuzzüge

Der vierte Kreuzzug (1202-1204) wurde hauptsächlich dadurch bekannt, dass der berühmte Kinderkreuzzug zwischen diesen und den nächsten fiel. Auch die Eroberung von Byzanz wurde nicht so freudig aufgenommen als man von den furchtbaren Taten der christlichen Eroberer erfuhr, die nicht wählerisch waren wen sie hinmetzelten. Im September 1204 schlossen der König von Jerusalem, Amalrich, und der Sultan al-Adil einen Waffenstillstand. Als der Waffenstillstand 1210 auslief stritten die Johanitter, die Deutschherren und die Templer darüber, ob er verlängert werden sollte, oder nicht. Die Johanitter und die Deutschherren waren da für, da ihnen der Frieden materiellen Wohlstand beschert hatte. Die Templer aber befürchteten einen neuerlichen Zusammenschluß der Moslems und man musste dem Abendland ständig in Erinnerung rufen, dass Outremer noch immer gefährdet war. Nur durch die Eroberung neuer Lehen könnte man Ritter dazu bewegen nach Outremer zu kommen. Dass die Templer Recht hatten zeigte sich, als erneute Streitigkeiten um den Thron von Jerusalem, als auch um die Erbfolge in Antiocha und sich die Templer und die Hospitaliter als jeweilige Befürworter anderer Parteien offen anfeindeten. Interessenkonflickte, wechselnde Bündnispartner durch dynastische Verbindungen, sich dauernd ändernde außenpolitische Situationen waren an der Tagesordnung in Outremer. Auch der fünfte Kreuzzug (1218-1221) , wenn man ihn so bezeichnet, blieb ein Mißerfolg. Die Hauptgründe daran lagen an zu wenig finanzielle Unterstützung sowie daran, dass die aus Europa angekündigten Truppen nie eintrafen. Das einzige was über blieb waren die neuen Burgen, die sich Templer und Deutschherren gebaut hatten: die Templerfestung Chateau Pélerin und die Deutschherrenburg Montfort. Der sechste Kreuzzug (1228-1229) war hauptsächlich geprägt von Friedrich II. und seinem Konflikt mit den Templern. Bei den meisten seiner Zeitgenossen war Friedrich II, der ein Enkel Barbarossas war, nicht sehr beliebt und er lag auch im ständigen Konflikt mit dem Papst, der ihn auch zweimal exkommunizierte. So war er als er 1228 in Jerusalem eintraf noch exkommuniziert. Sobald Friedrich in Outremer eintraf gab es Streit und es ...
...ging sogar soweit, dass er in Akkon den Großmeister Pierre de Montaigu beschimpfte und versucht hatte, die Templerfestung Chateau Pélerin zu erobern. Doch die Templer ließen ihm ausrichten, wenn

er sich nicht schleunigst entferne, würden sie ihn an einen Ort schicken, von wo er mit Sicherheit nicht mehr zurückkommen würde. Friedrich rächte sich mit einem Schreiben an alle Herrscher Europas, indem die Templer beschuldigte mit den Moslems gemeinsame Sache zu machen und die Kirche zu verspotten. Friedrich schloß mit den Moslems in Jaffa 1229 einen Friedensvertrag, der 1239 auslief. Ein Erfolg der den Templern blieb, war die bedingungslose Übergabe des Tempelberges an die Christen, was sie ihrer geschickte Diplomatie verdanken konnten. Der einzige, der den siebten Kreuzzug (1249-1250) außer den Ritterorden und dem Papst, war König Ludwig IX. von Frankreich, der schon zu Lebzeiten als "Ludwig der Heilige" bekannt war. Ludwig beendete 1244 den Kreuzzug im Süden seines Landes gegen die Katharer ( an dem sich die Templer mangels Interesse nicht beteiligt hatten), und er traf 1248 in Zypern ein. Die Templer führten zu dieser Zeit Verhandlungen mit den Ayurbuten, doch zeigten sich hier Schwierigkeiten, da sich Sultan Ayub weigerte mit jemand anderem als Friedrich II. zu verhandeln. In Zypern beschloß man wiederum Ägypten anzugreifen. Die Kreuzritter eroberten Damietta und rückten gegen Mansura vor. Dort befahl Ludwig auf die nachfolgenden Ritter zu warten, doch dessen Bruder der Graf von Artois der mit den Templern die Vorhut bildete, befahl die Stadt anzugreifen. Vergeblich hatten die Templer ihn davor gewarnt, doch den Vorwurf Outremer wäre schon längst christlich, hätten es die Templer nur gewollt, konnten sie nicht auf sich sitzen lassen, und sie stürzten sich ebenfalls in die Schlacht. Nur fünf von den 290 Templern überlebten die Schlacht. Nach schweren Verlusten und dem Verlust des gesamten Templercouvents und des Großmeisters, Guillaume de Sonnac, mußte Ludwig den Vorschlag eines Waffenstillstandes annehmen. Doch zu guter Letzt wurde das gesamte fränkische Heer auch noch gefangen genommen und Ludwig befahl dem Marschall des Tempels, Renaud de Vichier, und dem Schatzmeister Geld für die Freigabe der Gefangenen bereit zu stellen, da sein eigenes Vermögen bereits erschöpft war. Widerwillig fügte sich Renaud de Vichier und Ludwig setzte sich später, als er wieder frei war, für dessen Wahl zum neuen Großmeister ein. Ludwig blieb in Outremer und verbündete sich sogar mit den Mamelucken aus Ägypten 1252. Die Templer wurden gezwungen den Bund mit dem alten Bündnispartner Damaskus zu brechen. Doch auf die Einwände der Templer wurde nicht gehört, und dies sollte sich als folgenschwer herausstellen. Als der Sultan von Damaskus vom Bund Ludwigs erfuhr, wandte er sich an das geistige Oberhaupt der Moslimen, den Kalif von Bagdad. Dieser brachte eine Einigung zwischen den Ägyptern und Damaskus zu stande gegen die Franken, um das muslimische Reich im Falle eines befürchteten Angriffes der Mongolen zu einen. Ludwig schloß nun sogar einen Pakt mit den Assassinen und schickte einen Vertreter zu einem mongolischen Prinzen, der zum Christentum übergetreten war. Gleichzeitig zwang er auch noch den neuen Großmeister Renaud de Vichier und den Marschall, Hugues de Jouy (der sogar des Landes verwiesen wurde) zur öffentlichen Abbitte, da die Templer wieder versucht hatten mit Damaskus zu verhandeln. 1254 musste Ludwig wegen innenpolitischer Probleme nach Frankreich zurückkehren. Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet durch die Konflikte der Hafenstädte Genua, das von den Hospitalitern unterstützt wurden, und Venedig, auf dessen Seite die Templer und Deutschherren standen, und dem Kampf von Mongolen und Mamelucken. Am 3. September 1260 wurden die Mongolen besiegt. Nachdem der Mameluckensultan Qutuz von seinem Emir Baiba umgebracht worden war, begann dieser, 1265, Outremer zu erobern. Caesara, Haifa, die Hospitaliterfestung Arsuf fielen, nur die Templerfestung Athlit nicht. 1268 konnte Baiba die Templerfestung Saphet ..
durch Verrat an sich reissen, wo er die gesamte Garnison entsetzlich foltern und hinrichten ließ. Im selben Jahr fielen Jaffa, Beafort und Antiocha. Die Templer sahen sich gezwungen ihre armenischen
Festungen Baghras, Gastein und La Roche de Bussole aufzugeben, da sie weder Hinterland noch genügend Besatzung hatten. Die laut den Templerstatuten vorgeschriebene Anzahl der Gegner, bei der man sich ergeben durfte, 1 zu 3, war anscheinend erreicht. 1271 fielen weitere wichtige Standplätze: Krak des Chevaliers, die Hospitaliterfestung Akkar und Montfort eine Burg der Deutschherren. Die Templer versuchten so gut es ging zu retten was zu retten war. 1277 starb zwar Baibar aber das sollte noch nicht das Ende der Kreuzzüge sein. Durch einen ihrer Spione erfuhren die Templer, dass ein Angriff auf Tripolis vom Sultan von Ägypten bevorstand, doch da sich die Templer in Tripolis durch die Unterstützung von Guy de Giblets beim Angriff auf die Stadt unbeliebt gemacht hatten, wurde der Warnung keine Beachtung geschenkt, und Tripolis fiel 1298. In Europa hatte einstweilen niemand Zeit sich mit dem Kreuzzug in Outremer zu beschäftigen. Der Papst, Frankreich und Italien kämpften um Sizilien, und England war mit den aufständischen Schotten genug beschäftigt. Nur einige Italiener waren dem Ruf gefolgt, doch sie hätten es lieber nicht tun sollen, denn durch ihr unbedachtes Verhalten provozierten sie den Sultan, und es bestand der Verdacht, dass der Sultan den nach dem Fall von Tripolis unterzeichneten Waffenstillstand brechen würde. Dies wurde den Templern wieder durch einen Spion bestätigt und der Großmeister Guillaume de Beaujeu schickte auf eigene Verantwortung einen Botschafter nach Kairo, der jedoch beschimpft und weg gejagt wurde. So fielen 1291 Akkon und Tyrus. Guillaume de Beaujeu starb bei dem Kampf um Akkon und die verbleibenden Templer, die beschlossen hatten ihre Festung bis aufs äusserste zu verteidigen, wurden unter den Trümmern der Festung begraben, aber nicht ohne zweitausend Moslems mit in den Tod zu nehmen. Nach dem letzten Versuch von der Inselfestung Ruad aus das Festland zurück zu erobern, und dem Verlust von ihren Festungen Athlit, Sidon und Tortosa, müssten die Templer auch Ruad 1303 räumen. Damit war das Ende der christlichen Kreuzritterstaaten besiegelt und die verbliebenen Ritter kehrten nach Europa zurück. Es war ab der Zeit für die Kreuzritte sich anderen Aufgaben zu widmen. Die Deutschherren hatten in der Christianisierung des Ostens ein neues Wirkungsfeld gefunden, die Johanitter widmeten sich verstärkt den Hilfsbedürftigen und die Templer suchten eine neue Aufgabe.



