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Maria Magdalena

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Eva S.
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New PostErstellt: 22.04.06, 05:09  Betreff: Maria Magdalena  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

neben Judas dürfte Maria Magdalena die am meisten verleumdete Person des Neuen Testaments sein.

Ein Grund dafür ist wahrscheinlich Papst Gregor I., der Maria Magdalena in einer Predigt im Jahre 591 als Prostituierte bezeichnete, weil er sie mit der „Sünderin“, die Jesus die Füße wusch und Maria von Bethanien, die Schwester des Lazarus und der Martha, gleichsetzte. (Erst 1969 hat die katholische Kirche diese Gleichsetzung für irrig erklärt!)

In der orthodoxen Kirche dagegen wurden diese drei „Marias“ immer als verschiedene Personen angesehen. Dem vorausgegangen war vermutlich nicht nur die übliche Frauenfeindlichkeit der kath. Kirche (und überhaupt der damaligen Zeit), sondern weil es sehr bequem war – wenn Maria Magdalena die „große Sünderin“ war, konnten die sieben Dämonen, die Jesus ihr ausgetrieben hatte zu den „sieben Todsünden“ umgewandelt werden und man konnte Maria Magdalena als große Büßerin im Kreis der Jünger Jesu ganz hinten ansiedeln. Dabei gehört Maria Magdalena ganz nach vorne.

Als einzige Frau trug sie den Titel „Apostola“ – was bedeutet, dass sie zum engsten Kreis der Jünger Jesu gehörte. Auch war sie die Erste, die den auferstandenen Jesus sah, der ihr auftrug, die frohe Botschaft seinen Jüngern zu verkünden.

In den gnostischen Schriften vom Thomas-Evangelium wird Maria Magdalena als alle überragende Jüngerin und engste Vertraute von Jesus dargestellt. Da die (kath.) Kirche vehement die Gnostiker bekämpfte, trug dies wohl ebenfalls zur Verunglimpfung von Maria Magdalena bei.

Dass bei den Urchristen Frauen eine einflussreiche und wichtige Rolle spielten, habe ich schon unter anderen Themen hier im Forum erwähnt. Im 3. und 4. Jh. begannen die (männlichen) Kirchenführer die ebenbürtige Führungsrolle der weiblichen Apostel erfolgreich zu unterdrücken. Ein Grund dafür – die Urchristen kamen ohne Klerus aus, trafen sich in Privathäusern. Mit dem Aufkommen der öffentliche Kirche und dem Klerus wurden zum Beispiel Predigten immer häufiger an öffentlichen Plätzen abgehalten. Dort empfand man die Führungsrolle einer Frau als beschämend. Gruppierungen mit weiblicher Führung, wie z. B. die Montanisten (s. a. hier im Forum) und den Valetinskirchen wurden erst unterdrückt und dann schließlich blutig verfolgt und vernichtet.

Innerhalb desselben Zeitraums wurde das Andenken an Maria Magdalena von einer starken Anhängerin und Vertrauten Jesu zu einer Prostituierten und „großen Sünderin“ degradiert. Eine weibliche Führungsrolle in den Evangelien sollte zuerst heruntergespielt und schließlich ganz „vergessen“ werden. Das ist ja auch gelungen, wenn man bedenkt, dass erst im 20. Jh. (s. o.) die Verleumdung Maria Magdalenas zurück genommen wurde.

So wissen wir leider nicht sehr viel über Maria Magdalenas Lebensweg. Nach östlich orthodoxer Tradition verließ Maria M. mit den anderen Aposteln Jerusalem, um das Evangelium in der Welt zu verkünden. Sie ging nach Rom und predigte hier und in ganz Italien. Sie soll auch dem Kaiser Tiberias (14 – 37 n. Chr.) die Auferstehung verkündet haben.

