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Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?

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Eva S.
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Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 24.10.08, 04:52  Betreff: Re: Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Dilla,

    Zitat: Dilla
    und auf der anderen Seite viele Nichtdeutsche, „Halbdeutsche“ integriert werden, die mehr als genug vom Staat bekommen obwohl sie noch nie etwas in die deutsche Staatskasse einbezahlt haben. Oder ist Jemandem bekannt, dass es Fälle gibt wo „Integrierte“ Hunger leiden?
Auch unter den, wie Du es nennst "Integrierten" gibt es genügend, die genauso Hunger leiden wie ihre deutschen "Kollegen", sobald sie in die gleiche Situation wie jene kommen (wenn es auch nicht vergleichbar mit dem Hunger in der Dritten Welt ist).

Das Problem sind in der Regel auch nicht die Zuwanderer, die Flüchtlinge, Lohnforderungen, Gewerkschaften oder Arbeitsunwillige, sondern das System, das nicht mehr von der "echten Wertschöpfung" lebt sondern von jeder Menge "virtuellem Geld" aus dem ein paar ganz Schlaue schließlich "echtes Geld" gemacht haben, ein System, das Profitgier und Egoismus belohnt und Mitmenschlichkeit und "echte Arbeit" bestraft.

Das kapitalistische Wirtschaftssystem kann sich nämlich nur durch ständiges Wachstum erhalten und die Grenzen des Wachstums sind jetzt erreicht, somit "frisst dieser Moloch inzwischen seine eigenen Kinder" und darum haben wir diese ganzen Probleme.

Unser Sozialsystem hier in Deutschland sackt u. a. auch deshalb immer weiter ab, weil der Staat seine "Sahnestücke" wie Energieversorgung, Post, Bahn, Öffentlichen Nahverkehr im Allgemeinen und überhaupt viel Öffentliches Eigentum an die Privatwirtschaft verkauft hat.

Diese wilde Privatisierung kostete Hunderttausende von Arbeitsplätzen, weil private Unternehmen ja Maximalprofite erzielen wollen. Dazu kommen der technische Fortschritt, der ebenfalls jede Menge Arbeitsplätze kostete und kostet und nicht zuletzt die Globalisierung. Börsenspekulationen mit Lebensmitteln, Energiegrundlagen wie Öl und Erdgas u. a. sorgen mit dafür, dass das Elend in der Welt immer größer wird. Dieses System zerstört nicht nur die Seelen der Menschen, sondern auch die Umwelt, die Natur und wenn wir so weiter machen, können unsere Enkel und Urenkel sich nicht einmal mehr mit Jagen, Fischen und Sammeln ernähren, weil nichts mehr zum Jagen, Fischen und Sammeln da ist. (Mit Absicht so überspitzt ausgedrückt.)

Durch diese wilde Privatisierung (und dem o. g. Verhalten) wurden und werden die sozialen Sicherungssysteme immer mehr zerstört, Hartz IV ist einer der traurigen Höhepunkte dabei, denn dadurch wurden Ausbeutung von Arbeitnehmern Tür und Tor geöffnet. Im Gefolge von Hartz IV kamen Billiglohnjobs, 1-Euro-Jobs (die weitere sozial versicherte Arbeitsplätze zerstörten und zerstören), Liberalisierung der Zeitarbeit, was weitere prekäre Lebensverhältnisse zur Folge hatte, Rentenkürzungen, faktische Lohnkürzungen und noch einiges mehr.

Der Slogan "Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert" trifft so ziemlich genau auf den Punkt. Durch dies alles wird immer mehr der Mittelstand zerstört und dank Hartz IV verlieren die Betroffenen fast alles, was sie sich in ihrem Leben erarbeitet haben. Kein Wunder also, dass nicht nur die Altersarmut immer größer wird und die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinander klafft.

