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Pegus
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Beiträge: 1672


New PostErstellt: 08.11.07, 11:38     Betreff: SUDAN

Weider Shaker "
08. November 2007 webnews Yigg folkd Mister Wong Linkarena Del.icio.us Schrift:




Entführen, vergewaltigen, morden


Aus Faschir berichtet Alexander Schwabe



Friedensverhandlungen, die zu mehr Blutvergießen führen, Flüchtlingslager, in denen jeder gegen jeden kämpft - im Sudan nehmen Überfälle, Vertreibungen und Gemetzel ständig zu. Mehr als 20 verfeindete Rebellengruppen, Reitermilizen und marodierende Regierungstruppen verwüsten das Land.

Faschir - Johann van der Kamp ist nervös. Der Leiter der Deutschen Welthungerhilfe im Sudan sitzt im Hauptquartier seiner Organisation in Khartum und macht sich Sorgen um seine Mitarbeiter. Die sind draußen im Einsatz, in Darfur und im Süden des Landes, wo arabische und afrikanische Kultur aufeinandertreffen und wo es jederzeit zu Kämpfen kommen kann.


Jeden Morgen um 10 Uhr ist Lagebesprechung. An welcher Front werden die Konflikte heute aufflammen in einem Land, das größer ist als Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Schweiz, Österreich, Spanien und Portugal zusammen?

Abgebildet ist das Sicherheitsrisiko auf einer großen Magnettafel in seinem Büro. Zu sehen sind die sieben Standorte der Entwicklungshelfer im größten Flächenstaat Afrikas und daneben die Gefahrenstufen von 0 bis 4.

Für die Projekte in den Nuba-Bergen in der Provinz Süd-Kardofan gilt Sicherheitsstufe eins. Dort kommt es lediglich zu nächtlichen Schusswechseln. Nord-Darfur im Westen und die Einheitsprovinz im Süden des Landes sind auf zwei eingestuft: Die Lage dort ist kritisch, die Dichte bewaffneter Gruppen hoch. Eine Gefahrenstufe höher und die Nichtregierungsorganisation würde aus dem Gebiet abziehen. Die Spannungen im Land sind derart gewachsen, dass es jederzeit so weit sein könnte.

Der von den Briten 1956 in die Unabhängigkeit entlassene Staat steht am Abgrund. In fast allen Regionen des Landes flammen Kämpfe auf. Im Westen etwa liegt das Krisengebiet Darfur - allein so groß wie Frankreich. Seit März 2003 hat sich der Konflikt zwischen der Regierung und den von ihr unterstützten arabischen Reitermilizen Dschandschawid und verschiedenen Rebellengruppen deutlich verschärft. In den vergangenen Wochen häuften sich erneut Überfälle, Entführungen, Vertreibungen, Vergewaltigungen und tödliche Scharmützel.

"Bewaffnete Banditen auf Kamelen"

Nahezu täglich treffen im Büro van der Kamps Schreckensmeldungen ein, die der örtliche Uno-Sicherheitsdienst absetzt. Da ist zu lesen: "Killing. 12. Oktober, 15.30 Uhr. Ein von der Uno angemieteter Lkw gerät in einen Hinterhalt zwischen Menawashi und Nyala auf der Al-Faschir-Straße. Der Laster mit einer Ladung von 540 Säcken Sorghum wird von vier bewaffneten Banditen auf Kamelen angegriffen. Sie schießen auf den Fahrer, der sofort tot ist. Die Banditen entwenden 25 Säcke Sorghum."


SPIEGEL ONLINE
Sudan mit der Krisenregion Darfur: Größer als Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Schweiz, Österreich, Spanien und Portugal zusammen
Am 16. Oktober heißt es: "Killing. Zwei leere, von der Uno gemietete Lkw (die für das World Food Programm unterwegs waren, d. Red.) geraten auf dem Rückweg nach Obeid bei Abu Dschabra in einen Hinterhalt. Auf die beiden Fahrer wird geschossen. Sie sterben später während der Behandlung ihrer Verletzungen." Ferner: "Shooting. Am 16. Oktober abends. Auf einen Flüchtling vom Stamm der Dadscho wird im Lager Kalma von fünf bewaffneten Männern im Sektor sieben geschossen. Keine weiteren Details bekannt."

Seit Juli 2006 wurden in Darfur mehr als 30 Angriffe auf Uno- oder NGO-Einrichtungen verübt. Dabei wurden mindestens zwölf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet. 31 Mal wurden insgesamt 400 Helfer aus Sicherheitsgründen von ihren Einsatzorten zurückgezogen. Selbst die Einheiten der Afrikanischen Union (AU), die mit 7000 Mann den Frieden überwachen sollen, aber auf verlorenem Posten stehen, kommen nicht ungeschoren davon: In Haskanita kamen bei einem Rebellenangriff vor fünf Wochen zehn AU-Soldaten ums Leben. Insgesamt beklagt die Truppe bisher 22 Tote.

Dach ab, MG-Stand drauf, fertig ist das Kampfvehikel



von Daddeldu

Die Mannschaft der Welthungerhilfe kam bisher glimpflich davon. Dass auch sie in Gefahr ist, zeigt ein Vorfall in Nord-Darfur: Zu siebt waren Mitarbeiter in zwei Geländewagen von der Provinzhauptstadt Faschir auf dem Weg nach Gurbura, um dort Lebensmittel zu verteilen (fast drei Millionen Menschen sind in Darfur auf externe Hilfe angewiesen, ohne die sie nicht überleben könnten). Bewaffnete stoppten den kleinen Konvoi im Wadi Turba. Die Täter wiesen die Entwicklungshelfer an, in eine Stadt im Norden zu fahren. Dort wurden die Entführten frei und mit einem Wagen zurückgelassen. Bevor sich die Angreifer mit dem anderen Auto aus dem Staub machten, feuerten sie in die Reifen des Fahrzeugs, das sie zurückließen, und zerschnitten die Kabel des Funkgeräts.

"Inzwischen gibt es einen Markt für gestohlene Fahrzeuge - jeden Donnerstag an der Grenze zum Tschad", sagt Jürgen Maresch, Leiter einer vierköpfigen Truppe des Technischen Hilfswerks, die in Faschir Lastwagen und Jeeps der Hilfsorganisationen reparieren, "you order, we deliver". Autos sind begehrt. Rebelleneinheiten rüsten Geländewagen zu Kriegsmaschinen um: Dach ab, Seitenwände verstärkt, MG-Stand drauf, fertig ist das Kampfvehikel.



@Spiegel.de


[editiert: 08.11.07, 11:55 von Pegus]


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