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Wanderer
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New PostErstellt: 29.10.09, 11:10     Betreff: Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Hallo Eva und wer sonst mitliest,
gut möglich, daß ein Modell wie dieses Grundeinkommen eine Station auf dem Weg zu Neuem wird.
Aber mit dem Grundeinkommen schleppt man natürlich all die jetzt schon bekannten Nachteile einer Geld- und Besitzwirtschaft mit. Ein Nachteil von dieser Grundeinkommenssache ist ja, daß abhängige Arbeitsverhältnisse nicht abgeschafft wären.
Und Diskussionen über die Anpassung des Grundeinkommens an Teuerungen, Gebührenerhöhungen, Steuererhöhungen etc. ähnlich wie bei dem unsäglichen Leibeigenen-Geld Hartz-4 wären damit auch nicht vom Tisch.
Was mich jedoch besonders stört - dies Grundeinkommen lebt vom Konsum. Setzt also die überholte Wachstumsideologie fort, denn je mehr wir Ressourcen durch Konsum von mehr und mehr unsinniger Quengelware für Kinder und Erwachsene verbrauchen, desto schneller geht es in Richtung Naturkatastrophen. Also mit 1500 Euronen kann man einigermassen was anfangen, jedenfalls genügend Unsinn konsumieren und kann leben wie ein Tier im Zoo. Man wird einfach so durchgefüttert und kann auf seiner Couch
vor Computer und TV aufgehen wie ein Soufflé. Ich erahne schon entsprechende Bildzeitungs-Schlagzeilen.

Erinnern wir uns. An das erste Automobil vom Fliessband der Firma Ford. Bin mir nicht sicher, ob den Firmenbossen das Soziale am Herzen lag oder einfach nur der Umsatz.

Ich fürchte, der Umsatz war's.

Beim Grundeinkommen ist's eben das Festhalten am Wachstum und was kaum in der Öffentlichen Diskussion stattfindet, dies Wachstum braucht man nur deswegen, um die Zinswirtschaft am Leben zu erhalten, und die Zinswirtschaft braucht's eben, um Geld zu generieren, für das man nicht wirklich arbeiten muss. Wenn man weiß wie es geht und man skrupellos genug ist.

Überlegt mal, normalerweise kann ein Mensch ja nicht der Wachstumsideologie verpfichtet stets mehr und mehr essen und trinken. Man muss also Dinge regelrecht verbauchen, die man nicht wirklich braucht. Eine verrückte Industrie muss stets neue Artikel erfinden, damit nur ja der Umsatz, die Geld- und Zinswirtschaft am Laufen bleibt.

Im Grunde genommen sind ja all die Manager, Firmenbesitzer und alle, die sich am "oberen Ende" der Gesellschaft wähnen, auch arme Schweine, denn sie haben immer Stress damit, sich Gedanken darüber zu machen, was und wie man unternehmen muss. Ein Unternehmerdsasein ist eigentlich was fürchterlich Schlimmes. Nicht nur, daß die Unternehmer sich selber Stress machen, sie stressen auch die Angestellten und Arbeiter, und natürlich auch die Umwelt.

Beim dieser Art von Grundeinkommen arbeitet man schlicht und ergreifend mit dem Effekt, daß der Betrag 1500 Euronen recht hoch klingt und die Armen sich vorerst nicht mehr so weit unten vorkommen müssen. Die Oberschicht hofft sich damit noch eine gewisse Zeit hinter ihren veralteten Ideologien verschanzen zu können.

Immerhin hat ein Unternehmer das ins Rollen gebracht und Unternehmern traue ich grundsätzlich nicht.