Was ich hier sehr interessant finde, dass sich in der kritischen Bibelforschung die Indizien mehren, dass Petrus nie in Rom gewesen ist. Was, wenn anstatt Petrus tatsächlich Maria M. der Fels sein sollte, auf dem Jesus seine Kirche errichten wollte? Dann hätten die Kirchenväter einfach Maria M. durch Petrus ersetzt, was ich mir sehr gut vorstellen kann. Denn Jesus wollte nie eine Kirche, wie sie bis heute existiert. Somit würden einige Ungereimtheiten der Apostelgeschichte erklärbar sein.

Dass Maria M. nach Frankreich ging, ist nicht nur eine moderne Legende. In frühen westkirchlichen Legenden gingen Maria M., Maria von Bethanien, Martha und Lazarus nach Marsaille. Allerdings werden hier Maria M. und Maria v. Bethanien noch als ein- und dieselbe Person angesehen. Aber auch hier wird Maria M. nicht nur „Apostola“ sondern „Apostolin der Apostel“ genannt, meiner Ansicht nach wieder ein sehr deutlicher Hinweis darauf, welch’ hohe Stellung Maria M. bei den Jüngern Jesu einnahm. Allerdings ist in diesen Legenden noch nicht die Rede von einer intimen Beziehung zwischen Jesus und Maria M., wenn diese Legende auch nicht erst seit Dan Browns „Sakrileg“ besteht, gehört sie doch zu den Legenden der Neuzeit.

Andeutungen hierzu finden sich jedoch schon im Thomas-Evangelium und im Evangelium des Phillipus.

Bei Phillipus wird erwähnt, dass Jesus Maria M. auf den Mund küsste. Das kann natürlich auch der ganz normale Bruderkuss gewesen sein.

Im Thomas-Evangelium findet sich schon eher ein Hinweis darauf. So heißt es zum Beispiel:

Sie (Anm. Jesus Jünger) sagten zu ihm: „Komm, lass uns heute beten und fasten.“ Jesus sagte: „Welche Sünde habe ich denn begangen oder habe ich etwas noch nicht vollendet? Doch wenn der Bräutigam die Brautkammer verlassen haben wird, dann lasst sie fasten und beten.“ (104)

Hieraus könnte man durchaus schließen, dass Jesus eine intime Beziehung hatte, wenn auch Maria M. nicht namentlich erwähnt wird und das Jesus durchaus Humor hatte – dass „sie“ auf die Brautkammer bezogen ist kein Übersetzungsfehler.

Wie das Thomas-Evangelium und das des Judas deutet auch das Evangelium der Maria Magdalena an, dass die ursprüngliche Lehre Jesu nicht „nur“ an den Buddhismus „angelehnt“ war sondern auch durchaus moderne, esoterische Weisheiten beinhaltete.

Fortsetzung folgt...

Damit das Mögliche entstehen kann muss immer wieder das Unmögliche versucht werden
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Eva S.
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New PostErstellt: 22.04.06, 05:20  Betreff: Re: Maria Magdalena  drucken  weiterempfehlen

Fortsetzung:

Auszüge aus dem Evangelium der Maria Magdalena:

„Wird Materie nun zerstört oder nicht?“

Der Retter sprach: „Alles Natürliche, jede Form, sämtliche Kreaturen existieren in- und miteinander, und sie lösen sich wieder in das auf, aus dem sie entstanden sind. Denn die Natur der Materie kann sich nur wieder in ihre eigenen Wurzeln auflösen. Jener, der zwei Ohren besitzt, den lasset hören.“

Petrus sprach zu ihm: „Nachdem du uns alles erklärt hast, erzähle uns auch dies: Was ist die Weltsünde.“

Der Retter sprach: „Es gibt keine Sünde. Ihr erschafft Sünde mit den Dingen, die ihr tut, z.B. die Natur des Ehebruchs, die Sünde genannt werden kann. Das ist der Grund, wieso das Gute in eure Mitte trat, als Essenz einer jeden Natur, um sie wieder zu Seinen Wurzeln zurückzuführen.“

