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Eva S.
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New PostErstellt: 18.06.05, 04:04     Betreff: Katharer und Tempelritter

Kindle Paperwhite, 15 cm (6 Zoll) ho...
Hallo @ll,

natürlich sind die Katharer nicht so „berühmt“ wie die Tempelritter, dennoch haben beide durchaus etwas gemeinsam – beide wurden von der Kirche verfolgt und schließlich vernichtet und bei beiden gibt es die Legende, dass einzelne Mitglieder mit etwas Wertvollem (Schatz) der Inquisition entkommen sind.

Betrachten wir zuerst die Katharer genauer:

Im 12. Jahrhundert breitete sich im Rheingebiet, in Norditalien und vor allem in Südfrankreich eine Bruderschaft aus, die sich (griechisch) „Katharer“ nannten, was auf Deutsch „die Reinen“ bedeutet. Ihr bedeutendstes Zentrum war die südfranzösische Stadt Albi, weshalb die Katharer auch manchmal „Albigenser“ genannt wurden.

Die Katharer pflegten einen „gnadenlosen“ Dualismus – für sie existierte einfach ein guter Gott mit seinem Sohn Christus und ein böser Gott mit seinem Sohn Satan. Sie verabscheuten alles Irdische und Materielle, da es für sie ein Werk des bösen Gottes und Satans gewesen ist. Das Alte Testament betrachteten sie als Übel, denn für die Katharer war das AT das Buch des Schöpfers der Materie, also das Buch des „bösen Gottes“. Durch Askese wollten sich die Katharer von der Befleckung durch die materielle Welt fern halten. Ihre Anführer verstanden sich als Eingeweihte und/ oder Vollkommene. Unterzog man sich einem bestimmten Ritual, dem Consolamentum (Tröstung), konnte man selbst zum Eingeweihten werden. Sinn des Rituals war es, sich für das Erscheinen des Heiligen Geistes als Tröster bereit zu machen.

Manche Forscher glauben, dass die Katharer noch zu denjenigen gehörten, die die Lehren des Urchristentums vertraten und danach lebten. Es gab bei den Katharern auch Priesterinnen, wie man kürzlich herausfand. Auch hatten sie Bischöfe. Diese lebten jedoch ohne Besitz, Pomp und/ oder Territorien und gaben sich, ähnlich den Schamanen, ganz dem Glauben hin. Sakramente und Heiligenkutte wurde von den Katharern ebenso abgelehnt wie der gekreuzigte Jesus. Sie glaubten an eine „Wiederbelebung“ in Form der Seelenwanderung, allerdings im Unterschied zu Origenes, der lehrte, dass ein Mensch nur als Mensch wiedergeboren wird, lehrten die Katharer die Seelenwanderung im hinduistischen Sinn, also dass die Wiedergeburt eines Menschen auch in einem Tierkörper stattfinden könnte.

1179 sprach Papst Alexander III. den Bannfluch gegen die Katharer aus. Es gab Belohnungen und den Schutz der Kirche für den, der einen Katharer tötete. 1199 erließ Papst Innozenz III. seine unmenschlichen Ketzergesetze. Das Wort „Ketzer“ leitet sich übrigens von der Bezeichnung „Katharer“ ab. Die Katharer waren somit eine der ersten Glaubensgemeinschaften, die von der Kirche unbarmherzig gejagt wurden. Die Katharer verteidigten sich nicht, weil sie den Krieg als „antichristlich“ ablehnten. Sie wurden schließlich brutal niedergemetzelt. Am 12. März 1244 ergaben sich die letzten Katharer vor ihrer Festung Montségur in den Pyrenäen den Belagerern und gingen in den Feuertod.

Hier setzt eine ähnliche Legende ein, wie bei den Templern. Auch aus Montségur soll eine kleine Gruppe Katharer mit einem Schatz entkommen sein. Manche denken, es handelt sich hierbei um den Heiligen Gral.

Nun zu den Tempelrittern:

Kaum ein religiöser Orden bzw. Geheimbund ist so legendenumwoben wie jener der Tempelritter. Ich werde hier jetzt nicht so gründlich auf die Geschichte des Ordens eingehen, da diese euch weitgehend bekannt sein dürfte. Dennoch eine kurze Zusammenfassung:

Die Gründung des Tempelordens wird um 1118/ 1119 angesiedelt. Angeblich waren neun (!) Ritter die Gründer des Ordens, bekannt sind aber nur Hugo de Payns und Gottfried de St. Omer; die Namen der sieben übrigen Gründungsmitglieder sind historisch nicht mehr fassbar. Der Legende nach soll Johannes von Jerusalem ein weiteres Gründungsmitglied des Templerordens gewesen sein. Gegründet wurde der Orden in Jerusalem um die Pilgerstraßen und die heiligen Stätten zu verteidigen.

König Balduin II. von Jerusalem überlässt 1119 dem Orden einige Gebäude im Bereich des ehemaligen Tempel Salomons, darum hieß der Orden eigentlich „Arme Ritter Christi vom Salomonischen Tempel“ (Millitia Templi Hierosolymitani). In den Jahren 1128 und 1129 werden die Templer als erster Mönchs- und Ritterorden der christlichen Geschichte anerkannt. 1139 werden die Privilegien der Templer vom Vatikan bestätigt. Sie werden außerdem direkt der Jurisdiktion des Papstes in Rom unterstellt.

Bei Folgendem könnte man schon fast von „karmischen Ausgleich“ sprechen – 1208 / 1209 zogen die Tempelritter im Auftrag der Kirche gegen die Katharer. Somit waren Templer erheblich an dem Untergang der Katharer beteiligt. Was noch interessant ist, im selben Jahr, nämlich 1244, fällt sowohl die Katharerfestung Montségur als auch Jerusalem, das ab hier von den Muslimen übernommen wird.