Die Aktivitäten des Ordens fernab der ursprünglichen Aufgaben
Zwar lag das Hauptbetätigungsfeld der Templer in Outremer und in der Verteidigung der Heiligen Stadt und beim Schutz der Pilger, aber wie schon Umberto Eco in seinem Buch "Das Foucaultsche Pendel" schrieb : "I templari c` entrano sempre" ( die Templer haben ihre Finger immer im Spiel). Der Einfluß der Templer in die Politik war immer Abhängig davon, wie gut die Beziehungen zwischen den Templern und den Herrschern des Reiches war. So waren die Beziehungen zwischen Templern und den französischen Königen nie so gut wie in England. Besonders dort hatten die Templer großes Ansehen und viel Einfluss . Unter der Herrschaft von König Stephen, der nach Heinrich I. 1135 an die Macht kam, breiteten sich die Ordensshäuser der Templer über ganz England aus, was den vielen Schenkungen von Adeligen zu verdanken war. Vom Earl of Derby bekamen sie Bisham, vom Earl of Warwick wurde für sie Land in Warwick zu Verfügung gestellt, Roger de Builli bot Willoughton in Lincolnshire an und Stephens Frau Mathilde übereignete dem Orden Grundbesitz in Essex und Oxford, wo auf dem Temple Cressing und dem Temple Cowley wichtige Ordenshäuser entstanden. Der Hauptsitz der Templer in England lag ursprünglich in Holborn, das Fundament befand sich auf der heutigen U-Bahn -Station Holborn. Danach wurde der Ordenssitz zum "neuen Tempel" verlegt, das Gebiet an der Themse, das heute noch den Namen Temple trägt. Auch die alten Straßen haben noch den ursprünglichen Namen und fast jede Straße hat das Wort Temple im Namen. Heinrich II. führte die guten Beziehungen zu den Templern fort, und sein Sohn Richard Löwenherz wurde sogar als Ehrentempler angesehen, da unter ihm die guten Verbindungen ihren Höhepunkt hatten. Er residierte in ihren Festungen, reiste mit ihren Schiffen und oft in deren Begleitung. Aber auch Richards Bruder und Erzfeind König Johann respektierte den einflussreich gewordenen Orden und war ihm ergeben. Johann hielt sich wie sein Bruder oft in den Ordenshäusern auf, und machte das Londoner Ordenshaus 1212-1216 zu seinem offiziellen Sitz. Der Meister von England, Aymeric de St. Maur, war sein engster Berater und hatte viel Einfluss auf die Entscheidungen des Königs. Es ist auch größtenteils ihm zu verdanken, dass die Magna Charta 1215 unterzeichnet wurde. Auch seine Unterschrift findet sich auf dem Dokument und Aymeric de St. Maur wurde nach dem Tod von König Johann zu dessen Testamentsvollstrecker ernannt. Ein anderes Privileg genossen die Templer noch in England : Der Meister des Tempels hatte im Parlament den Platz des obersten Barons inne.

Der Orden musste keine Steuern bezahlen, und kennzeichnete dies durch Templerkreuze in allen Ordensbesitzen. Sie waren auch befreit von den Straßen-, Brücken- und Flußzöllen. Über örtliche Verbrechen verhandelten ihre eigenen Gerichte. Das Privileg des Verkaufes der von ihnen erzeugten Wolle brachte ihnen viel Geld ein. Ebenso der Transport von Pilgern auf den Templerschiffen.

Da fast nur Ritter aus dem vermögenderem und einflussreicherem Adel aufgenommen wurden, bzw. die höheren Positionen innen hatten, verwundert es nicht, dass die Ritter oft genug mit Mitgliedern des Hochadels verwandt waren, und über Geschehnisse auf höchster Ebene bestens informiert waren. Doch auch durch seine Besitzungen, seinen Mitgliederanzahl, seinem diplomatischen Geschick und seiner Kriegskunst hatte der Orden militärischen und politischen Einfluss.

Aber der wohl profitabelste Faktor war die finanzielle Macht, die der Orden ausübte. Zwar sind laut den Historikern im allgemeinen die jüdischen Geldverleiher oder die großen italienischen Handelshäuser für die Entwicklung der westeuropäischen Wirtschaft zuständig, aber verglichen mit der Rolle der Templer auf die Wirtschaft, sind die Einflüsse der beiden geringfügig. Die Templer hatten auf dem Höhepunkt ihrer Macht wahrscheinlich den bedeutendsten Anteil des gesamteuropäischen Kapitals in ihren Händen. Dass ein christlicher Orden lange vor den italienischen Handelshäuser zu dem bedeutendsten Geldgeber und Verleiher werden kann, mag im Hinblick auf das Verbot des Kanonischen Gesetzes, dass Christen verbot theoretische Zinsen einzunehmen, verwunderlich sein. Aber der Orden verlieh gewaltige Summen und verlangte auch entsprechende Zinsen dafür. Manchmal betrug der vereinbarte Zinseinsatz bei verspäteter Rückzahlung sogar bis zu sechzig Prozent, das war um siebzehn Prozent mehr, als jüdische Geldverleiher forderten. Die englische Monarchie war bei den Templern chronisch verschuldet, und es kam sogar soweit, dass Heinrich III. die Kronjuwelen bei den Templern verpfänden musste, die die Königin Eleanor persönlich zum Ordenshaus in Paris brachte. Die Einrichtung eines "bargeldlosen" Verkehres war eine der wichtigsten Neuerungen der Templer. Da man in unruhigen Zeiten lebte und Reisende Überfälle jeder Zeit zu befürchten hatten, war es ziemlich unsicher Wertgegenstände bei sich zu tragen. Die Templer führten deshalb Kreditbriefe ein. In einem Tempel konnte man eine bestimmte Summe ein bezahlen und bekam dafür eine Art Gutschein. Damit konnte man dann zu einem anderen Ort fahren und dort im Tempel des Zielortes den Gutschein wieder in Bargeld umtauschen. Durch ein Codesystem wurden Diebstahl und Unterschlagungen verhindert. Die Templer boten auch ihre Ordenshäuser als Tresorvorrichtungen an und viele Herrscher nützten dies. Der Pariser Tempel war sowohl die Schatzkammer des gesamten Templerbesitzes als auch die des Königs. Der Schatzmeister der Templer war auch der des Königs. Alle finanziellen Mittel der französischen Monarchie unterstanden somit den Templern und waren von ihm abhängig. In England diente der Londoner Tempel unter Heinrich II., Johann, Heinrich III. und Edward I. als eine der vier königlichen Schatzkammern. In England waren sie auch als Steuereintreiber für den König tätig, neben der Aufgabe für den Papst Abgaben uns Steuern einzutreiben. Als Treuhändler für Vermögen und Grundstücke, als Makler, als Vermittler bei der Zahlung von Lösegeldern, Mitgiften, Renten und etlichen anderen Transaktionen wurden die Templer auch gerne eingesetzt. Auch wenn man ihnen keine große Sympathie entgegenbrachte oder ihnen vorwarf stolz, hochmütig, brutal, zügellos oder ausschweifend zu sein, niemand wäre auf den Gedanken gekommen ihnen in finanzieller Hinsicht zu misstrauen. Auch der Orden nahm ihren guten Ruf wichtig und Ordensmitglieder, die sich in dieser Hinsicht als Unwürdig erwiesen wurden hart bestraft. Als einmal der Prior des Tempels in Irland der Unterschlagung für schuldig befunden wurde, sperrte man ihn in die Bußzelle der Templerkirche in London und ließ ihn verhungern. Noch Heute kann man sich davon überzeugen, wie unangenehm das gewesen sein muss, denn der Raum ist zum





Liegen zu klein. Oft genug führte der Reichtum der Templer dazu, dass sich Monarchen an ihm bereichern wollten, und die Machtgier eines Königs sollte sogar zu ihrem Ende führen. .



