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Appell gegen Prostitution

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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549
Ort: bei München


New PostErstellt: 05.11.13, 03:37  Betreff: Appell gegen Prostitution  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

ein Appell gegen Prostitution wurde unter

http://www.emma.de/node/111249

von Alice Schwarzer und 90 prominenten Erstunterzeichnern gestartet. Mitmachen können aber alle - entweder einfach online unterzeichnen, oder per Fax, per Brief oder Email. Ich finde das eine gute Sache und habe auch mit unterschrieben. Vor einem Jahr hatte ich zu Prostitution in Deutschland noch wesentlich liberalere Ansichten - nachzulesen hier im Forum unter dem Thema: "Das Ende aller Moral und Spielregeln..." (Rubrik Zeitgeschehen und Gesellschaft allgemein..) in der interessanten Diskussion mit Drivethesee und Lilu. Inzwischen sehe ich das Ganze etwas anders und möchte euch auch nicht vorenthalten warum.

Als Drivethesee vorgenanntes Thema hier im Forum eröffnete - es ging um die Versteigerung der Jungfräulichkeit seitens einer jungen Frau auf einer Internetplattform - hielt ich das noch für einen Einzelfall. Inzwischen weiß ich, dass vor allem junge Frauen aus ärmeren Ländern regelmäßig ihre Jungfräulichkeit im Internet versteigern. Dazu kam die Sexismusdebatte Anfang diesen Jahres, welche von höchster Stelle, nämlich des Bundespräsidenten, als "Tugendfuror" abgetan und somit regelrecht abgewürgt wurde. Darüber hinaus in Internet-Kommentarbereichen bekannter Webseiten wie ZEIT-online, WELT-online, SPIEGEL-online und vor allem bei TELEPOLIS usw. m. E. sexistische bis frauenverachtende Kommentare wann immer es um Frauenrechte oder Themen wie Vergewaltigung, Alltags-Sexismus gegen Frauen, Genitalverstümmelung bei Mädchen oder eben Zwangsprostitution ging. Zusammengefasst - Deutschland hat meiner Ansicht nach inzwischen ein gewaltiges Misogynie-Problem.

Dies wurde mir auch wieder beim Lesen von Kommentaren zu Artikeln zum o. g. Appell und/ oder geplanten Änderungen bzw. Verschärfungen zum deutschen Prostitutionsgesetz bewusst. Da wird munter behauptet, dass es kaum Zwangsprostituierte gäbe, dass ja alles in bester Ordnung wäre wenn Frauen sich freiwillig prostituieren, das gehöre eben zur sexuellen Freiheit, Prostitution wäre eine Dienstleistung wie Frisör oder Bäcker (zugegeben, ähnlich dachte ich auch mal, lag da aber doch etwas falsch denke ich heute) u. ä.

So richtig entsetzt war ich aber darüber, dass von gar nicht so wenigen Kommentatoren immer wieder die Ehe doch tatsächlich als Prostitution, nämlich die bürgerliche Form davon, bezeichnet wurde, was m. E. ganz klar auf die Vollzeit-Hausfrau abzielt und so meiner Ansicht nach eine tiefgreifende Frauenverachtung offenbart.

Das alles hat mich dazu bewogen meine Ansichten zur Prostitution, auch zur freiwilligen, gründlich zu überdenken und zu ändern. Genau darum habe ich den o. g. Appell mit unterzeichnet. Eine Verschärfung des deutschen Prostitutionsgesetzes ist auch meiner Ansicht nach dringend notwendig, da es dem Frauenhandel und der damit verbundenen Zwangsprostitution quasi Tür und Tor geöffnet hat. O. g. Appell hat langfristig die Abschaffung der Prostitution im Blick und das finde ich sehr gut. Anders wird sich meiner Ansicht nach nämlich nichts ändern und Deutschland weiterhin eine wichtige Drehscheibe für Frauenhandel und Zwangsprostitution bleiben.

Der Einfachheit halber habe ich den Appell gegen Prostitution - pdf.Datei - hier mit dran gehängt. Da auf der Webseite der EMMA kein Copyright bzgl. des Appells vorhanden ist, geht das in Ordnung denke ich. Zumal die pdf-Datei ebenfalls die Mit-Unterzeichnung beinhaltet.

Liebe Grüße.
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)



Dateianlagen:

AppelGgProstitution.pdf (24 kByte)
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