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Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt?

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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 15.11.08, 14:19  Betreff: Re: Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt?  drucken  weiterempfehlen

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Ansicht der Hueyatlaco-Fundstelle von Nordwesten aus, während der Ausgrabungen im Jahr 1973. Durch eine klippartige Felskante vulkanischer Asche, die inoffiziell Hueyatlaco-Asche genannt wird, wurde ein Graben getrieben (Mitte).



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)



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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 15.11.08, 14:29  Betreff: Re: Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt?  drucken  weiterempfehlen

Das war kurz gesagt, was wir machten. Hal Malde, ich und unser Kollege Roald Fryxell kehrten im Jahr 1973 für weitere Ausgrabungen nach Hueyatlaco zurück.
Wir wollten zum Zwecke der Datierung noch mehr Proben vulkanischer Aschen sammeln und zudem sicherstellen, daß die Sedimentschichten wirklich so angeordnet waren, wie wir gedacht
hatten: daß die Schichten mit den Artefakten unterhalb der Sedimente des Steilhanges hindurchgehen, was bedeutet, daß sie älter wären als die Ablagerungen des Steilhanges.
Dann könnten wir die vulkanischen Ablagerungen im Steilhang benutzen, um die Fundstelle zu datieren. Tatsächlich wären die vulkanischen Ablagerungen sogar ein wenig jünger.

Wir gruben also einen Stichgraben von Irwin-Williams Graben aus durch die Ablagerungen des Steilhanges bis hin zu den Gräben der mexikanischen Archäologen.
In den Wänden dieses Grabens befanden sich die Beweise, die wir brauchten. Die Artefakthaltigen Schichten lagen tatsächlich unterhalb der Sedimentschichten, waren also älter als diese.
Nun also konnten wir die an den Steilwänden freigelegten Vulkanaschen und die Bimslagen hilfsweise zur Datierung heranziehen. Wir fanden winzige Zirkonkristalle von zweien der an der Steilwand freigelegten Vulkanlagen, der Hueyatlaco-Asche sowie der sogenannten Tetela Braunschlamm-Bimslage.

Das Verfahren beruht darauf, daß das Zirkon geringe Spuren an Uran enthält. Wenn das Uran zerfällt, hinterläßt es eine winzige Schadspur im Kristall, die nach einem chemischen Ätzvorgang im Mikroskop gesehen werden kann.
Wenn man weiß, wieviel radioaktives Material anwesend ist, mit welcher Rate es zerfällt und wieviel dieses Materials auf natürliche Weise bisher zerfallen ist, kann man das ungefähre Alter abschätzen.

Chuck Naeser, ein Geochemiker des US Geological Survey, machte diese Arbeit für uns. In diesem Stadium wollten wir von ihm keine genauen Daten wissen; alles, was wir wissen wollten, war, ob diese Vulkanaschen näher bei Cynthias 20.000-Jahr-Schätzung oder bei Barneys 250.000 Jahren aus der Uran-Serie lagen. Chucks Daten, auch wenn sie mit einem großen Plus-Minus-Wert behaftet waren, waren weitaus älter als das, was Irwin-Williams
akzeptieren würde, und überlappten sich mit den Daten von Barney Szabo.

Und hier nun sind die Daten: der Tetela-Braunschlamm-Bims war 600.000 ±340.000 Jahre; für die Hueyatlaco Asche ergab sich ein Wert von 370.000 ±200.000 Jahren.

Ob ich aufgeregt war? Sie können drauf wetten! Wir hatten nun mehrere Linien geologischer Beweise, einschließlich der vier radiometrischen Datierungen, die aussagten, daß die Artefakte von Hueyatlaco, also der jüngsten der vier von Armenta und Irwin-Williams in der Valsequillo-Gegend ausgegrabenen Fundstellen, in der Gegend um eine viertel Million Jahre als waren.

Was mich anbelangte, so dachte ich, daß dies ein abgeschlossener Fall sei.

Wie naiv ich war.

Irwin-Williams war von Anfang an dagegen, daß wir mit diesen neuen Daten an die Öffentlichkeit gingen. Da unsere Datierungen ihrer Auffassung nach unmöglich waren, wollte sie mehr Zeit haben, um ihre Seite der Geschichte darzulegen und um sie dann mit uns zusammen zu veröffentlichen. Nun gut, und abgesehen davon, daß sie die mexikanischen Ausgrabungen vor mehr als sieben Jahren abgeschlossen hatte und noch nicht einmal mit der
Abfassung eines detaillierten Fundberichtes begonnen hatte.
Es konnte noch weitere sieben Jahre dauern, wenn nicht noch länger, bis sie endlich zu einer gemeinsamen Veröffentlichung
bereit war.