Dann fuhr Er fort und sprach: „Dies ist der Grund, wieso ihr krank werdet und sterbt. Jener der verstehen kann, der verstehe. Die Materie gebar eine Leidenschaft (Leid?), der keiner ebenbürtig ist und aus etwas der Natur Gegensätzlichem entstand. Denn darauf folgt eine Störung des ganzen Körpers. Dies ist auch der Grund, wieso ich sagte: ‚Seid guten Mutes!’, wenn ihr entmutigt seid, seid mutig in der Gegenwart der verschiedenen Formen der Natur. Jener der Ohren hat, der höre.“

Als der Gesegnete dies sagte, grüßte Er sie alle und sprach: „Friede sei mit euch. Empfangt meinen Frieden in euch. Achtet darauf, dass euch niemand in die Irre führe, indem er sage: ‚Seht hier, seht dort…’, denn der Sohn Gottes ist in euch. Folget Ihm! Jene, die Ihn suchen, werden Ihn auch finden. Gehet hin und prediget das Evangelium des Königreichs. Leget nicht sämtliche Regeln beiseite, die ich euch mitteilte, und gebet kein Gesetz auf, so wie es die Gesetzesgeber tun und euch beschränken.“


Die Hervorhebung in blau wurde von mir vorgenommen, da ich diesen Satz für einen der wichtigsten im ganzen Maria-M.-Evangelium ansehe. Er deutet meiner Ansicht nach auf die in uns wohnende Christuskraft hin.

Als Er dies gesprochen, verschwand er. Doch sie waren betrübt. Sie weinten sehr und sagten: „Wie sollen wir zu den Heiden gehen und das Königreich des Sohn Gottes predigen? Wenn sie Ihn schon nicht verschonten, wieso sollten sie uns schonen?“

Dann erhob sich Maria Magdalena, begrüßte sie alle und sagte zu ihren Brüdern: „Weint nicht, seid weder betrübt noch unentschlossen. Denn Seine Gnade wird vollkommen für uns sein und wird euch beschützen. Lasset uns besser seine Großartigkeit preisen, denn Er hat sie für uns vorbereitet und dies machte uns zu Menschen.“ Als Maria dies sagte, wandte sie ihre Herzen zum Guten und dann diskutierten sie die Worte des Retters.

Petrus sagte zu Maria: „Schwester, wir wissen, dass der Retter dich mehr liebte als alle anderen Frauen. Berichte uns von den Worten des Retters, die du erinnerst – die du kennst und wir nicht oder von denen wir noch nie gehört haben.“

Maria antwortete und sagte:

„Was dir verborgen, werde ich dir kundtun.“ Und sie sprach zu ihnen die Worte: „Ich…“, sprach sie, „Ich sah Christus in einer Vision und ich sprach zu ihm:

‚Christus, ich sah dich heute in einer Vision.’

Er antwortete darauf und meinte:

‚Sei gesegnet dafür, dass du nicht gezaudert hast, als du mich erblicktest. Denn dort, wo der Geist ist, da ist der Hort.’
Ich sprach zu ihm: ‚Christus, wie sieht man in einer Vision, die durch die Seele oder durch den Geist gesehen wird?’
Da antwortete der Retter und sprach: „Er sieht weder durch die Seele noch den Geist, sondern durch den Verstand, welcher zwischen diesen beiden steht – das ist es, wie man eine Vision sieht.“


Anm.: Hier fehlt ein Teil des Originaltextes. So geht es weiter:

‚Ich sah nicht, wie du herabstiegst, aber jetzt sehe ich, wie du aufsteigst. Wieso lügst du also, weil du zu mir gehörst?’
Die Seele antwortete und sprach: ‚Ich sah dich. Und du hast mich weder gesehen noch erkannt. Ich diente dir als Gewand und du hast mich nicht erkannt!’
Als Es das ausgesprochen hatte, kehrte Es fröhlich zurück: “Wieder einmal kam es auf die dritte Macht an, die da Ignoranz lautet.
Es befragte die Seele: ‚Wohin gehst du? In Boshaftigkeit wirst du gebannt, urteile nie!’
Und die Seele sagte: ‚Wieso verurteilst du mich, obwohl ich dich nicht verurteilt habe? Ich war gebunden, doch habe nie gebunden. Ich bin nicht erkannt worden. Aber ich habe erkannt, dass die Ganzheit frei wird, wie im Himmlischen so im Irdischen. Wenn die Seele die dritte Macht besiegt hat, steigt sie auf und sieht die vierte Kraft, die sieben Formen besitzt.