Gut, nun zum Radikalen.
Wenn man sich anschaut, wie heute Häuser gebaut werden, muss man sagen, daß viele bessere Hasenställe sind und sich nicht am Bedarf der Hausbewohner orientieren. Zu klein. Klar, man versucht mit der Bauweise Energie einzusparen was nicht zu kritisieren ist. Aber die Fläche um das Haus drumherum - man könnte sich nicht selbst ernähren auf den Flächen kaum größer als Handtücher. Ich habe sehr viel Fläche ums Haus und mir reicht im Sommer ein Tag oder zwei Tage, manchmal sind's drei Tage in der Woche, um das zu bewirtschaften. Bleiben von der Woche also noch 4 Tage, die ich anders nutzen könnte.

Müsste ich nicht ums Geld für Steuern, Abgaben, Krankenkasse, Rentenkasse und so weiter arbeiten – ich könnte also während 4 Tagen an Wissenschaft, Kunst, Kultur, Philosophie, Sozialem und und und arbeiten.
Allein diese wenigen Worte zeigen, daß wir nicht wie die Primitiven ohne "Errungenschaften" existieren müssten. Menschen könnten sich zusammentun und Dinge entwickeln. Aber ohne Konzerne und ähnliche Riesenstrukturen. Vermutlich entstünde eine völlig andere Vielfalt und Vieles würde sich wieder am tatsächlichen Bedarf orientieren, man würde sparsamer wirtschaften und Dinge von vorne herein haltbarer herstellen. In manchen alten Bauernhöfen findet man noch die Maschinen und Handwerkszeuge, die ein ganzes Leben und darüber hinaus halten und funktionieren, während man heutzutage schon den Verfall mittels ausgeklügelter Werkstoffmanipulation einbauen kann, um den Konsum und das "Wachstum" am Leben erhalten zu können.

Wenn die Herstellung von Geräten etc. nicht mehr am Konsum, sondern Bedarf orientiert wäre, müssten Menschen auch nicht mehr ihr Leben lang den immer gleichen Tätigkeiten nachgehen, die ja auch krank machen können. Nach dem Prinzip steter Tropfen höhlt den Stein. Wir hätten eine wesentlich freiere Lebensweise.

Nehmen wir noch etwas Urmenschliches hinzu, nämlich die Gastfreundschaft, die in Industrie- und Geldkulturen nach und nach verloren geht, dann wären selbst Reisen kein Problem mehr.
Ich will das nicht weiter ausmalen, da hat sicher jeder Mensch seine eigene Phantasie, einen Anstoß zum Denken ohne Geld möchte ich geben.

Die Erde bietet uns alles, was wir tatsächlich brauchen und mehr. Wir sollten mal von Kulturen lernen, die ohne Geld ausgekommen sind. Die haben nämlich wesentlich länger bestanden, als alle anderen Kulturen, die Städte bauten, Geldwirtschaften einführten, große Strukturen und Zusammenballungen schufen, eine zu komplexe Hierarchie unterhielten.

Am Untergang dieser Kulturen können wir ermessen, wie brutal und unmenschlich unsere "Wachstums"kultur ist. Unter der Knute unserer Kultur wächst aber kaum was. Allenfalls der Widerstand, und das wiederum finde ich gut. Ich hoffe nur, daß sich der Widerstand potenziert und daß er sich friedlich ausbreitet.

Stellen wir uns mal vor, diesen einfachen Kulturen hätten herausgefunden, wie man Strom erzeugen kann.

Also wenn ich so über die Jahrtausende schaue und aus dem Abstand mir herauspicken könnte, was für alle Zeiten erhaltenswert und wichtig sei, dann würde ich rauspicken:
• Die Handwerkszeuge
• Die Jüdischen Gebote
• Die römischen Wasserleitungen und die daraus hervorgehenden Möglichkeiten der Hygiene
• Den Buchdruck
• Die Britische Gartenbaukunst
• Die Stromerzeugung

Das Rad finde ich nicht so wichtig, aber zweifellos ergänzt es einige der oben genannten Punkte sinnvoll.

So viel für heute. Ey wann schlaft Ihr eigentlich?

Jedenfalls – befreit die Unternehmer vom Stress, schmuzelt euch entgegen der Wanderer.

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