Wir drei Geologen entschlossen uns daher, alleine vorzugehen und eine Pressekonferenz abzuhalten, auf der die Datierungen und die geologischen Beweise vorgestellt werden sollten.
Es war eine sehr vorsichtige Pressekonferenz. Im Gegensatz zu mir fühlten sich weder Fryxell noch Malde wohl angesichts dieser alten Datierungen. Sie hatten bereits vorher mit Archäologen zusammengearbeitet, so daß sie wußten, daß einige berühmte Koryphäen auf diesem Gebiet einige Kröten schlucken müßten, sollten unsere Datierungen wirklich korrekt sein.
Und die Archäologen waren niemals sonderlich berühmt für ihre kleinen Egos.

Im Herbst 1973 beriefen wir während eines geologischen Treffens eine Pressekonferenz ein. Hal und "Fryx" deichselten es geschickt: Ich war auf dem Weg nach Neuseeland, um dort einen Vortrag über die Methode der Vulkanaschen-Datierung zu halten. Die alten
Datierungen wurden als Nachricht aufgenommen. Die Nachrichtenagenturen griffen sie auf und verbreiteten sie in aller Welt. Während meines langen Fluges nach Neuseeland wurde ich
von einigen wissenschaftlichen Kollegen gutmütig gehänselt. Einige von ihnen hatten am Tage zuvor über unsere Fundstelle in der Zeitung gelesen. Während der Vortragsveranstaltung schließlich hielt ich einen kurzen Sondervortrag über diese Fundstelle vor einem vollen Auditorium.
Die Dinge sahen gut aus, sowohl für Hueyatlaco als auch für
meine Karriere als Wissenschaftlerin. Tatsächlich aber war dies der Höhepunkt für beide. Seither ging es für die nächsten zwanzig
Jahre mit beiden stetig abwärts.

Zu Beginn des Jahres 1974 fingen Hal Malde, Roald Fryxell und ich an, unsere Forschungsergebnisse in Hueyatlaco für eine Veröffentlichung zusammenzuschreiben. Es sollte sich dabei um einen vorläufigen Bericht handeln. Der detailliertere sollte später
kommen, nachdem Cynthia ihre Ausgrabungsergebnisse publiziert hatte. Doch dann kam die Tragödie.

(Fortsetzung nächster Post)



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)
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lilu
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 15.11.08, 15:10  Betreff: Re: Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt?  drucken  weiterempfehlen

Roald wurde bei einem Autounfall auf einer einsamen Straße im Columbia-Becken im Staate Washington getötet. Wir hatte mit ihm nicht nur einen guten Freund und wertvollen Kollegen verloren, sondern zudem die charismatischste Person in unserem Trio.
Fryx war der Liebling der Medien gewesen. Ob er einem allgemeinen Publikum nun die Bedeutung von Felsbrocken und Bodenproben vom Mond erläuterte oder für eine wichtige archäologische Fundstelle kämpfte bzw. gegen die alles verschlingenden Wasser des dortigen Stausees, er hatte ihr Ohr
– und ihre Zeitungsspalten.
Nun blieben also nur Hal und ich übrig. Wir schlossen unser Manuskript im Jahr 1975 ab, erhielten das OK von Regierungsstellen und überreichten es dem Herausgeber eines
Sammelbandes von Vorträgen, die während eines regionalen Treffens von Anthropologen in Santa Fee gehalten wurden. Ich hatte dort über die Fundstelle in Hueyatlaco vorgetragen. Wir
wußten, daß keine anthropologische Zeitschrift es entgegen der Einwände von Cynthia abdrucken würde. Wir dachten daher, daß unsere einzige Chance, unsere Informationen in einem Band gedruckt zu sehen, den die Anthropologen auch lesen würden, darin bestünde, es in einen Vortragssammelband hineinzuschmuggeln.