Teil 3

Das Ende Des Templerordens



Nach dem Fall von Akkon 1291 wurde Zypern zum neuen Templerdomizil. Erst nach zwei Jahren trat der Orden mit ihrem neuen Großmeister Jaques de Moley wieder an die Öffentlichkeit um für einen neuen Kreuzzug zu werben. Doch der Vorschlag wurde nicht angenommen, die Zeit der Kreuzzüge war endgültig vorbei. Die Templer versuchten in Zypern ähnliches wie die Deutschherren in Preußen, die dort einen eigenen Staat errichtet hatten, und die Johanniter, die auf Rhodos ein selbständiges Fürstentum geschaffen hatten, doch durch die sich verschlechternde Lage in Europa gelang dies den Templern nicht. Nach dem Fall von Jerusalem begannen die weltlichen und geistigen Würdenträger laut darüber nachzudenken, ob man denn noch mehrere Ritterorden brauchen würde. Die Idee die Orden der Templer und der Johanniter zu einem Orden zusammen zu legen kam auf. Diese Idee stieß bei den sich dauernd konkurrierenden Orden auf Ablehnung. Jaques de Moley schrieb 1305 auf Anfrage des Papstes Clemens V. ein Gutachten indem er Für und Wider des Zusammenschlusses abwog, und, wie zu erwarten, die Idee verwarf. Doch die viel schlimmeren Problem die auf den Templerorden zukommen sollten nahmen schon ihren Lauf. Die Personen, die beim Ende des Ordens eine gewichtige Rolle ausüben sollten waren Philipp IV. genannt "Philipp der Schöne" von Frankreich, sein Berater Nogarat und Papst Clemens V. Eine kurze Biographie dieser Personen wird die Verbindungen und Abhängigkeiten in denen diese Personen untereinander standen erläutern:

Philipp IV. "Der Schöne" (1285 – 1314):

Philipp war der Enkel von Ludwig des Heiligen und Sohn von Philipp III., der sich während des Interregnums nach dem Tod Richards von Cornvall um die deutsche Kaiserwürde bemühte. Doch da der Papst eine Machtkonzentrierung von Frankreich und Deutschland fürchtete, bestätigte Gregor X. die Wahl Rudolfs von Habsburg als neuen deutschen Herrscher. Erst nach dem Tode von Philipp III sollte der Konflikt zwischen dem Papsttum und Frankreich richtig zum Vorschein treten. Philipp der Schöne war zwar ein frommer aber machtbesessener Mann. Frankreich mischte sich einerseits immer mehr in kirchliche Angelegenheiten, doch das Papsttum war auch darauf aus das königliche Regalrecht zu beschränken, wenn nicht gar zu beseitigen.

Schon bald geriet Philipp der Schöne mit Papst Bonifaz VIII in Streit. Mit der Bulle "Clericis laicos" verbot der Papst 1296, dass Geistliche ohne päpstliche Erlaubnis irgendwelche Gaben an Laien entrichten. Darauf antwortete der französische König mit einem Ausfuhrverbot für Geld und Wertsachen, womit er den päpstlichen Finanzen einen bedeutenden Schlag versetzte.

1300 verkündete Bonifaz das erste Jubeljahr der Geschichte. Dieser Rausch des ersten Heiligen Jahres verführte nun Bonifaz VIII. , Schein und Wirklichkeit zu verwechseln und 1301 von Philipp dem Schönen die sofortige Freilassung des wegen Hochverrates verurteilten Bischofs von Pamiers zu verlangen. Mit der Bulle "Ausculta fili" zitierte er sogar den König zur persönlichen Verantwortung vor ein römisches Konzil. Philipp verhinderte nun nicht nur die Veröffentlichung dieser echten Bulle, sondern ließ sie gegen eine gefälschte austauschen und diese unter das Volk bringen zusammen mit einer Antwort an den Papst, die lautete:" Philipp an Bonifaz keinen Gruß! Deine Dummheit möge wissen, dass wir in weltlichen Dingen niemand unterstehen... Die anderes glauben, sind Narren." Da erließ Bonifaz VIII am 18.November 1302 die berühmte Bulle "Unam sanctam". Nach dieser Bulle gibt es nur eine Kirche und außer ihr kein Heil. Ihr einziges Haupt ist Christus, der durch seinen Stellvertreter Petrus und dessen Nachfolger wirkt. Beide Schwerter, das geistliche und das weltliche, gehören der Kirche. Als sich Bonifaz dann noch anschickte, den französischen König zu exkommunizieren, ließ ihn dieser durch seinen Kanzler Wilhelm Nogaret im September 1303 in Anagni überfallen und gefangen nehmen. Philipps Einfluss ist es auch hauptsächlich zu verdanken, dass Bertrand de Got zum Papst gewählt wurde.

Philipps Einfluss auf den Papst war enorm, denn nur durch ihn gelangte der Papst als solcher an die Macht, und war ihm deshalb ein Leben lang zu Dank verpflichtet.

Nogarat:

Er war der Ratgeber Philipps und hatten ihn bereits beim Attentat von Anagni unterstützt, indem er Papst Bonifaz VIII. gefangen nehmen ließ und so auch einiges zu dessen Tod beigetragen hatte. Außerdem hatte Nogaret einen ausgesprochenen Hass gegen die Templer, die seinen Großvater einst als Katharer entlarvt und der Inquisition ausgeliefert hatten. Er war dafür berühmt ein ausgezeichneter Staatsanwalt und Jurist zu sein, der Zeugen aus dem Nichts zu zaubern verstand . Auch sein Ruhm als großer Kirchenhasser eilte ihm voraus und er war oft schon gebannt worden.

Clemens V:

Nach dem Tode Benedikts XI. dauerte der Kampf zwischen franzosenfreundlichen und bonifazianischen Kardinälen um den Papststuhl elf Monate. Schliesslich wurde Bertrand de Got Erzbischof in Bordeaux .

Diese Wahl war wohl die folgenschwerste der ganzen Papstgeschichte, denn mit ihr begann der Aufenthalt der Päpste in Avignon. Clemens V., der aus Südfrankreich stammte, war ein gefügiges Werkzeug in den Händen des französischen Königs. "Er studierte die Rechte an der Universität von Bologna, welche die hohe Schule des Römischen Rechtes lehrte, das bald überall an die Stelle des mittelalterlichen Feudalrechtes treten sollte. Bisher hatte die Justiz im Dienste der Privilegierten, des Adels und der Geistlichkeit, gestanden. Die Legisten, die neue Generation von Juristen, sahen im alten Rom und in Byzanz das große Vorbild für eine neu zuordnende Welt: eine straffe Zentralgewalt, die alle souverän beherrschte, den Adel genauso wie die Kirche. So war es einst, so sollte es auch wieder werden. Zusammen mit der Einführung des neuen Rechts hielt auch die Folter wieder Einzug in die Methodik der Justiz ; das frühe Mittelalter hatte sie nicht gekannt. Es ist kein Zufall, dass gerade auch Philipp der Schöne seine Minister aus diesen Kreisen holte." In Lyon liess er sich krönen, und in Avignon das damals den Anjous von Neapel gehörte, schlug er ab 1309 seinen Residenz auf. Unter den im Jahre 1305 neuernannten Kardinälen waren neun Franzosen und ein Engländer.

Als der französische König in seiner Rachgier die Einleitung eines Prozesses gegen den verstorben Bonifaz VIII. verlangte, gab der Papst nach, und es kam sogar zu mehreren Zeugenvernehmungen. Nur durch die Preisgabe des Tempelordens und andere Zugeständnisse gelang es Clemens V., im April 1311 die Einstellung des Prozesses zu erreichen. Der französische König verlangte die Aufhebung des Templerordens, dessen riesigen Besitz er sich offenbar aneignen wollte. Unter Druck des Monarchen ließ der Papst die Templer in allen Ländern gefangen nehmen und vor allem in Frankreich unter Anwendung der Folter Geständnisse erzwingen. Auf dem Konzil von Vienne hob der Papst im März 1312 auf dem Verwaltungsweg den Orden auf. Clemens V. starb 1314.




Die Gründe für den Prozess gegen die Templer

Warum genau Philipp den Prozess gegen den Templerorden eröffnete ist nicht genau belegt, aber es gab genug Gründe, die Philipp zu diesem Schritt bewogen haben könnten. Ein wesentlicher Grund war Philipps Gier nach den Reichtümern des Ordens. "Sein ständiges Streben nach Gold (wurde) im Laufe seiner Regierungszeit langsam zur Besessenheit" Der chronisch an Geldmangel leidende war schon in der Vergangenheit gegen die lombardischen Bankiers (1291) und gegen die Juden (1305) vorgegangen um seine Kassen zu füllen. Ein anderer Grund für Philipps Vorgehen bestand drin, dass er die Macht fürchtete die, die Templer besaßen, und die Angst vor einem Staat im Staat. Die Schwächung des Papsttums war für den König ein weiterer Grund, ebenso könnte Hass gegen die Templer ein Motiv gewesen sein. Denn als Philipp, ebenso wie Richard Löwenherz, als Ehrenmitglied in den Templerorden aufgenommen werden wollte, verweigerten die Templer ihm diese Gunst. Auch verletzter Stolz hätte den König zu seinem Vorgehen bewegen können. Als er 1306 vor einer erbosten Menschenmenge flüchten musste, fand er bei den Templern Zuflucht. Wahrscheinlich haben alle diese Motive dazu beigetragen, dass der König dem Orden den Prozess machte. Der Grund warum der Papst nichts dagegen unternahm und Philipp auch noch unterstützte lag drin, dass Philipp gedroht hatte den Ketzerprozess gegen Papst Bonifaz VIII. wieder aufzunehmen und damit brachte er Clemens dazu lieber den Templerorden zu opfern, als seinen Vorgänger und damit auch den Heiligen Stuhl in Schande zu bringen.