Die erste Form ist Dunkelheit, die zweite Verlangen, die dritte Ignoranz, die vierte ist die Furcht vor dem Tode, die fünfte das Königreich des Fleisches, die sechste die närrische Weisheit des Fleisches und die siebte ist die zornige Weisheit. Diese sind die sieben Mächte des Zorns.’

Sie fragen die Seele: ‚Woher kommst du, Menschenmörder, oder wohin gehst du, Welteneroberer?“

Die Seele antwortete und sprach: „Was mich einst gebunden ist nun befreit, und was mich umgab, ist nun überwunden worden, und die Ignoranz ist besiegt. In einer Welt wurde ich von der Welt befreit, in einer Art himmlischen Gestalt sowie von den Fesseln der Vergessenheit, die vergänglich ist. Von jetzt an werde ich für den Rest der Zeit, der Jahreszeiten, der Äonen, in Stille beabsichtigen.“

Als Maria dies gesprochen hatte, fiel sie in Stille, denn das war der Moment, als der Retter mit ihr gesprochen hatte.

Doch Andreas antwortete und sagte zu den Jüngern: „Sagt, was sagt ihr darüber, was sie eben erzählt hat? Ich bin der letzte der glaubt, dass dies der Erlöser gesagt hat. Diese Lehre ist sicherlich eine befremdliche Vorstellung.“

Petrus antwortete und sprach die gleichen Dinge betreffend. Er befragte sie nach dem Retter: „Sprach Er wirklich ohne unser Wissen mit einer Frau und das nicht öffentlich? Sollen wir uns ihr nun zuwenden und ihr künftig zuhören? Hat er sie uns vorgezogen?“

Dann weinte Maria und sagte zu Petrus:

„Mein Bruder Petrus, was denkst du denn? Denkst du, dass ich mir all dies in meinem Herzen ausgedacht habe oder dass ich über unseren Retter Lügen erzähle?“

Levi
(Anm.: evtl. Matthäus) antwortete und sagte zu Petrus: „Petrus, du warst schon immer temperamentvoll. Nun sehe ich, wie du dich gegen diese Frau aufbäumst als wäre sie dein Gegner. Denn wenn der Retter sie als wertvoll erachtete, wieso möchtest du sie dann ablehnen? Der Retter kennt sie sicherlich sehr gut. Das ist der Grund, wieso er sie mehr liebte als uns. Wir sollten uns besser schämen und lieber dafür sorgen, den perfekten Menschen in uns und für uns zu leben, so wie Er es uns aufgetragen hat. Lasst uns das Evangeli-um predigen und nicht Gesetze aufstellen, die jenseits dessen stehen, die uns der Retter mitgeteilt hat.“

Danach begonnen sie zu verkünden und zu predigen.


Ich finde, hier gibt es wirklich eine Menge „esoterischer Elemente“. Wahrscheinlich ein Grund mehr, dass das Evangelium der Maria Magdalena von der (kath.) Kirche nicht anerkannt wurde.

Wie schon erwähnt, auch im Thomas-Evangelium (ebenfalls von der Kirche abgelehnt) wird einiges über die esoterisch-philosophische Seite Jesu berichtet. Jesus spricht öfters von einer „Ganzheit“, vom „Einen“ und hier ist anscheinend nicht „nur“, wie noch heutzutage immer interpretiert „Gott Vater“ gemeint.