    Zitat: Dilla
    Die Chance sehe ich als sehr gering an, dass sich für diese etwas bessern würde, eher umgekehrt. Und was ist mit den Menschen die das bisher nicht kannten; Mord und Todschlag?
Zum jetzigen Zeitpunkt hätte ein Systemwechsel sehr gute Chancen, dass etwas Positives nachfolgt. Wenn wir das jetzige System jedoch beibehalten, dann wird es auf jeden Fall viel schlimmer werden - für ALLE einfachen Menschen.

Denn dieses System wird auf jeden Fall, spätestens in 10, 20 Jahren (eher früher) endgültig zusammenbrechen, weil es seine "natürliche Grenze" erreicht, teilweise sogar schon jetzt überschritten hat. Mit jedem Jahr, in dem das alte System aufrecht erhalten wird, steigen die Chancen, dass es beim endgültigen, "natürlichen" Zusammenbruch zu den Schreckenszenarien kommt, die u. a. von Weizsäcker (falls es wirklich so in seinem Buch steht) beschrieben wurden.

Vorbereiten auf diesen "natürlichen Zusammenbruch" tut man sich ja jetzt schon - dazu gehört der ganze Überwachungsirrsinn genauso wie der geplante Einsatz der Bundeswehr im Innern oder der Army im Inneren der USA oder die Weltsamenbank in Spitzbergen und der von der ESA geplante "Mondsafe".

Darum bleibe ich dabei - Systemwechsel jetzt!

Liebe Grüße,
Eva

Die Welt hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier (Indira Gandhi)
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Das Versagen einer Elite beginnt damit, dass sich die Falschen dafür halten. (Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger, deutscher Chemiker)
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lilu
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New PostErstellt: 24.10.08, 10:58  Betreff: Re: Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?  drucken  weiterempfehlen

@ dilla

    Zitat:
    Ich denke da eher an eine globale weltweite Katastrophe. Klar würde sich ein großer Teil der restlichen Menschen selber ausrotten. Aber die Übriggebliebenen würden sich dann vielleicht zusammenrotten und sich gegenseitig helfen!?
Dazu antwortete ich doch oben schon- hier noch einmal wiederholt:

    Zitat:
    Und noch einmal zurück zu den Katastrophen, die du angesprochen hast: Hier würden keine vereinzelten Beben genügen. Dann müsste eine größere Katastrophe her, die weltweite Ausmaße hätte. Und so große Ausmaße in ihren Auswirkungen zeigte, dass durch die daraus resultierenden Umstände auch kein Regierungssystem mehr existierte, welches in der jetzigen Form noch einmal neu entstehen könnte. Die Natur müsste also das bereinigen, was die Menschen derzeit nicht wagen: sich von ihrer eingefahrenen Schiene zu trennen, vom jetzigen System loszulösen, um aus den Trümmern neues zu erschaffen.
    In solch einer Situation MÜSSTEN sie neues erschaffen, weil es keinen anderen Ausweg gäbe.
LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)
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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 24.10.08, 11:29  Betreff: Re: Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?  drucken  weiterempfehlen

Tja und ansonsten gibt es neue Vorhersagen von Herrn Roubini, der die jetzige Krise ebenfalls voraussagte. Hierzu wurde gestern ein Interview mit ihm veröffentlicht:

Börsen ausgesetzt? Finanzmärkte geschlossen?

Das Schlimmste kommt noch. Roubini: Panik wird so groß, dass Börsen für zwei Wochen geschlossen werden. Hunderte Hedgefonds in Not. Finanzmärkte schon in den nächsten Tagen zu?

Der renommierte New York University Professor Nouriel Roubini machte bereits letztes Jahr von sich Reden, indem er die Finanzkrise präzise vorhersagte. Anfang diese Jahres sprach er davon, dass in den USA viele Banken Pleite gehen, auch große Häuser seien betroffen.

Damals wurde Roubini nur von Insidern ernst genommen. Doch seine Prognosen traten ein und die bittere Realität übertraf oftmals sogar seine eigenen Vorhersagen.