Der Verlauf des Prozesses

Seit einiger Zeit gab es Gerüchte über den Templerorden. Besonders ihr Hochmut wurde oft zitiert und ihr frommer Lebensstil dürfte so fromm auch nicht gewesen sein, denn "saufen wie ein Templer" war damals ein Sprichwort. Jaques de Moley hatte den Papst sogar selbst gebeten ein Untersuchungsverfahren einzuleiten um die Gerüchte und Verleumdungen auf diese Weise aus der Welt zu schaffen. Am 24. August 1307 teilte der Papst Philipp mit, dass ein Verfahren gegen den Orden eingeleitet sei. Doch trotz dieser Mitteilung, die, die Templer eigentlich warnen hätte sollen kamen für sie die folgenden Ereignisse dennoch überraschend.

In einer Nacht und Nebel Aktion wurden die Mitglieder des Templerordens in Frankreich am Freitag den 13., 1307 verhaftet . Der König hatte zuvor ein versiegeltes Schreiben an alle seine Seneschalle versandt, dass zu einer festgesetzten Stunde erbrochen werden musste, und die drin festgelegten Befehle ausgeführt werden mussten. Manchen deutet dennoch darauf hin, dass die Templer davon gewusst hatten, denn der Großmeister Jaques de Moley hatte zuvor alle wichtigen Bücher und Dokumente des Ordens verbrennen lassen. Außerdem wurde an alle Templer in Frankreich ein Rundschreiben geschickt in dem darauf hingewiesen wurde keinerlei Informationen den Orden betreffend weiterzuleiten. Ob die Templer nun gewarnt worden war sei dahingestellt, sicher ist jedenfalls dass viele vor der Verhaftung noch fliehen konnten, und jene die verhaftet worden waren keinen Widerstand leisteten. Dieser Umstand ist allerdings merkwürdig, denn erstens wurden die Templer von Polizisten des Königs abgeführt, die offiziell keine Berechtigung dazu hatten, denn die Templer unterstanden einzig und allein der Obrigkeit des Papstes, und zweitens wäre es für sie einfach gewesen sich dagegen zu wehren, denn sie waren immerhin die stärkste militärische Macht des Landes. Die Templer wurden von Polizisten verhört und es wurden die seltsamsten Beschuldigungen gegen sie erhoben:

Verleugnung Christi

Abhalten heimlicher Versammlungen, auf denen ein magisches Haupt verehrt wird
Missachtung der Sakramente
Obszöne Praktiken und Homosexualität
Absolution durch Laien
Habgier
Die Verhaftungen waren zwar im Namen der heiligen Inquisition vorgenommen worden, doch keiner der kirchlichen Inquisitore war anwesend. Der dafür zuständige Mann wäre Wilhelm Imbert gewesen, der Grossinquisitor von Frankreich. Doch Nogaret wollte die Untersuchungen und Verhörungen lieber zuerst selbst durchführen, und erst später seine Opfer den kirchlichen Richtern übergeben. Die Untersuchungen wurden im Tempel von Paris durchgeführt, da sich die Festung als ausgezeichneter Platz eignete. Wie zu dieser Zeit üblich wurden Geständnisse mittels Folter erzielt. Die Würdenträger des Ordens wurden in strengster Einzelhaft gehalten. Wer von den Rittern ein Geständnis ablegte, dem wurde die Freiheit geschenkt sowie eine gute Pension gewährt und der wurde , nachdem ihm seine Missetaten verziehen worden waren in ein Kloster versetzt. Wer dagegen leugnete wurde solange gefoltert bis er entweder gestand oder starb. Erst nach zehn Tagen wurde Moley selbst verhört. Diese

Aufgabe übernahm Nogaret selbst. Er erzählte ihm die Mehrzahl der Ritter habe schon gestanden, um Verzeihung gebeten und diese auch erhalten. Sogar die Würdenträger hätten alles zugegeben und es läge nur noch an ihm, Moley, ein Ende dieser des Orden unwürdigen Untersuchungen herbeizuführen.

Ausserdem lag ein Geständnis eines der Knappen von Moley vor, indem behauptet wurde, der Großmeister habe ihn missbraucht. Ob dies nun die Gründe waren die Moley zu einem Schuldbekenntnis bewogen hatten oder nicht ist nicht genau bekannt, jedenfalls bekannte sich der Großmeister am 24.Oktober aller Vorwürfe als schuldig. Der Großmeister verfasste auch noch ein Schreiben indem er seine Ordensbrüder aufforderte nichts als die reine Wahrheit zu sagen und alles zu gestehen. Währenddessen kamen die gesamten Besitztümer des Ordens in die Hände Philipps, der verkünden ließ die Reichtümer des Ordens würden für einen späteren Kreuzzug verwahrt werden . Was genau mit dem sagenumworbenen Schatz der Templer geschah weiß niemand genau. Einige vermuten es ist den Templern gelungen die Reichtümer mit der Flotte verschwinden zu lassen. Unterdessen residierte Clemens V. in Poitiers. Philipp hatte sich davor gehütet den Papst über sein Vorgehen zu informieren und dieser erfuhr erst von den Verhaftungen durch seine Umgebung , Erst am 27.Oktober wagte Clemens dagegen zu protestieren, was sonst nicht seine Art war, denn für gewöhnlich sagte er zu allem, was der König beschloss, Ja und Amen.

"Ihr habet, geliebter Sohn,- Wir sagen es mit Schmerzen- während Unserer Abwesenheit die Hand auf Personen und Güter der Templer gelegt. Ihr seid so weit gegangen, sie ins Gefängnis zu werfen, und Ihr habt, was Unseren Schmerz noch erhöht, sie noch nicht freigelassen. Wir hatten Euch durch Unsere Schreiben mitgeteilt, dass Wir selbst diese Angelegenheit in die Hand genommen. Wir wollten selber die Wahrheit erkunden ... Trotzdem habt Ihr dieses Attentat gegen die Personen und Güter von Männern begangen, die Uns selbst unterstellt sind. In diesem überstürzten Vorgehen kann jedermann ein verwerfliches Verachten von Uns und von der Kirche erkennen. Wir können nicht daran zweifeln, dass Ihr besser heute als morgen Güter und Personen der Templer Unseren Gesandten übergeben werdet.«

Da der Papst jedoch von Philipp abhängig war, zwang Philipp ihn dazu mit seiner ganzen päpstlichen Autorität zu unterstützen. Bis zum 22. November 1307 war jedoch eine Gesinnungsänderung bei Clemens eingetreten, denn an diesem Tag veröffentlichte er die Bulle Pastoralis praeeminentiae in der er befahl alle Mitglieder des Ordens in ganz Europa zu verhaften. Es ist nicht genau sicher wodurch dieser Sinneswandel herbeigeführt worden war. Als gelernter Jurist könnte er von den Geständnissen der Gefangenen überzeugt worden sein, denn die Folter galt als sichere Methode zur Beweiserlangung. Die Bulle könnte aber auch ein Versuch gewesen sein wenigstens die Güter des Ordens für die Kirche zu sichern. Doch die wahrscheinlichste Schlussfolgerung ist dass er auf Philipps Seite stand. Philipps Eifer die Templer innerhalb Frankreichs zu verfolgen ist mit Hinblick auf seine Geldgier verständlich, doch seine Absicht den Orden in der gesamten Christenheit auszulöschen grenzt an wahre Besessenheit. So versuchte er die Herrscher der anderen europäische Länder davon zu überzeugen ihn bei seinen Kreuzzug gegen die Templer zu unterstützen, dabei hatte er jedoch nur wenig Erfolg. Meist erschienen die Templer selber vor Gericht und waren bereit ihre Unschuld zu beweisen und die meisten Richter sprachen sie sofort frei. Selbst in England wo König Edward II., Philipps Schwiegersohn, herrschte wurden die Templer lange nicht verfolgt. Er wagte es sogar am 4.Dezember 1307 einen Brief an die Könige von Portugal, Kastilien, Aragon und Sizilien zu schreiben: " Er (Philipps Abgesandter) wagte, uns... gewisse entsetzliche und verabscheuenswerte Freveltaten kundzutun, die im Widerspruch zu katholischen Glauben stehe. Seine Worte richteten sich gegen die vorgenannten Brüder, und er suchte uns zu überreden, (dass wir) die gesamte Bruderschaft inhaftieren sollten." Er schloss mit der Bitte an die Empfänger: "... taub zu sein gegen alle Verleumdungen boshafter Männer, die ... nicht von dem Eifer der Rechtschaffenheit, sondern vom Geist der Habgier und des Neides erfüllt sind."

Doch bald darauf erhielt Edward eine päpstliche Bulle die ihn aufforderte gegen die Templer vorzugehen. Jedoch geschah dies nicht in dem Ausmaße, wie es sich Philipp und der Papst erhofften, und am 6.August 1310 schrieb der Papst erneut an Edward und forderte ihn auf endlich eine "vernünftige" Folter zuzulassen.