Ich würde sagen, hier gab es einen „karmischen Ausgleich“ – denn ab 1244 ging es mit dem Templerorden immer weiter bergab bis am 13.10.1307 schließlich alle Templer in Frankreich in einer Nacht- und Nebelaktion verhaftet wurden. Am 18.03.1314 wird der letzte Großmeister des Ordens, Jacques de Molay verbrannt. 1317 / 1318 wird in Portugal der Templerorden in „Christusorden“ umbenannt, außerdem der Montesa-Orden in Aragon gegründet.

Soweit die gesicherten Fakten. Jacques de Molay wurde übrigens nahe der Kathedrale von Notre-Dame in Paris auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Im Angesicht des Todes soll er Papst und König von Frankreich verflucht haben. Wenige Monate später soll sich der Fluch erfüllt haben.

Bevor die Katharer blutig verfolgt wurden (eben auch von den Templern) gab es gute Kontakte zwischen Katharern und Templerorden. Diese Kontakte ermöglichten es den Templern, ihren Einfluss in ganz Südfrankreich geltend zu machen. Wer weiß, vielleicht haben die Templer – zumindest einige von ihnen – die Geheimnisse des Grals von den Katharern übernommen. Auch sollen sie kurz nach ihrer Gründung an ihrem Ordenssitz in Jerusalem, besser gesagt, am Salomonischen Tempel, Grabungen durchgeführt haben. Bei diesen Grabungen sollen sie die Bundeslade gefunden und nach Frankreich gebracht haben.

Was nun das „In-Sicherheit-bringen“ des Templerschatzes betrifft – ich schrieb hier in diesem Forum den Beitrag „Phönizier, Tempelritter und Tolteken“ (Unter "Akakor-Chronik"), in dem ich die Überlegung äußerte, dass die Gründer des Templerordens evtl. Nachfahren der Phönizier, die bereits den Seeweg nach Amerika kannten und auch nutzten, waren. 1307, vor ihrer Verhaftung, sollen die Templer gewarnt worden sein. Daraufhin soll ein Wagenkonvoi mit unbekanntem Ziel Paris verlassen haben. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass die „Schatzhüter“ der Templer nach Schottland flüchteten, auch Südfrankreich, Spanien und Portugal sind im Gespräch.

Ich dagegen denke, sie könnten nach Amerika geflüchtet sein. Inzwischen gibt es sogar ein paar „kleine“ Indizien dafür:

Da wäre erst einmal „Oak-Iland“, eine kleine Insel vor Kanada, die auch zu Kanada gehört. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dort ein Schacht entdeckt, in dem man einen Schatz vermutete. Bis heute konnte dieser Schatz nicht geborgen werden – Problem, das „Versteck“, ein tiefer Schacht mit „Zwischenbrettern“, wird immer höher von Wasser überflutet. So oft man das Wasser auspumpt, so gewaltig strömt es wieder nach – eine raffinierte Falle. Die Insel befindet sich inzwischen in Privatbesitz, zwei Schatzsucher teilen sich die Insel, beide überzeugt davon, den Schatz heben zu können. Forschungsteams werden nicht auf die Insel gelassen. Trotzdem gelang es Geologen vom Meer aus einige Scans durchzuführen. So ist Oak-Iland von künstlichen Kanälen umgeben, die den Kanälen der Inkas (!) gleichen. Die Kanäle befinden sich heutzutage unter Wasser, man nimmt an, dass der Meeresspiegel um Oak-Iland einst stark angestiegen ist, sich somit zu Zeiten der Inkas die Kanäle noch über Wasser befanden. Mit modernster Technik konnten Forscher auch eine Art Röntgenaufnahme vom Boden des Schachtes machen. Sie entdeckten eine Kiste und zwei menschliche Skelette. Befindet sich der Templerschatz, zumindest ein Teil davon, also auf Oak-Iland?

In Portugal ging der Templerorden in den Christusorden über, der auch das Symbol des Templerordens, das Tatzenkreuz, übernahm. Unter dem Tatzenkreuz segelten viele spätere Entdecker zu „neuen Ufern“, Christoph Kolumbus soll einer dieser Entdecker gewesen sein. Einige Forscher nehmen (wie ich) an, dass die Templer den Seeweg nach Amerika kannten. Auch das Kartenmaterial, welches Kolumbus benutzte, soll ursprünglich von den Templern stammen. Sind die Templer also nach Amerika geflohen?

Ein archäologischer Fund könnte dafür sprechen – im nordöstlichen US-Bundesstaat Massachusetts wurde ein Porträt eines Tempelritters neben einem Schwert, welches auf das 14. Jahrhundert datiert wurde, gefunden. Ich weiß jetzt nicht, ob die Konquisatoren im 16. Jahrhundert bis nach Massachusetts kamen, aber selbst wenn, ist es für mich ziemlich unwahrscheinlich, dass einer von ihnen eine 200 Jahre alte Waffe mit sich führte. Ob nun Nachfahren der Phönizier oder nicht – ich denke, dass es schon viel früher Kontakte zwischen „alter“ und „neuer Welt“ gab, als man heutzutage annimmt. Vielleicht war der Seeweg nach Amerika auch „nur“ Bestandteil der Templergeheimnisse und im Mittelalter vor Kolumbus nur Eingeweihten bekannt. Somit konnten die „Schatzhüter“ jedenfalls sicher sein, dass ihnen in Amerika nicht so schnell etwas passieren würde. Sie wären somit in das für sie damals sicherste Land der Welt geflohen, weit weg von Kirche und Inquisition.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw
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