Heute nun geht der Wirtschaftsexperte noch einen Schritt weiter und prognostiziert, dass die Börsen und Finanzmärkte weltweit für 1-2 Wochen geschlossen werden könnten.

Der Hintergrund: Hunderte von Hedgefonds erlitten derzeit Schieflagen. Die Katastrophe droht, wenn diese Fonds ihre Assets verkaufen müssen. Und dieser Zeitpunkt sei nicht mehr weit.

Roubini wörtlich: "Wir haben den Zustanden der völligen Panik erreicht. Es wird eine massive Notverkaufswelle von Hedgefonds geben. Hunderte dieser Fonds werden Pleite gehen".

Auf einer Hedgefondskonferenz in den USA schockierte der Wirtschaftsprofessor die Teilnehmer: "Das systemische Risiko wird größer und größer. Viele Anleger ziehen ihre Gelder aus den Hedgefonds ab. Seien Sie also nicht überrascht, wenn die Regierungen die Finanzmärkte schließen müssen - in den nächsten Tagen"

Rouini geht davon aus, dass die Märkte dann mindestens eine Woche, wahrscheinlich aber zwei Wochen geschlossen bleiben.

Der Wirtschaftswissenschaftler warnte, dass die Welt in eine schwerwiegende Depression stürzen werde, welche das Ende der US-Finanzdominanz bedeute.

Roubini: "Es ist der Anfang vom Niedergang des US-Finanz-Imperiums. Die Große Depression endete mit einem großen Krieg. Ich hoffe, dass das nicht passieren wird - aber im Moment sieht es wirklich düster aus".

Letzteres wünscht sich wohl niemand, dass es einen großen Krieg geben wird. Allerdings träumte ich vor 3 Tagen davon, obwohl ich diese Option bisher nicht gedanklich herangezogen hatte.
Bleibt zu hoffen, dass die Menschen die Chance der Veränderungen nutzen werden und die Mächtigen nicht versuchen werden, ihre Macht aufrecht zu erhalten.

Wünsch euch allen einen tollen Tag.

LG
Lilu


LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
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Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

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dilla
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Ort: Recife Brasilien


New PostErstellt: 24.10.08, 15:04  Betreff: Re: Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?  drucken  weiterempfehlen

VanDammen, ich bin nicht wegen meiner verweigerten Erwerbsminderungsrente verärgert. Da ging es um 245€. Ist zwar auch viel Geld aber es trifft Andere ja viel schlimmerer. Ich bin eher abgründig über das soziale System und den deutschen „Rechtsstaat“ verärgert.

Ja es gibt viel zu tun, packen wirs an. Aber dazu habe ich eine andere Meinung. Ich werde mich nicht hinsetzen und warten bis das System ganz zusammenbricht. Werde weitermachen wie bisher. Und ich habe mittlerweile eine andere Einstellung zum Leben. Ich lebe Heute und mache das Beste daraus. Und helfe wo ich kann und nach meinen Möglichkeiten. Und meine Einstellung ist auch, solange es geht einigermaßen gut und sicher zu leben, eventuell kürzer, als lange elendlich dahin zu vegetieren. Das habe ich hier von den Brasilianern gelernt.
Und es wird doch nun langsam aber sicher offensichtlich, dass die deutsche Denkweise, weit in die Zukunft und ins Alter zu blicken und vorzusorgen, voll danebengegangen bzw. daneben geht. Ich habe schon vor Jahren nicht mehr darauf gesetzt, dass ich von meiner mir zustehenden Rente kaum oder nichts mehr bekomme. Außerdem, wird man denen die im Ausland leben als erstes die Rente kürzen oder verweigern.

Nur sehe ich es persönlich es als falsch an, jetzt schon ständig den totalen Finanzcrash heraufzubeschwören. Damit macht man die Stimmung kaputt und das Vertrauen der Menschen. Wenn ich es steuern könnte, dann würde ich die jetzt bestehende Krise nicht kolapieren lassen sondern verzögern um Zeit zu gewinnen um die Massen gezielt aufzuklären und sich für die Nächste, dann Richtige entsprechend vorzubereiten.
Ein totaler Zusammenbruch jetzt, würde nur wieder die Ärmsten und die noch härter treffen.