Im August 1308 wurden die Untersuchungen gegen die Templer der Kirche unterstellt. Das Verfahren war in zwei Teile geteilt: im ersten Prozess sollte überprüft werden ob die einzelnen Mitglieder des Ordens schuldig waren, im zweiten Prozess wurde die Schuld des Ordens als Organisation ermittelt. Jedoch saßen in den Untersuchungsausschüssen hauptsächlich Bischöfe, die als von Philipp eingesetzt galten. Trotzdem fassten einige Templer Mut ihre Verteidigung aufzunehmen. So meldeten sich im April 1310 sechshundert Templer, die vier rechtskundige Brüder ernannt hatten vor der Kommision zu sprechen. Eines der bemerkenswertesten Schriftstücke, die die Templer als Antwort auf die Liste der päpstliche Anklagen schrieben ist folgende vom 1.April 1310:

" Die Artikel des Fragebogens der päpstlichen Bulle sind sinnlos, schändlich, ehrlos und unerhört. Sie sind eine Lüge, eine enorme Lüge, eine sinnlose Lüge. Sie sind von den Feinden des Ordens und von Lügnern aus Gerüchten fabriziert. Der Templerorden ist rein, ohne Fehl und war es immer, möge man sagen, was man will. Diejenigen, die das Gegenteil behaupten, reden wie Ungläubige und Häretiker. Sie säen unter den Glauben die Ketzerei und schmutziges Unkraut. Wir sind hier bereit, den Orden zu verteidigen, mit unserem ganzen Herzen, mit Wort und Tat, in der bestmöglichen Weise, Wir verlangen jedenfalls freie Bestimmung über unsere Personen und das Recht, auf dem Konzil persönlich anwesend zu sein. Jene, die nicht teilnehmen können, sollen die Möglichkeiten haben, sich vertreten zu lassen, Kurz, wir verlangen die Freiheit und die Entlassung aus unseren Kerkern....."

Viele sagten aus, dass sie nur deswegen gestanden hatten, weil sie so entsetzliche Folterungen ertragen mussten und widerriefen ihre Geständnisse. Doch diese Templer galten als Relaps (als rückfällige Ketzer) und wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Am 26.Mai 1311 wurden die Ermittlungen vom Papst für abgeschlossen erklärt. Am 16.Oktober trat das Konzil von Vienne ein um über das Schicksal des Ordens zu entscheiden. Doch als sich zeigte dass die Kirchenfürsten erneut zögerten erklärte Philipp am 20. März 1312 er werde gegen Vienne vorrücken, da seine Geduld am Ende war . Zwei Tage später beschloss Clemens die Auflösung des Ordens. Über die Verteilung der Güter wurde am 6.Mai 1312 beraten. Der Besitz der Templer ausserhalb der iberischen Halbinsel ging an die Johanniter über , in Portugal wurden die Güter dem neu gegründeten Christusorden (unter denen sich viele Templer befanden, die so der Inquisition entkommen waren) , in Spanien gingen die Besitztümer teilweise an die Johanniter, an die Hospitaliter oder an den ebenfalls neu gegründeten Orden von Montesa. Im März 1314 wurden Jaques de Moley und Geofroi de Charnay, der Präzeptor der Normandie auf der Ile de la Cite in der Seine verbrannt, wobei Jaques de Moley der Sagen nach einen Fluch ausgestoßen habe soll und den König und den Papst aufgefordert habe binnen eines Jahres vor dem Gericht Gottes zu erscheinen und für ihre Taten bestraft zu werden. Keine Sage ist jedoch, dass Philipp als auch Clemens 1314 starben. Damit fand einer der bedeutendsten Orden des Mittelalters sein Ende, doch er geriet nicht in Vergessenheit, im Gegenteil, sein Erbe lebte weiter.



weiteres folgt, mit Quellenangaben..

Gruss Pegus


[editiert: 15.12.06, 17:16 von Pegus]



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Eva S.
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New PostErstellt: 16.12.06, 04:59  Betreff: Re: "D i e T e m p l e r ....  drucken  weiterempfehlen

Hallo Pegus,

danke für die ausführliche Info über die Templer. Muss mir das Ganze aber erst einmal in Ruhe durchlesen, bin aber schon gespannt auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße,
Eva

Wenn der Mensch nicht über das nachdenkt, was in ferner Zukunft liegt, wird er das schon in naher Zukunft bereuen (Konfuzius)
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Pegus
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New PostErstellt: 17.12.06, 16:12  Betreff: Re: "D i e T e m p l e r ....  drucken  weiterempfehlen

Hallo Eva - leider kann ich nicht so einfügen wie ich es mir vorgestellt hatte :-)
<><

Teil 4

Spekulationen um ein Fortbestehen

und um Nachfolger des Ordens





Zwar fand der Orden nach dem Prozess sein offizielles Ende , aber viele beriefen sich noch Jahrhunderte später auf die Templer. Einige dieser Organisationen hatten durchaus das Recht dazu bei anderen fällt es schwer einen Zusammenhang zu finden. Die vielen esoterisch, okkulten (Geheim-) Orden, die ihren Namen und angeblich auch ihre Lehren von den Tempelrittern ableiten, bleiben hier unerwähnt. Aus diesem Grund beschränkt sich diese Arbeit auf reguläre Ritterorden und dem Zusammenhang zwischen der Geschichte Schottlands und der, der Freimaurer mit den Templern.

Reguläre Ritterorden

Als Philipp die Templer in Frankreich verfolgen ließ gelang es einigen zu flüchten. Ein paar fanden bei den Johannitern Zuflucht, andere bei den Deutschherren. In Portugal , wo die Templer durch einen Untersuchungsausschuss freigesprochen worden waren, änderten sie einfach ihren Namen um in Christusorden. Dieser Orden bestand weit bis ins 16. Jahrhundert und war besonders bekannt für seine Erfolge in der Seefahrt. Vasco da Gama war ein Ritter Christi und Prinz Heinrich der Seefahrer ein Großmeister. Die Schiffe des Christusorden segelten sogar unter dem berühmten Kreuz des Templerordens, dem roten Tatzenkreuz. Auch Christoph Kolumbus segelte unter diesem Kreuz über den Atlantik. (Er war mit der Tochter eines ehemaligen Großmeisters des Christusordens verheiratet und hatte von diesem Seekarten und Logbücher bekommen.)

Die Spanischen Templer hatten sich ebenfalls den Verfolgungen widersetzt und fanden bei anderen Orden Unterschlupf. Der Orden von Montesa wurde hauptsächlich für diesen Zweck gegründet. Das Kreuz der Ritter von Montesa ist dem der Templer sehr ähnlich wenn es auch einige kunstvolle Veränderungen aufweist.

In gewisser Hinsicht kann man auch den Jesuitenorden als Nachfolgeorden der Templer betrachten. Ihr Gründer Ignatius von Loyola war ein Soldat bevor er den Orden gründete. Anfangs musste er dafür kämpfen , dass der Orden offiziell anerkannt wurde, denn der Papst hatte sich zuerst geweigert die "Kompanie Jesu" zu genehmigen, weil sie ihm zu militärisch schien. 1773 wurde der Orden sogar "aus geheimen Gründen" verboten. Die Jesuiten teilten die Welt auch wie die Templer in Provinzen ein. Doch ihnen gelang was den Templern versagt blieb: die Gründung eines Ordensstaates in Paraquay.