Das war 1975. Und wir warteten anschließend darauf, daß der Sammelband gedruckt würde. Und wir warteten und warteten. 1976, 1977, 1978, 1979. Briefe an den Herausgeber wegen
dieser Verzögerung blieben unbeantwortet. Anrufe wurden nie erwidert.
Inzwischen war Cynthia eifrig damit beschäftigt, ihre Seite der Geschichte zu veröffentlichen. Sie hatte inzwischen jede Verbindung mit uns abgebrochen. Die Datierung auf ein Alter vor
einer viertel Million Jahre wurde als inakzeptabel zurückgewiesen: Ihrer Auffassung nach waren die von uns verwendeten Datierungsmethoden zu neu und nicht ausreichend getestet, um ernstgenommen zu werden. (Und dies, obwohl die mittels der Uran-Serie vorgenommenen Datierungen von Knochen aus der Caulapan-Fundstelle mit ihren Datierungen von Schalentieren mittels der 14C-Methode übereinstimmten: in beiden Fällen etwa 22.000 Jahre.)
Die geologischen Beweise wurden ignoriert. Die einzige Datierung, die erwähnt wurde, war das mit der 14C-Methode festgestellte Alter von Schalentieren (22.000 Jahre) aus Caulapan, und dieses Alter begann seitdem für die gesamte Fundstelle von Valsequillo in der Literatur aufzutauchen.
Ab dem Jahr 1979 fingen die Datierungen von Hueyatlaco an, meine Karriere negativ zu beeinflussen. 1973 hatten wir die verblüffende Aussage gemacht, in Mexiko habe es bereits
vor einer viertel Million Jahren Großwildjäger gegeben. Seither erschien allerdings nichts mehr in gedruckter Form. War alles falsch gewesen? Waren die Datierungen falsch? Wo
waren die Beweise?

Sowohl meine nationale wie meine internationale Korrespondenz schlief ein. Meine Anstellung verflüchtigte sich. Nach langer Suche gelang es mir immerhin, einen Assistenzlehrstuhl für Anthropologie an einer staatlichen Universität zu bekommen.
Die Stelle wurde zwar nicht bezahlt, aber ich gehörte zumindest irgendwohin. Zumindest für eine Weile.
1980 schließlich wurde klar, daß unser Artikel über Hueyatlaco niemals in dem anvisierten Sammelband erscheinen würde. Herausgeber Nr. 1 hatte die Manuskripte dem Herausgeber Nr. 2 übergeben, der sie schließlich der Nr. 3 weitergab. Und Nr. 3 entschied sich offenbar dafür, das ganze Projekt fallen zu lassen. Unser Manuskript wurde uns zurückgesandt.

Nun hatten wir es also wieder; fünf Jahre, nachdem wir es eingereicht hatten; sieben Jahre, nachdem die Datierungen erfolgt waren; und wir waren so weit davon entfernt, diese alten Datierungen jener Fundstelle gedruckt zu bekommen, wie zuvor.

Um diese Zeit herum nahm der Herausgeber eines neuen populärwissenschaftlichen Wissenschaftsmagazins zu mir Kontakt auf. Es sollte Science 80 im Jahr 1980, Science 81 im Jahr 1981 usw. heißen. Er schien sehr an Hueyatlaco interessiert zu sein und wollte den Artikel veröffentlichen.
Wieder einmal hoffend, sandte ich ihm das Manuskript zu, das an den Kanten schon etwas mitgenommen aussah und vergilbt war. Und ich wartete. Und wartete.
Das gleiche Theater wieder. Unbeantwortete Briefe, nicht erwiderte Anrufe. Schließlich stellte ich ihn per Telefon in seinem Büro. Nach einigem Hin und Her meinte er, das Manuskript sei hinter seinen Aktenschrank gefallen und sei verloren gegangen. Es wurde mir schließlich zurückgesandt.
Es war schier zum Verzweifeln. Dann hatte ich einen glücklichen Einfall. Ich schrieb einen Brief an Steve Porter, den Herausgeber der angesehenen geologischen Zeitschrift Quarternary
Research. Steve kannte mich persönlich, und wenn irgend jemand mir und meinem Manuskript eine faire Chance geben würde, so war er es. Und ich hatte recht.
Er antwortete als wahrer Wissenschaftler. Solange wir gute Beweise hätten, um unsere Behauptungen abzustützen, wäre es ihm egal, wie kontrovers unsere Ergebnisse auch immer seien. Er
übersandte den Artikel an Fachleute zur kritischen Prüfung, und er wurde gutgeheißen (von Geologen), akzeptiert und in ihrem Jahresband 1981 als erster Beitrag abgedruckt.
Aber es war zu spät. Das Alter von 22.000 Jahren für die Valsequillo-Fundstelle schien inzwischen wie in Stein gemeißelt.