Wie gesagt meine Meinung.

Und bezogen auf die anderen Threads hier (Eva und lilu) zusammengefasst:
Um etwas zu bewegen bedarf es nicht nur eines Forums, dazu wären eher blogs, Öffentlichkeitsarbeit und Demos im großen Stiel sicher die geeigneteren Wege.
Um nochmals auf die „Voratsvorsorge“ zurückzukommen. Ich würde anstatt Lebensmittel, die nur begrenzt haltbar sind, und im Falle eines Crashs (der sicher nicht in1-2 Monaten vorbei ist) sowie so schnell verbraucht wären, mir einige Wertgegenstände anschaffen. Z.Bsp. kleinere Goldstückchen (wobei im Moment so gut wie kein physisches Gold zu haben ist), andere Edelmetalle, Teuere Uhren, Schmuckstücke ect.. Da man dann im Falle eines Falles die gegen Essen eintauschen kann. Das Geld wird ja dann wohl nichts mehr Wert sein. Denn Habende wird es immer geben die solche Sachen dann eintauschen.
Im Übrigen habe ich leicht reden. Ich pflanze mir halt noch einige Bananestauten in meinen Garten (die tragen nach 7 Monaten bis zu 100 Bananen), Kartoffeln und Tomaten und Wasser habe ich aus einem Brunnen.
In diesem Sinne
dilla


____________________
Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
Prophezeihung der Cree- Inianer.

***Dies wird eher der Fall sein, so prophezeihe ich*** dilla
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vanDammen
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Ort: dritter planet


New PostErstellt: 25.10.08, 02:07  Betreff:  Re: Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?  drucken  weiterempfehlen

@ dilla,

erst mal alles gute was deine körperlichen einschränkungen
angeht, hoffe nicht zu schlimm und du kommst gut klar damit.

zweitens, du bist 'reich' , toll wen du anbauen kannst sowie
zugang zu trinkwasser hast. beste voraussetzungen.
bau noch ein baum mehr an, das hilft einem zweiten noch.

jeder mensch der dann noch gelernt hat im 'jetzt' zu leben
hat doch alles. denke mehr gibts nicht zu erreichen.

alles weitere sind vorgegaugelte strukturen und bedürfnisse
auf die wir leider immer noch anspringen und reinfallen.

das system ist krank, da es keinen dauerwachstum und bedarf
geben kann. man versucht das eben auf kosten vieler für einige
wenige aufzuschieben.

der spruch von mir 'es gibt viel zu tun, packen wirs an' solltest
du allgemein verstehn, dass ist keine parole, sonder einfach die
aufforderung seine meinung kund zu tun und nicht zu schweigen.
und ausserdem die verlorene teamfähigkeit wach zu rütteln, wir
werden den nachbarn wieder brauchen und der uns.

das gilt egal für wen und wo er sich im moment physisch aufhält,
denkende und handelnde menschen werden gebraucht.

zu der 'heraufschwören einer krise' möchte ich noch kurz anmerken,
mit nichten was mich angeht, denn das ist schon längst passiert,
wir werden da belogen wir stehen doch mitten drin.

wäre auch zeit für einen neuen versuch, hoffe ja mit erträglichen
schmerzen und verlusten. wenns dich interessiert, hier ein link
von leuten die das ähnlich kathastrophal sehen wie ich und noch
so einige fakten dazugepackt haben.

http://www.slrs.de/info/krise.pdf

kanns einen armen wirklich noch mehr treffen, der hat doch schon
angefangen mit den ressourcen bewusster umzugehen, sein vorteil
finde ich. der kommt besser klar als der sesselpupser dem der
hintern noch mit ner abfindung abgeputzt wird.