Die Templer und Schottland

Zur Zeit als die Tempelritter auf dem Kontinent verfolgt wurden, sah die Situation in Schottland anders aus. Es war die Zeit "Bravehearts"( William Wallace), Schottland kämpfte unter ihrem König Robert Bruce um die Unabhängigkeit von England. Das Schottland des 13/14 Jahrhunderts war noch tief im keltischen Erbe verwurzelt und zu den alten Mythen hatten sich die neuen christlichen fast unmerklich eingefügt. Das keltische Königreich, das im 5. Jahrhundert von irisch-keltischen Siedlern unter dem Namen Dalriade gegründet worden war, kämpfte lange mit den Pikten um die Vorherrschaft. Doch im Jahre 843 gelang es Dalriade die Pikten zu besiegen und Schottland wurde unter König Kenneth MacAlpin zu einem einheitlichem keltischen Königreich. Unter König David I. wurde Schottland zu einem feudalem Königreich (1124) und er war es auch der das Amt des "Royal Steward", das mit den sogenannten "Hausmeiern" der Merowinger in Frankreich verglichen werden kann, und aus dem das Hause Stuart hervorging. Seinen Höhepunkt erlebte das schottische Königreich unter Alexander III. und endete auch mit seinem Tod 1286. Durch seinen Tod kam es zu schweren inneren Konflikten um die Krone, denn Alexander hatte keine Söhne hinterlassen. Die sogenannten "Hüter des Friedens" der Earl of Fife, der Earl of Bucham, James der Stuart, John Comyn und die Bischöfe von Glasgow und St. Andrews bildeten eine Interimsregierung. Unter den Bewerbern für den Thron befand sich auch Robert Bruce` Großvater, bekannt als, "der Bewerber".Als die Frage um den Thron nicht geregelt werden konnte, bat man den König von England, Edward I., um Unterstützung. Dieser wollte aber die Oberherrschaft über Schottland für sich selbst, und erst nach dem Protest der schottischen Adligen, übertrug er John Baliol, der ein Anrecht darauf hatte, die Krone. Nachdem Edward von John Baliol einen Gehorsams- und Lehnseid verlangt hatte, kam es 1294 zu einem Aufstand der Schotten. Trotz eines Bündnisses mit Frankreich besiegte Edward sie Schotten und begann das keltische Erbe der Schotten systematisch zu zerstören. Er ließ unter anderem den schottischen Krönungsstein, dem heiligsten Talismann der Schotten, von Scone nach London bringen, sich darauf einen Thron bauen, und in die Westminster Abbey bringen, wo er auch bis 1995 (!) blieb.( Heute kann man eine Kopie des Steines in der Westminster Abbey sehen, und das Original in Schottland.) Einstweilen gingen die Kämpfe in Schottland weiter, doch trotz William Wallace Erfolge gelang es den Schotten nicht die Unabhängigkeit zu erlangen. Nach einer schweren Niederlage gegen die Engländer, (die übrigens von einer Truppe Templern, trotz eines Verbotes, das besagte, dass der Templerorden sich nicht an Kriegen von weltlichen Herrschern beteiligen durfte), am 22.7.1298 musste William Wallace als Hüter des Landes zurücktreten, und diese Ehre wurde an Robert Bruce und John Comyn weitergegeben. Wegen Streitigkeiten untereinander wurde Bischof Lamberton 1299 als dritter Hüter des Landes zugezogen, der jedoch zu Bruce hielt und mit John Comyn zu streiten begann. Darauf trat Bruce zurück und begann seine Position mit Hilfe von anderen Mitteln zu stärken. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Robert Bruce Elisabeth de Burgh, was ihm zum Schwiegersohn eines Verbündeten des englischen Königs machte. Außerdem wurden durch diese Ehe auch Verbindungen mit Irland geknüpft, von wo Bruce nun ohne Schwierigkeiten Hilfe für sich anfordern konnte. 1305 als William Wallace hingerichtet worden war, und Comyn von Edward gezwungen worden war einen Treueeid zu schwören, begann Robert Bruce seine Pläne für ein unabhängiges keltisches Schottland zu realisieren. Am 10.2 1306 ermordete Robert Bruce John Comyn in der Greyfrias Kirk in Dumfries. In einer Kirche Blut zu vergießen war streng verboten denn der Ort war schließlich heilig, und galt als Zufluchtsstätte. Doch Bruce ließ sich dadurch nicht abhalten, und es schien als hätte er bewusst provoziert, denn er verwendete einen Dolch und schleppte den blutigen Leichnam auch noch zum Hochaltar. Dieser Akt konnte natürlich nicht ohne Folgen bleiben, sah er doch verdächtig nach einem heidnischen Opferung aus, und so wurde Robert Bruce vom Papst exkommuniziert. Die Bischöfe Lamberton und Wishart unterstützten Bruce jedoch gegen päpstliche Verordnung und gaben ihren Segen als er begann schottische Gebiete wieder zurückzuerobern. Seit dem Tod seines Vaters 1304 war machte er seine Thronansprüche geltend, immerhin war er ja ein Nachfahre von Kenneth MacAlpin, des Königs vom sagenumworbenen keltischen Königreiches Dalriade. Sechs Wochen nach dem Tod von Comyn wurde Robert Bruce in Scone gekrönt. Für England wie für das Papsttum war dieser neue König eine Gefahr, einerseits als politische Bedrohung, wie auch als Gefahr einer Auferstehung der alten heidnischen Bräuche. Trotz der Unterstützung durch einige bedeutende Clans gelang es Bruce lange Zeit nicht die Engländer zu schlagen. Mittlerweile war er von allen Staatsoberhaüptern, mit Ausnahme von Edwards Nachfolger Edward II. und des Papstes, als rechtmäßiger König der Schotten anerkannt worden. Die große Wende im schottischen Unabhängigkeitskrieg kam mit der Schlacht von Bannockburn am 24.6. 1314 ( am Tag des heiligen Johannes). Gegen Ende 1313 belagerte Bruce` Bruder Edward eine kleine englische Garnison in Sterling Castle. Die Belagernden unter Edward Bruce, der die Kräfte seiner Truppe nicht verschwenden wollte, kam mit den Verteidigern zu einem Kompromiss über ein: wenn keine englische Armee bis zum Mittsommer im Umkreis von 3 Meilen erscheint, werde die Garnison kapitulieren. Die konnte Edward II. natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und er beschloss Sterling zu befreien. Die Größe seiner Armee mit der er nach Sterling zog, deutet jedoch darauf hin, dass er etwas anderes vorhatte, nämlich eine endgültige Niederwerfung von Bruce und die militärische Besetzung Schottlands. Laut modernen Historikern umfassten die englischen Streitkräfte nicht weniger als zwanzigtausend Mann, was ihnen eine Zahlen mäßige Überlegenheit von 3 zu 1 verliehen hätte. Dazu kam dass die schottische "Ritter" und Infanteristen eine Bewaffnung und Rüstung besaßen, die an ihre englischen Gegner nicht heranreichte. Die meisten Historiker stimmen darüber ein, dass die Infanteristen fast ausschließlich mit Spießen, Speeren und Äxten bewaffnet waren, und dass nur die berittene schottische Ritter eine gute Ausrüstung besaßen, von denen es allerdings nur sehr wenige gab. Während des Kampfes, als bereits alle schottischen Krieger in die Schlacht verwickelt waren, und es schien als ob sie die Schlacht bereits verloren hätten, kam plötzlich eine "frische" Streitmacht die, die Engländer in die Flucht trieben. Laut den Schotten bestand diese "Streitmacht" aus Freisassen, Kindern, Marketendern und anderen Nichtkämpfern, die sich als Freiwillige in die Schlacht geworfen hatten. Wenn diese Streitmacht so unerwartet gewesen wäre, hätte der Vorstoß die Schotten nicht weniger überraschen müssen als die Engländer, jedoch breitete sich in den schottischen Reihen keine Verwirrung aus, es deutet also darauf hin dass man damit gerechnet hatte. Jedenfalls floh der englische König Edward beim Anblick der Streitmacht mit fünfhundert seiner Ritter von Schlachtfeld und die englischen Infanteristen folgten ihm, wobei sie ihren Tross, ihr Geld, ihre Waffen und Ausrüstung zurückließen. Die Schotten hatten damit die entscheidende Schlacht gewonnen und setzte den englischen Ansprüchen auf Schottland , dass für die nächsten 289 Jahre unabhängig bleiben sollte, ein Ende.

