Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo @ll,

in den USA wurden bis jetzt als "Terroristen" vor allem (vermeintliche) islamische Dschihadkämpfer bezeichnet. G. W. Bush "erfand" den "Globalen Krieg gegen den Terrorismus" - einen Begriff, den die Obama-Regierung jetzt gestrichen hat. Dafür wird der Begriff "Terrorist" mal wieder ausgedehnt.

Erstmalig befindet sich unter den meist gesuchten Terroristen ein militanter Tierschützer, der unter dem Begriff "Öko-Terrorist" läuft. Unter einem anderen Thema hier im Forum erwähnte ich schon einmal, dass auch in Großbritannien rabiatere Umwelt- und Tierschützer als "Öko-Terroristen" bezeichnet werden.

Der sog. Öko-Terrorist auf der USA-Liste wird beschuldigt, 2003 zwei Anschläge auf Gebäude von zwei Unternehmen in Kalifornien ausgeführt zu haben. Diese Unternehmen waren mit dem größten britischen Forschungslabor Huntingdon Life Sciences verbunden. In diesem Forschungslabor finden Tierversuche im ganz großen Stil (mehrere Tausend Versuchstiere) statt. 1990 erlangte dieses Forschungslabor traurige Berühmtheit dadurch, dass dort die Versuchstiere auf grausamste Art behandelt werden. Geschlossen wurden diese Labors aber bis heute nicht.

Bei den zwei Anschlägen, welche am frühen Morgen, wo sich noch niemand in den Gebäuden aufhielt durchgeführt wurden, kam niemand ums Leben. Das FBI unterstellt dem vermeintlichen Öko-Terroristen dennoch, dass dieser beabsichtigt hätte auch Menschen zu verletzen und/ oder zu töten und behaupten darüber hinaus, dass dieser Mann und Gesinnungsgenossen eine ebenso große Gefahr für den Frieden und die Sicherheit der USA darstellen wie jeder ausländische Terrorist.

Sicher, Sachbeschädigung halte ich auch nicht für eine Lösung, aber deswegen diesen Mann und Gleichgesinnte zum Terroristen hochzustilisieren ist in meinen Augen, gelinde ausgedrückt, eine totale Überreaktion.

In Zukunft müssen wohl auch aktive Tierschützer fürchten, als Terroristen gebrandmarkt zu werden, während die grausame Tierquälerei in den Forschungslaboren weitergehen kann wie bisher. Ich hätte jetzt gern auch den "Kotz-Smily"...

Eva

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben. (Friedrich Hebbel)
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Bezweifle niemals, dass eine kleine Gruppe fürsorglicher, engagierter Leute die Welt verändern kann; tatsächlich sind es die Einzigen, die es je haben." (Margaret Mead)

lilu · Ehemaliges Mitglied

Wenn ich Monsantosamen verbrenne, dann bin ich wahrscheinlich der "Bio-Terrorist".

LG
Lilu

"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo Lilu,

noch nicht, aber höchstwahrscheinlich vorbestraft. Bei uns wurde ein Imker genau deswegen verurteilt. Er sah das Ausreissen der Gen-Pflanzen als "Selbstverteidigung" an und ich kann ihn durchaus verstehen - Bienen können nun mal nicht zwischen natürlichen und Gen-Pflanzen unterscheiden. Dennoch ist Sachbeschädigung auch keine Lösung und für den Kampf gegen Gen-Pflanzen doch eher kontraproduktiv.

Liebe Grüße,
Eva

Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern als ihr treu zu bleiben. (Friedrich Hebbel)
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