Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo @ll,

vor ca. einem Jahr startete die NASA-Sonde "Interstellar Boundary Explorer" (IBEX). Die Sonde sollte die Grenzen unseres Sonnensystems von einer Erdumlaufbahn aus erforschen.

Erste Ergebnisse von IBEX überraschten die Astronomen. Es scheint, als liege zwischen uns und dem interstellaren Raum eine eng begrenzte Region voller spezieller Teilchen.

Bekannt war, dass der Sonnenwind, welcher ebenfalls aus verschiedenen atomaren Teilchen besteht, unser Sonnensystem wie eine riesige, magnetische Blase umgibt. Durch die beiden Voyager-Sonden (1 und 2), welche unser Sonnensystem verließen, wurde festgestellt, dass diese "Blase" im Grenzbereich etwas platt gedrückt ist. Darüberhinaus wurden die beiden Sonden mit dem sog. "Termination Shock" konfrontiert. Die Partikel des Sonnenwindes werden hierbei abgebremst, was sich auch auf Objekte auswirkt, welche unser Sonnensystem verlassen. Interessant hierbei, dass die Sonde Voyager 2 beim Verlassen des Sonnensystems innerhalb einiger Tage gleich 5x mit dem "Termination Shock" konfrontiert wurde, auf den sie darüber hinaus viel früher gestoßen war als die Vorgänger-Sonde Voyager 1.

Beide Sonden "bemerkten" jedoch nichts von dem "kosmischen Band", welches jetzt von IBEX registriert wurde. Dieses "Band" an der Grenze zum interstellaren Raum besteht aus energiegeladenen neutralen Atomen.

Die Wissenschaftler spekulieren nun über die Ursache dieses "Bandes*, "welches zwei- bis dreimal heller strahlt als alles andere am Himmel", wie einer der Forscher anmerkte. Die favoritisierte Theorie - das Magnetfeld der Milchstraße ist für dieses Phänomen verantwortlich. Genaueres darüber soll demnächst veröffentlicht werden.

Also ich finde das sehr spannend....

Liebe Grüße,
Eva

Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als über Dunkelheit zu klagen. (Konfuzius)
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Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. (Spruchweisheit der Mandika, Afrika)

Atlan · Mitglied Beiträge: 189 Ort: bei Wien

Hallo, Eva:

Ich finde das auch mehr als spannend, vor allen Dingen müsste sich
dieses "Band" doch durch eine Vielzahl von Eigenschaften von seiner
Umgegend abheben...
Insofern glaube ich kaum, dass es erst jetzt bekannt wurde,
und nehme eher an, jetzt müssen sie die Info rauslassen,
- weil wir in absehbarer Zeit einiges über die Interaktionen dieses
Bandes mit unserem Teil des Universums erfahren werden. -

vermutet Atlan. -

Was wir tun, - geschieht . -

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo Atlan,

möglich, dass sie es jetzt, u. a. wegen der von Dir benannten Gründe, bekannt geben mussten. Andererseits ist dieses "Band" z. B. nicht mit bloßem Auge zu sehen, da es aus atomaren Teilchen besteht und IBEX ist auf atomare Teilchen spezialisiert. Somit könnten die beiden Voyager-Sonden, die ja schon sehr alt sind (gestartet meines Wissens Ende der 1970er bzw. Anfang 1980er) tatsächlich nichts registriert haben, obwohl dieses "Band" vielleicht damals schon existiert hat.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo @ll,

hier noch Neuigkeiten der IBEX-Mission:

Artikel

Teilweise hat sich das kosmische Band anscheinend aufgelöst.

Liebe Grüße,
Eva

Politik muss aufhören, auf die Industrie zu hören, sie muss auf die Menschen hören. (Bassey, Umweltschützer aus Nigeria)
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Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Auch hierzu gibt es eine neue, besser, eine weiterführende Theorie:

Wasserstoffatome aus dem Sonnenwind überqueren lokale, galaktische Magnetfelder. Zwar werden neutrale Atome eigentlich nicht vom Magnetfeld beeinflusst, aber sie streifen Elektronen ab, die zu geladenen Ionen werden, welche die magnetischen Feldlinien umkreisen. Diese Ionen werden häufig zurück zur Sonne geschleudert, was wiederum zu bestimmten Zeiten zu einem Auftrieb der Atome führt, welche dann das kosmische Band schaffen.

Laut der neuen Theorie erzeugt die rasche Rotation der Atome Wellen bzw. Schwingungen im Magnetfeld. Die geladenen Ionen werden von den Wellen gefangen, was die Ionendichte beeinflusst und somit das breite, kosmische Band produziert wird.

Ob diese Theorie zutrifft kann nur durch weitere Beobachtungen festgestellt werden. Jedenfalls scheint die Interaktion zwischen dem Magnetfeld der Sonne und dem galaktischen Magnetfeld kompizierter zu sein, als Wissenschaftler bisher annahmen.

Quelle:
http://www.nasa.gov/mission_pages/ibex/news/ribbon-explained.html

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)