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Gab es die weltweite Sintflut?

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Eva S.
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New PostErstellt: 25.03.06, 02:35  Betreff: Gab es die weltweite Sintflut?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

so ziemlich auf allen Kontinenten – außer Afrika – gibt es Sintflutlegenden ähnlich der in der Bibel. Noch im 19. Jahrhundert hielten konventionelle Wissenschaftler diese Schilderungen einer weltweiten Flut für einen reinen Mythos.

Im 20. Jahrhundert begannen dann einige aufgeschlossene Wissenschaftler dem Mythos nachzuspüren. So versuchte der amerikanische Forscher Bob Ballard, der das Wrack der Titanic entdeckt hatte, nach der Arche Noah zu suchen. Diese fand er zwar nicht, dafür stieß er aber vor der türkischen Küste in 100 m Tiefe auf alte Gebäudereste, die vorläufig auf ca. 5000 – 5500 v. Chr. datiert wurden. Außerdem ließ sich eine 170 Meter abgesunkene Küstenlinie ausmachen. Ballard vermutete hier die Heimat von Noah.

In der konventionellen Wissenschaft hat man noch keine wirkliche Erklärung dafür gefunden, warum die Temperaturen am Ende der letzten Eiszeit recht sprunghaft anstiegen. Dieses Ansteigen war weltweit für verheerende lokale Flutkatastrophen verantwortlich, so z. B. in Tibet und Nordamerika. So haben z. B. auch die Inuit haben eine Sintflutlegende, die wie die Bibel von einer Arche berichtet, auf die sich Angehörige des Volkes der Tlingits retten konnten. Viele Forscher nehmen deshalb an, dass die Sintflut der Bibel auf einer oder mehrerer lokalen Flutkatastrophen beruht.

Der britische Archäologe Sir Leonard Woolley legte z. B. in der sumerischen Stadt Ur Zivilisationsschichten frei, die durch Lehmbänder unterbrochen waren. Daraus schloss er, dass um ca. 4000 v. Chr. eine riesige Flut über die Bewohner Mesopotamiens hereingebrochen sein musste. Kritiker wandten jedoch ein, dass die Schlammschicht nur in einem begrenzten Gebiet auftrat. Demnach wären tatsächlich eher lokale Flutkatastrophen Ausgangspunkte für die weltweiten Sintflutlegenden gewesen.

Das denke ich weniger. So könnten z. B. persische Legenden vielleicht etwas mehr Aufschluss geben. Das persische „Bundahishn“ (Das „Buch der Urschöpfung“) berichtet z. B. davon, wie ein „Stern mit schrecklichem Glanz“ über der Erde aufstrahlte und dann Regenfluten die Erde ertränkten. Im „Chilam Balam“, einem heiligen Buch der Quiche-Maya wird von feurigem Regen und fallender Asche kurz vor der Flutwelle berichtet.

Die Forscher Prof. Alexander und Dr. Edith Tollman aus Wien haben intensiv die Sintflutlegenden untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass vor 9.600 Jahren ein riesiger Komet mit der Erde kollidiert sein muss. Kurz vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre zerbarst er in mehrere Teile und schlug vor allem in die großen Weltmeere ein. Mehrere Sintflutlegenden scheinen diese Theorie zu bestätigen – einige machen exakte Angaben über die Himmelsrichtung – Südost – des Kometen und geben als Jahreszeit den Herbst an. (Interessanterweise spricht auch Lorber in Band 1 seiner „Haushaltung Gottes“ von einem „Stern, der im Osten steht“ und die Menschheit vernichten wird. Vielleicht in diesem Fall weniger Endzeitprophezeiung sondern historischer Tatsachenbericht.) Die „Chipewyan-Indianer“ im Nordwesten Kanadas benennen sogar ausdrücklich den Monat September, was mit einem babylonischen Text übereinstimmt, der den (damaligen) 14. September als Tag der Katastrophe nennt.

Da dieser Impact während der letzten Eiszeit geschah, könnte mit den „aufbrechenden Quellen der Tiefe“ der biblischen Schilderung das noch im Boden gebundene Wasser gemeint sein. Durch die Schockwelle des Einschlags, die um den ganzen Planeten raste, wurde es in Fontänen nach oben gedrückt, dann folgte eine gewaltige Springflut, die ebenfalls die ganze Erde (außer vermutlich Afrika) überzog. Vermutlich folgten dann Erdbeben und Vulkanausbrüche, das Eis taute schneller, die Temperaturen stiegen sprunghaft an, was weitere Flutkatastrophen nach sich gezogen haben dürfte.

Ich denke auch, dass die Sintflut durch einen Kometen oder Asteroiden ausgelöst wurde und eine weltweite Flutkatastrophe, von der nur Afrika verschont blieb, auslöste, die biblische Sintflut also ein historischer Bericht ist, der religiös verbrämt und so zum Mythos wurde.

Was meint ihr – weltweite Flut oder eher lokale Ereignisse, die später „nur“ als eine einzige weltweite Flut wahrgenommen wurden?

