Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo @ll,

auch in der konventionellen Wissenschaft musste jetzt die Besiedlung Amerikas vordatiert werden. In Texas fanden sich 15.500 Jahre alte Werkzeuge, was auf eine etwa 2000 Jahre frühere Besiedlung Amerikas als bisher angenommen hinweist.

Bislang hielten die meisten Anthropologen die "Clovis-Menschen" für die ersten Siedler. Die Clovis waren Jäger mit hoch entwickelten Waffen und wanderten höchstwahrscheinlich über die Beringstraße nach Amerika ein. Die Clovis-Kultur hielt sich gerade mal an die 150 Jahre, darüber hinaus verliert sich ihre Spur.

Die jetzt gefundenen 15.500 Jahre alten Werkzeuge sind ein weiterer Hinweis auf eine "Vor-Clovis-Kultur". Erste Spuren dieser Kultur fanden sich u. a. in Chile.

Überhaupt wird die Besiedlung Amerikas immer rätselhafter. Es gab verschiedene Einwanderungswellen und nicht alle erfolgten über die Beringstraße.

Ein wichtiger Fund war der sog. "Kennwick-Mann", welcher vor 9600 Jahren lebte. Dieser sah aber nicht wie ein Mongole, welche vor ca. 13.000 Jahren über die Beringstraße einwanderten, aus, sondern glich einem Ainu, welche die Ureinwohner Japans sind. Hier wird angenommen, dass diese per Boot nach Amerika kamen.

Einige Forscher sind der Ansicht, dass auch aus dem europäischen Raum vor ca. 19000 bis 18000 Jahren Einwanderer nach Amerika kamen, ebenfalls per Boot. Die Wissenschaftler denken hier an die Solutréen-Kultur, welche vor 22.000 bis 19.000 Jahre in Frankreich und Spanien ihre Blütezeit erlebte. Als die Eiszeit ihren Anfang nahm und von Norden her immer mehr Kälte vordrang, sollen Angehörige dieser Kultur mit Booten nach Amerika übergesiedelt sein. Diese Theorie baut auf genetischen Untersuchungen von Indianern auf, welche überwiegend zwar auf eine mongolische Herkunft hindeuten, aber eben auch europäische Genvarianten vorhanden sind, die nicht auf neuzeitlichere Kontakte aufbauen. Auch Steinwerkzeugfunde auf beiden Seiten des Atlantiks weisen darauf hin, sind jedoch kein wirklicher Beweis. Bis jetzt wurden keine so alten Skelette gefunden.

Ein weiterer Skelettfund, 12.700 Jahre alt, an der Westküste Mittelamerikas, weißt in eine weitere Richtung - nach Australien zu den Aborigines.

Meiner Ansicht nach ist Amerika noch viel früher besiedelt worden. Noch kann man das nicht nachweisen, aber der "Reisebericht" der Hopi-Vorfahren im "Buch der Hopi" (von Frank Waters) spricht m. A. n. sehr dafür.

Liebe Grüße,
Eva

Es ist unglaublich, dass nichts von dem, was man geschichtlich für überholt hielt, wirklich verschwunden ist. Alles ist da, bereit zur Wiederauferstehung. (Jean Boudrillard - Die Illusion des Endes)