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Eva S.
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New PostErstellt: 22.04.06, 05:20     Betreff: Re: Maria Magdalena

Die Königin der Wolle
Fortsetzung:

Auszüge aus dem Evangelium der Maria Magdalena:

„Wird Materie nun zerstört oder nicht?“

Der Retter sprach: „Alles Natürliche, jede Form, sämtliche Kreaturen existieren in- und miteinander, und sie lösen sich wieder in das auf, aus dem sie entstanden sind. Denn die Natur der Materie kann sich nur wieder in ihre eigenen Wurzeln auflösen. Jener, der zwei Ohren besitzt, den lasset hören.“

Petrus sprach zu ihm: „Nachdem du uns alles erklärt hast, erzähle uns auch dies: Was ist die Weltsünde.“

Der Retter sprach: „Es gibt keine Sünde. Ihr erschafft Sünde mit den Dingen, die ihr tut, z.B. die Natur des Ehebruchs, die Sünde genannt werden kann. Das ist der Grund, wieso das Gute in eure Mitte trat, als Essenz einer jeden Natur, um sie wieder zu Seinen Wurzeln zurückzuführen.“

Dann fuhr Er fort und sprach: „Dies ist der Grund, wieso ihr krank werdet und sterbt. Jener der verstehen kann, der verstehe. Die Materie gebar eine Leidenschaft (Leid?), der keiner ebenbürtig ist und aus etwas der Natur Gegensätzlichem entstand. Denn darauf folgt eine Störung des ganzen Körpers. Dies ist auch der Grund, wieso ich sagte: ‚Seid guten Mutes!’, wenn ihr entmutigt seid, seid mutig in der Gegenwart der verschiedenen Formen der Natur. Jener der Ohren hat, der höre.“

Als der Gesegnete dies sagte, grüßte Er sie alle und sprach: „Friede sei mit euch. Empfangt meinen Frieden in euch. Achtet darauf, dass euch niemand in die Irre führe, indem er sage: ‚Seht hier, seht dort…’, denn der Sohn Gottes ist in euch. Folget Ihm! Jene, die Ihn suchen, werden Ihn auch finden. Gehet hin und prediget das Evangelium des Königreichs. Leget nicht sämtliche Regeln beiseite, die ich euch mitteilte, und gebet kein Gesetz auf, so wie es die Gesetzesgeber tun und euch beschränken.“


Die Hervorhebung in blau wurde von mir vorgenommen, da ich diesen Satz für einen der wichtigsten im ganzen Maria-M.-Evangelium ansehe. Er deutet meiner Ansicht nach auf die in uns wohnende Christuskraft hin.

Als Er dies gesprochen, verschwand er. Doch sie waren betrübt. Sie weinten sehr und sagten: „Wie sollen wir zu den Heiden gehen und das Königreich des Sohn Gottes predigen? Wenn sie Ihn schon nicht verschonten, wieso sollten sie uns schonen?“

Dann erhob sich Maria Magdalena, begrüßte sie alle und sagte zu ihren Brüdern: „Weint nicht, seid weder betrübt noch unentschlossen. Denn Seine Gnade wird vollkommen für uns sein und wird euch beschützen. Lasset uns besser seine Großartigkeit preisen, denn Er hat sie für uns vorbereitet und dies machte uns zu Menschen.“ Als Maria dies sagte, wandte sie ihre Herzen zum Guten und dann diskutierten sie die Worte des Retters.

Petrus sagte zu Maria: „Schwester, wir wissen, dass der Retter dich mehr liebte als alle anderen Frauen. Berichte uns von den Worten des Retters, die du erinnerst – die du kennst und wir nicht oder von denen wir noch nie gehört haben.“

Maria antwortete und sagte:

„Was dir verborgen, werde ich dir kundtun.“ Und sie sprach zu ihnen die Worte: „Ich…“, sprach sie, „Ich sah Christus in einer Vision und ich sprach zu ihm:

‚Christus, ich sah dich heute in einer Vision.’

Er antwortete darauf und meinte:

‚Sei gesegnet dafür, dass du nicht gezaudert hast, als du mich erblicktest. Denn dort, wo der Geist ist, da ist der Hort.’
Ich sprach zu ihm: ‚Christus, wie sieht man in einer Vision, die durch die Seele oder durch den Geist gesehen wird?’
Da antwortete der Retter und sprach: „Er sieht weder durch die Seele noch den Geist, sondern durch den Verstand, welcher zwischen diesen beiden steht – das ist es, wie man eine Vision sieht.“


Anm.: Hier fehlt ein Teil des Originaltextes. So geht es weiter:

‚Ich sah nicht, wie du herabstiegst, aber jetzt sehe ich, wie du aufsteigst. Wieso lügst du also, weil du zu mir gehörst?’
Die Seele antwortete und sprach: ‚Ich sah dich. Und du hast mich weder gesehen noch erkannt. Ich diente dir als Gewand und du hast mich nicht erkannt!’
Als Es das ausgesprochen hatte, kehrte Es fröhlich zurück: “Wieder einmal kam es auf die dritte Macht an, die da Ignoranz lautet.
Es befragte die Seele: ‚Wohin gehst du? In Boshaftigkeit wirst du gebannt, urteile nie!’
Und die Seele sagte: ‚Wieso verurteilst du mich, obwohl ich dich nicht verurteilt habe? Ich war gebunden, doch habe nie gebunden. Ich bin nicht erkannt worden. Aber ich habe erkannt, dass die Ganzheit frei wird, wie im Himmlischen so im Irdischen. Wenn die Seele die dritte Macht besiegt hat, steigt sie auf und sieht die vierte Kraft, die sieben Formen besitzt.