ach ja dilla, bevor ich das wieder vergesse, dachte du bist in
paraguay, dem land von stevia und nossiautoren, denke die
wahl brasilien ist auch ganz gut. wenn möglich, pflanz bitte
ein bäumchen für mich.

ich wünsche mir das friedliche und ehrliche weltbürger wieder
mehr an sich glauben und somit das gleichgewicht näher rückt.

alle dachten das geht nicht, da kam einer,
der wusste das nicht, und machte es...

friedlicher gruss

vanDammen


____________________
Jeder der nicht Teil der Lösung ist, ist Teil des Problems !
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Es ist nicht meine Schuld das die Welt so ist wie sie ist.
Es ist aber auch mit meine Schuld wenn sie so bleibt...
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Ohne Freiheit keine Wahrheit - ohne Wahrheit keinen Frieden (Karl Jaspers)


[editiert: 25.10.08, 02:13 von vanDammen]
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Eva S.
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New PostErstellt: 25.10.08, 04:25  Betreff: Re: Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Dilla und @ll,

    Zitat: Dila
    Und es wird doch nun langsam aber sicher offensichtlich, dass die deutsche Denkweise, weit in die Zukunft und ins Alter zu blicken und vorzusorgen, voll danebengegangen bzw. daneben geht.
Diese deutsche Denkweise ist genau richtig, nur wird sie bereits seit fast 20 Jahren von Politikern und Wirtschaftsmagnaten nicht mehr praktisch angewendet. Die meisten PolitikerInnen denken gerade mal von einer Wahl zur anderen, das Volk interessiert dabei nur als "Stimmvieh" und die meisten Manager, Vorstände und auch Aktionäre denken ebenfalls nur von Heute auf Morgen, nämlich daran, wie sie innerhalb dieser Zeit ihre Profite, Renditen, Dividenden etc. maximieren können, egal wer oder was dafür auf der Strecke bleibt. Und mangels Vorbilder durchzieht dieses kurzfristige besser gesagt kurzsichtige Denken inzwischen alle Gesellschaftsschichten. Das ist das eigentliche Problem.

    Zitat: Dilla
    sondern verzögern um Zeit zu gewinnen um die Massen gezielt aufzuklären und sich für die Nächste, dann Richtige entsprechend vorzubereiten.Ein totaler Zusammenbruch jetzt, würde nur wieder die Ärmsten und die noch härter treffen.
Das sehe ich noch immer anders, so werden die Leiden der Armen "nur" verlängert und noch mehr Menschen (von der damit verbundenen, fortgesetzten Umweltzerstörung mal ganz zu schweigen) in die Armut getrieben. Auf den dann entstehenden Überwachungsstaat (nicht nur in USA, Großbritannien und Deutschland) und Einsätze der Armeen im Innern von Staaten, welche dies bis dato richtigerweise als unvereinbar mit einer Demokratie gesehen haben dürfen wir uns dann ebenfalls alle "freuen".

    Zitat: Dilla
    Um etwas zu bewegen bedarf es nicht nur eines Forums, dazu wären eher blogs, Öffentlichkeitsarbeit und Demos im großen Stiel sicher die geeigneteren Wege.
Unterschätze nie die Macht des gesprochenen/ geschriebenen Wortes, auch dann nicht, wenn es "nur" in einem Forum geschieht. Aber im Ernst - Blogs unterscheiden sich doch kaum von Foren, dass jedoch Öffentlichkeitsarbeit (ein Forum trägt auch hierzu bei) und Demos im großen Stil mehr zum "etwas bewegen" beitragen, das sehe ich auch so.

@ vanDammen

Danke für den sehr interessanten Link.