Bannockburn ist bis heute eines der nationalen Heiligtümer der Schotten, und man kann die Schlacht im "Bannockburn Heritage Center" genau nachvollziehen. Was es zu einem so großem Mythos machte, war die Tatsache, dass eine kleine Truppe, noch dazu schlecht bewaffneter Schotten, ihrer Armee zu Hilfe kam, und die Engländer in die Flucht trieb. Dass ein Haufen von Bauern mit Mistgabeln und ähnlichen Dingen bewaffnet, es schaffte das in Bedrängnis geratene schottische Heer zu retten, und den Engländern so große Angst gemacht hatte, dass sie Hals über Kopf das Schlachtfeld verließen, wird immer wieder stolz von den Schotten betont, und kann überall nachgelesen werden. Trotzdem scheint es ziemlich unglaubwürdig, dass sich das viel besser bewaffnete und Zahlen mäßig weit überlegene englische Heer, von einer Horde dahergelaufener Schotten in die Flucht treiben ließ. Es sei denn es waren keine schlecht bewaffneten Schotten. Die Autoren Baigent und Leigh sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dieser "Horde" nachrückender Krieger um eine Abteilung der Templer halten könnte. Dies scheint zwar auf den ersten Blick etwas unglaubwürdig, aber bei näherer Betrachtung einleuchtend. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die Templer zu der Zeit, als Robert Bruce um die Unabhängigkeit kämpfte, selbst gerade verfolgt wurden, und es einigen gelang zu flüchten, was eindeutig bewiesen ist, und sie in England nie so verfolgt wurden, wie auf dem Kontinent, scheint es nicht so abwegig, dass einige von ihnen nach Schottland flüchteten. Schottland war ein idealer Zufluchtsort für flüchtige Templer. Ihr König war exkommuniziert, stand also nicht unter dem Einfluss des Papstes, und war unter allen Orten wo sich die Templer hin flüchten konnten der passendste. Zu Schottland hatten die Templer bereits freundschaftliche Beziehungen, und das Reich wäre um Unterstützung im Kampf auch froh gewesen. Mittels der Templerflotte wäre es leicht möglich gewesen dorthin zu kommen. Da die englische Flotte bei Ayr den Zugang zur irischen See versperrte, und nördlich von den Inseln Jura und Islay der Verbündete Englands, MacDougall, patrouillierte, gab es nur eine offene Route: entlang der Nordküste Irlands zwischen den Inseln Islay, Jura und dem Mull of Kintyre nach Argyll. Argyll war ein Herrschaftsgebiet von Bruce und sein Freund und Verbündeter Angus Og MacDonald von Islay, kontrollierte Islay und Jura, sodass die Templerflotte eine direkte Verbindung von Nordirland nach Schottland gehabt hätte. Das Überleben der Templer in Schottland wird einerseits von Baron von Hund bestätigt, denn laut der strikten Observanz floh der Präzeptor Auvergne Pierre d'Aumont mit einigen Rittern nach Schottland, nachdem er als Nachfolger von Jaques de Moley bestimmt worden war, andererseits durch eine Urkunde die ein gewisser Bernard-Raymond Fabré-Palaprat um 1804 vorlegte, die Anweisungen für die Fortführung des Ordens beinhaltete. Dieser sogenannte "Charta transmissionis des Larmenius" stammte angeblich aus dem Jahre 1324, und gab an, dass Jaques de Moley kurz vor seinem Tode Johannes Marcus Larmenius zu seinem Nachfolger bestimmte. Ob dies nun der Wahrheit entspricht oder nicht sei dahingestellt, allerdings enthält dieses Dokument eine bedeutende Aussage:" Ich werde zum Schluss sagen und befehlen, dass die schottisch-templerischen Deserteure des Ordens mit einem Bannfluch zu belegen sind." Wie auch immer man zu diesen Aussagen steht, sicher ist jedenfalls dass zumindest einige Templer nach Schottland kamen, unsicher ist jedoch wie viele. Entscheidend ist, dass auch eine kleine Anzahl Templer in der Lage gewesen wäre, durch ihre gute Ausrüstung (die zu der Zeit die beste war), durch ihre Erfahrung im Kriegshandwerk und ihre strategischen Kenntnisse für die schottischen Heere eine wahre Bereicherung gewesen wären. Bleibt nur noch über zu klären warum es ausserhalb freimaurerische Historikerkreise keine Aufzeichnungen über ein Mitwirken der Templer in der Schlacht von Bannockburn gibt. Aus schottischer Sicht gibt es dafür drei Gründe: einerseits muss der schottisch nationale Mythos gewahrt werden, wonach es einig und allein dem schottischen Patriotismus zu verdanken war, die englische Armee zu schlagen, andererseits war Philipp von Frankreich ein Verbündeter Schottlands, den es nicht zu verärgern galt, außerdem hoffte Robert Bruce auf eine Aussöhnung mit dem Papst. Aus englischer Sicht war die Niederlage schon schmachvoll genug, als um noch lange darüber zu reden. Die Templer waren es gewohnt sich laut ihrem Leitspruch: "Non nobis, domine,non nobis, sed nomini tuo da gloriam." , immer einem Herren unterzuordnen und sich selbst niemals vor ihre Erfolge zu stellen.

Wenn man heute das Bannockburn Heritage Center besucht, und sich dabei genauer die Vitrine ansieht, in der eine Nachbildung des Schlachtfeldes und aller Beteiligten ausgestellt ist, kann man auch eine Truppe von Rittern sehen, die mit einem weißen Umhang mit roten Templerkreuz bekleidet ist. Leider steht nirgendwo geschrieben um was für eine Truppe es sich dabei handelt. Der Spruch, der unter der Statue Robert Bruce's auf dem "Schlachtfeld" im heutigen Bannockburn steht, hätte auf jeden Fall zu den Templern gepasst:

"For God and St. Andrew"

Robert the Bruce, King of Scots

planted his standard near this spot

when the scottish patriots under his comand

vanquished the army of Edward II of England

at the Battle of Bannockburn 24 th June ~ 1314

"We fight not for glory, nor for wealth nor honor but only and alone

we fight for freedom which no good man surrenders but with his life."




Die Freimaurer

Die Freimaurer selbst sind sich über Ursprung nicht im klaren doch viele freimaurerische Historiker versuchen eine Verbindung zwischen den Templern und der Freimaurerei herzustellen. Die Freimaurerei in ihrer heutigen Form datiert aus dem 17.Jahrhundert.

" Sie ist eine Synthese aus den vielfältigen Ideen und Erkenntnissen, die durch die Erschütterungen in der Religion, Philosophie, Wissenschaft , Kultur, Gesellschaft und Politik des Westens hervorgebracht wurden. Die Freimaurerei diente als eine Art Bindemittel, das die zerrissene Welt, einer zersplitternden Weltanschauung auf eine Weise zusammenhielt, wie es die katholische Kirche nicht mehr vermochte."

Zur Zeit Jakobs I. von England hatte sich bereits ein Logensystem der Zünfte der "operrativen" Steinmetze über Schottland ausgebreitet, von wo es auch gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges nach England vordrang. Seit jeher Hatte das Freimaurertum eine enge Verbindung zum Hause Stuart und traten für eine Monarchie unter den Stuarts ein. Einige der Vertreter dieser Freimaurer schlossen sich zu einem "Unsichtbaren Kollegium" zusammen, das maßgeblich vom Gedankengut der Rosenkreuzer beeinflusst war. Das esoterische Gedankengut der Rosenkreuzer, das sich als Propagandainstrument gegen das Papsttums und des Heiligen Römischen Reiches sah, stammte aus den protestantischen Fürstentümern Deutschlands. Durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges wurden viele protestantische Philosophen, Wissenschaftler und Esoteriker gezwungen nach England zu flüchten, da Deutschland von katholischen Armeen überrannt wurde. Auf diese Weise gelangen die Lehren der Rosenkreuzer nach England. Dem "Unsichtbaren Kollegium" gehörten unter anderem Elias Ashmole, bekannt durch das nach ihm benannte Museum in Oxford, Sir Christopher Wren, der Erbauer von St. Paul`s Cathedral, und Dr. John Wilkins an. Diese drei waren auch Gründungsmitglieder der "Royal Society".Sie wurde 1661 gegründet und stand unter der Schirmherrschaft des Monarchen. Im Laufe der Jahre verschmolzen das Gedankengut der Rosenkreuzer, das "Unsichtbaren Kollegium" und die"Royal Society" zu dem, was als "spekulative" Freimaurerei bekannt ist. Wichtigstes Bindungsglied war wahrscheinlich Sir Christopher Wren, der als Architekt ebenso wie als Gelehrter und Philosoph die Begriffe "operrative" und "spekulative" Freimaurerei in sich vereinte. Er soll sogar im Jahre 1685 zum Großmeister der Freimaurer in England geworden sein.