Die erste Form ist Dunkelheit, die zweite Verlangen, die dritte Ignoranz, die vierte ist die Furcht vor dem Tode, die fünfte das Königreich des Fleisches, die sechste die närrische Weisheit des Fleisches und die siebte ist die zornige Weisheit. Diese sind die sieben Mächte des Zorns.’

Sie fragen die Seele: ‚Woher kommst du, Menschenmörder, oder wohin gehst du, Welteneroberer?“

Die Seele antwortete und sprach: „Was mich einst gebunden ist nun befreit, und was mich umgab, ist nun überwunden worden, und die Ignoranz ist besiegt. In einer Welt wurde ich von der Welt befreit, in einer Art himmlischen Gestalt sowie von den Fesseln der Vergessenheit, die vergänglich ist. Von jetzt an werde ich für den Rest der Zeit, der Jahreszeiten, der Äonen, in Stille beabsichtigen.“

Als Maria dies gesprochen hatte, fiel sie in Stille, denn das war der Moment, als der Retter mit ihr gesprochen hatte.

Doch Andreas antwortete und sagte zu den Jüngern: „Sagt, was sagt ihr darüber, was sie eben erzählt hat? Ich bin der letzte der glaubt, dass dies der Erlöser gesagt hat. Diese Lehre ist sicherlich eine befremdliche Vorstellung.“

Petrus antwortete und sprach die gleichen Dinge betreffend. Er befragte sie nach dem Retter: „Sprach Er wirklich ohne unser Wissen mit einer Frau und das nicht öffentlich? Sollen wir uns ihr nun zuwenden und ihr künftig zuhören? Hat er sie uns vorgezogen?“

Dann weinte Maria und sagte zu Petrus:

„Mein Bruder Petrus, was denkst du denn? Denkst du, dass ich mir all dies in meinem Herzen ausgedacht habe oder dass ich über unseren Retter Lügen erzähle?“

Levi
(Anm.: evtl. Matthäus) antwortete und sagte zu Petrus: „Petrus, du warst schon immer temperamentvoll. Nun sehe ich, wie du dich gegen diese Frau aufbäumst als wäre sie dein Gegner. Denn wenn der Retter sie als wertvoll erachtete, wieso möchtest du sie dann ablehnen? Der Retter kennt sie sicherlich sehr gut. Das ist der Grund, wieso er sie mehr liebte als uns. Wir sollten uns besser schämen und lieber dafür sorgen, den perfekten Menschen in uns und für uns zu leben, so wie Er es uns aufgetragen hat. Lasst uns das Evangeli-um predigen und nicht Gesetze aufstellen, die jenseits dessen stehen, die uns der Retter mitgeteilt hat.“

Danach begonnen sie zu verkünden und zu predigen.


Ich finde, hier gibt es wirklich eine Menge „esoterischer Elemente“. Wahrscheinlich ein Grund mehr, dass das Evangelium der Maria Magdalena von der (kath.) Kirche nicht anerkannt wurde.

Wie schon erwähnt, auch im Thomas-Evangelium (ebenfalls von der Kirche abgelehnt) wird einiges über die esoterisch-philosophische Seite Jesu berichtet. Jesus spricht öfters von einer „Ganzheit“, vom „Einen“ und hier ist anscheinend nicht „nur“, wie noch heutzutage immer interpretiert „Gott Vater“ gemeint.

Hier ein entsprechender Auszug aus dem Thomas-Evangelium:

Jesus sagte: „Dieser Himmel wird vergehen. Und derjenige, der darüber ist, wird vergehen. Die Toten sind nicht lebendig, und die Lebendigen werden nicht sterben. Während der Tage, in denen ihr das esst, was tot ist, belebt ihr es wieder. Wenn ihr einmal im Licht sein werdet, was werdet ihr tun? An dem Tag, an dem ihr Eins geworden seid, werdet ihr zwei sein. Aber wenn ihr zwei geworden seid, was werdet ihr tun?“ (11)

Ich finde, dass Jesus hier auf die Kabbalistik anspielt, auf die „Ganzheit“ „Kether“ aus der alles hervorgeht und eines Tages wieder in die „Ganzheit“ zurückkehren wird. Auch die Aussage, „dass der Himmel darüber vergehen wird“ ist sehr interessant. Ich denke, dass unsere „physische Realität“ in der 3. „Dimension“ anzusiedeln ist und die „geistige Realität“ in der 4., welche auch (fälschlich?) als „Jenseits“ bezeichnet wird und beide untrennbar zusammen hängen. Vergeht die physische Realität, vergeht auch unsere geistige Realität und wir kehren in die 5. „Dimension“ zurück, aus der wir meiner Ansicht nach einst gekommen sind.

Abschließend kann man auch von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus sagen, dass Maria Magdalena völlig zu Unrecht von der Kirche mehr oder weniger „verdammt“ wurde. Sie nahm historisch gesehen, eine hohe Stellung bei den Jüngern / Urchristen ein und gehörte zum engsten Vertrautenkreis von Jesus. Es ist schön, dass dies in unserer Zeit endlich „ans Licht“ kommt.

Auch die wahre Lehre Christi kommt immer mehr, wenn auch immer noch stark fragmentiert, zum Vorschein. Ich hoffe, dass man noch mehr „verschollene“ Evangelien und Schriften findet, damit die wahre Lehre Christi endlich die zumindest zurecht gebogene Lehre der Amtskirche ersetzt und sich jeder Mensch der Christuskraft in seinem „Inneren“ bewusst wird.

Liebe Grüße,
Eva

Damit das Mögliche entstehen kann muss immer wieder das Unmögliche versucht werden
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