Über das Büro für Öffentlichkeitsarbeit an der Universität, an der ich damals arbeitete, versandte ich einen Pressebericht. Die dortige Nachrichtenverantwortliche meinte, das sei einer der aufregendste Dinge, an der sie je gearbeitet habe. Aber niemand griff diese Nachricht auf: weder die Nachrichtendienste, noch die Zeitungen in Denver, und auch nicht jene Herausgeber und Kolumnisten, die mich während der ganzen Jahre ausdrücklich darum gebeten hatten, sie zu benachrichtigen, wenn der Artikel erschienen sei.
Dies schließt die Herausgeber von Science 81 und Science News ebenso ein wie Hilt von der Washington Post, Rensberger von der New York Times, Lindt von The Valley Voice in Visalia (CA).
Ich sandte eine Kopie des Presseberichts an The National Inquirer. Nichts. Der Vorsitzende der anthropologischen Fakultät erlaubte noch nicht einmal, daß der Bericht im Nachrichtenblatt
der Fakultät erschien. (Und selbstverständlich wurde mein kurz danach auslaufender Vertrag mit der Universität anschließend nicht verlängert.)

Hier stand ich also am Ende des Jahres 1980: Keinen Job, ruinierte Reputation, ausgegrenzt, entmutigt, emotional gebrochen. Ich wandte mich daher von der Wissenschaft ab und ging andere Wege.
In den Jahren 1982-1986 verbrachte ich einen Großteil meiner Zeit mit Forschungen auf dem Gebiet Okkultismus und Verschwörungstheorie vom christlichen Standpunkt aus –
Forschungen, die bis zum heutigen Zeitpunkt anhalten.

In den Jahren 1987-1994 sorgte ich mich vor allem um ältere Verwandte und wurde ein professioneller Blumengärtner. In dieser Zeit setzte sich Hal Malde von seinem Posten im
öffentlichen Dienst zur Ruhe und begann eine zweite Karriere, indem er Fotos für Naturschutzgesellschaften anfertigte.

Juan Armenta starb an einer schmerzhaften Nierenkrankheit. Cynthia Irwin-Williams starb nach einem langen Kampf gegen ihre
zerrüttete Gesundheit. Sie kam nie dazu, ihren Bericht über die mexikanische Fundstelle zu veröffentlichen.

Aber eine Wende hatte eingesetzt. 1993 wurde das Buch Forbidden Archeology von Michael Cremo und Richard Thompson veröffentlicht. Es beinhaltet ein schönes Kapitel über Hueyatlaco, die frühen Datierungen und den Ärger, den ich mit dieser Fundstelle hatte.

1994 schließlich wurde dieses Buch sowie eine kondensierte Ausgabe des Titels Hidden History of the Human Race (Verborgene Geschichte der menschlichen Rasse) in alternativen Medienzirkeln wohlwollen aufgenommen. Das Aufsehen um das Buch Forbidden Archeology mündete 1994 zudem in einem kurzen Fernsehauftritt in der Sendung Sightings.

Aufgrund dieser Sendung Sightings kontaktierte mich im Jahr 1995 die Firma BC Videos, die Videos über kontroverse archäologische Fundstellen veröffentlicht. Sie brachten mich zurück nach Mexiko, um vor Ort Aufnahmen zu machen und mich zu interviewen.

Im Jahr 1996 schließlich wurde ihr Video Mysterious Origins of Men im landesweiten Fernsehen der NBC ausgestrahlt. Darin befinden sich einige Bezüge zu Hueyatlaco. Das Establishment freilich verabscheute dieses Video.
Sowohl das Video Mysterious Origins of Men als auch das dazugehörige Video Companion Tape, auf dem sich eine Menge zusätzlichen Materials befindet, das nicht mehr ins eigentliche
Video paßte, können heute noch erworben werden.

Und so geht es bis heute weiter. Jagdfundstellen im Alter von 300.000 bis 400.000 Jahren werden überall entdeckt: in Deutschland, England, Sibirien, und sie werden auch als solche
anerkannt. Sie werden auf die gleiche Weise datiert, wie wir sie in Hueyatlaco anwandten, sowie mit weiteren zusätzlichen Methoden. Aber derartige Fundstellen in der Neuen Welt
werden weiter übergangen.

Meine jüngsten Leserbriefe bezüglich dieser alten Fundstellen in
der Neuen Welt an Science News, Science, und Nature wurden niemals veröffentlicht. Diese Mauer ist sogar noch höher geworden.
Und dennoch, es gibt Hoffnung. Marshall Payn ist sehr an Hueyatlaco interessiert und unterstützt abstützende Forschungen dazu. Der mexikanische Regierungsbeamte, der in den
60er Jahren soviel Schaden angerichtet hat, ist inzwischen tot.

