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Opus Dei

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Eva S.
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Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 15.09.04, 16:14  Betreff: Opus Dei  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

der römisch-katholische Geheimbund „Opus Dei“ wurde 1928 in Madrid von dem spanischen Priester José Maria Escrivá gegründet. Angeblich war es „göttliche Eingebung“ die Escrivá dazu bewog den Geheimbund zu gründen.

Es ist schwer, über diesen Geheimbund etwas in Erfahrung zu bringen. „Opus Dei“ sorgt nämlich dafür, dass die Mitglieder nur wenig erfahren. So sind auch die Infos von Aussteigern nur sehr spärlich gesät. Aber ein paar Sachen konnte man doch in Erfahrung bringen.

Bei „Opus Dei“ gibt es 15 Stufen der Mitgliedschaft, getrennt nach Rang und Geschlecht. An der Spitze stehen die Priester, darunter die „Numerarier“. Das sind Männer, die zölibatär in 15 Zentren in Deutschland beten und büßen und tagsüber ihren Berufen nachgehen. Bis auf ein Taschengeld von 100 Euro, über dessen Ausgabe sie auch noch strikt Rechenschaft ablegen müssen, geht das gesamte Einkommen an „Opus Dei“. Zum Alltag eines Opus-Numerariers gehören wöchentliche Selbstgeißelung mit einer fünfstriemigen Peitsche und das tägliche Tragen eines Bußgürtels – ein dorniges Drahtgeflecht um den Oberschenkel als Symbol der Dornenkrone Christi. Durch diese „Leibesabtötung“ soll der Geist durch Kasteiung rein gemacht werden für Gott. Zur „Leibesabtötung“ gehört auch z. B. dass während einer Autofahrt kein Radio gehört werden darf oder man sich nicht an einem Stuhl oder sonst wo anlehnen darf.

Die unterste Gruppe bilden die „Supernumerarier“. Sie leben außerhalb der Zentren, dürfen heiraten und Kinder haben. Allerdings dürfen die Familienmitglieder nicht in die „Geheimnisse“ des „Opus Dei“ eingeweiht werden, außer sie gehören selbst dem Orden an, aber dann auch nur gemäß ihrer Hierarchiestufe.

Der derzeitige Papst soll ein großer Fan von „Opus-Dei“ sein. Was diesen Geheimbund und seine Aktionen mit so gefährlich macht, ist, dass „Opus Dei“ direkt dem Papst unterstellt ist und sich der Kontrolle z. B. der Bischöfe entzieht. Auch der nächste Papst dürfte „Opus Dei“ nahe stehen oder sogar selbst dieser Organisation angehören. Über 40 % der Kardinäle des nächsten Konklaves sind Opus-Dei-Sympathisanten. Ob auch Mitglieder dabei sind, darüber gibt es keine Angaben.

Auch wird „Opus Dei“-Mitgliedern vorgeschrieben, was sie z. B. lesen dürfen. Das ganze nennt sich zwar „Lektüreberatung“ ist aber schlicht und ergreifend Zensur. Unter anderem stehen Luther, Kant, Brecht und sogar Umberto Eco („Der Name der Rose“) auf dem Index. Die Supernumerarier sind außerdem verpflichtet, zu missionieren bzw. neue Mitglieder für „Opus Dei“ zu gewinnen.

„Opus Dei“-Mitglieder geben sich zwar in der Regel nicht zu erkennen, aber „boshafte Zungen“ sprechen trotzdem von einem typischen Merkmal, an dem man erkennen kann, dass jemand definitiv kein „Opus-Dei“-Mitglied ist: Nämlich immer dann, wenn ein Mann und eine Frau in der Öffentlichkeit lachend zusammen stehen. Den Mitgliedern von „Opus Dei“ ist es nämlich verboten, zu zweit mit dem anderen Geschlecht zu verweilen, nicht einmal beruflich darf dies sein.