Hier ein entsprechender Auszug aus dem Thomas-Evangelium:

Jesus sagte: „Dieser Himmel wird vergehen. Und derjenige, der darüber ist, wird vergehen. Die Toten sind nicht lebendig, und die Lebendigen werden nicht sterben. Während der Tage, in denen ihr das esst, was tot ist, belebt ihr es wieder. Wenn ihr einmal im Licht sein werdet, was werdet ihr tun? An dem Tag, an dem ihr Eins geworden seid, werdet ihr zwei sein. Aber wenn ihr zwei geworden seid, was werdet ihr tun?“ (11)

Ich finde, dass Jesus hier auf die Kabbalistik anspielt, auf die „Ganzheit“ „Kether“ aus der alles hervorgeht und eines Tages wieder in die „Ganzheit“ zurückkehren wird. Auch die Aussage, „dass der Himmel darüber vergehen wird“ ist sehr interessant. Ich denke, dass unsere „physische Realität“ in der 3. „Dimension“ anzusiedeln ist und die „geistige Realität“ in der 4., welche auch (fälschlich?) als „Jenseits“ bezeichnet wird und beide untrennbar zusammen hängen. Vergeht die physische Realität, vergeht auch unsere geistige Realität und wir kehren in die 5. „Dimension“ zurück, aus der wir meiner Ansicht nach einst gekommen sind.

Abschließend kann man auch von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus sagen, dass Maria Magdalena völlig zu Unrecht von der Kirche mehr oder weniger „verdammt“ wurde. Sie nahm historisch gesehen, eine hohe Stellung bei den Jüngern / Urchristen ein und gehörte zum engsten Vertrautenkreis von Jesus. Es ist schön, dass dies in unserer Zeit endlich „ans Licht“ kommt.

Auch die wahre Lehre Christi kommt immer mehr, wenn auch immer noch stark fragmentiert, zum Vorschein. Ich hoffe, dass man noch mehr „verschollene“ Evangelien und Schriften findet, damit die wahre Lehre Christi endlich die zumindest zurecht gebogene Lehre der Amtskirche ersetzt und sich jeder Mensch der Christuskraft in seinem „Inneren“ bewusst wird.

Liebe Grüße,
Eva

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HerzMitRanken
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New PostErstellt: 23.04.06, 11:23  Betreff: Re: Maria Magdalena  drucken  weiterempfehlen

Liebe Eva,

..... Ich finde, dass Jesus hier auf die Kabbalistik anspielt, auf die „Ganzheit“ „Kether“ aus der alles hervorgeht und eines Tages wieder in die „Ganzheit“ zurückkehren wird.....

Folgt man deiner Definition von Kether, dann wäre es Gottes Körper, der Kristall, die Schwingungsgrundlage. Nun betrachten wir mal den Satz von Christus: An dem Tag, an dem ihr Eins geworden seid, werdet ihr zwei sein....

Wichtig ist hier die Aussage: “geworden seid“. Es ist also schon was passiert, nämlich wir waren eins geworden. Faktisch die Schwingungen in Gottes Körper. Und trotzdem sind wir Zwei. Nämlich Schwingungen und Gottes Körper.

Weiter geht es: Während der Tage, in denen ihr das esst, was tot ist, belebt ihr es wieder....

Wie ist das nun zu verstehen? Tote Dinge sind Schwingungen (Materie) welche nicht durch den Geist gesteuert werden, wie z.B. ein lebendiger Körper. Nehmen wir nun solche Schwingungen (Materie) in uns auf, (essen sie) dann werden sie mit ein Teil unseres Körpers, und somit von unserem Geist gesteuert. (also faktisch belebt) Eigentlich gar nicht so kompliziert oder?

Um wirklich alles zu begreifen muss man natürlich die Wahrheit kennen (erkennen wollen) Das bedingt, bisherige Fehler ausfindig zu machen. Der „Drang“ nach der Wahrheit, ist die von dir besagte „Christuskraft“ die wir in uns finden müssen. Ein ganz wichtiger Schritt hierbei ist, erkannte Irrtümer einzugestehen. Und damit hat es die Menschheit schon immer etwas schwer gehabt. (Die Erde ist eine Scheiben, die Erde ist im Mittelpunkt des Universum, usw.) Genauso wie der Irrtum, der mathematischen Geometrie. Es wird etwas dauern, bis sich die Wissenschaftler das eingestehen, ist es doch sehr peinlich, vor allen Dingen für Professoren und Doktoren auf diesem Fachgebiet. Aber die Wahrheit fragt nun mal nicht nach Titeln. Denk an das Gedicht mit dem Text: „Die Weisen, die Thoren“ das sind nämlich ein und das Selbe.