Die Valsequillo-Gegend ist ein sehr großes Gebiet, und viele der dort gefundenen Knochen sind gut erhalten. Irgendwo in dieser Ansammlung von Sedimentlagen und Vulkanaschen liegen die Überreste der Skelette jener menschenähnlichen Wesen, die vor einer viertel Million Jahren jene mächtigen Tiere der Eiszeit jagten und erlegten. Findet diese Knochen, gebt sie den Anthropologen, und diese können uns allen sagen, wer diese Leute waren.
_____________________________________________________

Virginia Steen-McIntyre ist eine Tephrochronistin, eine promovierte Geologin, die sich auf das Studium vulkanischer Ascheablagerungen insbesondere zur Datierung geologischer Ablagerungen spezialisiert hat. Der vorstehende Beitrag erschien zuerst in The Barnes Review, 4(1) (1998), S. 31-36 (130 Third Street SE, Washington, D.C, 20003).
_____________________________________________________

Quelle: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 3(4) (1999), S. 379-386.
http://www.vho.org/VffG/1999/4/Steen379-386.html


LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)
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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 17.11.08, 05:28  Betreff: Re: Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Lilu, hallo @ll,

habe mir das Ganze in Ruhe durchgelesen. Dazu passt auch sehr gut, was ich einmal unter einem anderen Thema ("Besiedlung Amerikas vor 50000 Jahren?", was später auf 1,3 Mio. J. erweitert wurde) geschrieben habe. Zitiere mich der Einfachheit halber einmal selbst, da es auch gut zu diesem Thema passt:

Leider hat die Wissenschaft wieder einmal bewiesen, dass sie es in punkto Dogmen mit den großen Religionen durchaus aufnehmen kann. Auch in der Wissenschaft scheint immer mehr zu gelten "Was nicht sein kann was nicht sein darf".

Und es darf eben nicht sein, dass vor 1,3 Mio. Jahren schon Menschen (oder zumindest menschenähnliche Primaten) in Amerika gelebt haben. Da man sich über das Alter der Fußspuren (siehe vorherigen Beitrag) mal wieder nicht einig geworden ist, propagiert man jetzt halt wieder einmal, dass das Ganze ein Irrtum bzw. keine menschliche (oder von frühen Vormenschen, Primaten) Fußspur gewesen ist, ohne jedoch auch nur nebenbei zu erwähnen, was für eine und ob überhaupt eine "Fußspur" gefunden wurde. Auch die 40.000 Jahre stehen nicht mehr zur Debatte, man verlagert sich wieder auf die Schulmeinung, dass die frühesten Menschen erst vor ca. 14.000 Jahren in Amerika eingewandert sind.

Ob Homo Floresiensis oder dies - meiner Ansicht nach macht die Wissenschaft inzwischen alles andere, als "Wissen zu schaffen" bzw. zu verbreiten - schade, aber das wird man wohl nicht ändern können. Zu viele sind wohl "verliebt" in das bestehende Weltbild vom Homo Sapiens als "Krone der Schöpfung", an dem Bild darf zur Zeit wohl genauso wenig gerüttelt werden, wie im Mittelalter an dem Dogma, dass die Erde eine Scheibe ist und die Sonne sich um die Erde dreht. Dabei sollten gerade Wissenschaftler aufgeschlossen sein und den Horizont erweitern - ist wohl Fehlanzeige!


Es gab und gibt also tatsächlich Fakten (in meinen Augen sind es Fakten), dass Amerika schon wesentlich früher besiedelt war. Fakten, die von der Fachwelt ignoriert oder zumindest der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Nehme einmal an, dass nicht "nur" an dem "Modell" "Homo sapiens sapiens" ist die Krone der Schöpfung nicht gerüttelt werden darf sondern auch die "Out-of-Africa"-Hypothese nicht verändert werden darf, wie unsinnig sie teilweise auch sein mag. Darum wohl der Widerstand gegenüber Fakten für eine viel frühere Besiedlung Amerikas.

Es wird ja u. a. behauptet, dass auch der Neanderthaler ursprünglich aus Afrika kommt. Im selben Atemzug heißt es jedoch, dass jener wohl deshalb ausgestorben ist, weil er perfekt an das kalte Klima angepasst war und mit einem wärmeren Klima nicht mehr zurechtkam. In Afrika hat es jedoch, außer vor 250 Mio. Jahren (Schneeballerde) immer ein wärmeres Klima gegeben. Denke, es wäre doch naheliegender, dass der Neanderthaler aus einer "kälteren Gegend" stammt, wie zum Beispiel aus Amerika.

Liebe Grüße,
Eva

Die Welt hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier (Indira Gandhi)
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Wenn eine Idee anfangs nicht absurd klingt, besteht keine Hoffnung für sie! (Albert Einstein)
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