Eine Verbindung zwischen den Freimaurern und dem Orden der Templer wurde hauptsächlich von einem deutschen Adeligen Namens Gotthelf von Hund propagiert, der für eine neue Freimaurerei warb, die sich direkt von den Templern ableitete. Von Hund war von einem "unbekannten Oberen", den er "Ritter von der roten Feder" nannte, in "Hochgrade" eingeweiht worden und zum "Chevalier Templier" ernannt worden. Nach seinem Eintritt in die "Templer Freimaurerei" habe er Bekanntschaft mit Karl Eduard Stuart geschlossen (besser bekannt als "Bonnie Prince Charlie"), einem der "unbekannten Oberen". Die Form der Freimaurerei, die von Baron von Hund eingeführt worden war, wurde bekannt unter dem Namen "Strikte Observanz". Die Mitglieder der Strikte Observanz verstanden sich als direkte Nachfolger der Templer. Doch Baron von Hund konnte seine Behauptung, dass die "Strikte Observanz" direkt auf die Tempelritter zurückgehe nicht beweisen, da er von seinen "unbekannten Oberen" im Stich gelassen wurde. Bis zu seinem Lebensende beteuerte von Hund, dass er kein Scharlatan sei, und die geheimnisvollen "Oberen" ihm versichert hätten wieder mit ihm Kontakt aufzunehmen. Wenn man die Personen genauer betrachtet, die von Hund bei seiner Aufnahmezeremonie beiwohnten, wird die Tatsache, dass er sie nie wieder gesehen hat, klarer. Anwesend waren der Earl of Kilmarnock und Lord Clifford ( wahrscheinlich handelte es sich hier um den Lord Clifford von Chudleigh einem Verwandten von Charles Radclyffe). Der Earl of Kilmarnock, Karl Eduard Stuart und Charles Radclyffe waren alle Jakobiten, die entweder nach dem missglückten Versuch das Hause Stuart wieder auf den Thron zu bringen (1745/46), entweder getötet worden, verbannt oder waren gezwungen gewesen ins Exil zu gehen. So verwundert es also nicht, dass Baron von Hund nie mehr etwas von seinen "unbekannten Oberen" gehört hat. Zu dem Beweismaterial mit dem von Hund die Strikte Observanz als direkte und echte Nachfahren des Templerordens beweisen wollte, zählt eine Ahnentafel der Großmeister der Templer ab 1118. Diese Liste deckt sich, bis auf die Schreibung eines einzigen Namens, mit der die, die Autoren Baigent und Leigh 1982 mit Hilfe umfangreicher Dokumente, die zur Zeit von Hunds noch nicht zur Verfügung standen. Die Liste von Hunds musste also von jemandem gekommen sein, der sich mit der Geschichte des Ordens außergewöhnlich gut ausgekannt hatte. Laut Baron von Hund erhielt er dieses Namensverzeichnis von einem der "unbekannten Oberen". Dieser "Ritter von der roten Feder", der den Baron auch zum "Chevalier Templier" geschlagen hatte, ist nach Baigent und Leigh, die Zugang zu einer Gruppe Namens "Stella Templum" erhalten hatten, die seit mehr als zweihundert Jahren ein Archiv von jakobitisch-templerischen Dokumenten verwaltet, ein gewisser Alexander Seton oder Montgomery (einen Namen den sich die Familienmitglieder zugelegt hatten). Alexander Seton stammte aus einer anerkannten schottischen Familie, die sich schon zur Zeit Robert Bruce` einen Namen gemacht hatte. Sir David Seton war dabei als Robert Bruce John Comyn tötete und war auch sein Schwager. Außerdem gibt es eine Verbindung zwischen den Templern und dieser Familie, zumindest laut der Familienchronik, die George Seton 1896 angefertigt hatte. In einer Eintragung kann man lesen, dass die Tempelritter, ca. 1560, ihres Vermögens beraubt wurden, und aus Schottland auszogen, an der Spitze stand der Großprior, David Seton. Danach folgt ein aus der Zeit mit dem Titel Die heilige Kirche und ihre Diebe. Sowohl die Templer wie auch David Seton werden erwähnt : ... Doch spürt` der Tempel kein Verzagen, als Sir David Seton das Kreuz getragen. Wenn dieser David Seton überhaupt existiert hat, muss es sich um den Enkel des Sechsten und Neffen des Siebten Lord Setons gehandelt haben. Es gibt noch einige "Überlieferungen" und Dokumente, in denen ein Überleben des Templerordens in Schottland geschildert wird, und einige schottische Clans sowohl mit den Freimaurern als auch mit den Templern in Verbindung gebracht werden. Bei den Clans handelt es sich hauptsächlich um die der Stuarts ( der Clan war durch die Ehe von Marjorie , der Tochter von Robert Bruce, und Walter dem Steward entstanden ), der Setons, die auch mit dem Hause Bruce verwandt waren, und der Saint – Clairs (heute Sinclair). Die Stuarts hatten seit immer eine große Bedeutung der Geschichte Schottlands, nicht nur wegen Mary Stuart. Die Familienmitglieder dieses Clans waren stets darauf aus ihren Thronanspruch geltend zu machen, und selbst in der normal unpolitischen Freimaurerei gab es einen stark Stuart – politisch orientierten Zweig, die sogenannten jakobitischen Freimaurer. Erst durch das mißglückte Manöver von Karl Eduard Stuart ("Bonnie Prince Charlie") den Thron wieder in die Hände des Hauses Stuart zu bekommen, endeten die politischen Ambitionen der Stuarts. Die Sinclairs stehen auch in einer besondere Verbindung zwischen den Templern und Den Freimaurern : Eines der Heiligtümer der Freimaurerei, wenn nicht sogar das Heiligtum schlechthin, ist die Rosslyn Chapel. Diese bemerkenswerte Kapelle wurde 1446 von William St. Clair entworfen, und auf seinen Auftrag hin, gebaut. Es ist ein Kunstwerk der Steinmetzkunst, um das sich viele Legenden gebildet haben. Die Kapelle ist voll von in Stein gehauenen Darstellungen Ereignisse der schottischen Geschichte und Mythologie. So kann man die Darstellung von William St. Clair sehen, der das Herz von Robert Bruce in den Händen hält. Wenn man in die Krypta hinuntersteigt und sich in dem dunklen Raum halbwegs orientiert hat, steht man plötzlich vor Templergräbern. Diese Gräber könnten aus dem nahe gelegenen, 11 km entfernten, ehemaligem Templerstützpunkt Balantrodoch ( der Ort heißt heute einfach "Temple") stammen. Warum diese Gräber in die Rosslyn Chapel gebracht wurden ist ebenso ungeklärt, wie die Tatsache warum auf dem Grab von William St. Clair groß "Knight Templar" steht.

Innerhalb der Freimaurerei gibt es einige Rituale und Namen die auf die Templer zurückgehen. So wurde 1743 in Lyon der sogenannte "Rache" oder "Kadosch" – Grad eingeführt, wo der Tod Jaques de Moleys gerächt werden sollte, und innerhalb der Strickten Observanz ist der höchste Grad der eines Tempelritters.

Dass sich das Erbe der Templer über Jahrhunderte durch die Hilfe von Familien wie Stuart, Seton oder Saint – Clair, und durch die Freimaurer erhalten habe können, kann vom heutigen Standpunkt weder bewiesen noch verneint werden. Was bleiben sind Spekulationen und Mythen.

Konklusion
Nach wie vor steht der Orden des Tempels in Mittelpunkt vieler Spekulationen, Theorien und Mythen. Unzählige Bücher wurden über die Templer geschrieben, die oftmals zu ganz unterschiedlichen Schlüssen kommen. Ob der Orden nun Opfer einer ungerechten Justiz geworden ist, oder seinen Untergang sogar selbst herbeigeführt hat, wird wohl nie erwiesen werden können. Ebenso wenig wie man mit Sicherheit sagen kann, ob die ganzen Spekulationen, wie etwa ein Weiterleben der Templer in Schottland oder ihr geheimes Erbe in der Freimaurer, völlig aus der Luft gegriffen worden sind oder doch ein Fünkchen Wahrheit beinhalten. Dass die Templer ein wichtiger Orden zur Zeit der Kreuzzüge waren, der über große finanzielle Mittel, dem besten Heer der damaligen Zeit und Einfluss in das politische Geschehen der europäischen Länder alten verfügte, ist unbestritten. Die Fragen ob die Templer im Besitz eines geheimnisvollen Wissens waren, Christus verleugneten oder mit ihren Feinden im Bund standen, ob sie ihr Weiterleben auf irgend eine Weise vorbereitet haben, ob sie ihren Schatz mit Hilfe der Flotte retten konnten usw. können alle je nach Belieben mit ja oder nein beantwortet werden. Der Mythos der Templer verliert, egal wie die Fragen beantwortet werden, nie seinen Glanz.

Literatur

Baigent,Michael;Richard Leigh. Der Tempel und die Loge:Das geheime Erbe der Templer in der Freimaurerei.5.Aufl.Bergisch Gladbach:Bastei – Verlag,1996 [1. Aufl.1990]

Hauf, Monika. Der Mythos der Templer. Solothurn, Düsseldorf, Walter – Verlag,1995

Bauer, Martin. Die Tempelritter: Mythos und Wahrheit. München: Heyne – Verlag,1997

Beck, Andreas. Der Untergang der Templer : Größter Justizmord des Mittelalters?. Freiburg in Breisgau, Basel, Wien, Herder – Verlag, 1992

Obermeier, Siegfried. Die unheiligen Väter: Gottes Stellvertreter zwischen Machtgier und Frömmigkeit : Eine Geschichte der Päpste. Bern, München, Wien: Scherz – Verlag, 1995

Kelly, John Norman Davidson. Reclams Lexikon der Päpste .Stuttgart: Reclam – Verlag, 1988

Sieburg, Heinz – Otto. Geschichte Frankreichs. Stuttgart : Verlag W. Kohlhammer GmbH, 1975

und: http://www.die-templer.de/


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ähnliche links ...

http://www.niester.de/g_mittelalter/templer/templer.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Templerorden


[editiert: 17.12.06, 16:24 von Pegus]



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Eva S.
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New PostErstellt: 18.12.06, 00:42  Betreff: Re: "D i e T e m p l e r ....  drucken  weiterempfehlen

Hallo Pegus,

was das "Einfügen" betrifft, ist es doch ganz gut geworden. :-)

Alles konnte ich jetzt nicht lesen, was mir aber auffällt, dass in Deinem Text geschrieben ist, dass die Templer sich nicht an dem Kreuzzug gegen die Katharer beteiligten, während andere Quellen aussagen, dass die Templer maßgeblich an diesem "internen" Kreuzzug beteiligt waren.

Da sieht man wieder einmal, wieviel Ungereimtheiten wir in unserer Geschichtsschreibung haben.

Nochmals danke für diese wirklich sehr interessanten Beiträge.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S.
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New PostErstellt: 25.12.06, 05:26  Betreff: Re: "D i e T e m p l e r ....  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

die Templer hatten meiner Ansicht nach ein interessantes Banner - es wurde "Baucent", manchmal auch "Baussant" genannt.

Die Fläche des Banners war zu 50 % schwarz und zu 50 % weiß. Diese "Farben" sollten einen Leitspruch der Templer "unterstreichen":

"Offenheit und Wachsamkeit gegenüber Freunden, dunkel und schrecklich gegenüber Feinden."

Der Ritter, welcher das Banner in der Schlacht trug, durfte dies bei Strafe nicht senken. Er war immer von fünf bis zehn Rittern umgeben, die als "lebendes Schutzschild" für den Bannerträger fungierten.

Meiner Ansicht nach verkörpert dieses schwarz-weiße Banner auch den Ausgleich zwischen "dunkler" und "heller" Seite, was wiederum auf die von mir schon unter einem anderen Thema "spirituelle Unverwundbarkeit des Kriegers" hinweist.

Liebe Grüße,
Eva

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