Den Anfangssatz deines Textes, mit der Erklärung der Materie, merkst du, dass die vollkommen mit meiner Schwingungstheorie übereinstimmt?
Schönen Sonntag noch, liebe Grüße HmR
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Eva S.
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New PostErstellt: 24.04.06, 03:05  Betreff: Re: Maria Magdalena  drucken  weiterempfehlen

Hallo HMR,

so gesehen stimmt es schon mit Deiner Schwingungstheorie überein, aber im Zusammenhang gesehen bezieht sich auch "geworden seid" hier meiner Ansicht nach eher auf die Zukunft. Denn Jesus sagt ja vorher "wenn ihr einmal im Licht sein werdet...".

Was ich mir noch vorstellen kann - dass hier gemeint ist, wovon ich schon länger überzeugt bin - Vergangenheit und Zukunft sind weitgehend dasselbe. Es gibt eine "übergeordnete Gegenwart", die sich jedoch unterschiedlich gleichzeitig darstellen kann und von uns aufgrund unserer beschränkten Wahrnehmung als gerade Zeitlinie mit Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft gesehen wird.

Dies ändert aber nichts an der Möglichkeit, dass hier eine Übereinstimmung mit Deiner Schwingungstheorie gegeben ist/ sein könnte.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S.
Administrator

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New PostErstellt: 24.04.06, 03:29  Betreff: Re: Maria Magdalena  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

wenn man sich intensiver mit dem Evangelium der Maria Magdalena auseinandersetzt, wird hier etwas wiedergegeben, worüber ich hier im Forum schon häufig geschrieben habe - die Macht der Gedanken. Jesus sagt hier ganz deutlich, dass es nicht so etwas wie die "Weltsünde" (oder "Erbsünde") gibt, sondern dass die Menschen selbst durch ihr Verhalten die Sünde erst entstehen lassen. Im Grunde spricht Jesus hier von der in jedem Menschen existierenden Schöpferkraft. Darum bräuchte es auch keine Kirche, um ihm nachfolgen zu können, sondern einfach die Erkenntnis, dass wir alle Söhne und Töchter Gottes sind, die selbst ihren Weg wählen und die Kraft der Erlösung in sich selbst (Christuskraft) tragen.

Es ist schade, dass im Originaltext wichtige Passagen fehlen. Das "Gespräch mit der Seele" erinnert mich doch ein wenig an einzelne Passagen im Ägyptischen Totenbuch. Es lässt sich jedoch aufgrund der fehlenden Textstelle kein wirklicher Zusammenhang mit Jesus herstellen. Ich halte es jedoch für möglich, dass Jesus bzw. seine Familie (enge?) Beziehungen zu Ägypten hatte.

Dass seine Eltern mit ihm nach Ägypten flohen, als Herodes den Kindermord befahl, könnte z. B. dafür sprechen. Es mutet schon etwas seltsam an, dass eine jüdische Familie ausgerechnet nach Ägypten fliehen sollte, wenn man bedenkt, wie lange Juden Sklaven der Ägypter waren oder auch die lange Feindschaft dieser beiden Völker berücksichtigt.

Auch Maria Magdalena, geht man nach der mehr neuzeitlichen Legende (?), in der sie und Jesus verheiratet waren und gemeinsame Kinder hatten, scheint einen Bezug zu Ägypten gehabt zu haben.

So könnte der historische Jesus (und die historische Maria Magdalena) noch für einige interessante Überraschungen gut sein, falls noch entsprechende archäologische Funde gemacht werden (und vor der Öffentlichkeit ausnahmsweise mal nicht verborgen werden).

Liebe Grüße,
Eva

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