Interessant finde ich vor allem die Bezeichnungen „Numerarier“ und „Supernumerarier“ – wie war das doch gleich mit der „Zahl des Tieres“ bzw. der hier im Forum von Pegus vorgestellten Papstdekrete mit der Nummer? Auch die Symbolik der 15 finde ich interessant. Im Tarot symbolisiert die 15. Karte der „großen Arkana“ den Teufel bzw. die „schwarze Magie“. Auch wird oft davon ausgegangen, dass „Opus Dei“ durchaus als „Geheimdienst des Vatikans“ bzw. des Papstes gesehen werden kann.

Also mir wird ganz anders, wenn ich an diesen mittelalterlichen, erzkonservativen Geheimbund denke, der es wahrscheinlich locker mit den besten (weltlichen) Geheimdiensten der Welt aufnehmen kann. Sollte der nächste Papst tatsächlich ein „Opus-Dei“-Mitglied sein, dann „gute Nacht“. Die weltliche Macht der Kirche wird heutzutage gerne unterschätzt – diesen Fehler sollte man aber nicht machen. So kann man z. B. inzwischen nachweisen, dass Papst Johannes II mit dem US-Geheimdienst zusammengearbeitet hat, um die im Untergrund tätige polnischen Arbeiterbewegung „Solidarnosc“ zu unterstützen. Die Untergrundbewegung wurde z. B. mit technischem Equipment im Wert von ca. 50 Mio. Dollar unterstützt. Das ist an sich keine schlimme Sache gewesen, aber wer weiß schon, wo der Vatikan und natürlich „Opus Dei“ noch mitmischen. Wer weiß, vielleicht sind die Leute von „Opus Dei“ die wirklichen „Illuminati“.

Liebe Grüsse,
Eva

"Wenn eine freie Gesellschaft den vielen, die arm sind, nicht helfen kann, so kann sie auch jene nicht retten, die reich sind" John F. Kennedy
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Pegus
Mitglied

Beiträge: 1672
Ort: Austria


New PostErstellt: 21.09.04, 17:11  Betreff: Re: Opus Dei  drucken  weiterempfehlen

Opus-Dei-Gründer Escrivá

Heiligsprechungen sind immer etwas Merkwürdiges – denn schon Jesus von Nazareth sagte: „Nur einer ist heilig – euer Vater im Himmel.“

Besonders merkwürdig war jedoch die vom „Heiligen (!) Vater“ durchgeführte Heiligsprechung des Spaniers Josemaria Escrivà de Balaguer – und ein Rekord zudem: Sie erfolgte nur 27 Jahre nach seinem Tod. Merkwürdig ist sie vor allem deshalb, weil Papst Johannes Paul II. hier den Gründer einer durch und durch totalitären Organisation zu den „Ehren der Altäre“ erhebt: des Opus Dei.

Das Opus Dei, „Werk Gottes“, gegründet 1928, verfügt in der Kirche über wachsenden Einfluss: 80 000 Mitglieder weltweit, zahlreiche Radiosender und Universitäten werden von ihm kontrolliert, Dutzende von Bischöfen stehen ihm nahe. Seit 1992 ist das „Opus“ nicht mehr den Bischöfen, sondern direkt dem Papst unterstellt, der mit Hilfe der dieser Organisation nahestehenden Kardinäle 1978 in dieses Amt gewählt wurde.

Geistliche und zölibatär lebende Laien („Numerarier“) im Opus Dei unterliegen strikter Kontrolle, übergeben der Organisation Vollmacht über ihre Konten, geloben Gehorsam, notfalls auch gegen ihr Gewissen zu handeln, halten sich an einen Index verbotener Bücher, der in der Gesamtkirche in den 60er Jahren abgeschafft wurde. Auf diesem Index stehen unter anderem Rousseau, Lessing, Kant, Sartre. Interne Opus-Dei-Mitglieder unterziehen sich einem rigorosen Tagesablauf mit mittelalterlichen Bußübungen und „Abtötungen“: Sie tragen fünf Zentimeter breite „Bußgürtel“ um das Bein, schlafen einmal in der Woche auf hartem Boden, meiden Vollbäder und Tänze. Schlimmer noch sind die Instruktionen des Gründers Escrivà, der seinen Schülern einredet, sie seien „Dreck“ oder „Staub“.

