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lilu
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New PostErstellt: 11.10.07, 19:44     Betreff: Re: Das Voynichmanuskript

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Es lassen sich grundsätzlich die folgenden Eigenschaften des Textes feststellen, aus denen einige für jeden Entschlüsselungsversuch essentielle Forderungen erwachsen:

* Der Text ist aufgeteilt in Symbolfolgen, diese sind durch Zwischenräume voneinander getrennt. Dieses Bild wird vom Augenschein her leicht als das Auftreten von »Wörtern« gedeutet. Als Grundlage eines erfolgreichen Entzifferungversuches muss die Entscheidung getroffen werden, ob diese Interpretation des offensichtlichen Anscheines richtig ist, oder ob hier eine andere Interpretation gefunden werden muss.
* Der Text enthält mehrere Gruppen sehr ähnlich aussehender Symbole, und als Grundlage eines erfolgreichen Entzifferungsversuches muss für jede dieser Gruppen die richtige Entscheidung getroffen werden, ob es sich hierbei um verschiedene Symbole oder nur um unwesentliche und bedeutungslose handschriftliche Varianten des gleichen Symboles handelt.
* Der Text enthält verschiedene komplex zusammengesetzte Zeichen, und als Grundlage eines erfolgreichen Entzifferungsversuches muss hier jeweils die richtige Entscheidung getroffen werden, ob es sich hierbei um Ligaturen einfacher Symbole oder um Zusammenstellungen mit eigener Symbolbedeutung handelt.
* Der Text enthält häufig eine beispiellose und sehr sonderbare Form der Ligatur, bei der bestimmte Symbole in die Mitte zwischen zwei verbundenen Symbolen gestellt werden, ganz so, als würde das mittlere der Symbole »auf einem Podest« stehen. Als Grundlage eines erfolgreichen Entzifferungsversuches muss diese Erscheinung in richtiger Weise gedeutet werden.

Dass ein verschlüsseltes Dokument aus dem Mittelalter bei solch’ sonderbaren Eigenschaften und allen mit diesen Eigenschaften verbundenen Schwierigkeiten auch in der Jetztzeit mit ihrer hoch entwickelten, wissenschaftlich betriebenen Kryptanalyse und der für jedermann verfügbaren immensen mechanischen Rechenleistung jedem Versuche der Entzifferung trotzen kann, scheint nach den bisherigen Betrachtungen gar nicht mehr so unglaublich.



Wirklicher Glaube beginnt dort,
wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.
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