Abschließend noch ein Link zu einem, wie ich finde, interessanten Artikel zum Thema Finanzmarktkrise:

http://jungle-world.com/artikel/2008/43/27220.html

Ein schönes Wochenende (trotz allem oder gerade deshalb) euch allen,

liebe Grüße,
Eva

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[editiert: 25.10.08, 04:46 von Eva S.]
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Eva S.
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New PostErstellt: 17.11.08, 03:51  Betreff: Re: Sah polnischer Hellseher die Finanzkriese kommen?  drucken  weiterempfehlen

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Lilu

Auszug zur aktuellen Finanzmarktsituation vom heutigen Tageskommentar des Herrn Michael Winkler:

Der gewichtigste Grund sind die Ausfälle im internationalen Schiffsverkehr. Die Hafenumsätze sind weltweit um ca. 50% zurückgegangen. Hafenumsätze bedeuten, daß Fracht nicht umgeschlagen wird. Und Fracht, die nicht auf Schiffe geladen wird, kommt in den Handelsmetropolen nicht an. Was dort nicht ankommt, fehlt in den Läden, fehlt im Weihnachtsgeschäft. Die Weltwarenströme kommen ins Stocken, damit fehlt der Nachschub. Bauern in fernen Ländern bleiben auf ihren Ernten sitzen, Arbeiter in anderen Ländern verlieren ihre Anstellung und ihr Einkommen. Die Zeichen stehen auf weltweiter Depression, so wie 1929.

Unsere Regierung hat als Lösung ein Konjunkturprogramm zu bieten, das allerdings vorerst nicht so genannt werden soll, trotzdem soviel kostet. Neben dem Hilfsprogramm für die Bankmanager über 480 Milliarden Euro gibt es eine Bundesbürgschaft für die Sparguthaben in Höhe von 1.000 Milliarden Euro und eben die-ses Konjunkturpaket von 50 Milliarden Euro. Wir bewegen uns damit in der Größenordnung von 1,6 Billio-nen, dem Betrag der Staatsschulden, die in den 60 Jahren BRD angehäuft wurden.

Das Problem hinter diesen Schulden ist, daß jemand dieses Geld auf den Tisch legen muß, also ein Gläubi-ger. Oh ja, die Bundesbürger haben ein Billionenvermögen auf der "hohen Kante" - doch diese Guthaben sind bereits anderweitig verliehen. Eine Bank muß schließlich die Zinsen für die Guthaben erwirtschaften - und das geht nur, indem dieses Geld anderweitig ausgeliehen wird. Wenn Frau Meier 50.000 Euro von ih-rem Sparbuch nimmt und dafür Bundesanleihen kauft - also ihr Geld dem Bund leiht - muß die Sparkasse die 50.000 Euro irgendwo loseisen. Das Geld fehlt folglich woanders... Die 50.000 Euro gehen ins Konjunk-turprogramm, müssen aber gleichzeitig aus dem Topf der Bankensicherung nachgeliefert werden, weil die Bank sonst ins Schleudern gerät. Woher soll aber nun dieses Geld kommen? Und wenn die Banken fallen, muß die Bundesbürgschaft für die Guthaben einspringen...

Die Situation gleicht dem Versuch, mit einem 1-Kilo-Feuerlöscher drei Wohnungsbrände zu bekämpfen. Selbst wenn es bei einem Brandherd gelingen sollte, greift das Feuer von anderen Stellen erneut über und macht den Erfolg zunichte. Die Vielzahl an Rettungspaketen läßt sich letztlich nur mit der Druckerpresse finanzieren, mit der Ausweitung der Geldmenge. Das wiederum bedeutet Inflation, eine Verteuerung der Importe - mit dem Ergebnis, daß die Warenströme noch weiter zusammenbrechen, weil das Vertrauen in das Geld der Kundenländer fehlt.

China kann jederzeit 50 Millionen neue Jobs schaffen - bei der Infanterie. Phase 2,5 bedeutet, daß wir auf der Kippe stehen, zwischen Wirtschaftskrise und Weltkrieg.

LG
Lilu


vanDammen

@ lilu

leider genau so.

das bringt mit, als üblen nebeneffekt, die 'just in time'
logistik zum erliegen.

friedlicher gruss

vanDammen


Ende Rekonstruktion

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