Liebe Grüße,
Eva

Damit das Mögliche entstehen kann muss immer wieder das Unmögliche versucht werden


[editiert: 12.03.09, 01:05 von Eva S.]
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Al Vern
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Beiträge: 125

New PostErstellt: 25.03.06, 02:52  Betreff: Re: Gab es die weltweite Sintflut?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Eva S.
    Was meint ihr – weltweite Flut oder eher lokale Ereignisse, die später „nur“ als eine einzige weltweite Flut wahrgenommen wurden?
Hallo Eva,

wir können wohl beide nicht Schlafen ;)

Ich denke schon, dass es eine Weltweite "Flut" gab. Als Ursache für Temperaturschwankungen würde ich aber eher Ausbrüche von Vulkanen nennen.....

Ich denke, dass unsere "Aufzeichnungen" im Grossen und Ganzen nicht übereinstimmen können........soweit sie nur lokal stattgefunden haben.

Das beste Beispiel ist der "Krebs-Nebel".

So haben ALLE Kulturen diese Supernova-Explosion nicht nur wahrgenommen, sondern auch übereinstimmend beschrieben.

Komisch; alle Kulturen ausser den damaligen Europäern.

Die Jesuiten waren ja im 17Jh. in China sehr tätig; haben den "zurückgebliebenen" Chinesen sogar beigebracht, wie man Mondfinsternisse vorausberechnet, etc...

Das komische daran ist, dass man aus den alten Aufzeichnungen der Einwohner Chinas UND Südamerikas, aufs genau gleiche Datum kam - den 4 Juli 1054 (23 Tage schien dieser zweite "Stern" sogar am Tageshimmel).

Geheimnisvoll, geheimnisvoll. ;)

Grüsse,
Al Vern

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Eva S.
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New PostErstellt: 25.03.06, 03:44  Betreff: Re: Gab es die weltweite Sintflut?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Al Vern,

ich bin ein Nachtmensch und bin in den Nachtstunden auch am kreativsten. :-)

Das mit der Supernova ist sehr interessant. Ein russischer Forscher stellte einmal die Theorie auf, dass uns bei der Geschichtsschreibung in Westeuropa nicht nur fast 300 Jahre fehlen, wie der Forscher und Autor Herbert Illig in seinem Buch meiner Ansicht nach sehr glaubhaft dargelegt hat, sondern sogar fast 1000 Jahre.

Allerdings sehen die meisten Wissenschaftler dies aufgrund der Präzision als unwahrscheinlich an. Ich denke, dass fast drei Jahrhunderte nicht unbedingt fehlen müssen, aber das etwas zwischen 700 und 1100 n. Chr. passiert ist, was den Großteil von Westeuropa mehr oder weniger in die Steinzeit zurück geworfen hat. Es ist ja nicht nur die Supernova. So fehlen über Karl den Großen weitgehend archäologische Zeugnisse. Prozentual gesehen sind wir hier mit Dino-Fossilien noch besser bestückt. Dann veränderte sich um 1000 n. Chr. die Einstellung des Christentums. Stand vor diesem Zeitpunkt die Heilsbotschaft im Mittelpunkt wurde danach das Leiden Christi in den Mittelpunkt gestellt und es begannen die Kreuzzüge.

Ich denke, dass dies Spätfolgen des Zusammenbruchs des Römischen Reichs gewesen sein könnten. Später hat man dann diese fehlenden Jahrhunderte mit erfundener Geschichte aufgefüllt, damit der Eindruck eines lückenlosen Zeitablaufs entsteht der so wahrscheinlich nicht gegeben war.

Auch ich denke, dass es eine weltweite Sintflut gegeben hat. Mit den Temperatursprüngen durch Vulkanausbrüche könntest Du richtig liegen, fragt sich nur, ob sie Folgen des Kometeneinschlags waren oder nicht.

Liebe Grüße,
Eva

Damit das Mögliche entstehen kann muss immer wieder das Unmögliche versucht werden
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Eva S.
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Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 12.03.09, 03:45  Betreff: Re: Gab es die weltweite Sintflut?  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

vor Kurzem stieß ich auf einen Internetartikel aus dem Jahr 2006, der u. a. auch über eine weltweite Sintflut spekulierte.

Nach diesem Bericht sollen Meeresforscher zufällig im Golf von Mexiko auf Beweise für eine weltweite Sintflut gestoßen sein.

In Sedimentproben vom Meeresgrund fanden sie versteinerte Schalen von einzelligen Planktonlebewesen. Diese Organismen hinterlassen in ihren Schalen quasi eine Aufzeichnung der Temperatur und des Salzgehaltes des Wassers zu ihren Lebzeiten.

Bei der Untersuchung der Schalen stießen die Forscher auf Indizien, dass zu Lebzeiten dieser Einzeller eine riesige Menge Schmelzwasser (also Süßwasser) in den Golf von Mexiko geflossen ist und dies einen sehr starken Anstieg des Meeresspiegels weltweit verursachte.

Besonders interessant finde ich, dass die Forscher diesen Meeresspiegelanstieg auf 12000 bis 10000 Jahre vor u. Z. vermuten, also zum Ende der damaligen Eiszeit.

Damit passt diese Datierung recht gut zum Untergang von Atlantis, welcher von Plato ja auf 9000 v. u. Z. datiert wurde.

Liebe Grüße,
Eva

Wenn eine Idee anfangs nicht absurd klingt, besteht keine Hoffnung für sie! (Albert Einstein)
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Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muss man es aber vorwärts. (S. Kierkegaard)
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