Trotz seiner vergleichsweise kurzen Geschichte hat das Opus Dei mehrfach deutlich gemacht, in welche Richtung sein politischer Einfluss geht: Man unterstützte das Regime Francos, die Militärdiktaturen in Argentinien und Chile, die jeweils Tausende von politischen Gegnern ermorden ließen. Opus-Dei-Mitglieder dienten in solchen Regierungen als Minister, während andere als vatikanische Botschafter fungierten. Protestiert gegen die Verbrechen hat niemand von ihnen. Der englische Autor Robert Hutchison („Die Mafia des Papstes“) bringt das Opus Dei weit über einem Dutzend Morden an Kardinälen, Politikern, Bankiers in Verbindung, die den Plänen des geschäftstüchtigen Werkes im Wege gestanden seien. Doch selbst wenn er sich darin geirrt hätte, bleibt die Frage: Wohin geht die Reise der Kirche – vor allem dann, wenn die politischen Verhältnisse n einem Land sich in die totalitäre Richtung verschärfen?

Heiligenverehrung braucht nur eine Organisation, die leugnet, dass jeder Mensch dazu berufen ist, den göttlichen Funken in sich selbst wieder zum Leben zu entfachen, indem er sein Leben heiligt – nicht mit äußeren Bußübungen, sondern indem er seine Gefühle und Gedanken der Bergpredigt gegenüberstellt und sein Negatives mit Christi Hilfe in Positives umwandelt
Grüsse, Pegus
PS: Ein Paar Ergänzungen, dazu...

P,.:`#.:,,S



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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 22.09.04, 17:10  Betreff: Re: Opus Dei  drucken  weiterempfehlen

Hallo Pegus,

danke für die interessanten Ergänzungen.

Ich denke, auch Opus Dei hat seinen Anteil an der "Neuen Weltordnung" und natürlich nicht das geringste Interesse daran, dass Menschen ihren Gottesfunken entdecken und sich aus eigener Kraft mit Hilfe Christi zu besseren Menschen wandeln oder gar die "geistige Wahrheit" erfahren. Das würde nämlich die Kirche überflüssig machen.

Liebe Grüsse,
Eva

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ratu
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Beiträge: 26
Ort: Goslar / Harz


New PostErstellt: 27.11.07, 07:27  Betreff: Re: Opus Dei  drucken  weiterempfehlen

Die Heiligsprechung des Opus-Dei Gründers war ein Geschäft.
Opus-Dei hat mit seinem riesen Vermögen die Vatikan-Bank (offiziell heisst die anders, ich weiss aber nicht wie) vor dem drohenden Bankrott bewahrt.
Mit der Heiligsprechung sind dann auch Privilegien für die Organisation verbunden.

Die Index-Literatur-Liste würde mich mal interessieren. Da findet man bestimmt richtig gute Sachen bei.



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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 28.11.07, 00:22  Betreff: Re: Opus Dei  drucken  weiterempfehlen

Hallo ratu,

    Zitat: ratu
    Die Index-Literatur-Liste würde mich mal interessieren. Da findet man bestimmt richtig gute Sachen bei.
Die würde mich auch interessieren.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 25.01.11, 01:14  Betreff: Re: Opus Dei  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

nachstehend ein Link zu einem m. E. sehr interessanten Artikel, welcher darüber berichtet, dass sich Opus Dei immer mehr weltweit in Regierungen drängt:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32440/1.html

Liebe Grüße,
Eva

Es ist unglaublich, dass nichts von dem, was man geschichtlich für überholt hielt, wirklich verschwunden ist. Alles ist da, bereit zur Wiederauferstehung. (Jean Boudrillard - Die Illusion des Endes)
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